Reform der Reform: Wie geht es weiter mit der ärztlichen Vergütung?

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Transkript:

, 28. Januar 2011 in Berlin Labormedizin in Deutschland- Eine Branche im Wandel? Reform der Reform: Wie geht es weiter mit der ärztlichen Vergütung? Dr. Manfred Partsch 28.01.2011 1

Agenda 1. Vergütung Laborleistungen seit 2. Vergütung ärztlicher Leistungen seit 3. Weiterentwicklung der ärztlichen Vergütung (Reform der Reform?) 28.01.2011 2

Laborreform Direktabrechnung der Laborgemeinschaften Neubewertung der Leistungen des Speziallabors Verbot der Selbstzuweisung von Leistungen des Speziallabors (ab 2014) verkürztes HTA-Verfahren zur Bewertung neuer Laborleistungen Finanzierung von Innovationen durch Einsparungen aufgrund der Laborreform 28.01.2011 3

Auswirkungen der Laborreform Grundleistungen (Kap. 32.1 EBM) Kapitel 32.1 140.000.000 120.000.000 100.000.000 Betrag 80.000.000 60.000.000 40.000.000 20.000.000 0 4. 2007 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4. 1. 2010 28.01.2011 4

Auswirkungen der Laborreform Allgemeine Laborleistungen (Kap. 32.2 EBM) Kapitel 32.2 120.000.000 100.000.000 80.000.000 Betrag 60.000.000 40.000.000 20.000.000 0 4. 2007 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4. 1. 2010 28.01.2011 5

Auswirkungen der Laborreform Spezielle Laborleistungen (Kap. 32.3 EBM) Kapitel 32.3 300.000.000 250.000.000 200.000.000 Betrag 150.000.000 100.000.000 50.000.000 0 4. 2007 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4. 1. 2010 28.01.2011 6

Auswirkungen der Laborreform Laborleistungen Gesamt (Kap. 32 EBM) Kapitel 32 Gesamt 550.000.000 500.000.000 450.000.000 400.000.000 350.000.000 Betrag 300.000.000 250.000.000 200.000.000 150.000.000 100.000.000 50.000.000 0 4. 2007 1. 2. 3. 4. 1. 2. 3. 4. 1. 2010 28.01.2011 7

Bewertung der Laborreform mengen- und ausgabenbegrenzende Maßnahmen sind umgesetzt keine nachhaltigen Veränderungen des Volumens der abgerechneten Laborleistungen zu erkennen keine oder nur geringe Einsparungen durch die Laborreform? HTA-Verfahren zur Bewertung neuer Laborleistungen nach langem Vorlauf endlich gestartet 28.01.2011 8

Vergütung Labor 2010/2011 Laborleistungen sind Teil der MGV Vergütung zu festen Euro-Beträgen durch Vorwegabzug (keine Anwendung von RLVs auf Laborleistungen) seit 01.07.2010: Begrenzung der für Laborleistungen insgesamt verfügbaren Vergütung (Vorjahresbetrag + 1,66 %) seit 01.01.2011: Begrenzung der Laborvergütung auf den Vorjahresbetrag, der um die in 2011 jeweils gültige Veränderungsrate (1,25 % bis 4,73 %) erhöht wird Konsequenzen bei Überschreitung nicht geklärt 28.01.2011 9

Vergütung Labor 2011 Projekt: Ziel: Regulation der Selbstzuweisung bessere Steuerung der von Fachärzten für eigene Patienten erbrachten Laborleistungen Instrument: Einführung von fallbezogenen qualifikationsgebundenen Zusatzvolumen zum Regelleistungsvolumen (selbst erbrachte Laborleistungen werden Bestandteil der RLVs) : Einsparungen müssen im Labor bleiben! 28.01.2011 10

Agenda 1. Vergütung Laborleistungen seit 2. Vergütung ärztlicher Leistungen seit 3. Weiterentwicklung der ärztlichen Vergütung (Reform der Reform?) 28.01.2011 11

Grundstruktur Vergütung Ärzte ab Bundesebene Bewertungsausschuss (/ KBV) Orientierungswert EBM Klassifikationsverfahren Landesebene einheitlicher Punktwert auf Landesebene Morbiditätsbedingte Gesamtvergütung je Kasse Euro- Gebührenordnung Behandlungsbedarf der Versicherten einer Kasse in Punkten Verteilung auf Ärzte über Regelleistungsvolumina 28.01.2011 12

Ausgabenentwicklung Ärzte seit 2007 Angaben in Mrd. Euro; 2010/2011 geschätzt (vorläufig); einschl. Bereinigungen 73b/c-Verträge; geometrische Veränderungsraten für die jeweiligen Jahre (1997 bis 2007 und 2007 bis 2011) 22,2 22,4 23,2 23,9 24,6 25,3 25,8 25,9 26,4 27,3 27,7 29,0 30,8 32,0 33,3 4,5% durchschnittliche 1,9% Veränderungsrate jeweils 1997 bis 2007 und bis 2011 1997 1998 1999 2000 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2010 2011 28.01.2011 13

Ausgabenanstieg 2011: Politik muss handeln Zum Vergleich: Veränderungsraten der Einnahmenseite 2010 zum Vorjahr Grundlohnsumme: + 0,5 Prozent Rentensumme: + 1,2 Prozent Beiträge für geringfügig Beschäftigte: + 0,1 Prozent (Quelle: GKV-Schätzerkreis, 28.04.2010) Veränderung BIP 1. 2010 zum Vorjahr: + 1,7 Prozent (Quelle: Destatis, 21.05.2010) 28.01.2011 14

Ausgabenanstieg 2011: Politik muss handeln stagnierende Einnahmeentwicklung bei den Krankenkassen ungebremster Anstieg der Leistungsausgaben Defizit von bis zu 11 Mrd. Euro in 2011 flächendeckende Zusatzbeiträge der Versicherten erforderlich wachsendes Insolvenzrisiko bei den Krankenkassen 28.01.2011 15

Kostendämpfung oder Beitragssatzerhöhung? Politik muss entscheiden: Begrenzung der Ausgaben(-steigerung) oder Erhöhung der Einnahmen der GKV durch a) höhere Beitragssätze b) Zusatzbeiträge der Versicherten GKV-Finanzierungsgesetz: Beitragszahler finanzieren den von der Politik akzeptierten Ausgabenzuwachs 28.01.2011 16

GKV-Finanzierungsgesetz I. Erhöhung der Einnahmen der GKV Allgemeiner Beitragssatz bisher 14,9 % -> ab 2011: 15,5 % paritätisch: 14,6 % Sonderbeitrag Arbeitnehmer: wie bisher 0,9 % Arbeitgeberbeitrag wird mit 7,3 % festgeschrieben Beibehaltung Gesundheitsfonds keine Anpassung des Beitragssatzes bei Absinken des Fonds unter 95 % (Regelung wird aufgehoben) -> Kostensteigerungen werden in Zukunft nur durch Zusatzbeiträge finanziert. 28.01.2011 17

GKV-Finanzierungsgesetz II. Begrenzung des Ausgabenanstiegs Bereich Maßnahmen Einsparvolumen 2011 Einsparvolumen 2012 Krankenkassen Begrenzung der Verwaltungskosten auf dem Niveau von 2010 300 Mio. 300 Mio. Krankenhäuser Effizienzabschläge für Mehrleistungen Ausgabenanstieg nur mit halber Grundlohnsummensteigerung (bei akutstationären Preisen und Budgets von psychiatrischen und psychosomatischen Einrichtungen) 350 Mio. 150 Mio. 270 Mio. 300 Mio. Zahnärzte Zuwachsbegrenzung auf halbe Grundlohnsummensteigerung 20 Mio. 40 Mio. Ärzte Hausarztzentrierte Versorgung: Begrenzung des Vergütungsniveaus Vertragsärztliche Versorgung: Begrenzung des Ausgabenzuwachses 500 Mio. k. A. 500 Mio. k. A. Insgesamt Einsparvolumen (inkl. Einsparungen aus GKV-ÄG und AMNOG) 3,5 Mrd. 4 Mrd. Angaben laut GKV-FinG-Referentenentwurf vom 25.08.2010 28.01.2011 18

GKV-Finanzierungsgesetz Vertragsärztliche Vergütung in 2011 und 2012 Orientierungswert (Preiskomponente) unverändert (keine Anpassung an Kostensteigerungen oder Wirtschaftlichkeitsreserven) Behandlungsbedarf (Mengenkomponente) + 1,25 % / Jahr (keine weitere Anpassung an Morbiditätsentwicklung usw.) zusätzliche Erhöhung der Vergütung (0,97 % bis 3,48 %) in Regionen, die einen vom Bewertungsausschuss bestimmten Vergleichswert unterschreiten Begrenzung des Anstiegs der nicht budgetierten Vergütung (EGV) gilt nicht für Prävention und neue Leistungen 28.01.2011 19

Vertragsärztliche Vergütung 2011: Regionale Differenzierung des Honoraranstiegs (Asymmetrie) Veränderungsraten gesamt (MGV) Angaben in % 2011/2010 nach KVen; MGV insgesamt BUND neue Bundesländer 3,25 3,39 alte Bundesländer 4,11 Sachsen 4,73 Thüringen 3,99 Sachsen-Anhalt Brandenburg 4,73 4,73 Mecklenburg-Vorpommern 1,25 Saarland 2,31 Berlin 1,25 Bayern 2,31 Baden-Württemberg Rheinland-Pfalz 3,99 3,99 Hessen 2,31 Nordrhein Westfalen-Lippe 4,73 4,73 Niedersachsen Bremen 2,31 2,22 Hamburg 1,25 Schleswig-Holstein 4,73 28.01.2011 20

Agenda 1. Vergütung Laborleistungen seit 2. Vergütung ärztlicher Leistungen seit 3. Weiterentwicklung der ärztlichen Vergütung (Reform der Reform?) 28.01.2011 21

I. Konvergenz der Vergütungen Auftrag nach 87 Abs. 9 SGB V: Der für ärztliche Leistungen zuständige Bewertungsausschuss legt dem Bundesministerium für Gesundheit bis zum 30. April 2011 ein Konzept für eine schrittweise Konvergenz der Vergütungen vor. Das Bundesministerium für Gesundheit legt das Konzept umgehend dem Deutschen Bundestag vor. 28.01.2011 22

Konvergenz der Vergütungen je Versicherter? MGV je Versicherter 2011 400 386 380 374 371 369 367 368 360 340 320 354 350 344 338 338 339 339 336 330 324 320 300 280 Schleswig- Holstein Hamburg Bremen Niedersachsen Westfalen- Lippe Nordrhein Hessen Rheinland-Pfalz Baden- Württemberg Bayern Berlin Saarland Mecklenburg- Vorpommern Brandenburg Sachsen-Anhalt Thüringen Sachsen 01 02 03 17 20 38 46 51 52 71 72 73 78 83 88 93 98 28.01.2011 23

Konvergenz der Vergütungszuwächse seit 2007? Zuwachs MGV je Versicherter 2007-2011 35% 33,1% 30% 30,2% 28,6% 25% 21,9% 26,0% 25,8% 20% 15% 18,5% 17,5% 15,8% 15,1% 12,9% 13,2% 10,7% 11,5% 12,0% 11,5% 10% 7,8% 5% 0% Schleswig- Holstein Hamburg Bremen Niedersachsen Westfalen- Lippe Nordrhein Hessen Rheinland-Pfalz Baden- Württemberg Bayern Berlin Saarland Mecklenburg- Vorpommern Brandenburg Sachsen-Anhalt Thüringen Sachsen 01 02 03 17 20 38 46 51 52 71 72 73 78 83 88 93 98 28.01.2011 24

Konvergenz der Vergütung je Arzt? MGV 2011 je Arzt 200.000 190.000 186.736 189.691 181.493 180.000 174.852 175.233 171.615 170.000 160.000 150.000 140.000 148.134 161.996 161.639 153.552 147.813 142.154 143.591 162.159 130.000 120.000 124.969 117.086 119.029 110.000 100.000 Schleswig- Holstein Hamburg Bremen Niedersachsen Westfalen- Lippe Nordrhein Hessen Rheinland-Pfalz Baden- Württemberg Bayern Berlin Saarland Mecklenburg- Vorpommern Brandenburg Sachsen-Anhalt Thüringen Sachsen 01 02 03 17 20 38 46 51 52 71 72 73 78 83 88 93 98 28.01.2011 25

II. Überprüfung der Honorarreform Ziel der Überprüfung nach dem Koalitionsvertrag, Okt. : ein einfaches, verständliches Vergütungssystem, das die Leistung adäquat abbildet. Eckpunkte von CDU/CSU für ein Versorgungsgesetz: Vorschläge zur Honorarreform: - Stabilisierung der Regelleistungsvolumina - weniger Pauschalierung im EBM - bessere Vergütung der primärärztlichen Versorgung (z. B. Hausbesuche) - Messung der Morbidität mittels Diagnosen und Demographie 28.01.2011 26

II. Überprüfung der Honorarreform Ziele und Eckpunkte der GKV Aufhebung der Mehrfachdynamisierung objektive Kriterien für Bemessung des Honoraranstiegs Trennung von Arztzeit und Kosten bei der Kalkulation der Leistungen im EBM Vereinfachung der Mengensteuerung unterschiedliche Vergütungsregelungen für Hausärzte und Fachärzte EBM (?) 28.01.2011 27

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit. 28.01.2011 28