denkmal aktiv/goethegymnasium Weimar, Klasse 9a Abschlussbericht KUNSTZEUG im Zeughaus Weimar Es ist geschafft! Drei spannende, intensive und ereignisreiche Arbeitstage nach mehreren Wochen Vorarbeit im Kunstunterricht sind von der Klasse 9a des Goethegymnasiums in Weimar zusammen mit ihren Kunstlehrern geschafft. Im Mittelpunkt der Projektarbeit stand die künstlerische Auseinandersetzung mit dem Weimarer Künstlerhaus, das neben der Remise dem Weimarer Künstlerverein gehörte und vom Großherzog Carl Alexander ab 1887 gefördert wurde. Hier sollten sich Künstler und Handwerker begegnen können. Während unserer Projekttage vom 18.6. bis 20.6. 2014 spielte zum Glück das Wetter mit und so stand der Arbeit unter freiem Himmel mitten im Herzen Weimars am Theaterplatz nichts im Weg. Bis zum letzten Augenblick, der Präsentation und Übergabe der Projektarbeiten an die Öffentlichkeit, wurde emsig gearbeitet. Alle Projektgruppen haben ihre Ziele erreicht und zusammen für ihre Stadt ein starkes Zeichen gesetzt, welches inzwischen Lob und Anerkennung findet. Besucher des Künstlergartens werden auch in Zukunft die Ergebnisse bzw. Installationen der Schüler noch lange bewundern und nutzen können. Damit ist besonders der Wunsch nach einer langen und nachhaltigen Nutzung erfüllt. Da wir aufgrund eingestürzter Stützfeiler und der damit verbundenen kompletten Sperrung kurzfristig nicht wie geplant in der eigentlichen Ruine arbeiten konnten, verlagerten wir den Projektort in den dazugehörigen Künstlergarten. Hier projizierten wir den ehemaligen Gastraum mit markantem Kamin und Festtafel hinein. Der Garten wurde dadurch quasi zum Künstlerhaus- Gebäude selbst. Durch den glücklichen Zufall, dass eines der alten Fenster den Blick in die Ruine gewährt, kann der Besucher nun durch den nachgebauten Kamin innerhalb der Installation, welcher davor errichtet wurde, in die Ruine hinunter schauen. Alles ist ein Spiel und Verweis. Der Besucher wird aktiv und tritt in Interaktion mit den Objekten und erfährt näheres über die Nutzung, Geschichte und Bedeutung des Gebäudes. Die großen weißen Silhouetten der Künstler empfangen den Besucher bereits am Eingang und sind auf dem Gelände stets ein Begleiter. Das Eingangstor wurde gestaltet und simuliert den Blick in das ehemalige Treppenhaus. Eine andere Gruppe hat die verschiedenen Nutzungsphasen in fühlbaren Schaukästen zusammengefasst. Ein Künstlergarten wurde durch eine Gruppe unter fachkundiger Hilfe einer Gärtnerin angelegt und ein Sitzmöbel wurde entworfen und gestaltet. Der zweite Arbeitstag galt der Idee, das künstlerische Tun im ehemaligen Künstlerhaus wieder aufleben zu lassen. Gemeinsam mit dem Steinmetz Jan Sedlacek schuf jeder Schüler eine eigene kleine Plastik aus Gasbeton, welche in den Garten bzw. in die Gesamtinstallation integriert wurde. Die fantastische Geräuschkulisse während des Arbeitsprozesses wurde vom Weimarer Lokalsender Radio Lotte dokumentiert und wir berichteten in einem Liveinterview über unser Projekt. Immer wieder schauten neugierige Passanten über unsere Schultern und es war zu spüren, dass hier etwas passiert. Am letzten Projekttag stand natürlich die Präsentation im Vordergrund und die Übergabe der Ergebnisse an die Öffentlichkeit. Vertreter der Stadtkulturdirektion, des Künstlervereins, der Deutschen Stiftung Denkmalschutz waren anwesend und nach kurzen einleitenden Worten wurde gemeinsam angestoßen und Erleichterung kehrte nach den anstrengenden Tagen ein. Die Schüler haben sich während des Projekts vertiefend mit dem Begriff Denkmal auseinander gesetzt und erfahren, dass ein Denkmal mehr sein kann als Goethe und Schiller auf dem Theaterplatz. Soziale Kompetenz wurde in zum Teil intensiver Auseinandersetzung, im Finden von Kompromissen in der Gruppe und Klasse geschult. Die Schülerinnen und Schüler haben einen besonderen Ort mit historischer Bedeutung kennen gelernt und erfahren, welche Stellung das Zeughaus für die Künstler und die damalige Zeit hatte. Unser Projekt hilft mit, einen vergessenen Ort lebendig werden zu lassen und deutliche Zeichen zu setzen. Es ist zu wünschen, dass dieser wunderbare Ort in der Mitte der Stadt aus dem Dornröschenschlaf geholt und im Sinne der Schüler zu einem Ort für Jugend und Kultur ausgebaut wird.
Projektgruppe Eingang Projektgruppe Sitzmöbel
Projektgruppe Künstler-Silhouetten Projektgruppe Kamin-Festtafel
Projektgruppe Künstlergarten Projektgruppe Zeitkästen
Workshop mit dem Steinmetz Jan Sedlacek Präsentation/Übergabe der Projektergebnisse
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