Strategie und Technik der Werbung

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Transkript:

Kohlhammer Edition Marketing Strategie und Technik der Werbung Verhaltenswissenschaftliche Ansätze Bearbeitet von Werner Kroeber-Riel erweitert, überarbeitet 2004. Buch. 330 S. Hardcover ISBN 978 3 17 018491 6 Zu Inhaltsverzeichnis schnell und portofrei erhältlich bei Die Online-Fachbuchhandlung beck-shop.de ist spezialisiert auf Fachbücher, insbesondere Recht, Steuern und Wirtschaft. Im Sortiment finden Sie alle Medien (Bücher, Zeitschriften, CDs, ebooks, etc.) aller Verlage. Ergänzt wird das Programm durch Services wie Neuerscheinungsdienst oder Zusammenstellungen von Büchern zu Sonderpreisen. Der Shop führt mehr als 8 Millionen Produkte.

A Bedingungen der Werbung 1 Kommunikationsbedingungen Die Bedingungen für die Kommunikation haben sich in den letzten Jahrzehnten in dramatischer Weise geändert. Diese Veränderungen werden deutlich, wenn man Werbung aus den 60er Jahren mit Werbung von heute vergleicht. Dabei wird in den meisten Branchen ein starker Trend zu weniger Information und mehr Bild sichtbar (Abbildung 1). Mit diesen Veränderungen beschäftigen sich die nächsten Kapitel. 1.1 Informationsüberlastung Die bei weitem wichtigste Bedingung ist die zunehmende Informationsüberlastung. Unter Informationsüberlastung oder Informationsüberschuss 1 versteht man den Anteil der nicht beachteten Informationen an den insgesamt angebotenen Informationen. Ermittlung der Informationsüberlastung: Um die Informationsüberlastung zu berechnen, geht man in drei Schritten vor: 1 Mit»Informationsüberlastung«bezeichnet man unterschiedliche Sachverhalte, unter anderem: (1.) ein Zuviel an verfügbarer Information, das zur Beeinträchtigung der Informationsverarbeitung führt, (2.) ein subjektiv empfundenes Gefühl, durch ein übermäßiges Informationsangebot unter Druck zu stehen (Informationsstress) und (3.) einen Informationsüberschuss, der dadurch entsteht, dass nur ein Teil der verfügbaren Informationen beachtet und aufgenommen wird. Dieser zuletzt genannte Begriff wird hier benutzt, er ist auch in der Umgangssprache verbreitet. Informationsüberlastung ist also nicht wertend oder im Sinne von Informationsstress zu verstehen. Vgl. zu diesen Begriffen mit weiteren Literaturhinweisen Hagemann, 1988. 13

2007 W. Kohlhammer, Stuttgart Abbildung 1: Historischer Vergleich von Anzeigen Audi-Anzeigen aus den 60er Jahren und von heute 14 www.kohlhammer.de

Nordmende-Anzeige aus den 50er Jahren und Thomson-Anzeige von heute Anmerkung: Nordmende wurde im Rahmen einer Mehrmarkenrestrukturierung in die Marke Thomson überführt. 15

Erster Schritt: Man stellt die Informationseinheiten (die Informationsmenge) fest, die einem Empfänger insgesamt zur Verfügung stehen, wenn er ein Medium benutzt 2. Beispiel: Um die in einer Ausgabe des STERN angebotenen sprachlichen oder bildlichen Informationseinheiten aufzunehmen, würde ein Leser je nach Lesegenauigkeit 4,5 bis 7 Stunden benötigen. Zweiter Schritt: Man ermittelt durch empirische Messungen hilfsweise durch Schätzungen aufgrund von Mediennutzungsdaten wie viele Informationseinheiten vom Empfänger tatsächlich beachtet und aufgenommen werden. Beispiel: Für eine Nummer des STERN sind das bei mehrmaliger Benutzung (Blättern und Lesen) 9600 Informationseinheiten für eine Lesezeit von 60 Minuten. Dritter Schritt: Aufgrund dieser Daten kann man nun die Informationsüberlastung bestimmen: Das Informationsangebot des STERN umfasst im Mittel 345 Minuten Lesezeit, davon werden Informationen von 60 Minuten aufgenommen. Nicht beachtet werden also Informationen für eine Lesezeit von 285 Minuten, das macht etwa 83 % der angebotenen Informationsmenge aus. Das ist der Anteil an verfügbarer Information, der unbeachtet bleibt. Gesamtgesellschaftliche Informationsüberlastung: In den USA wurde bereits 1980 eine gesamtgesellschaftliche Informationsüberlastung von 99,6 % berechnet (De Sola Pool, Inose u. a., 1984). Für die Bundesrepublik ergaben sich etwas niedrigere Werte (Brünne, Esch, Ruge, 1987; Kroeber- Riel, 1987 b) 3 : Informationsüberlastung in Deutschland 98 % Informationsüberlastung durch die wichtigsten Medien: Rundfunk 99 % Fernsehen 97 % Zeitschriften 94 % Zeitungen 92 % 2 Als Informationseinheit wird hier jedes visuelle oder akustische Element verstanden, das von einem Individuum aufgenommen und psychisch verarbeitet werden kann. Visuelle Informationseinheiten sind die vom Blick fixierten Elemente. Sie lassen sich durch Blickaufzeichnung messen. Vgl. Kroeber-Riel, 1987 b und die dazu geführte Diskussion in der Zeitschrift DBW, 1987. 3 Bei der Berechnung der Informationsüberlastung treten zahlreiche Mess- und Schätzprobleme auf, so dass die folgenden Angaben mit Vorsicht zu behandeln sind (Brünne, Esch, Ruge, 1987). 16