PROJEKTBERICHT zu Ihrer Spende für die Opfer der Flutwelle FLUTKATASTROPHE IN SÜDASIEN: UNICEF-NOTHILFE FÜR DIE KINDER UNICEF Österreich Hietzinger Hauptstraße 55, 1130 Wien www.unicef.at
Schnelle Hilfe mit Hilfe der UNICEF-Spendergemeinschaft Die Flutwelle in Südasien hat weit mehr als 250.000 Menschen getötet und unzählige Existenzen zerstört. Tausende Kinder bleiben als Waisen zurück, Zehntausende sind traumatisiert und werden noch jahrelange Unterstützung brauchen. UNICEF begann bereits in den ersten Stunden nach der Katastrophe am 26. Dezember 2004 mit der Nothilfe für die Opfer. UNICEF ist in allen betroffenen Ländern seit Jahrzehnten vor Ort für die Kinder tätig und konnte sofort bestehende Strukturen und Netzwerke nützen. Durch die rasche und professionelle Nothilfe wurde der Ausbruch von Seuchen und Hungersnöten wirkungsvoll verhindert. Kein Kind starb nach dem Tsunami an vermeidbaren Krankheiten. Indonesien Mit weit über 100.000 Toten ist Indonesien das am schlimmsten von der Flut betroffene Land. Schon in den ersten Tagen nach dem Beben stellte UNICEF Medikamente, Erste- Hilfe-Sets und Trinkwasser zur Verfügung. Psychosoziale Programme für 17.000 Kinder Hygiene-Sets für 83.000 Familien (Zahnbürsten und -pasta, Seife, Handtücher, Kübel etc.) Schulmaterial für 500.000 Kinder 1,1 Millionen Kinder wurden gegen Masern geimpft, 400.000 erhielten Vitamin A-Tabletten 500 Geburtshilfe-Sets 1 Million Säckchen mit Rehydrationssalz zur Behandlung von Durchfallerkrankungen Der Schwerpunkt der UNICEF-Hilfe in Indonesien liegt mittlerweile auf Schulbildung. UNICEF wird 300 neue Schulen bauen und 200 wieder instand setzen. Weiters wird UNICEF in den betroffenen Gebieten die Infrastruktur für Trinkwasserversorgung und Gesundheitsdienste wieder aufbauen. Ich bin traurig wegen meiner Erinnerungen, doch ich freue mich auch auf die neue Schule! Novia, 12 Jahre, Aceh, Indonesien
Sri Lanka In Sri Lanka traf die Katastrophe vor allem dicht besiedelte arme Fischerdörfer. Über 900 Kinder wurden zu Vollwaisen, hunderttausende Menschen verloren ihr Zuhause. Mit Hilfsflügen brachte UNICEF allein in den ersten Wochen 65 Tonnen Medikamente nach Sri Lanka. Trinkwasser für 100.000 Menschen Schlafsäcke, Matratzen, Kleidung, Kochgeschirr und Moskitonetze für 66.000 Familien Psychosoziale Programme für 43.000 Kinder Pflegefamilien für 650 Tsunami-Waisen wurden gefunden Vitamin A Kapseln für 450.000 Kinder Reparatur von 650 Brunnen und Errichtung von weiteren 422 Wasserstellen Einfaches Spielzeug, Bälle und Springschnüre für 81.000 Kinder Stoff für 120.000 Schuluniformen 3.000 Tische und 7.000 Sessel für Schulen Reparatur von 170 beschädigten Schulen und Errichtung von 97 Zeltschulen Für jene 550.000 Menschen, die ihr Zuhause durch die Katastrophe verloren haben, hat UNICEF einen Aktionsplan entwickelt: In Lagern, Schulen, Gesundheitszentren und Gemeinden wird UNICEF 4.400 Toiletten, 6.300 Wasserstellen und 1.600 Waschgelegenheiten installieren. Weitere 25 Schulen sollen wieder aufgebaut werden. Manchmal ärgere ich mich über meine Geschwister, aber eigentlich freue ich mich so sehr, dass wir uns endlich alle wieder gefunden haben. Nishanthini, 12 Jahre, Tsunami-Waise, Batticaola Distrikt, Sri Lanka Indien Im Süden und Osten Indiens sowie auf den Inselgruppen der Andamanen und Nicobaren sind über 10.000 Menschen durch die Flutwelle gestorben, rund 730.000 verloren ihr Zuhause. Innerhalb weniger Stunden wurde das UNICEF-Büro in Südindien zur Operationsbasis für die Hilfsaktionen der Vereinten Nationen. 150 Kinderzentren wurden mit Lebensmitteln und einfachem Spielzeug versorgt 2.800 Wassertanks wurden bereitgestellt Schulmaterial für 70.000 Kinder Einfaches Spielzeug für 40.000 Kinder Latrinen für 36.000 Obdachlose 3 Millionen Tabletten zur Wasseraufbereitung Masernimpfung für 100.000 Kinder Vor allem der Gesundheitsbereich hat für UNICEF in den nächsten Monaten Priorität. Krankenhäuser und Gesundheitsstationen werden mit Ausrüstung versorgt, Impfschutz und einfache Vorsorgeuntersuchungen werden unterstützt. UNICEF wird 70 zerstörte Kinderzentren wieder aufbauen und auch für Zusatznahrung und psychosoziale Betreuung sorgen. Ich habe Angst vor dem Meer, ich habe Angst vor dem Kanal. Pradil, Kolachel, Tamil Nadu, Indien
Thailand In Thailand wurden weite Gebiete entlang der südöstlichen Küste überschwemmt, etwa 7.000 Menschen starben. UNICEF unterstützt hier vor allem die medizinische und psychologische Betreuung der betroffenen Kinder. Psychosoziale Betreuung für 150.000 Kinder Bücher und einfache Sportgeräte für 141.000 Kinder Trinkwasser und Latrinen für 2.000 Familien und 12 Schulen Zeltschulen und Schulmaterial für 2.000 Kinder 1.500 Schulkisten mit Material für jeweils 80 Kinder und einen Lehrer Der Schwerpunkt der UNICEF-Hilfe für die Tsunami-Opfer wird weiterhin der Schutz der Kinder sein. Unzählige Familien haben alles verloren, müssen neue Einkommensquellen finden. UNICEF baut mit lokalen Partnern ein Netzwerk auf, um Kinder vor Kinderhändlern und anderen Kriminellen zu schützen. Weiters müssen rasch zusätzliche Latrinen und Trinkwassersysteme für 6.000 Menschen in Lagern installiert werden. Meine Eltern tun mir leid. Sie müssen so hart arbeiten, um unser zerstörtes Haus wieder aufzubauen. Panadda Srikotcha, 9 Jahre, Thailand Malediven Etwa ein Drittel der Einwohner ist von der Flutkatastrophe betroffen. Fast alle der 1.190 Inseln wurden überschwemmt, ein großer Teil der Infrastruktur wurde zerstört. UNICEF stellte sofort Trinkwasser, Kinderkleidung und Zusatznahrung zur Verfügung. Trinkwasser für 85.000 Menschen 2.604 Wassertanks Zusatznahrung für fast 7.000 Kinder Kochgeschirr für 5.000 Familien Schulmaterial für 32.000 Kinder 39 Zeltschulen wurden errichtet Einrichtung und Material für 116 Schulen Einfaches Spielzeug für 24.000 Kleinkinder Die Trinkwasserversorgung ist weiterhin das Hauptanliegen von UNICEF auf den Malediven. UNICEF wird zusätzliche 2.604 Wassertanks mit einer Kapazität von 1.000 bis 5.000 Liter pro Tank zur Verfügung stellen. UNICEF wird auch 75 Schulen wieder aufbauen und einrichten. Wenn ich Superman wäre, hätte ich die Wellen mit meinen kräftigen Händen einfach gestoppt und jedem geholfen. Ali Zian, 10 Jahre, Huraa, Malediven
Myanmar In Myanmar tötete die Flutwelle mindestens 60 Menschen, insgesamt sind etwa 15.000 Menschen betroffen. Eine der wichtigsten Aufgaben für UNICEF war hier die Trinkwasserversorgung, viele Wasserquellen sind verseucht. Trinkwasser für 9.000 Menschen Trinkwassersysteme für 100 Gemeinden Latrinen für 2.000 Familien Medikamente für ein Jahr für 53 Gemeinden Moskitonetze zum Schutz vor Malaria für 55.000 Familien Schulmaterial für 60.000 Kinder Wiederaufbau von 400 Schulen inklusive Einrichtung UNICEF wird weiterhin verstärkt an der Gesundheitsversorgung arbeiten, speziell an Prävention und Behandlung von Malaria. 453 Wasserpumpensysteme werden repariert und UNICEF arbeitet verstärkt an langfristigen Trinkwassersystemen für die Dörfer. Somalia Etwa 150 Menschen wurden durch den Tsunami getötet und 8.000 verloren ihr Hab und Gut. UNICEF versorgte die Menschen mit dem Nötigsten, vor allem mit Trinkwasser. Decken, Plastikplanen und Moskitonetze für 10.000 Menschen 1.050 Familien-Kits (Kochgeschirr, Handtücher, Seife etc.) Trinkwasser für 4.500 Menschen 1.135 Kinder wurden gegen Masern geimpft UNICEF plant, 25 weitere Gesundheitsstationen aufzubauen, die Trinkwasserversorgung soll ausgeweitet werden. Eine Schule wurde komplett wieder aufgebaut, 4 weitere stehen kurz vor der Vollendung bereits jetzt sind mehr Kinder denn je zuvor für das kommende Schuljahr eingeschrieben. Malaysia Verglichen mit anderen Ländern wurde in Malaysia relativ wenig durch die Wassermassen zerstört. Am schlimmsten von der Flutwelle betroffen ist die Region Kedah. Es starben etwa 70 Menschen, Hunderte wurden verletzt, 8.000 obdachlos. UNICEF stellte sofort Trinkwasser, Nahrung und Kleidung bereit. Beratung und Betreuung von 400 verstörten Kindern und Müttern Aus- und Weiterbildung von Lehrern und medizinischem Personal hinsichtlich Traumatisierungen bei Kindern Aufbau eines lokalen Netzwerks zum Schutz der Kinder Die Regierung stellte für alle Obdachlosen Unterkünfte zur Verfügung, daher konzentriert sich UNICEF in Malaysia weiterhin auf die langfristige Betreuung der traumatisierten Kinder.
Die Flutwelle vom 26. Dezember 2004 war die schrecklichste Naturkatastrophe seit Menschengedenken. Die Reaktion der UNICEF-Spendergemeinschaft auf diese Katastrophe war überwältigend. Dank der raschen und großzügigen Hilfe unzähliger Spenderinnen und Spender konnte UNICEF die größte Hilfsaktion in seiner fast 60-jährigen Geschichte durchführen. Die österreichischen Spenderinnen und Spender haben das UNICEF-Nothilfeprogramm bis jetzt mit rund 1.520.000 Euro unterstützt. Ein großer Dank im Namen der Kinder an alle Spenderinnen und Spender! Alle Fotos: Unicef