Getreidepressekonferenz 2013

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Transkript:

PRESSEMITTEILUNG Getreidepressekonferenz 2013 Karlsruhe/Hockenheim, 13. August 2013 - Der Wetterverlauf in diesem Jahr hat die Landwirtschaft erneut vor große Herausforderungen gestellt. Dennoch konnte die -Gruppe ihren Umsatz im ersten Halbjahr 2013 sowohl mengen- als auch preisbedingt um 12 Prozent auf 774 Millionen Euro steigern. In den vergangenen vier Jahren ist der Umsatz der Unternehmensgruppe damit um mehr als 50 Prozent bzw. mehr als 500 Millionen Euro gewachsen. Geschäftsverlauf im 1. Halbjahr 2013 Der Geschäftsbereich Pflanzliche Produktion verzeichnete einen Umsatzanstieg von 6 Prozent. Dieses Wachstum ist im Wesentlichen auf den Absatz von Pflanzennährstoffen, Pflanzenbehandlungsmitteln und Saatgut zurückzuführen. Bei der Tiernahrung stieg der Umsatz preisbedingt um 11 Prozent. Nach wie vor steigt der Absatz des gentechnikfreien Mischfutters. Mit dem Werk 2 am Standort Kehl, das seit Ende 2011 ausschließlich Ökofutter produziert, liegt die auf Planungskurs. Durch diese Investition können wir als regionaler Hersteller die wachsende Zahl von viehhaltenden Biobetrieben inzwischen auch im Elsass beliefern, erläutert Dr. Ewald Glaser, Vorstandsvorsitzender der eg. Die Umsatzentwicklung im Geschäftsbereich Vermarktung kennzeichnete bis Anfang Mai das im Vergleich zum Vorjahr höhere Preisniveau. Nach der Bekanntgabe hoher Ernteschätzungen durch das amerikanische Getreidewirtschaftsamt (USDA) waren die Preise seit Mitte Juni rückläufig für Ware der alten und der neuen Ernte. Dieser Trend setzte sich aufgrund der Sommerhitze in Mitteleuropa in den vergangenen Wochen fort. Die Vermarktungsmenge stieg im ersten Halbjahr 2013 um 1,5 Prozent auf 392.000 Tonnen, während der Umsatz um 14 Prozent wuchs. Das Technikgeschäft ist nach der starken Expansion in den vergangenen zwei Jahren auch im ersten Halbjahr 2013 um 11 Prozent gewachsen. Das Werkstattnetz (36 Werkstätten/ 20 Kundendienstfahrzeuge) konnte die Auslastung ebenfalls weiter erhöhen. Glaser rechnet im zweiten Halbjahr 2013 mit einer Abflachung der Wachstumskurve. Die Gründe dafür sind geringere Auftragszahlen in den vergangenen Wochen sowie die zurückhaltenden Preis- und Ernteprognosen für Getreide sowie Mais. Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Seite 1/8

Zusammengefasst liegt der Umsatz der im Kerngeschäft Agrar um 9,4 Prozent über dem des Vorjahres. Das Energiegeschäft profitierte von dem lang anhaltenden Winter. Bei einem im Vergleich zum Vorjahr niedrigeren Preisniveau stieg die Absatzmenge von fossilen und regenerativen Brenn- und Treibstoffen um 28,3 Prozent, der Umsatz wuchs um 22,3 Prozent. Unser Ziel ist es, in einem mit Ausnahme von Holzpellets nach wie vor schrumpfenden Markt unsere Marktposition auszubauen, erläutert der Vorstandsvorsitzende. Trotz des verregneten Frühjahrs wuchs der Umsatz der Märkte auf fast gleicher Verkaufsfläche um 4 Prozent. Unsere vor fünf Jahren eingeleitete Neuausrichtung der Märkte hat damit ihre erste harte Bewährungsprobe bestanden, freut sich Glaser. Das stimmt uns auch für die Zukunft optimistisch. Er geht davon aus, den Gesamtumsatz der Märkte bis zum Jahresende um 5 Prozent steigern zu können. Im Baustoffhandelsgeschäft der Raiffeisen Baucenter AG, einer hundertprozentigen Tochter der, lag der Umsatz 8 Prozent unter dem Vorjahresniveau. Der lange und strenge Winter hat in diesem Geschäftsbereich tiefe Spuren hinterlassen, so Glaser. Erst in den vergangenen zwei Monaten sei ein erheblicher Teil des Umsatzrückgangs aufgeholt worden. Die Auftragsbücher der Bauunternehmen sind zwar gefüllt, doch die ausgefallene Arbeitszeit in den ersten drei Monaten kann nur zum Teil durch Überstunden ausgeglichen werden. Unter der Voraussetzung, dass im Sommer die Betriebsferien der Unternehmen verkürzt werden und der Winter nicht vor Mitte Dezember Einzug hält, rechnet Glaser für 2013 mit einem Umsatzrückgang von 4 bis 5 Prozent. Zur Gegensteuerung seien rechtzeitig kostensenkende Maßnahmen ergriffen worden. Das wirtschaftliche Umfeld ist nach wie vor stabil. In Anbetracht einer kleineren Getreideund Maisernte sowie eines deutlich niedrigeren Preisniveaus für Getreide geht Glaser für 2013 von einem Gesamtumsatz der -Gruppe aus, der etwa 2 Prozent über dem des Vorjahres bei rund 1,6 Milliarden Euro liegen wird. Auch wenn das Ergebnis voraussichtlich etwas schlechter ausfallen werde als im Vorjahr, rechnet der Vorstandsvorsitzende damit, eine Dividende und Warenrückvergütung in Höhe von rund 1,5 Millionen Euro ausschütten zu können. Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Seite 2/8

Die Getreideernte 2013 Rahmenbedingungen Entscheidend für die Einschätzung der bezüglich der Vermarktungssituation im Getreidewirtschaftsjahr 2013/2014 sind neben der aktuellen Ernte in Deutschland auch die Ernten in der Europäischen Union (EU), in den USA und in der Schwarzmeerregion. Die EU startete in die neue Ernte mit dem zweitniedrigsten Getreidebestand der letzten 15 Jahre. Bei einer solch knappen Versorgungslage war das Preisniveau entsprechend hoch. Nach neuesten Prognosen wird sich die Situation in den nächsten Monaten entspannen. Man rechnet mit einer Erntemenge in der EU von etwa 300 Millionen Tonnen, das sind ca. 25 Millionen Tonnen mehr als im Vorjahr. Bei einem Verbrauch von 280 Millionen Tonnen und einem Export von 25 Millionen Tonnen sowie einem Import von 13 Millionen Tonnen ergibt sich ein Bestandsaufbau von ca. 8 Millionen auf 35 Millionen Tonnen. Eine valide Prognose für die Körnermaisernte gibt es nach Aussage von Glaser noch nicht. Sowohl in Frankreich als auch in Deutschland haben Aussaat und Frühentwicklung der Pflanzen im Mai und Juni unter den nasskalten Witterungsbedingungen gelitten. In der Zeit von Anfang Juli bis zum 6. August wurden die Pflanzen dann in der wichtigen generativen Phase durch die extreme Trockenheit geschädigt. Aus heutiger Sicht rechnet Glaser mit einer um 20 Prozent niedrigeren Körnermaismenge in Frankreich und Deutschland. Für Deutschland schätzen Experten die Ernte derzeit auf 46,5 Millionen Tonnen, 1 Million Tonnen über der Vorjahresmenge. Die Rapsproduktion dürfte nach dem starken Rückgang im Vorjahr mit ca. 6 Millionen Tonnen wieder das Niveau des Jahres 2010 erreichen. Neben dem Witterungsverlauf sind für die Getreidemärkte auch Währungsrelationen, Frachtraten und fiskalische Maßnahmen entscheidend. Der derzeit schwache Dollar schwächt die Wettbewerbsfähigkeit des europäischen Getreides auf dem Weltmarkt, erläutert Glaser. Das führe zu einem weiteren Preisdruck auf dem europäischen Markt. Nur 10 Cent Veränderung in der Währungsrelation bedeuten rund 15 Euro Preisänderung bei Getreide und sogar 35 Euro bei Raps. Glaser rechnet aber mit einer gewissen Stabilisierung des Getreidepreises, unter anderem wegen des Beschlusses der EU-Kommission, ab dem 1. Juli 2013 für die Importquote von Futterweizen in Höhe von knapp 2,4 Millionen Tonnen wieder einen Zollsatz von 12 Euro pro Tonne zu erheben. Die Witterungsbedingungen in den kommenden Wochen werden über die Maiserträge in den USA und Südosteuropa entscheiden. Gleiches gilt für die Entwicklung des Sommerweizens in den russischen Regionen Ural, Wolga und Sibirien. Derzeit sind auf der Nordhalbkugel keine nennenswerten Ernteeinbußen zu erwarten, so Glaser. Er rechnet daher mit einer Entspannung der globalen Getreidebilanz und entsprechend niedrigeren Preisen. Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Seite 3/8

Die Getreideernte 2013 in Baden Die Ernte in Baden-Württemberg wird derzeit auf 3,7 Millionen Tonnen geschätzt und liegt damit rund 1 Prozent über dem Vorjahresergebnis. Die Aufwuchsbedingungen im Norden des Arbeitsgebietes der waren 2013 deutlich besser als im Vorjahr. Es gab keine Auswinterungsschäden und die regelmäßigen Niederschläge führten in den Gebieten an Main und Neckar sowie im Kraichgau zu guten Getreideerträgen. Im Süden des Arbeitsgebietes hingegen rechnet die mit einer kleineren Ernte. Bei den angebauten Getreidearten gab es eine deutliche Verschiebung von Sommer- zu Wintergetreide. So wurde die Fläche für Braugerste um etwa ein Drittel eingeschränkt. Die einzelnen Getreidekulturen im Detail: Wintergerste Die Anbaufläche von Wintergerste stieg dieses Jahr um etwa 30 Prozent auf 96.000 Hektar. Die Erträge liegen zwischen 5 und 9 Tonnen pro Hektar. Die Ware ist gesund, Beeinträchtigungen bei der Qualität gibt es nicht. Die Hektolitergewichte liegen bei 63 bis 68 Kilogramm. Die Exportaussichten für Futtergerste sind gut. Allerdings sinken die Preise aufgrund des großen Angebots. Erhielten Landwirte Ende 2012 noch 210 Euro pro Tonne, liegt der Tagespreis für Futtergerste aktuell bei 142,50 Euro pro Tonne. Aufgrund der guten Exportnachfrage dürfte die Talsohle damit erreicht sein, erläutert Glaser. Winterbraugerste Die Ernte der Winterbraugerste war in Bezug auf die Menge und die Qualität gut. Die Proteingehalte liegen im Durchschnitt bei etwa 10 Prozent. Der Vollgerstenanteil liegt bei durchschnittlich 85 Prozent und damit 7 bis 8 Prozent unter dem des Vorjahres. Um den Handelsstandards zu entsprechen, muss die Ware deshalb entsprechend aufbereitet werden. Sommerbraugerste Auch bei der Sommerbraugerste wurde Ware in guter Qualität geerntet. Trotz geringerer Anbaufläche können Mälzereien ausreichend versorgt werden. Die Preisentwicklung für Braugerste wird der auf den übrigen Getreidemärkten folgen. Seit Wochen sind die Braugerstenpreise unter Druck. Der Erzeugerpreis ist von 225 Euro pro Tonne im Frühjahr 2013 auf inzwischen 175 Euro pro Tonne gesunken. Winterraps Auf einer Anbaufläche von 60.000 Hektar das entspricht einem Anstieg um 2 Prozent wurde ein Durchschnittsertrag bei Winterraps von 3,7 Tonnen pro Hektar erzielt. Das bedeutet ein Plus von 0,4 Tonnen pro Hektar gegenüber dem Vorjahresergebnis. In den Höhenlagen sind noch Restmengen zu dreschen. Während die Erträge in den mittleren und Spätlagen als gut zu bezeichnen sind, mussten in den Frühgebieten Abstriche hingenommen werden. Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Seite 4/8

Die Ölgehalte sind mit 43 bis 44 Prozent zufriedenstellend. Die Ölmühlen sind mit in- und ausländischem Raps hervorragend versorgt. Zudem rechnen Experten mit einer Rekordernte bei Sojabohnen. Daraufhin sind die Preise regelrecht abgestürzt. Die Erzeugerpreise liegen mit 315 bis 325 Euro pro Tonne deutlich unter den Preisen der Vorverträge, die Mitte 2012 in der Höhe von 500 Euro pro Tonne abgeschlossen wurden. Hier zeigt sich, wie volatil die Getreidemärkte sind. Roggen Während in Deutschland die Größe der Roggenanbaufläche um 10 Prozent stieg, sank sie in Baden-Württemberg um 8 Prozent. Gute Erträge bundesweit sorgen so für eine Überversorgung der Märkte. Entsprechend deutlich sanken die Erzeugerpreise. Konnten Landwirte noch Vorverträge über 210 Euro pro Tonne abschließen, liegt der aktuelle Tagespreis nur noch bei 120 Euro pro Tonne. In Baden-Württemberg lagen die Erträge mit 6 Tonnen pro Hektar deutlich über dem Vorjahresniveau von 5 Tonnen pro Hektar. Zur Entlastung des regionalen Roggenmarktes hat die eine spezielle Verkaufsaktion für Roggen an Biogasbetriebe gestartet. Eine Reihe von Biogasbetrieben hat sich mit diesem günstigen Rohstoff eingedeckt. Ansonsten bleibt die Nachfrage nach Roggen auf die Länder Deutschland und Polen beschränkt. Nach dem regelrechten Marktzusammenbruch in diesem Jahr rechnet Glaser damit, dass die Roggenanbaufläche im Herbst eingeschränkt wird. Dinkel Die Dinkelernte brachte unter optimalen Bedingungen gute Erträge von rund 7 Tonnen pro Hektar. Die Nachfrage nach Dinkelmehl ist ungebrochen. Dabei trifft die neue Ernte auf einen leergeräumten Markt. Das sorgt für gute Erzeugerpreise von 250 Euro pro Tonne. Wir werden den Dinkelanbau auch für das Jahr 2014 weiter forcieren, berichtet Glaser. Landwirten seien bereits Verträge auf der Basis von 200 bis 210 Euro pro Tonne angeboten worden. Weizen Die Anbaufläche für Weizen wuchs in Baden-Württemberg um 6,8 Prozent auf 229.500 Hektar. Im Gegensatz zum Vorjahr waren die Aufwuchsbedingungen sehr gut. Allerdings haben die enormen Niederschläge im Frühjahr und die nachfolgende Trockenheit eine optimale Aufnahme der Nährstoffe verhindert. Das zeigt sich in den verminderten Proteingehalten. Die Weizenbestände sind gesund. Die im vergangenen Jahr aufgetretenen Mykotoxinbelastungen finden sich im Jahr 2013 nicht mehr. Dank der Sensibilisierung der Landwirte für diese Problematik wurden verstärkt Gegenmaßnahmen ergriffen. Die hat den Anbau von Industrieweizen forciert, um die auf der französischen Seite des Rheins ansässige Stärkeindustrie zu versorgen. Spezielle Sorten mit optimalen Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Seite 5/8

Verarbeitungseigenschaften werden von den Mitgliedern der Genossenschaft angebaut und von der bestmöglich vermarktet. Aufgrund der sehr unterschiedlichen Preisgestaltung in unserer Region waren wir gezwungen, Weizen in weiter entfernte Gebiete zu verkaufen, erläutert der Vorstandsvorsitzende. Dadurch habe man insgesamt bessere Erzeugerpreise erzielt. Im Oktober und November 2012 hatten Mitglieder und Kunden die Möglichkeit, Kontrakte über bis zu 217,50 Euro pro Tonne Weizen abzuschließen. Ein aus heutiger Sicht sehr gutes Angebot. Die Qualität des Getreides ist insgesamt gut, allerdings liegen die Proteingehalte unter denen des Vorjahres. Die erwartet daher für gute Weizenqualitäten im Vergleich zum Vorjahr höhere Aufschläge auf den Backweizenpreis von aktuell 150 Euro pro Tonne. Für Aufmischweizen liegen die bei mindestens 7,50 Euro pro Tonne, für Weizen mit Elitequalitäten (14,5 Prozent Eiweiß) bei 25 Euro pro Tonne. Hafer Die Anbaufläche von Hafer wurde in Baden-Württemberg auf 21.600 Hektar verkleinert. Die Aufwuchsbedingungen für die Sommerkultur Hafer waren schlecht. Daraus resultierten geringe Hektolitergewichte, die in der verarbeitenden Industrie zu Problemen bei der Haferflockenherstellung führen. Die durchschnittlichen Erträge liegen bei 5 Tonnen pro Hektar. Die hohe Nachfrage nach Hafer kann aktuell nur durch Importe aus den skandinavischen Ländern gedeckt werden. Mit 160 Euro pro Tonne liegt der Erzeugerpreis etwa 10 Euro über dem des Weizens. Sojabohnen Die Versorgung der heimischen Futterindustrie mit gentechnikfreiem Soja ist eine große Herausforderung. Aus diesem Grund wurde eine EU-Initiative unter dem Begriff Donausoja ins Leben gerufen. Mit Hilfe dieser Initiative soll die Versorgung der Mischfutterindustrie mit gentechnikfreien Sojabohnen aus heimischem Anbau gesichert werden. Als Partner dieses Großprojekts forciert auch die den Anbau von Sojabohnen. Zur Ernte 2013 beträgt die Vertragsfläche der bereits 1.000 Hektar. Wir schätzen das Anbauflächenpotenzial in Baden auf insgesamt 3.000 bis 4.000 Hektar, so Glaser. Bei einem durchschnittlichen Ertrag von 3 Tonnen pro Hektar und dem in den Vorverträgen abgesicherten Erzeugerpreis von 480 Euro pro Tonne erwartet er einen Deckungsbeitrag bei Soja, der dem des Weizens entspricht. Hirse Im Gegensatz zu Sojabohnen geht die Nachfrage nach heimischer Hirse zurück. Die Ursache liegt in den mangelhaften Qualitäten der letzten zwei Jahre. Der Tagespreis für Hirse sank auf 130 Euro pro Tonne. Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Seite 6/8

Körnermais Die Anbaufläche für Körnermais wuchs um 7,8 Prozent auf 80.500 Hektar. Ein Großteil der Flächenausdehnung entfällt auf Gebiete in Nordbaden, die im vergangenen Jahr aufgrund der Auswinterungsschäden erstmals Körnermais angebaut haben. Nach einem sehr nassen Frühjahr und einer zum Teil sehr späten Aussaat waren die Aufwuchsbedingungen 2013 problematisch. Die starken Niederschläge, die viele Felder in eine Seenlandschaft verwandelten und den Boden verschlämmten, verhinderten eine zügige Entwicklung des aufkeimenden Maissaatguts. Infolgedessen haben sich viele Maisbestände sehr heterogen entwickelt. Durch die Hitzewelle seit Ende Juni hatte der Körnermais dann ausgerechnet in der generativen Wachstumsphase mit Wassermangel zu kämpfen. Die erwartet deshalb zum Teil deutliche Ertragseinbußen von im Schnitt 20 bis 25 Prozent. EU-weit wird jedoch mit einer guten Maisernte gerechnet, weshalb die Erzeugerpreise deutlich auf etwa 150 Euro pro Tonne sanken. Die Ukraine und andere osteuropäische Länder melden hervorragende Ernteaussichten. Glaser rechnet daher in den nächsten Monaten nicht mit einer Preiserholung. Außerdem rückt der mittlere Westen der USA in den Blickpunkt, wo auf einer Rekordfläche Mais ausgesät wurde. Sollten die Ertragsprognosen stimmen, werden die USA wieder ihre führende Rolle am Weltmaismarkt zurückerobern. Der Kampf um Exportanteile zwischen den GUS-Staaten, Argentinien, Brasilien und den USA führt zu einem hohen Preisdruck und somit zu einem gegenüber dem Vorjahr deutlich niedrigeren Preisniveau. Trotz der erneut gestiegenen Strompreise aufgrund des Energie-Einspeisungsgesetzes und des etwas höheren Preisniveaus für Heizöl werden wir die Trocknungskosten auf dem Vorjahresniveau halten, berichtet der Vorstandsvorsitzende. Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Seite 7/8

Zusammenfassung 2013 konnte unter optimalen Bedingungen zügig eine insgesamt gute Getreideernte eingefahren werden. Die Trocknung des Getreides war so gut wie nicht erforderlich. Hinsichtlich Menge und Qualität stehen die Erträge allerdings hinter den Erwartungen zurück. Bei gestiegenen Betriebsmittelpreisen und Löhnen einerseits und gesunkenen Preisen für etwa gleich große Mengen andererseits, sinkt die Wirtschaftlichkeit des Getreideanbaus. Glaser unterstreicht die Notwendigkeit, alle Anstrengungen zur Kostensenkung in der Wertschöpfungskette vom Lieferant für Betriebsmittel über den Landwirt bis zum Vermarktungspartner fortzusetzen. Wir leisten unseren Beitrag, indem wir stetig in die Modernisierung und Erweiterung unserer Getreideanlagen investieren und unsere Betriebsabläufe straffen. Die größte Investition der im laufenden Jahr ist mit 8 Millionen Euro die neue Großtrocknungs- und Siloanlage im Karlsruher Hafen. Dieses neue Getreidedrehkreuz wird mit der diesjährigen Maisernte in Betrieb genommen. Als Genossenschaft sehen wir in der Optimierung der Wertschöpfungskette eine zentrale und permanente Aufgabe, so Glaser. Die Atempause der vergangenen zwei Jahre darf weder die Landwirte noch die Agrarwirtschaft zum Zurücklehnen verleiten, sondern muss als Ansporn für weitere Veränderungen genutzt werden. Weitere Informationen: Christina Schnoklake Tel: 0721 / 352-1780 Fax: 0721 / 352-25-1780 Mobil: 0178 / 800 20 80 Mail: christina.schnoklake@zg-raiffeisen.de Über die Die -Gruppe mit Hauptsitz in Karlsruhe ist als Handels- und Dienstleistungsunternehmen in Baden sowie im Elsass und in Lothringen tätig. Die ca. 1.900 Mitarbeiter der Genossenschaft betreiben mehr als 30 Technik-Werkstätten, 70 Märkte, ca. 40 Raiffeisen Baucenter sowie über 20 Energie- und ca. 70 Agrar-Niederlassungen. Der Jahresumsatz der -Gruppe lag im vergangenen Jahr bei rund 1,6 Mrd. Euro. Abteilung Öffentlichkeitsarbeit Seite 8/8