MOBAK-5 Motorische Basiskompetenzen in der 5. Klasse

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Transkript:

Dr. Christian Herrmann Dr. Harald Seelig MOBAK-5 Motorische Basiskompetenzen in der 5. Klasse T E S T M A N U A L

Impressum Autoren: Dr. Christian Herrmann Dr. Harald Seelig Mitarbeit: Adrian-Edward April Marina Bacchetta Zacharias Füglistaller Prof. Dr. Elke Gramespacher Prof. Dr. Uwe Pühse Sara Seiler Dr. Peter Weigel Pascal Zumstein Gestaltung: Marina Bacchetta Sara Baur Bildnachweis: Dr. Christian Herrmann Logo MOBAK-5: Dirk Hübner Aufl agen: 1. Aufl age: April 2016 Copyright: Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit (DSBG) der Universität Basel. Ohne ausdrückliche Genehmigung der Autoren ist es nicht gestattet, den Inhalt dieses Manuals zu vervielfältigen.

MOBAK-5 Motorische Basiskompetenzen in der 5. Klasse Inhalt 1 Problemstellung... 3 2 Theoretischer Hintergrund... 3 3 Kompetenzstrukturmodell... 4 4 MOBAK-5 Testinstrument... 5 4.1 Entwicklung der Testaufgaben... 5 4.2 Durchführung der Testaufgaben... 5 4.3 Auswertung der Testaufgaben... 6 5 Validierungsstudien... 6 Literatur... 8 Anhang 1: Zusammenfassung & Bewertungstabelle der Testaufgaben... 9 Anhang 2: Beschreibung der Testaufgaben... 13 T E S T M A N U A L

1 Problemstellung Die Bildungspolitik stellt jedem Schulfach die Frage, welche Lernergebnisse im Unterricht tatsächlich erreicht werden. Die einzelnen Unterrichtsfächer müssen daher empirisch und nachvollziehbar belegen, welche Effekte sie erzielen. Diese Informationen können zur Begründung von bildungspolitischen und bildungspraktischen Entscheidungen genutzt werden (BMBF, 2007). Zur Erfassung der Effekte von Sportunterricht werden daher für die Unterrichtspraxis gleichsam valide wie praktikable Erhebungsinstrumente benötigt. Ein solches Erhebungsinstrument ist neben den MOBAK-1 (vgl. Herrmann & Seelig, 2014) und MOBAK-3 Testinstrumenten (vgl. Herrmann & Seelig, 2015) das MOBAK-5 Testinstument, welches die motorischen Basiskompetenzen in der fünften Primarschulklasse erfasst. Folgend werden der theoretische Hintergrund (2), das zu Grunde liegende Strukturmodell (3), die Entwicklung, Durchführung und Auswertung der Testaufgaben (4) sowie die Validierungsstudie (5) näher dargestellt. 2 Theoretischer Hintergrund Die zentrale Aufgabe des Schulsports ist die Befähigung der Schülerinnen und Schüler, an der Sport- und Bewegungskultur aktiv teilnehmen zu können. Dies leistet einen Beitrag zur Entwicklung eines körperlich-aktiven Lebensstils. Eine Voraussetzung hierfür ist die Verfügbarkeit grundlegender motorischer Basiskompetenzen (ausführlich Herrmann & Gerlach, 2014; Herrmann, Gerlach & Seelig, 2015b). Beispielsweise herrscht unter Sportdidaktikern und Lehrkräften ein breiter Konsens darüber, dass möglichst alle Kinder mit einem Ball sicher umgehen können sollten, damit sie an Ballspielen aktiv teilnehmen können. Kindern, die nicht über diese Leistungsdisposition verfügen, wird der Zugang zu wertvollen Lebensbereichen wie dem Ballsportverein oder dem informellen Ballspielen auf dem Pausenhof erschwert. Solche Praktiken sind für viele Menschen eine Bereicherung ihres kulturellen Lebens und ein wichtiger Teil eines bewegungsaktiven und gesunden Lebensstils (Kurz, Fritz & Tscherpel, 2008). Motorische Basiskompetenzen werden benötigt, um... an der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur aktiv teilnehmen zu können.... Bewegung, Spiel und Sport als etwas Wertvolles im Leben zu erfahren und zu verstehen.... eine fundierte Entscheidung treffen zu können, ob Bewegung, Spiel und Sport einen Bestandteil im individuellen Lebensstil besitzen sollen (Gogoll, 2012; Kurz, Fritz & Tscherpel, 2008). Unter motorischen Basiskompetenzen werden motorische Leistungsdispositionen verstanden, die sich aus situationsspezifi schen Anforderungen entwickeln und zur Bewältigung von Anforderungen in der Sport- und Bewegungskultur dienen. Motorische Basiskompetenzen sind... nachhaltig erlernbar, berücksichtigen Vorerfahrungen und sind durch Üben verbesserbar.... explizit kontextabhängig und beziehen sich auf spezifi sche Anforderungssituationen in der Bewegungs-, Spiel- und Sportkultur.... funktionale Leistungsdispositionen und äussern sich in bewältigungsorientiertem Verhalten (vgl. Weinert, 2001). 3

3 Kompetenzstrukturmodell Für die Konstruktion des Testinstruments wird explizit zwischen den nicht direkt beobachtbaren Motorischen Basiskompetenzen (MOBAK) und den beobachtbaren Motorischen Basisqualifi kationen (MOBAQ, vgl. Kurz et al., 2008) unterschieden. Die motorischen Basisqualifi kationen (MOBAQ) formulieren die Bildungsstandards als so genannte Can-Do-Statements (Kann-Beschreibungen; z. B. kann werfen, kann fangen ) und beziehen sich auf das Leistungsverhalten (auch: Performanzen) der Schüler. Motorische Basisqualifi kationen... sind die beobachtbaren Performanzen von sportlichen Handlungsvollzügen.... stellen die Basis für das Erlernen sportspezifi scher Fertigkeiten und Techniken dar. Die Motorischen Basiskompetenzen (MOBAK) sind übergreifende Leistungsdispositionen, die dem beobachtbaren Leistungsverhalten in den motorischen Basisqualifi kationen zu Grunde liegen. Das Kompetenzstrukturmodell (Abb. 1) spezifi ziert das Gefl echt zwischen den motorischen Basisqualifi kationen und den motorischen Basiskompetenzen. Dieses erlaubt die indirekte Erfassung der (latenten) motorischen Basiskompetenzen über die (manifesten) motorischen Basisqualifi kationen (ausführlich Herrmann, Gerlach & Seelig, 2015b). Abbildung 1: Kompetenzstrukturmodell der motorischen Basiskompetenzen 1 Etwas- Bewegen Motorische Basiskompetenzen (MOBAK) Motorische Basisqualifikationen (MOBAQ) Sich- Bewegen Werfen & Fangen Dribbeln Prellen Seilspringen Zielwerfen Balancieren Rollen Variabel laufen 1 Dieses Strukturmodell wurde für die MOBAK-Testinstrumente empirisch überprüft und konnte bestätigt werden (vgl. Kapitel 5). Detaillierte Informationen zu Faktorwerten und Modelfi ts können bei Herrmann et al. (MOBAK-1: Herrmann, Gerlach & Seelig, 2015a; MOBAK-3: Herrmann & Seelig, under review; MOBAK-5: Herrmann & Seelig, in prep.) nachgelesen werden. 4

4 MOBAK-5 Testinstrument 4.1 Entwicklung der Testaufgaben Die Auswahl der Testaufgaben zur Erfassung der motorischen Basisqualifi kationen ist das Ergebnis einer normativen pädagogischen Diskussion. Handlungsleitend war die Frage: Was soll ein Kind in einer bestimmten Altersstufe können, um an der Sport- und Bewegungskultur aktiv teilnehmen zu können (vgl. Kurz et al., 2008)? Die fi nale Zusammenstellung der Testbatterie resultiert aus einer umfangreichen Auswahl möglicher Testaufgaben, die im Rahmen von mehreren Expertendiskussionen erarbeitet und diskutiert wurde. Zur Sicherung der curricularen Validität erfolgte dies in enger Anknüpfung an die in den Lehrplänen formulierten Zielstellungen. Kriterien für die Aufgabenkonstruktion waren weiterhin die geschlechtsspezifi sche Testfairness sowie Überlegungen zur Durchführbarkeit und zur altersadäquaten Aufgabengestaltung. Im Anhang werden die acht entwickelten Testaufgaben im Detail erläutert. Diese Testaufgaben erfassen acht motorische Basisqualifi kationen, welche die beiden motorischen Basiskompetenzen Etwas-Bewegen und Sich-Bewegen widerspiegeln (Abb. 1). Diese Zuordnung im Kompetenzstrukturmodell wurde zum einen auf empirischer Ebene vorgenommen (vgl. Kapitel 5), zum anderen auf Basis der motorischen Entwicklungstheorie von Clark und Metcalfe (2002) sowie der Diskussion um fundamental movement skills (im Überblick Burton & Miller, 1998). 1. Der motorischen Basiskompetenz Etwas-Bewegen liegen die motorischen Basisqualifi kationen Zielwerfen, Werfen & Fangen, Prellen und Dribbeln zu Grunde. Sie entwickelt sich aus Anforderungen, welche den Umgang mit einem Ball beinhalten und dient beispielsweise der Bewältigung von Anforderungen in verschiedenen Ballsportarten. 2. Der motorischen Basiskompetenz Sich-Bewegen liegen die motorischen Basisqualifi kationen Balancieren, Rollen, Seilspringen und Variabel laufen zu Grunde. Sie entwickelt sich aus Anforderungen, welche den Umgang mit dem eigenen Körper im Raum beinhalten und dient beispielsweise der Bewältigung von Anforderungen im Turnen und der Leichtathletik. Diese beiden motorischen Basiskompetenzen sind natürlich nicht unabhängig voneinander. So bedarf ein Sprungwurf im Handball sowohl des kompetenten Umgangs mit dem Ball wie auch der gleichzeitigen Koordinierung der Ganzkörperbewegung. 4.2 Durchführung der Testaufgaben Jede Testaufgabe wird vom Testleiter einmal erklärt und einmal demonstriert. MOBAQ-Testaufgaben Zielwerfen und Werfen & Fangen Die Kinder haben je sechs Versuche (kein Probeversuch), wobei die Anzahl der Treffer bzw. bestandenen Versuche notiert wird. Im Anschluss werden 0-2 Treffer bzw. bestandene Versuche mit 0 Punkten, 3-4 Treffer bzw. bestandene Versuche mit 1 Punkt und 5-6 Treffer bzw. bestandene Versuche mit 2 Punkten bewertet. MOBAQ-Testaufgaben Prellen, Dribbeln, Balancieren, Rollen, Seilspringen und Variabel laufen Die Kinder haben je zwei Versuche, um die Testaufgaben zu bewältigen (kein Probeversuch). Diese Testaufgaben sind dichotom skaliert (0 = nicht bestanden, 1 = bestanden), wobei die Anzahl der erfolgreichen Versuche notiert wird (kein Mal bestanden = 0 Punkte, einmal bestanden = 1 Punkt, zweimal bestanden = 2 Punkte). Die Kriterien des Bestehens/Nicht-Bestehens können den Beschreibungen der Testaufgaben entnommen werden (vgl. Anhang 1 und 2). 5

Als Organisationsform wurde in der Entwicklungsphase ein Stationsbetrieb organisiert, bei dem ein Testleiter mit einer Kleingruppe von Kindern jede Testaufgabe einzeln durchläuft. Diese für wissenschaftliche Zwecke praktikable und zeitsparende Lösung wird jedoch in der Unterrichtspraxis kaum umzusetzen sein. Daher empfi ehlt es sich, mehrere Testaufgaben als Parcours zu gestalten. Hierbei werden die Testaufgaben nacheinander durchlaufen und können dementsprechend in einem Durchgang bewertet werden (z. B. als Zweier-Parcours Zielwerfen und Werfen & Fangen, Prellen und Dribbeln, Balancieren und Rollen sowie Seilspringen und Variabel laufen ). Durch diese Vorgehensweise ist die Durchführung der MOBAK-3 Testbatterie mit nur einem Testleiter möglich und daher auch von Lehrkräften durchführbar. 4.3 Auswertung der Testaufgaben Die Datenauswertung kann auf Ebene der MOBAQ-Testaufgaben sowie auf Ebene der beiden MOBAK-Bereiche vorgenommen werden. Die MOBAQ-Testaufgaben können in der Einzelbetrachtung auf Basis der Punktebewertung 0 bis 2 ausgewertet werden. Hier werden konkrete Informationen darüber gegeben, welches Kind welche Testaufgabe bestanden hat und in welchem Bereich ein Förderbedarf vorliegt. Damit können die Unterrichtsinhalte gezielt dem aktuellen Leistungsniveau der Kinder angepasst werden. MOBAK-Bereiche Etwas-Bewegen und Sich-Bewegen Die MOBAK-Bereiche werden über die Addition der jeweiligen vier MOBAQ-Testaufgaben berechnet (= Faktorsummenwert). Pro Bereich können jeweils maximal 8 Punkte (4 Testaufgaben x 2 Punkte) erreicht werden: Zielwerfen + Werfen & Fangen + Prellen + Dribbeln = Etwas-Bewegen (max. 8 Punkte) Balancieren + Rollen + Seilspringen + Variabel laufen = Sich-Bewegen (max. 8 Punkte) Die MOBAK-Bereiche liefern Informationen über ein breiteres Aufgabenspektrum als die MOBAQ-Testaufgaben. Durch die Punktebewertung 0 bis 8 wird es ermöglicht, das Niveau der motorischen Basiskompetenzen differenziert zu bestimmen. Bei mehrmaliger Messung im Zeitverlauf kann die vorliegende Testbatterie auch zur Evaluation im Sportunterricht genutzt werden. Die Unterschiede zwischen der erreichten Punktzahl des ersten und des zweiten Tests geben Informationen darüber, wie sich die Leistungen jedes einzelnen Schülers im Zeitverlauf verändert haben. Vergleicht man den Mittelwert der erreichten Punktzahlen für die gesamte Klasse, so kann die durchschnittliche Veränderung der Klasse bewertet werden. 5 Validierungsstudie Die entwickelten MOBAK-5 Testaufgaben wurden in einer Validierungsstudie (N = 438, = 52%; M = 11.25 Jahre, SD =.49) einer empirischen Überprüfung unterzogen (ausführlich Herrmann & Seelig, in preparation). Curriculare Validität: Dieser Aspekt ist im Sinne einer Augenscheinvalidität erfüllt und begründet sich durch die Anknüpfung an die in den Lehrplänen formulierten Zielstellungen. Faktorielle Validität: Für die MOBAK-5 Testaufgaben konnte mittels konfi rmatorischer Faktorenanalysen eine zweifaktorielle Struktur bei guter Modellanpassung bestätigt werden. Der erste Faktor Sich-Bewegen beinhaltet die vier Testaufgaben Balancieren, Rollen, Variabel laufen und Seilspringen. Der zweite Faktor Etwas-Bewegen beinhaltet die vier Testaufgaben Prellen, Dribbeln, Werfen & Fangen und Zielwerfen. Weiterhin konnte statistisch abgesichert werden, dass die Berechnung eines Faktorsummenwertes (= Summe der Ergebnisse aller Testaufgaben eines Faktors) zur Berechnung eines Gesamtwertes für jeden MOBAK-Faktor zulässig ist. 6

Diskriminante Validität: In zwei vorgängigen Validierungsstudien zum MOBAK-1 Testinstrument (Studie 1: N = 317; = 55%; M = 7.0 Jahre, SD =.36; Studie 2: N = 923; = 46%; M = 6.8 Jahre, SD =.44) konnte weiterhin gezeigt werden, dass die Testaufgaben zur Erfassung der motorischen Basiskompetenzen mit den Testaufgaben zur Erfassung der motorischen Fähigkeiten (20m-Sprint, Standweitsprung, Tapping, Seitspringen) nur in einem geringen Zusammenhang stehen. Die MOBAK Testinstrumente erfassen daher einen spezifi schen Bereich der Motorik, welcher von den motorischen Fähigkeiten abzugrenzen ist (ausführlich Herrmann, Gerlach & Seelig, 2015; Herrmann, Heim & Seelig, submitted). Auf Basis dieser psychometrischen Ergebnisse ist das MOBAK-5 Testinstrument für die Evaluation der Wirkungen von Sportunterricht auf die motorischen Basiskompetenzen als geeignet anzusehen. Die Vorteile des MOBAK-5 Testinstruments liegen in der... curricularen, faktoriellen und diskriminanten Validität.... schnellen Testdurchführung mittels unterrichtsnaher Testaufgaben, die mit den in der Halle verfügbaren Materialien umsetzbar sind.... leichten Bewertbarkeit der Testaufgaben mittels dichotomer Skalen (bestanden/nicht bestanden).... einfachen Berechnung des Gesamtwertes der beiden MOBAK-Faktoren.... Interpretierbarkeit der Ergebnisse auf Ebene der einzelnen MOBAQ-Testaufgaben. 7

Literatur Bundesministerium für Bildung und Forschung. (2007). Rahmenprogramm zur Förderung der empirischen Bildungsforschung. Berlin: BMBF. Burton, A.W. & Miller, D.E. (1998). Movement skill assessment. Champaign, IL: Human Kinetics. Clark, J.E. & Metcalfe, J.S. (2002). The mountain of motor development: A metaphor. In J.E. Clark & J.H. Humphrey (Hrsg.), Motor development. Research & reviews. Reston, VA: National Association for Sport and Physical Education. Gogoll, A. (2012). Sport- und bewegungskulturelle Kompetenz - ein Modellentwurf für das Fach Sport. In A.C. Roth, E. Balz, J. Frohn & P. Neumann (Hrsg.), Kompetenzorientiert Sport unterrichten (S. 39 52). Herzogenrath: Shaker. Herrmann, C. (2015). Erfassung motorischer Basiskompetenzen in der dritten Grundschulklasse. Sportunterricht, 64 (3), 72 76. Herrmann, C. & Gerlach, E. (2014). Motorische Basiskompetenzen in der Grundschule. Pädagogische Zielentscheidung und Aufgabenentwicklung. Sportunterricht, 63 (11), 322 328. Herrmann, C., Gerlach, E. & Seelig, H. (2015a). Development and validation of a test instrument for the assessment of basic motor competencies in primary school. Measurement in Physical Education and Exercise Science, 19 (2), 80 90. Herrmann, C., Gerlach, E., & Seelig, H. (2015b). Motorische Basiskompetenzen in der Grundschule: Begründung, Erfassung und empirische Überprüfung eines Messinstruments. Sportwissenschaft. Zugriff unter http://link.springer.com/article/10.1007/s12662-015- 0378-8 Herrmann, C., Heim, C., & Seelig, H. (submitted). Construct validity and covariates of basic motor competencies in primary school. Herrmann, C. & Seelig, H. (2014). MOBAK-1: Motorische Basiskompetenzen in der 1. Klasse. Testmanual. Zugriff unter http://www.dsbg 4public.ch/custom/search/index.php?action=search&s_dir=112&np=1007 Herrmann, C. & Seelig, H. (2015). MOBAK-3: Motorische Basiskompetenzen in der 3. Klasse: Testmanual. Zugriff unter from http://www. dsbg4public.ch/custom/search/index.php?np=1007&art=1217&s_dir=119 Herrmann, C., & Seelig, H. (in preparation). Entwicklung und psychometrische Überprüfung des MOBAK-5 Testinstruments zur Erfassung motorischer Basiskompetenzen. Kurz, D., Fritz, T. & Tscherpel, R. (2008). Der MOBAQ-Ansatz als Konzept für Mindeststandards für den Sportunterricht? In V. Oesterhelt, J. Hofmann, M. Schimanski, M. Scholz & H. Altenberger (Hrsg.), Sportpädagogik im Spannungsfeld gesellschaftlicher Erwartungen, wissenschaftlicher Ansprüche und empirischer Befunde (S. 97 106). Hamburg: Czwalina. Weinert, F.E. (2001). Vergleichende Leistungsmessungen in Schulen - eine umstrittene Selbstverständlichkeit. In F.E. Weinert (Hrsg.), Leistungsmessungen in Schulen (S. 17 31). Weinheim: Beltz. 8

ANHANG-1 Zusammenfassung und Bewertungstabelle der Testaufgaben T E S T M A N U A L --- zum Herausnehmen --- 9

Etwas-Bewegen Zielwerfen (1) Werfen und Fangen (2) Prellen (3) Dribbeln (4) Qualifikation Ein Objekt gezielt treffen können. Einen Ball in der Bewegung fangen können. Testaufgabe Das Kind wirft sechs Jonglierbälle auf eine Zielscheibe. Kriterien Das Kind muss hinter dem Schwedenkasten stehen. Überkopfwurf. Ein Stossen des Balles ist erlaubt. Berührung der Zielscheibe zählt als Treffer. Bewertung 6 Versuche, Anzahl der Treffer wird notiert. Testaufbau Eine Zielscheibe wird in 1.3 m Höhe (Unterkante) aufgehängt. 3.5 m vor der Zielscheibe wird eine Abwurfl inie markiert. Die Kante eines Schwedenkastenoberteils wird an die Abwurfl inie angelegt. Material 6 Jonglierbälle (Durchmesser: 75 mm, 125 g) 1 Zielscheibe (Durchmesser: 40 cm) Oberteil eines Schwedenkastens Klebeband Das Kind wirft einen Tennisball an die Wand und fängt ihn direkt aus der Luft. Das Kind darf beim Abwerfen die Abwurfl inie nicht übertreten. Überkopfwurf. Zum Fangen darf die Linie übertreten werden. Der Ball wird direkt nach dem Abprall an der Wand gefangen und muss mind. 1 sek lang kontrolliert gehalten werden. 6 Versuche, Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. Eine ca 1.5 m breite Abwurfl inie wird parallel zur Wand in 4.0 m Entfernung mit Klebeband markiert. 4 Tennisbälle Klebeband Einen Ball kontrolliert prellen können. Das Kind prellt zügig durch einen Hindernisparcours vor und zurück. Der Ball darf mit der linken oder rechten Hand geprellt werden. Der Ball darf nicht gehalten werden, verloren gehen oder den Korridor verlassen. Die Hindernisse dürfen nicht berührt werden. Max. 25 sek pro Durchlauf. 2 Versuche, Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. Markierter Korridor (8.0 m x 1.1 m) mit vier 0.7 m breiten Hindernissen (2 Malstäbe mit T-Shirt) im Abstand von 1.5 m; 0.5 m; 4.0 m; 0.5 m. Malstab als Endmarkierung in 0.5 m Abstand vom Korridor. 1 Basketball (Grösse 7) 9 Malstäbe 4 T-Shirts (ca. Grösse L) Stoppuhr Klebeband Einen Ball kontrolliert dribbeln können. Das Kind dribbelt zügig durch einen Hindernisparcours vor und zurück. Der Ball darf nicht verloren gehen und den Korridor nicht verlassen. Der Ball darf nicht zwischen den Hütchen durchrollen. Die Hindernisse dürfen nicht berührt werden. Max. 25 sek pro Durchlauf. 2 Versuche, Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. Markierter Korridor (8.0 m x 1.1 m) mit vier 0.7 m breiten Hindernissen (2 Hütchen mit Klebeband) im Abstand von 1.0 m; 1.5 m; 3.0 m; 1.5 m. Hütchen als Endmarkierung in 0.5 m Abstand vom Korridor. 1 Fussball (Grösse 4) 9 Hütchen (23 cm hoch, 13 cm breit) Stoppuhr Klebeband 10

Sich-Bewegen Balancieren (5) Rollen (6) Seilspringen (7) Variabel laufen (8) Qualifikation Über eine Langbank balancieren können. Testaufgabe Das Kind balanciert vor- und rückwärts über eine Langbank und über die daraufl iegenden Hindernisse. Kriterien Flüssiges Vor- und Rückwärtsgehen ohne stehen zu bleiben oder runterzufallen. Nachstellschritte sind nicht erlaubt. Hindernisse müssen überschritten werden, ohne auf diese zu treten. Bewertung 2 Versuche, Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. Testaufbau Eine Langbank liegt umgedreht auf einem Sprungbrett. Auf der Langbank werden zweimal je 2 Tetrapacks übereinander mit der breiten Seite nach unten in jeweils 1.0 m Entfernung vom Anfang und vom Ende aufgeklebt. Material 1 Langbank (L: 4.0 m, B: 10 cm) Sprungbrett (H: 20 cm) 4 1l Tetrapacks (17 cm x 6 cm) Klebeband Aus dem Absprung vorwärts rollen können. Das Kind turnt aus dem Absprung eine Sprungrolle vorwärts über eine aufgestellte Bananenkiste. Beidbeiniger Absprung aus dem Stand. Es muss ein Sprung erfolgen. Kiste darf nicht berührt werden. Gerade Abrollbewegung. Landung vollständig auf der Matte. 2 Versuche, Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. 3 Matten liegen längs hintereinander. Auf dem Übergang zwischen erster und zweiter Matte steht parallel dazu eine Bananenkiste auf ihrer Längsseite. 3 Turnmatten (1.6 m x 1.1 m) 1 Bananenkiste (L: 52.5 cm, B: 39 cm, H: 23 cm) Am Ort in verschiedenen Rhythmen Seilspringen können. Das Kind springt am Ort mit Rhythmuswechsel Seil. Das Kind springt am Ort in zwei frei wählbaren Sprungformen. Nach 10 sek muss das Kind den Rhythmus ohne Unterbruch wechseln und danach 10 sek im neuen Rhythmus weiterspringen. Fehler oder Unterbrüche sind nicht erlaubt. 2 Versuche, Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. Springseile liegen auf einer freien Fläche bereit. Punkt wird auf einer freien Linie markiert. Springseile Stoppuhr Im Laufen die Laufform verändern können. Das Kind läuft den Markierungen in Form einer Acht entlang und wechselt dabei die Art des Laufens. Auf den Geraden Vorwärtsschritte, in den Reifen je genau 3 schnelle Schritte, auf den Diagonalen Sidesteps ohne Überkreuzen der Beine. Berührung der Reifen nicht erlaubt. Flüssiger Wechsel zwischen den Laufformen. 2 Versuche, Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. 2 Hütchen (unten) und 2 Bodenmarkierungen (oben) bilden ein Quadrat (4.0 m x 4.0 m). Die Seiten und die Diagonalen sind mit Klebeband markiert. Auf den Geraden von den Hütchen zu den Kreuzen liegen je 3 sich berührende Reifen hintereinander. 2 Hütchen 6 Reifen (Durchmesser 80 cm) Klebeband 11

Bewertungstabelle MOBAK-5 Testinstrument Bereich: Etwas-Bewegen Sich-Bewegen Aufgabe: (1) Zielwerfen (2) Werfen & Fangen (3) Prellen (4) Dribbeln (5) Balancieren (6) Rollen Versuche: 6 6 2 2 2 2 2 2 0-2 Treffer/best. Versuche = 0 Pkt. 0 best. Versuche = 0 Pkt. 0 best. Versuche = 0 Pkt. (8) Variabel laufen Bewertung: 3-4 Treffer/best. Versuche = 1 Pkt. 1 best. Versuche = 1 Pkt. 1 best. Versuche = 1 Pkt. 5-6 Treffer/best. Versuche = 2 Pkt. 2 best. Versuche = 2 Pkt. 2 best. Versuche = 2 Pkt. Nr. Name w/m (Treffer) Pkt. (7) Seilspringen (best. Versuche) Pkt. Punkte Punkte Total Punkte Punkte Punkte Punkte Punkte Aufgabendurchschnitt: Klassen-Durchschnitt: Etwas-Bewegen: Sich-Bewegen: Total Punkte 12

ANHANG-2 Beschreibung der Testaufgaben T E S T M A N U A L Zusätzliche Informationen sind online verfügbar unter: www.dsbg4public.ch 13

Zielwerfen (1) Testbatterie Faktor/Bereich MOBAK-5 Etwas-Bewegen Qualifikation Testaufgabe Kriterien Bewertung Testaufbau Ein Objekt gezielt treffen können. Das Kind wirft von einer Abwurfl inie aus sechs Jonglierbälle auf eine Zielscheibe. das Kind muss hinter dem Schwedenkastenoberteil stehen Überkopfwurf ein Stossen des Balles ist erlaubt Berührung der Zielscheibe zählt als Treffer 6 Versuche, die Anzahl der Treffer wird notiert. Eine Zielscheibe wird in 1.3 m (Unterkante) Höhe aufgehängt. 3.5 m vor der Zielscheibe wird eine Abwurflinie markiert. Die Kante eines Schwedenkastenoberteils wird an die Abwurfl inie angelegt. Material 6 Jonglierbälle (Durchmesser: 75 mm, 125 g) 1 Zielscheibe (Durchmesser: 40 cm) Oberteil eines Schwedenkastens Klebeband Erklärungssatz Ihr stellt euch hinter das am Boden liegende Schwedenkastenteil. Dann nehmt ihr jeweils einen der sechs Jonglierbälle in die Hand, und versucht diesen wie einen Schneeball über den Kopf an den Smiley an der Wand vor euch zu werfen. Ihr habt insgesamt sechs Versuche. 14

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Werfen und Fangen (2) Testbatterie Faktor/Bereich MOBAK-5 Etwas-Bewegen Qualifikation Testaufgabe Kriterien Bewertung Testaufbau Material Erklärungssatz Einen Ball in der Bewegung fangen können. Das Kind wirft einen Tennisball an die Wand und fängt ihn direkt aus der Luft. beim Abwerfen darf die Abwurfl inie nicht übertreten werden Überkopfwurf zum Fangen darf die Linie übertreten werden der Ball muss direkt nach dem Abprall an der Wand gefangen werden der Ball muss nach dem Fangen mind. 1 sek lang kontrolliert gehalten werden 6 Versuche, die Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. Eine ca. 1.5 m breite Abwurfl inie wird parallel zur Wand in 4.0 m Entfernung mit Klebeband markiert. 4 Tennisbälle Klebeband Ihr stellt euch hinter die Markierung am Boden. Dann nehmt ihr einen Tennisball und werft diesen so gegen die Wand, dass ihr ihn danach wieder fangen könnt. Ihr müsst zwar hinter der Linie werfen, den Ball fangen dürft ihr jedoch auch vor der Linie. Nachdem der Ball von der Wand zurück springt, fängt ihr ihn direkt aus der Luft. 16

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Prellen (3) Testbatterie Faktor/Bereich MOBAK-5 Etwas-Bewegen Qualifikation Testaufgabe Kriterien Bewertung Testaufbau Einen Ball kontrolliert prellen können. Das Kind prellt zügig durch einen Hindernisparcours vor und zurück. der Ball darf mit der linken oder rechten Hand geprellt werden der Ball darf nicht geführt oder von unten geprellt werden der Ball darf nicht gehalten werden und nicht verloren gehen der Ball darf den Korridor nicht verlassen die Linie darf übertreten werden der Ball muss um die Hindernisse herum geprellt werden die Hindernisse dürfen nicht berührt werden der Ball darf mit dem Fuss berührt werden, aber es darf keine Bewegung des Fusses zum Ball hin erfolgen die Wende um die letzte Stange kann von links oder von rechts erfolgen das Kind darf nicht länger als 1 sek an Ort stehen bleiben max. 25 sek pro Durchlauf 2 Versuche, die Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. Mittels Klebeband markierter Korridor (8.0 m x 1.1 m) mit vier 0.7 m breiten Hindernissen (2 Malstäbe mit T-Shirt darüber) im Abstand von 1.5 m; 0.5 m; 4.0 m; 0.5 m. Malstab als Endmarkierung in 0.5 m Abstand vom Korridor. Material 1 Basketball (Grösse 7) 9 Malstäbe 4 T-Shirts (ca. Grösse L) Stoppuhr Klebeband Erklärungssatz Ihr beginnt auf der Startlinie und hält dabei den Ball in beiden Händen. Der Versuch startet, sobald ihr mit dem Ball im Korridor prellt. Nun müsst ihr um die Hindernisse herumprellen, ohne sie zu berühren. Ihr dürft immer nur mit einer Hand prellen, jedoch dürft ihr die Hand beliebig oft wechseln. Seid ihr auf der anderen Seite angekommen, prellt ihr um die Stange herum und kommt innerhalb des Korridors um die Hindernisse herum wieder zurück bis über die Startlinie. Der Ball soll immer im Korridor bleiben. Ihr habt 25 sek Zeit für die Aufgabe. 18

0.7m 19

Dribbeln (4) Testbatterie Faktor/Bereich MOBAK-5 Etwas-Bewegen Qualifikation Testaufgabe Kriterien Bewertung Testaufbau Einen Ball kontrolliert dribbeln können. Das Kind dribbelt zügig durch einen Hindernisparcours vor und zurück. der Ball darf nicht verloren gehen der Ball darf den Korridor nicht verlassen die Linie darf übertreten werden Hindernisse dürfen nicht berührt werden der Ball darf nicht zwischen den Hütchen durchrollen die Wende um das letzte Hütchen kann von links oder von rechts erfolgen das Kind darf nicht länger als 1 sek an Ort stehen bleiben max. 25 sek pro Durchlauf 2 Versuche, die Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. Mittels Klebeband markierter Korridor (8.0 m x 1.1 m) mit vier 0.7 m breiten Hindernissen (2 Hütchen mit Klebeband verbunden) im Abstand von 1.0 m; 1.5 m; 3.0 m; 1.5 m. Ein Hütchen steht als Endmarkierung in 0.5 m Abstand vom Korridor. Material 1 Futsal (Grösse 4) 9 Hütchen (23 cm hoch, 13 cm breit) Stoppuhr Klebeband Erklärungssatz Ihr beginnt, indem ihr den Ball auf der Startlinie positioniert und mit einem Fuss drauf steht. Sobald ihr den Ball in den Korridor bewegt, startet der Versuch. Ihr dribbelt den Ball um die Hindernisse herum auf die andere Seite des Korridors. Dort dribbelt ihr um das Hütchen herum, dribbelt wieder um die Hindernisse zurück und bringt den Ball über die Startlinie. Der Ball soll immer im Korridor bleiben und um die Hütchen geführt werden. Ihr habt 25 sek Zeit, um die Aufgabe zu erfüllen. 20

21 0.7m

Balancieren (5) Testbatterie Faktor/Bereich MOBAK-5 Sich-Bewegen Qualifikation Testaufgabe Kriterien Bewertung Testaufbau Material Erklärungssatz Über eine Langbank balancieren können. Das Kind balanciert vor- und rückwärts über eine Langbank und über die daraufl iegenden Hindernisse. fl üssiges Vor- und Rückwärtsgehen ohne stehen zu bleiben oder runterzufallen Nachstellschritte sind nicht erlaubt die Hüfte des Kindes muss die ganze Zeit senkrecht zur Bank sein Tetrapacks müssen überschritten werden Tetrapacks dürfen nur seitlich berührt werden 2 Versuche, die Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. Eine Langbank liegt umgedreht auf einem Sprungbrett, so dass eine Wippe entsteht. Auf der Langbank werden zweimal 2 Tetrapacks mit der breiten Seite nach unten in jeweils 1.0 m Entfernung vom Anfang und vom Ende aufgeklebt. 1 Langbank (L: 4.0 m, H: 38 cm, B: 10 cm) Sprungbrett (H: 20 cm) 4 1l Tetrapacks (ca. 17 cm x 6 cm) Klebeband Ihr steigt auf die Bank und balanciert bis ans Ende. Dabei steigt ihr über beide Hindernisse, ohne die obere Fläche der Tetrapackungen zu berühren. Wenn ihr am Ende der Bank angekommen seid, balanciert ihr direkt rückwärts wieder zurück und steigt am anderen Ende der Bank ab. 22

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Rollen (6) Testbatterie Faktor/Bereich MOBAK-5 Sich-Bewegen Qualifikation Testaufgabe Kriterien Bewertung Testaufbau Aus dem Absprung vorwärts rollen können. Das Kind turnt aus dem Absprung eine Sprungrolle vorwärts über eine Bananenkiste. beidbeiniger Absprung aus dem Stand es muss ein Sprung erfolgen gerade Abrollbewegung Kiste darf nicht berührt werden Landung vollständig auf der Matte Landung ohne überkreuzte Beine 2 Versuche, die Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. 3 Matten liegen längs hintereinander. Auf dem Übergang zwischen erster und zweiter Matte steht parallel dazu eine Bananenkiste auf ihrer Längsseite. Material 3 Turnmatten (1.6 m x 1.1 m) 1 Bananenkiste (L: 52.5 cm, B: 39 cm, H: 23 cm) Erklärungssatz Hinweis Ihr stellt euch vor die Bananenkiste hin, die Füsse sind nebeneinander. Dann springt ihr mit beiden Beiden gleichzeitig ab, und macht eine Sprungrolle über die Kiste. Die Kiste darf nicht berührt werden oder umfallen. Als erstes müsst ihr den Boden hinter der Kiste mit den Händen berühren und dann abrollen. Die Beine dürft ihr dabei nicht überkreuzen. Aus der Rolle sollt ihr direkt in einen beidbeinigen Stand kommen. Der Testleiter leistet bei Bedarf eine Sicherheitsstellung, um Verletzungen zu verhindern. Bei Eingreifen gilt der Versuch als nicht bestanden. 24

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Seilspringen (7) Testbatterie Faktor/Bereich MOBAK-5 Sich-Bewegen Qualifikation Testaufgabe Kriterien Bewertung Testaufbau Material Erklärungssatz Am Ort in verschiedenen Rhythmen Seilspringen können. Das Kind springt am Ort mit Rhythmuswechsel Seil. Dabei startet es in einem frei gewählten Rhythmus. Der Testleiter zählt einen Countdown runter und gibt ein Signal, so dass nach 10 sek der Rhythmuswechsel erfolgt. Danach muss das Kind wiederum 10 sek in einem neuen, frei gewählten Rhythmus springen. das Kind springt in zwei frei wählbaren Sprungformen Rhythmus- oder Sprungartwechsel ohne Unterbruch nach dem Wechsel 10 sek im neuen Rhythmus weiterspringen ohne Unterbrechung oder Fehler springen mind. 1 Sprung pro Sekunde das Kind muss an Ort springen (auf ca. 1 m 2 ) 2 Versuche, die Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. Springseile liegen auf einer freien Fläche bereit. Springseile Stoppuhr Ihr werdet 20 sek lang an Ort seilspringen. Nach zehn Sekunden müsst ihr entweder das Tempo oder die Art des Springen wechseln. Ich gebe euch das Signal für den Wechsel und zähle dafür einen Countdown. Ihr dürft kurz probieren, wie ihr das Seil halten wollt und wie ihr den Wechsel machen wollt. 26

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Variabel laufen (8) Testbatterie Faktor/Bereich MOBAK-5 Sich-Bewegen Qualifikation Testaufgabe Kriterien Bewertung Testaufbau Material Erklärungssatz Im Laufen die Laufform verändern können. Das Kind läuft den Markierungen in Form einer Acht entlang und wechselt dabei die Art des Laufens. Dabei startet es beim linken unteren Hütchen, läuft geradeaus im Dreier- Rhythmus durch die Reifen zur Bodenmarkierung, mit Sidesteps der Diagonalen entlang zum rechten Hütchen, wieder geradeaus durch die Reifen zur zweiten Bodenmarkierung und zum Schluss mit Sidesteps der Diagonalen entlang zurück zum Starthütchen. auf den Geraden Vorwärtsschritte in den Reifen je genau 3 schnelle Schritte (genau 3 Bodenkontakte, max. 2 sek pro Reifen) Berührung der Reifen nicht erlaubt Berührung des Bodens ausserhalb der Reifen während dem Durchlaufen der Reifen nicht erlaubt auf den Diagonalen Sidesteps ohne Überkreuzen der Beine auf den Diagonalen ist die Hüfte parallel zur Laufl inie fl üssiger Wechsel zwischen den Laufformen 2 Versuche, die Anzahl der bestandenen Versuche wird notiert. 2 Hütchen (unten) und 2 Bodenmarkierungen (oben) bilden ein Quadrat (4.0 m x 4.0 m). Die Seiten und die Diagonalen sind mit Klebeband markiert. Auf den Geraden von den Hütchen zu den Kreuzen liegen je 3 sich berührende Reifen hintereinander. 2 Hütchen 6 Reifen (Durchmesser: 80 cm) Klebeband Ihr startet hinter dem linken Hütchen. Ihr lauft dann zum am Boden markierten Kreuz, wobei ihr in jedem Reifen jeweils drei Schritte macht. Seid ihr bei der Markierung, läuft ihr seitwärts diagonal zum zweiten Hütchen, ohne die Beine zu überkreuzen. Seid ihr beim zweiten Hütchen angekommen, läuft ihr hinter dem Hütchen durch und wieder mit jeweils drei Schritten in jedem Reifen zur zweiten Markierung. Danach wieder seitwärts diagonal zurück zum ersten Hütchen. Bei den Schritten in den Reifen sollt ihr aktiv die Knie anheben. 28

Start 29

Kontakt Dr. Christian Herrmann Departement für Sport, Bewegung und Gesundheit Universität Basel Birsstrasse 320 B CH-4052 Basel Schweiz Tel.: 0041 61 377 87 81 Fax: 0041 61 377 87 89 E-Mail: christian.herrmann@unibas.ch Homepages: www.dsbg4public.ch / www.dsbg.unibas.ch