Fernstudium-Guide - Klausurvorbereitung Grundlagen der Wirtschaftsinformatik KE1 5 Version vom 28.05.2015 Alle Rechte vorbehalten 1
Fernstudium-Guide - Klausurvorbereitung Liebe Studierende, Wir begrüßen Sie in unserem Repetitorium zum Fach Wirtschaftsinformatik, welches speziell für die Fernuni Hagen zum Modul 31071 angefertigt wurde. Oftmals wird dieses Modul als schwerfällig und anstrengend erfahren, besonders von jenen Studierenden, die bisher nicht in Kontakt mit den informationstechnischen Gegebenheiten dieses Kurses kamen. Wir haben uns bemüht eine Zusammenfassung zu gestalten, die Ihnen neben der Bearbeitung des Kursmaterials in kompakter Form es ermöglichen soll, den Stoff in relativ kurzer Zeit sich anzueignen. Zudem empfehlen wir dringend die parallele Bearbeitung alter Klausuren mit unseren Musterlösungen, um so einen Eindruck zu erlangen, wie die Fragen in der Klausur gestellt werden und welche Lösungen es zu erarbeiten gilt. Wir wünschen Ihnen viel Erfolg bei der Klausur! Ihr fernstudium guide Team 2
Grundlagen der Wirtschaftsinformatik Teil 1 Technologische Grundlagen 3
Wirtschaftsinformatik: Die Wirtschaftsinformatik ist eine eigenständige wissenschaftliche Disziplin. Als interdisziplinäres Fach ist sie zwischen der Informatik und der Betriebswirtschaftslehre anzusiedeln. Sie ist weder Teilmenge der BWL noch Teilmenge der Informatik. Sie setzt auf den Erkenntnissen beider Fächer auf. Es gibt somit Berührungspunkte zu diesen beiden Fächern. Es gibt zudem auch Berührungspunkte zu anderen Fächern, wie z. B. der Psychologie, der Mathematik, dem Operations Research (= Unternehmensforschung: hat die Entwicklung und den Einsatz quantitativer Modelle und Methoden zur Entscheidungsunterstützung zum Inhalt und ist durch die Zusammenarbeit von angewandter Mathematik, der Informatik und den Wirtschafts-wissenschaften geprägt). wendet u. a. (also nicht ausschließlich) ingenieurwissenschaftliche Methoden an. Sie beschäftigt sich vorranging mit betriebswirtschaftlichen Problemstellungen und befasst sich primär mit dem Erstellen von Konzepten, Modellen und Softwaresystemen (z. B. Informations- und Kommunikationssystemen (IuK- Systeme)). So trägt sie u. a. zur Lösung wirtschaftlicher und wirt-schaftswissenschaftlicher Probleme mit den Mitteln und Methoden der Informatik bei. 4
Wirtschaftsinformatik: Die Wirtschaftsinformatik (Forts.) hat u. a. die Aufgabe, Informations- u. Kommunikationssysteme zu analysieren und/oder zu modellieren. Sie untersucht u. a. die Einsatzmöglichkeiten und befasst sich u. a. mit der Gestaltung betrieblicher Anwendungssysteme. Dies geschieht explizit oder mittels wirtschaftswissenschaftlicher Methoden (unter den Gesichtspunkten der Wirtschaftlichkeit und der Unternehmensstrategie). hat die drei Aufgabendimensionen einer Wissenschaft. - Die Beschreibungsaufgabe (z. B. Beschreibung von Geschäftsprozessen). - Die Erklärungsaufgabe (z. B. Ursache-Wirkungs-Zusammenhänge identifizieren). - Die Gestaltungsaufgabe (z. B. Verbesserung eines Geschäftsprozesses durch IT). betrachtet nicht nur die Möglichkeiten des IT-Einsatzes im betrieblichen Bereich (also in Betrieben). Es kommen noch die Behörden (also die öffentliche Verwaltung) hinzu. 5
Wirtschaftsinformatik: Typische Einsatzgebiete eines Wirtschaftsinformatikers Forschung und Entwicklung: z. B. Potenziale neuer Entwicklungen analysieren. Systementwicklung: z. B. Geschäftsprozesse konzipieren, betriebliche Anwendungssysteme entwerfen und implementieren. Vertrieb und Support: z. B. betrieblicher Anwendungssysteme vermarkten (inkl. Produktberatung). Schulung: z. B. Anwender und Entwickler schulen. Beratung: z. B. Informations- und Kommunikationssysteme für andere Unternehmen konzipieren. Das heißt beispielsweise: Defekte Rechnernetz-Komponenten (z. B. Hubs) werden in der Regel nicht von einem Wirtschaftsinformatiker, sondern von einem Techniker ersetzt. Die Einführung eines CRM-Moduls (Customer Relationship Management) im Warenwirtschaftssystem kann eine typische Aufgabe eines Wirtschaftsinformatikers sein. 6
Wirtschaftsinformatik: Typische Einsatzgebiete Wirtschaftsinformatiker: Beispiele Das Modellieren eines Anwendungssystems zur Unterstützung der Werbezeitendisposition bei einem Radiosender könnte eine typische Aktivität sein. Die Integration der bestehenden Informations- und Kommunikationssysteme im Landesamt für Besoldung und Versorgung Nordrhein-Westfalens wäre ebenfalls eine typische Aktivität. Die Einbindung von Verschlüsselungsmechanismen für Nachrichten in einem Kommunikationssystem gehört ebenfalls zu den Aufgaben. Keine typischen Einsatzgebiete sind dagegen: Die Modellierung einer Datenhaltungsschicht für ein Anwendungssystem, das zur Verwaltung einer Münzsammlung in Privathaushalten gedacht ist, ist dagegen keine typische Aktivität. Grund: Das hier angesprochene Anwendungssystem ist für private Hauspalte und nicht Teil eines IuK-Systems in Wirtschaft und Verwaltung. Die Erstellung von Software zur Berechnungen von Daten für Fluglotsen ist ebenfalls keine typische Aktivität des Wirtschaftsinformatikers, da dies eher einen mathematischen als einen wirtschaftlichen Bezug aufweist. 7
Wirtschaftsinformatik: Daten, Informationen und Wissen aus Sicht der Informatik Zeichen: Daten: Informationen: Wissen: Aktion: Elemente der untersten Ebene (Ziffern, Buchstaben oder Sonderzeichen). Bsp.: 1 3, (d. h. das Komme ist das dritte Zeichen) Zeichen werden durch Syntaxregeln zu Daten. Sie haben keinen Kontext-/Zweckbezug. Bsp.: 1,3 (noch nicht klar, was gemeint ist) Interpretierte, zweckbezogene Daten, erlangen durch den Kontext eine Bedeutung. Bsp.: Note 1,3 (bedeutet, eine sehr gute Note) Anm.: BWL-Sicht: Information ist zweckbezogenes Wissen. Zweckorientierte Vernetzung von Daten (Nutzung und Anwendung der Informationen) Bsp.: Enthalten sind Erfahrungen wie: Ich könnte den Bachelor mit der Note Sehr gut beenden. Es leiten sich Handlungen ab. Bsp.: Es lohnt sich, täglich zu lernen. Diese Begriffe werden oft anhand der sog. Wissenspyramide veranschaulicht. 8