Beitrag zur Kreisentwicklung Ausgabe 1/2007

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Transkript:

Beitrag zur Kreisentwicklung Ausgabe 1/2007 Demographischer Wandel im Oberbergischen Kreis Interessieren Sie sich für aktuelle Themen der Kreis- und Regionalentwicklung? Dann finden Sie ab sofort im Beitrag zur Kreisentwicklung Neuigkeiten, Programme, Initiativen und Aktivitäten aus dem Oberbergischen Kreis. In loser Folge gibt der Oberbergische Kreis die Beiträge zur Kreisentwicklung heraus. In der ersten Ausgabe geht es um den demographischen Wandel in Oberberg und Maßnahmen des Demographieforums Oberberg. Um den Prozess des gesellschaftlichen Umbaus einer breiten Öffentlichkeit vorzustellen, hat das Demographieforum Oberberg eine Initiative des Oberbergischen Kreises und seiner Kommunen die Ausstellung konzipiert, die bis Dezember 2007 in allen Kommunen des Kreises gezeigt wird (siehe Seite 4 bis 8). Die Ausgangsvoraussetzungen sind gut im regionalen Vergleich zeigt sich, dass Oberbergs Bevölkerung in den nächsten Jahren zwar altert, aber zahlenmäßig relativ stabil bleibt. Darum sind sich die Demographie-Experten der Bertelsmann Stiftung einig: Sie haben Zeit, sich auf den gesellschaftlichen Wandel vorzubereiten. Aber: Sie dürfen auch keine Zeit mehr verlieren. Oberbergs Bevölkerung wird zunächst bunter, älter und später auch weniger. Es gilt, den Wandel zu gestalten. Der Veränderungsprozess trifft alle Lebensbereiche Unternehmen müssen sich auf Zeiten einstellen, in denen weniger Arbeitskräfte zur Verfügung stehen und in denen ihre Produkte und Dienstleistungen einer älteren Gesellschaft angeboten werden. Auch das Bild dieser Gesellschaft wird sich ändern generationsübergreifende Wohnformen können den Einstieg bilden in die Großfamilien der Zukunft, Jugend wird genauso wie die älteren Menschen mehr in die Pflicht genommen. Auf die Politik kommen besondere Herausforderungen zu. Einige Beispiele: Für weniger Menschen muss die Versorgung auch auf den Dörfern sichergestellt werden. Die technische Infrastruktur von heute könnte für die Gesellschaft von morgen überdimensioniert sein. Siedlungsstrukturen ändern sich genauso wie die Möglichkeiten, Mobilität für die Zukunft zu sichern. Oberberg steht am Anfang des Wandlungsprozesses. Die Ausstellung will informieren und sensibilisieren. Ansprechpartnerinnen und Ansprechpartner in den Kommunen und in der Kreisverwaltung koordinieren die Aktivitäten und begleiten den Veränderungsprozess. Die Zukunft gestalten -! www.demogr.demographie-oberberg.de Eine Initiative des Oberbergischen Kreises und seiner Kommunen 1

Grußwort von Landrat Hagen Jobi zu den Herausforderungen des demographischen Wandels in Oberberg Die vorliegende Druckschrift ist die erste Ausgabe der Beiträge zur Kreisentwicklung, in denen in unregelmäßigen Abständen Tendenzen, Neuerungen und aktuelle Themen der Kreis- und Regionalentwicklung dargestellt werden. Ein langfristig wichtiges Thema ist der demographische Wandel, der auch vor dem Oberbergischen Kreis nicht halt macht. Diese Entwicklung zeichnet Zukunftsszenarien ab, zu deren Bewältigung Strategien und Konzepte zu entwickeln sind - Zukunftsszenarien im Zusammenhang mit deutlichen Geburtenrückgängen und der damit einhergehenden Alterung der Gesellschaft. Herausforderungen beim Thema Integration sind einige Beispiele, denen sich unsere Gesellschaft stellen muss. Es ist daher mein besonderes Anliegen, mit den oberbergischen Städten und Gemeinden eine gemeinsame konzeptionelle Vorgehensweise voranzutreiben. Nur wenn es uns gelingt, uns als Region zu verstehen, die gemeinsam agieren und reagieren kann, sind wir stark genug, uns den enormen Herausforderungen des demographischen Wandels zu stellen. Ich bin daher froh, dass im neu entstandenen Demographieforum Oberberg eine starke Handlungspartnerschaft zwischen Oberbergischem Kreis und allen kreisangehörigen Kommunen geschaffen worden ist, die eine Vernetzung im politischen und gesellschaftlichen Raum sicherstellt. Die Zukunft gestalten! Ich lade Sie herzlich ein, sich im Rahmen der vom Demographieforum Oberberg konzipierten Wanderausstellung (auch im Internet unter www.demographie-oberberg.de) zu den verschiedenen Aspekten des demographischen Wandels im Oberbergischen Kreis und seinen Kommunen zu informieren. Auftaktveranstaltung des Demographieforums am 23.03.2007 Die Ergänzung des produzierenden Gewerbes durch einen sich ausweitenden Dienstleistungssektor (insbesondere in der Gesundheitswirtschaft), ein sich abzeichnender Fachkräftemangel oder die Das Demographieforum Oberberg freut sich auch über Ihre Mitarbeit im Rahmen eines der Handlungsfelder. Hagen Jobi Landrat Impressum: Beitrag zur Kreisentwicklung: Demographischer Wandel im Oberbergischen Kreis Herausgeber: Oberbergischer Kreis Der Landrat Dezernat IV Text: Peter Schmidt / Profil Bismarckstr. 1 51643 Gummersbach Kreis- und Regionalentwicklung Moltkestr. 34 51643 Gummersbach Layout: CE Grafik-Design Zum Würmel 6 51643 Gummersbach Tel: 02261/886164 (Frau Hund) Fax: 02261/886104 E-Mail: silke.hund@obk.de Druck: Welpdruck GmbH Dorfstr. 3 51674 Wiehl 2

Reinhold Niewöhner stellt Weichen für demographischen Wandel im Kreis Auch der Oberbergische Kreis liegt im europaweiten Trend zu einer nachwuchsarmen, alternden Gesellschaft, sagt Reinhold Niewöhner. Als Demographiebeauftragter für den Oberbergischen Kreis beobachtet er die Entwicklung aufmerksam und stellt die Daten den Städten und Gemeinden zur Verfügung. Denn die Kommunen müssen in ihren Einrichtungen zur Kinderbetreuung, in Schulen und Altenheimen auf die Veränderungen reagieren. Landrat Hagen Jobi ernannte den Leiter der Abteilung Kreisentwicklung und Strukturförderung bei der Kreisverwaltung am 06.11.2006 zum Demographiebeauftragten. Reinhold Niewöhner sieht seine Hauptaufgabe darin, die Akteure auf Kreisund Gemeinde-Ebene für das Thema Bevölkerungsentwicklung zu sensibilisieren. Seit März 2007 informieren wir die Öffentlichkeit in einer Wanderausstellung über den demographischen Wandel, erklärt Niewöhner. Das Thema gehe alle an, vor allem Familien, Arbeitgeber, Verbände, Träger sozialer Einrichtungen und Bauherren. Im Vergleich zu vielen anderen Regionen Deutschlands stehe der Oberbergische Kreis in Bezug auf das Durchschnittsalter der Bevölkerung und die Geburtenrate noch gut da, so Niewöhner. Künftig wird es dennoch starke Bedarfsschwankungen in Kindergärten, Gesundheitsdiensten, Schulen und Altenheimen geben. Diese Einrichtungen müssen vor Ort bedarfsgerecht und flexibel gestaltet werden. Gemeinsam mit den oberbergischen Städten und Gemeinden hat der Oberbergische Kreis daher das Demographieforum Oberberg geschaffen, in dem gemeinsam ein Handlungskonzept zum demographischen Wandel erarbeitet wird. Ich bin sehr froh, äußert Niewöhner, dass wir den Bürgermeister der Stadt Wiehl, Werner Becker- Bloningen, Peter-Josef Rothausen, Caritas Oberberg, Christoph Bois, Wirtschaftsjunioren Oberberg e.v., und Achim Beyer, Theodor-Heuss-Gymnasium Radevormwald, für künftige Schwerpunkthandlungsfelder gewonnen haben. Weitere Informationen: Reinhold Niewöhner Demographiebeauftragter des Oberbergischen Kreises Amt für Kreis- und Regionalentwicklung Moltkestraße 34 / Zimmer 01-07 51643 Gummersbach Die Anzahl der Geborenen, der Gestorbenen, der Zu- und Wegzüge bilden den Gesamtsaldo der Bevölkerungsentwicklung Tel. 02261-886111 E-Mail: reinhold.niewoehner@oag-gm.de oder Ihre Ansprechpartner vor Ort. 3

Die Zukunft gestalten - Demographischer Wandel Oberberg www.demographie-oberberg.de So ist die Lage: Der Bauch verschiebt sich Die Bevölkerungsstatistik hat einen Bauch. Das gilt für ganz Deutschland das gilt auch für Oberberg. Doch dieser Bauch verschiebt sich nach oben. Denn künftig dominieren die Älteren die Bevölkerungsstatistik. Die geburtenstarken Jahrgänge sind jetzt in der Mitte der Bevölkerungspyramide angekommen. Sie sind die Leistungsträger unserer Unternehmen, sie prägen das gesellschaftliche Leben. Sie haben sich dran gewöhnt, viele Freunde und Bekannte zu haben, die etwa gleichalt sind. Immer weniger Leistungsträger Ein Blick in die Zukunft: In 20 Jahren sind die Babyboomer des vergangenen Jahrhunderts vielfach Rentner und Pensionäre. In der Mitte der Pyramide stehen die heutigen Schulabsolventen, die Hochschülerinnen, die jungen Angestellten und die jungen Existenzgründer. Sie sind die Leistungsträger. Von ihnen wird es weit weniger geben als heute. Skeptiker warnen vor dem Renten-Kollaps, vor überalterten Regionen und vor leeren Fabriken, denen die Mitarbeiter fehlen. Zukunftsfähige Entwicklungen Foto: ce Oberberg aber packt s an und bewältigt den Wandel, den die Bevölkerungsentwicklung mit sich bringt. Unternehmen entdecken neue Märkte. Ältere Menschen benötigen andere Produkte und Dienstleistungen, die speziell auf sie zugeschnitten sind. Und Oberbergs Unternehmen haben sich schon früh fit gemacht für den demographischen Wandel. Ältere Menschen bringen sich auch nach dem Ruhestand ein, Netzwerke zwischen Alt und Jung entstehen zu beiderseitigem Vorteil. Im Oberbergischen Kreis ist auch das Leben auf dem Lande im Alter noch lebenswert. Neue Angebote sichern die Versorgung der weniger mobilen Menschen, die das Leben im Grünen genießen. In Oberberg leben mehr Familien als in vielen anderen deutschen Regionen. Denn hier stimmt das soziale Netz, hier herrscht eine hohe Lebensqualität. Ein Umfeld, in dem Eltern auch ihre Kinder gerne groß ziehen. Diese Ausstellung will Anregungen dazu geben und Perspektiven aufzeigen. 4

Die Zukunft gestalten - Demographischer Wandel Oberberg www.demographie-oberberg.de Oberberg: Das Bevölkerungswachstum ist beendet Seit 1950 hat Oberberg kräftig zugelegt. Nach dem Krieg waren es rund 190.000 Menschen, die im heutigen Oberbergischen Kreis lebten. Heute sind es etwa 100.000 mehr. Doch damit ist jetzt Schluss. Rund 290.000 Einwohner das ist die Zahl der nächsten Zukunft für Oberberg. Dabei ändert sich die Altersstruktur grundlegend. Der Anteil der Menschen über 60 Jahre steigt. Heute sind es rund 24 Prozent, also knapp 70.000. Davon sind allein 12.500 älter als 80 Jahre. Im Jahr 2025 werden über 31 Prozent älter als 60 Jahre sein dies sind dann rund 92.000. Davon zählen dann etwa 23.000 zu den über 80-Jährigen. Dafür aber sinkt die Zahl der jungen Oberberger. Heute sind es rund 23 Prozent also 68.000, die unter 20 Jahre alt sind. Damit hält sich die Zahl der jungen und älteren Oberberger heute so ziemlich die Waage. Bis 2025 sinkt der Anteil der unter 20-Jährigen unter 19 Prozent. Dann leben weniger als 55.000 junge Menschen in Oberberg. Verglichen mit der Zahl der Älteren, ist dies eine gewaltige Verschiebung. Immerhin: Im Oberbergischen Kreis sieht es so schlecht mit dem Nachwuchs gar nicht aus. Rund 1,5 Kinder werden hier pro Frau geboren. Das ist kein schlechter Wert im Vergleich mit dem bundesdeutschen Durchschnitt von stark 1,3 Geburten pro Frau. Doch auch der oberbergische Wert müsste noch deutlich ansteigen, wenn allein über die Geburtenzahlen der Schrumpfungsprozess gestoppt werden soll 2,1 Geburten pro Frau wären hier das Maß der Dinge. Diese Zahlen sind Hochrechnungen. Sie basieren auf Daten beispielsweise des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik. Die Bertelsmann Stiftung hat diese und viele weitere Zahlen zusammengetragen und auch erste Tipps und Ratschläge zusammengestellt. Denn Prognosen sind nichts weiter als ein Rechenspiel. Wenn sich die Bedingungen ändern, dann kann sich auch die Bevölkerungsentwicklung ändern. Ein Beispiel: In den 60er Jahren wurden vergleichsweise viele Kinder geboren. Dann kam die Pille und mit ihr der Pillenknick. Eine Entwicklung, die mit einem Schlag alle ehemaligen Prognosen nichtig machte. damit Oberberg auch künftig eine lebenswerte Region bleibt für Alte, Junge, für alle Menschen in Oberberg. 5

Die Zukunft gestalten - Demographischer Wandel Oberberg www.demographie-oberberg.de Oberbergs Städte- und Gemeindevergleich: Mehr Plus als Minus Typisch oberbergisch: Rauf und runter geht es hier. Schaut man sich die demographische Entwicklung in den Oberbergischen Städten und Gemeinden an, dann gilt: Hier geht es rauf und runter. Zumindest nach den Prognosen der Bertelsmann Stiftung. Foto: psch Von Ort zu Ort spezielle Tendenzen Dabei kann das Bevölkerungsplus auf grundsätzlich verschiedenen Ursachen beruhen jede Kommune hat ihr eigenständiges Profil und damit ihre eigenständige Bevölkerungsentwicklung. Bis 2020 prognostiziert die Stiftung für Radevormwald ein kräftiges Bergab, nämlich ein Minus von 8,9 Prozent. Das ist der tiefste Wert für Oberberg ausgerechnet für die Stadt auf der Höhe. Nach den Prognosen müssen auch Bergneustadt (-5,8 Prozent), Gummersbach (-2,8 Prozent) und Wiehl (-1,1 Prozent) mit einem Minus rechnen in Engelskirchen beginnt der Aufwärtstrend mit 0,2 Prozent. Alle anderen Kommunen können sich auf ein mehr oder weniger kräftiges Bevölkerungsplus bis 2020 freuen. Mal sind es zwei Prozent wie in Hückeswagen, mal 2,3 Prozent wie in Marienheide. Richtig kräftig bergauf geht es in Reichshof, Nümbrecht und Waldbröl. So profitiert Waldbröl davon, dass hier besonders viele Kinder pro Frau geboren werden. Dies ist auch eine Folge des Zuzugs vieler Spätaussiedler. Nümbrecht dagegen hat als Reha- und Kurort einen guten Namen und zählt wie Oberstdorf und Garmisch- Partenkirchen zu den 14 heilklimatischen Kurorten der Premium Class Deutschlands. Hier suchen sich Familien und ältere Menschen ihren Wohnsitz. Andere wie Reichshof und Morsbach, aber auch Wipperfürth, Lindlar und Marienheide profilieren sich als familienfreundliche Wohnorte. Das Wohnen im Grünen, nahe an der Arbeitsstätte, ist ein gutes Argument. Die Kreismitte und der Westen profitieren von ihrer Nähe zu Köln hier suchen sich viele Pendler ihr Haus auf dem Land. Wichtig: Dies alles sind Prognosen. So kann es sein, wenn im Wesentlichen alles so bleibt, wie es ist. Doch Oberberger können in jeder Kommune die Rahmenbedingungen ändern und damit ihre Wohnorte attraktiv für Familien machen und Älteren das Leben erleichtern. So packt Oberberg den demographischen Wandel. 6

Die Zukunft gestalten - Demographischer Wandel Oberberg www.demographie-oberberg.de Länger lebenswert leben: Das neue Generationen-Miteinander Voneinander lernen, miteinander Spaß haben wenn sich die Bevölkerungsstruktur ändert, dann ändert sich auch das gesellschaftliche Miteinander. Zum Vorteil aller Generationen. Das Potenzial der Älteren: Sie bringen Zeit mit, viel Wissen und Lebenserfahrung. Sie wollen nicht einrosten und nicht abgeschoben werden. Und ihr Knowhow, ihre Kompetenz und ihr soziales Engagement werden gefragt sein. So fügt sich das Puzzle des sozialen Miteinanders neu zusammen. Fotos: CBT Wipperfürth Bürgerschaftliches Engagement In den älteren Oberbergern ruht ein enormes Potenzial, das für die Gesellschaft eingesetzt wird. Denn ohne Aufgabe will keiner sein bürgerschaftliches Engagement gewinnt an Bedeutung. Hier einige Beispiele: Man leistet sich gegenseitige Hilfestellung gemeinsam geht man auf Erlebnistour, unternimmt Ausflüge und Shoppingtouren Berufstätige sind im Stress, die ältere Generation betreut Kinder, pflegt Gärten oder bietet Entlastung an In Kindern schlummern Potenziale. Ältere Menschen helfen in den Schulen und bei den ersten Schritten in den Job. Die Senior-Experten gibt s schon heute, als Existenzgründungs- Berater beispielsweise, oder auch als zusätzliche Lehr- und Betreuungskräfte Von diesem neuen bürgerschaftlichen Generationenvertrag profitieren alle. Ältere erhalten Anerkennung und vielleicht auch ein paar rentenaufbessernde Euros. Die Berufstätigen können so unbelasteter ihrer Arbeit nachgehen, denn die Älteren sichern das heute teilweise fehlende Betreuungsnetz. Und die Kinder übernehmen das Wissen ihre Potenziale können besser genutzt werden. Generationen werden jetzt schon vernetzt. So sind bereits heute realisiert: verschiedene Formen von Mehrgenerationen- Häusern und Siedlungen beispielsweise in Nümbrecht, Wiehl, Wipperfürth und Lindlar generationsübergreifende Aktivitäten bürgerschaftlichen Engagements wie das Netzwerk der Generationen in Wiehl Aktivitäten, bei denen sich ältere Menschen gegenseitig helfen beispielsweise der Verein aktiv55plus in Radevormwald 7

Ansprechpartner des Demographieforums Oberberg So ist die Zukunft: Oberberg bewältigt den Wandel Im Bevölkerungswandel stecken Chancen und Risiken. Doch die Oberberger haben schon über Jahrzehnte gezeigt, dass sie den Wandel gestalten können und dass sie neue Chancen nutzen können. Unternehmer entdeckten und entdecken immer wieder neue Marktnischen und erobern sich Spitzenplätze auf den Märkten der Welt. Fachkräfte aus der Region sind der Garant für den Erfolg. Das soziale Netz in den Dörfern, Gemeinden und Städten ist eine Chance Oberbergs geringe Kriminalitätsrate ein Beweis für die gute soziale Grundstimmung. Foto: psch Bürgerschaftliches Engagement belebt die Städte und Gemeinden. Die Strukturen ändern sich zwar, doch immer wieder engagieren sich Menschen in Ihrer Umgebung. Oberberg packt s der Bevölkerungswandel ist eine beherrschbare Aufgabe. In der Region werden mehr ältere Menschen leben. Die sind echtes Kapital für das soziale Miteinander. Sie geben Erfahrungen weiter, sie sind weiterhin wichtige Kunden für die Unternehmen vor Ort. Und sie unterstützen die Familien. Denn Oberberg ist auch künftig für Familien eine attraktive Lebensregion. Eltern ziehen nach Oberberg, finden bezahlbare Häuser und Wohnungen, erreichbare Schulen und gute Ausbildungs-Chancen für ihre Kinder und selber gute Jobs in familienfreundlichen Betrieben. Oberberg packt s hier vergreist keine Kommune. Denn Oberberg lebt und jeder gestaltet die Zukunft mit. Der Oberbergische Kreis und seine Kommunen werden die Herausforderungen des demographischen Wandels annehmen. Denn durch das gemeinsame Engagement wird die Region Oberberg für alle Altersgruppen ein attraktiver Lebens- und Arbeitsraum bleiben. Name Behörde Kontakt Reinhold Niewöhner Demographiebeauftragter Telefon 02261-886111 Oberbergischer Kreis E-Mail reinhold.niewoehner@oag-gm.de Erhard Doischer Stadt Bergneustadt Telefon 02261-404215 E-Mail erhard.doischer@bergneustadt.de Norbert Hamm Gemeinde Engelskirchen Telefon 02263-83121 E-Mail norbert.hamm@gemeinde-engelskirchen.de Klaus Risken Stadt Gummersbach Telefon 02261-871304 E-Mail klaus.risken@stadt-gummersbach.de Lutz Jahr Stadt Hückeswagen Telefon 02192-88210 E-Mail lutz.jahr@stadt-hueckeswagen.de Herbert Schibelka Gemeinde Lindlar Telefon 02266-96114 E-Mail herbert.schibelka@gemeinde-lindlar.de Hartwig Eggert Gemeinde Marienheide Telefon 02264-4044142 E-Mail hartwig.eggert@gemeinde-marienheide.de Jens Menzel Gemeinde Morsbach Telefon 02294-699200 E-Mail jens.menzel@gemeinde-morsbach.de Kurt Altwicker Gemeinde Nümbrecht Telefon 02293-302170 E-Mail kurt.altwicker@nuembrecht.de Julia Gottlieb Stadt Radevormwald Telefon 02195-606162 E-Mail julia.gottlieb@radevormwald.de Martin Hombach Gemeinde Reichshof Telefon 02296-801225 E-Mail martin.hombach@reichshof.de Carmen Muñoz-Berz Stadt Waldbröl Telefon 02291-908115 E-Mail carmen.munoz-berz@waldbroel.de Bernd Faulenbach Stadt Wiehl Telefon 02262-99244 E-Mail b.faulenbach@wiehl.de Klaus Siebenmorgen Stadt Wipperfürth Telefon 02267-64312 E-Mail klaus.siebenmorgen@stadt-wipperfuerth.de 8