Abschlussbericht denkmal aktiv -Förderjahr 2012/13 Leonardo-da-Vinci-Gymnasium, Berlin (V-4) Leitung Barbara Janßen
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- Rudolph Karlheinz Messner
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1 Abschlussbericht denkmal aktiv -Förderjahr 2012/13 Leonardo-da-Vinci-Gymnasium, Berlin (V-4) Leitung Barbara Janßen Projektthema: konkrete Erfahrbarkeit von Baustoffen im Modellbau mit einem Wahlpflichtkurs Gemäß dem Ziel des Verbundes und des Berlinthemas ( Von Backstein bis Beton ), sich mit verschiedenen Baumaterialien wie Backstein, Lehm, Beton und Holz auseinanderzusetzen, haben die Schüler im Förderjahr über verschiedene Phasen der Erkundung und Anwendung etwas über die Herstellung, Ästhetik und vor allem Anwendungsbereiche von Material kennengelernt. I. Materialkunde und Betrachtung eines Gebäudes: Beim Besuch einer Ziegelei (Ziegeleipark Mildenberg) lernten die Schüler exemplarisch die Herstellung von Backstein kennen. Die Führung machte die Arbeitsphasen im Werkprozess anschaulich. Filmaufnahmen sowie Fotografien konnten auch frühere Phasen der Arbeit mit Ziegelstein vermitteln. Besonders beeindruckt waren die Schüler durch die Besichtigung des Ringofens und den aufwändigen Prozess des Steinbrennens. Die Exkursion war insofern ein bleibendes Erlebnis, da die Anreise aufwändig war und bei Gesprächen mit den Schülern später deutlich wurde, wie entfernt ihre Lebenswelt von solch konkretem Handwerk wie dem Ziegelbrennen ist. Auch ihre Aufmerksamkeit für Gebäude aus Ziegelsteinen wurde gestärkt.
2 II. Auseinandersetzung mit den Baumaterialien an konkreten Orten: In Kleingruppen suchten die Schüler verschiedene Bauwerke auf, um mit Skizzen, Fotos und Referaten eine Bandbreite von Gebäuden aus verschiedenen Materialien vorstellen zu können. (z. B.: Ein Gehöft am Richardplatz, eine Kirche, die Polizeistation, ein Park) Auch ein Grünflächendenkmal, wie der Körnerpark in Neukölln, wurde besucht und in seiner Wirkung durch Form und Material erforscht. Teilweise war es möglich, die Gebäude von innen zu betrachten und Gespräche vor Ort zu führen. Die Gruppen informierten sich über Bedeutung, Standort und Alter der Denkmale. In Denkmaltagebüchern hielten die Schüler ihre Ergebnisse fest und stellten sie den Mitschülern vor. Zu erstellen waren Kurzpräsentationen mit Fotos, persönlichen Eindrücken, Zeichnungen und Frottagen. Diese ergänzten die Fotografien hilfreich, um den haptischen Charakter der Oberflächen zu vermitteln. Die Orte sollten zuerst von außen und dann von innen, wenn möglich, erschlossen werden. Die Erkundung so vieler verschiedener Orte innerhalb des Bezirks (und zum Teil auch außerhalb) wäre in anderer Form nicht möglich gewesen, da die Wege weit sind und die Schüler nicht so häufig vom Unterricht befreit werden können. Die Lage des Unterrichts in der Mitte des Vormittags erschwerte zudem eine häufige gemeinsame Arbeit außerhalb der Schule. So haben die Gruppen ihre Untersuchungen in der Freizeit machen müssen. Insgesamt waren diese Exkursionen für die Kleingruppen eine gute Möglichkeit, selbstständig zu arbeiten. Manchen gelang dies sehr gut und erfolgreich, andere brauchten deutlich mehr Unterstützung und zeigten sich teilweise überfordert. Auch die Tatsache, dass für die Schüler nicht unmittelbar eine konkrete künstlerische Arbeit vor Augen stand, hinderte manches Mal die Motivation. (Umso motivierter war die gesamte Gruppe später bei der Arbeit mit dem Bildhauer.)
3 III. Was sind Denkmale? Zu diesem Zeitpunkt, nachdem die Schüler eine Menge vor Ort erfahren hatten, bot es sich günstig an, über verschiedene Arten von Denkmalen sowie über die Aufgaben des Denkmalschutzes einen kleinen Einblick zu geben. Was können Denkmale werden? Rettet -Plakate: Die Auseinandersetzung mit dem Lebensraum der Schüler erachtete ich als wichtig. Die Gruppe erhielt die Kurzaufgabe, Orte ihrer Umgebung zum Denkmal zu erheben und Rettet -Plakate zu gestalten (Fotos und Kurzbegründung). Beispiel: Rettet das Gras! Rettet die Buslinie 44! Rettet den Dörferblick!
4 IV. künstlerisches Projekt: Anwendung eines Materials Die Arbeit eines Bildhauers (Klaus Rieck, der auch im Berliner Stadtraum Arbeiten im Bereich des Denkmalschutzes gemacht hat,) zeigte einen weiteren Aspekt des Materials. Herr Rieck besuchte uns im Unterricht und stellte mit Bildern und einer Werkprobe seine Arbeit vor. Da Herr Rieck kurzfristig verhindert war, fanden die geplanten Projekttage nicht mit ihm, sondern mit einem Ersatz statt. Mit Christoph Gramberg (Berliner Bildhauer) arbeiteten wir 5 Tage in dem Kreativraum des Körnerparks Neukölln. Dies war eine fruchtbare Erfahrung, da die Jugendlichen es bis dato nicht kannten, so intensiv und ausschließlich an einem Kunstwerk zu arbeiten. Im Gespräch entschieden Herr Gramberg und ich, dass die Schüler mit Gips arbeiten sollten, da dieses Material uns für den Zeitrahmen sowie wegen der leichten Bearbeitung sehr geeignet erschien. So entstanden gegossene Gipskuben, aus denen dann unter Anleitung Köpfe herausgearbeitet wurden. In kurzen Exkursen thematisierten wir den Einsatz von Gips an Gebäuden. V. Material und Verfremdungseffekt Eingebettet in den Kunstunterricht sprachen wir in der folgenden Unterrichtsphase über Künstler, die insbesondere mit Material starke Verfremdungseffekte erzeugen (z.b. Meret Oppenheim). Anschließend gestalteten die Schüler kleine Objekte: Aus kaschierten Alltagsgegenständen (wie z.b. einem Becher oder einer Stiftebox), die verfremdend übermalt wurden, entstanden neue Objekte. In einer weiteren Phase entwarfen die Schüler Möglichkeiten, durch ungewohnten Einsatz von Material das Schulgebäude zu verfremden (Überarbeitung von Fotografien). Der Bogen zum Beginn der Projektarbeit konnte sich hier schließen: Ausgehend von der Untersuchung des konkreten Materialeinsatzes am Denkmal und mit der Phase des künstlerischen Experimentierens und Erprobens von Material wendeten wir uns wieder dem Materialeinsatz am Gebäude zu.
5 Der dargestellte Unterricht ermöglichte eine vielfältige Arbeit: selbstständiges Arbeiten, außerschulischen Unterricht, Auseinandersetzung mit Baustoffen und mit ausgewählten Denkmalen. Die Schüler erfuhren zudem Teile ihrer Stadt und ihres Umraumes durch Exkursionen und die weiterführende künstlerische Auseinandersetzung neu und wurden sensibilisiert für Bauwerke deren Wirkung.
A b s c h l u s s b e r i c h t
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