Robert Obwegs Stallbau

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Transkript:

Robert Obwegs Stallbau

Stallbau

1. Bedürfnisse, Sozialverhalten 2. Funktionen 2.1 Ruhen 2.2 Fressen 2.3 Melken 2.4 Körperpflege 3. Stallluft Rinderstallungen

Artgerechte Haltung

Geruchssinn etwa 10-15 mal besser ausgeprägt als beim Menschen.

Liegeverhalten: artgemäßes Aufstehen artgemäßes Abliegen Liegedauer, -häufigkeit, -positionen Artgemäßes Körperpflegeverhalten: sich lecken, sich scheuern soziales Lecken Fortbewegungsverhalten: artgemäßes Bewegungsbedürfnis Klauenfreundlichkeit Rutschsicherheit Futter- und Wasseraufnahme: physiologische Haltung, Saugtrinken soziale Sicherheit artgemäßer Sozialkontakt (Rangordnung) Bedürfnisse der Milchkuh

Ruhen Fressen Melken Körperpflege Laufen Stall-Funktionen

Der Anbindestall konzentriert alle Funktionen an einem Ort = Stand die einzelnen Funktionen können da nicht optimal abgewickelt werden. Im Laufstall werden die Funktionen räumlich getrennt und können so artgerecht und benutzerfreundlich gestaltet werden.

Ruhen Fressen Melken Körperpflege Laufen Stall-Funktionen

Mindestens die Hälfte ihres Lebens sollte die Kuh im Liegen verbringen. Wiederkaurate Speichelsekretion Stabiles Pansenmilieau Klauenrehe Bänder und Gelenke Euterdurchblutung Milchleistung Ruhen

weich, trocken, griffig, verformbar gut belüftet artgerechtes Niederliegen und Aufstehen muss möglich sein. Liegefläche

Liegepositionen auf der Weide

die letzten 15-20 cm im freien Fall! Seitliche Verschiebung - Niederliegen

Tiefbox, wandständig

Eigenbau-Tiefbox Grub

Gefälle Hochbox, wandständig

Die Fresszeit einer Kuh beträgt 5-6 h verteilt auf 12-14 Fresseinheiten zu je 15-20 min. min. 75, besser 80cm Fressplatz pro Kuh; Futtertisch min 20 cm höher als Standfläche Säurefester Belag Reinigung Fressen

Die Kuh muss grundsätzlich rund um die Uhr fressen können und zwar wann, so oft und so viel sie will. Daher mehrmals am Tag frisches Futter vorlegen, nachschieben und auflockern.

Standniveau Fressbereich Futtertisch

Melkstände erlauben eine arbeitssparende, körperschonende und hygienisch einwandfreie Milchgewinnung. Melker hat kurze Wegstrecken, aufrechte Körperhaltung Melkstände

Einzelmelkstand Durchtreibe- Fischgräten- Autotandem- Side-by-side- Karusell- Automatische Melksysteme =Melkroboter Melksysteme

2x3 Fischgräten

2x4 Fischgräten

2x5 FGM

1x4 Side by side

AMS-Melkroboter

Körperpflege

Kühe haben von Natur aus großes Scheuer- Kratz- und Massagebedürfnis. Das Fell wird gereinigt und gepflegt und dem Befall mit Ektoparasiten vorgebeugt. Starre Bürsten Motorbürsten Kratzbürsten

Bürsten mit rotierenden Elementen haben eine Widerstandseinrichtung, die bei Gefahr das Gerät stoppt und entgegendreht. 60 Umdrehungen pro Minute Laufzeit von 1-2 Minuten. Kratzbürsten verbesser die Fellpflege und das Wohlbefinden der Tiere. Kratzbürsten

Die Tiere müssen die einzelnen Stationen sicher und problemlos jederzeit erreichen können. Spaltenboden planbefestigter Boden Materialien: Beton mit Rillen- Rautenmuster Gussasphalt Gummi Laufflächen

Beton

Rautenmuster

Spaltenböden

Stallluft

Frische, trockene und kühle Luft ist unumgänglich! Täglich atmet die Kuh bis zu 30 Liter Wasser in Form von Feuchtigkeit aus. Dazu kommen Schadgase wie CO 2, NH 3 und belasten den Organismus schwer. Lüftung

Trauf Firstlüftung funktioniert im Winter gut (senkrecht: warme Luft nach oben, kalte nach unten) zum Abtransport von Schadgasen. Im Sommer zusätzliche Querlüftung (horizontal, Seitenwände öffnen) zur Kühlung und Hitzestressminderung. Lüftung

Winter Sommer Lüftung

Geschwindigkeit: 2-3 m/s im Sommer Temperatur: +7 bis + 17 C optimal Über 20 C Hitzestress: erhöhte Körpertemperatur und Atemfrequenz verminderte Futteraufnahme, verminderte Milchleistung verminderte Fettgehalte erhöhte Zellgehalte. Lüftung

Bei tiefen Temperaturen unter -10 C steigt der Erhaltungsbedarf aber auch das Futteraufnahmevermögen so dass mehr Energie für die Körperwärme und für die Milchleistung zur Verfügung stehen Kühe vertragen tiefe Temperaturen bei trockener Kälte sehr gut, sie schätzen eine kühle frische Brise. Lüftung

Bogen- Folienstall

Stahlfachwerkbogen, mit grünem Windschutznetz (oben)+ lichtdurchlässiger Folie (unten)

Abgesetztes Pulttdach