ICT-Nation Schweiz 2015 Trends, Zahlen, Fakten



Ähnliche Dokumente
Voice over IP in Schweizer Unternehmen

Die volkswirtschaftliche Bedeutung der ICT in der Schweiz. Ein Repository der Econlab GmbH Fokus: ICT Branche

Medienmitteilung: Aus dem SSII wird der SSIS was ändert sich?

Statistische Materialien zu Existenzgründung und Selbstständigkeit der Wohnbevölkerung mit Migrationshintergrund

Professionelle Seminare im Bereich MS-Office

Mobile Intranet in Unternehmen

Pflegedossier für die kreisfreie Stadt Frankfurt (Oder)

Finanzen. Gesamtausgaben steigen in Niedersachsen unterdurchschnittlich. Kräftiger Anstieg der Sachinvestitionen in Niedersachsen

ConTraX Real Estate. Büromarkt in Deutschland 2005 / Office Market Report

Lineargleichungssysteme: Additions-/ Subtraktionsverfahren

Informationsblatt Induktionsbeweis

Glaube an die Existenz von Regeln für Vergleiche und Kenntnis der Regeln

Pflegedossier für den Landkreis Potsdam-Mittelmark

Lebenserwartung nach Sterbetafel 2003/2005

Der MEISTERKREIS-Index 2013 (Ausgabe 1)

Rhein-Main KOMPASS Der Wirtschaftstrend-Report der Helaba

Das Geschäftsklima gibt saisonbedingt leicht nach

Deutschland-Check Nr. 35

Was meinen die Leute eigentlich mit: Grexit?

Weiterhin vergleichsweise tiefe Steuerbelastung in der Schweiz

Das Wachstum der deutschen Volkswirtschaft

UserManual. Handbuch zur Konfiguration einer FRITZ!Box. Autor: Version: Hansruedi Steiner 2.0, November 2014

Redemittel zur Beschreibung von Schaubildern, Diagrammen und Statistiken

Jeder zweite Selbstständige in Vollzeit mit überlanger Arbeitszeit

Eigenen Farbverlauf erstellen

Die sozialen Netzwerke nicht nur eine Sache der Jugendlichen

Stadt Ingolstadt Statistik und Stadtforschung. Pflege in Ingolstadt. Strukturen, Entwicklung 1999 bis 2013 und Prognose 2014 bis 2034

EARSandEYES-Studie: Elektronisches Bezahlen

Crowdfunding Umfrage Bekanntheit & Beteiligung

Geschiedene Ehen nach Ehedauer

Stetige Zunahme der Anbieter in Berlin: Anzahl der Hotels, Kongresszentren, Locations

S P E C T R A K T U E L L ANLAGEMARKT: ÖSTERREICHER WOLLEN WIEDER MEHR GELD VERDIENEN. FONDS UND AKTIEN IM AUFWÄRTSTREND. 5/00

Kreditversorgung der Hamburger Wirtschaft

Arbeitsmarkteffekte von Umschulungen im Bereich der Altenpflege

ÜBERGABE DER OPERATIVEN GESCHÄFTSFÜHRUNG VON MARC BRUNNER AN DOMINIK NYFFENEGGER

HDH. Bremsspuren beim Wirtschaftswachstum. EEG-Umlage treibt die Strompreise. Holz: Auch im August ordentliche Umsätze

Lösungen zu Aufgabensammlung. Konsumgüter. Arbeitseinkommen. Was wird am Geld-, bzw. Güterstrom gemessen und was bedeuten diese Begriffe?

Was ist Sozial-Raum-Orientierung?

Gute Geschäftslage in vielen Branchen: Lohnerhöhungen von bis zu 1.5 Prozent insbesondere bei langjährigen Mitarbeitenden

Hamburger Kreditbarometer Ergebnisse der Sonderbefragung zur Kreditversorgung im Rahmen der Handelskammer-Konjunkturumfrage, I.

Umfrage. Social Media Monitoring

Zeichen bei Zahlen entschlüsseln

IMMOBILIENMARKT Arbeitsauftrag

Fachbericht zum Thema: Anforderungen an ein Datenbanksystem

Entwicklung der öffentlichen Finanzen

ONLINE-AKADEMIE. "Diplomierter NLP Anwender für Schule und Unterricht" Ziele

Technische Analyse der Zukunft

IWP Institut für Wirtschafts- und Politikforschung Richter & Schorn gfa@iwp-koeln.org,

40-Tage-Wunder- Kurs. Umarme, was Du nicht ändern kannst.

Ist Fernsehen schädlich für die eigene Meinung oder fördert es unabhängig zu denken?

Pressemitteilung Dienstag, , Uhr

Qualifikationsspezifische Arbeitslosenquoten

Verband der TÜV e. V. STUDIE ZUM IMAGE DER MPU

Das Vermögen der privaten Haushalte in Nordrhein-Westfalen ein Überblick auf der Basis der Einkommens- und Verbrauchsstichprobe

HDH. Deutsche geben mehr Geld für Möbel aus. Möbel: Kapazitätsauslastung sinkt leicht. Guter November mit Plus 8,5 Prozent

Verpasst der Mittelstand den Zug?

EU USA China: Handelsbeziehungen Export

Die Post hat eine Umfrage gemacht

Mobilität in der Schweiz. Wichtigste Ergebnisse des Mikrozensus 2005 zum Verkehrsverhalten

Der Wunschkunden- Test

Online Banking. Nutzung von Online Banking. Ergebnisse repräsentativer Meinungsumfragen im Auftrag des Bankenverbandes April 2011

Outlook. sysplus.ch outlook - mail-grundlagen Seite 1/8. Mail-Grundlagen. Posteingang

ASQF-Umfrage 2014 Branchenreport für die deutschsprachige IT-Branche. Qualitätstrends in der Software-Entwicklung

DAS PARETO PRINZIP DER SCHLÜSSEL ZUM ERFOLG

Kulturelle Evolution 12

Grundlagen für den erfolgreichen Einstieg in das Business Process Management SHD Professional Service

PRESSEMITTEILUNG. Datum 19. April Sperrfrist 20. April 2006, Uhr. Sie finden uns im Internet unter

Auswertung des Fragebogens zum CO2-Fußabdruck

Statement. Dr. Jens Sträter zeb/rolfes.schierenbeck.associates

Forderungsausfälle - Ergebnisse einer repräsentativen Studie von Forsa - September 2009

Online-Marketing in deutschen KMU

Partitionieren in Vista und Windows 7/8

Sozial- und Wirtschaftsstatistik aktuell AK Wien

Welchen Nutzen haben Risikoanalysen für Privatanleger?

impact ordering Info Produktkonfigurator

L10N-Manager 3. Netzwerktreffen der Hochschulübersetzer/i nnen Mannheim 10. Mai 2016

Städte wirklich? Analyse am Beispiel der Stadt Chemnitz

Innovation. Gewerbeanmeldungen rückläufig Abmeldungen steigen

Das große ElterngeldPlus 1x1. Alles über das ElterngeldPlus. Wer kann ElterngeldPlus beantragen? ElterngeldPlus verstehen ein paar einleitende Fakten

SchuldnerAtlas Deutschland 2013

Research Note zum Thema: Laufzeit von Support-Leistungen für Server OS

Erfahrungen mit Hartz IV- Empfängern

Spotlight Pharma: NRW

Vorgestellt von Hans-Dieter Stubben

Die Bedeutung von Breitband als Standortfaktor für Unternehmen

Durchschnittliche Spendensumme eines Haushaltes in den letzten 12 Monaten Vergleich D-CH/W-CH. gfs-zürich M A R K T - & S O Z I A L F O R S C H U N G

Internet online Update (Internet Explorer)

Alle Schlüssel-Karten (blaue Rückseite) werden den Schlüssel-Farben nach sortiert und in vier getrennte Stapel mit der Bildseite nach oben gelegt.

Eva Douma: Die Vorteile und Nachteile der Ökonomisierung in der Sozialen Arbeit

Unterrichtsmaterialien in digitaler und in gedruckter Form. Auszug aus: Spenden - Was muss man darüber wissen? Worauf muss man achten?

Wechselbereitschaft von. Bevölkerungsrepräsentative Umfrage vom 09. Januar PUTZ & PARTNER Unternehmensberatung AG

Neue Technologien und Produktivität im Euro Währungsgebiet und USA

STATT. Bürger. Fortwährende Rechtsfragen. Individueller Rechtsanspruch. Steuervereinfachung. Steuerdschungel. gleiche Standards

Wachstum 2. Michael Dröttboom 1 LernWerkstatt-Selm.de

DER SELBST-CHECK FÜR IHR PROJEKT

Letzte Krankenkassen streichen Zusatzbeiträge

Die Captimizer BTZ-Datei 2015

1 MIO ÖSTERREICHISCHE SKIFAHRER SCHÜTZEN SICH BEREITS MIT HELM - UM MEHR ALS IM VORJAHR

Schweizer Firmen in China wollen mehr investieren

Es gibt nur eine Bilanz die zählt: Ihre Zufriedenheit.

Transkript:

ICT-Nation Schweiz 2015 Trends, Zahlen, Fakten Georg Ständike, Norman Briner, Pascal Sieber im Dezember 2014

2 2014 Alle Rechte vorbehalten. Die Verwendung, Bearbeitung, Übersetzung, Vervielfältigung und Verbreitung des Werks sowie dessen Teile oder Abbildungen in irgendeiner Form, z.b. durch Nachdruck, Fotokopie, Mikrofilm, Speicherung auf Datenträgern oder Herunterladen von Netzwerken ist nur mit Quellennachweis und vorgängiger schriftlicher Einwilligung des Herausgebers gestattet. Redaktion: Georg Ständike, Norman Briner und Pascal Sieber Verkaufspreis: CHF 230.00 exkl. MwSt. Lieferung: Texte im PDF-Format Bezug: Laupenstrasse 45, CH 3008 Bern phone: +41 31 566 93 00 fax: +41 31 566 93 01 http://www.sieberpartners.ch

Inhalt 1 Datenlage 4 2 Strukturelle Entwicklung der Schweizer ICT-Branche 4 2.1 Unternehmen und Beschäftigte 4 2.2 Neugründungen 5 3 Beitrag der ICT-Branche zur Volkswirtschaft 6 3.1 Umsatz und Bruttowertschöpfung 6 3.2 Beitrag zum BIP 6 4 Nachfrage nach ICT in der Schweiz 7 5 Aussenhandel mit ICT-Waren 8 6 Fazit 9 7 Quellen 9 3

Seit dem Boom der 90er-Jahre ist die Schweizer ICT-Branche von einer stetigen, positiven Entwicklung geprägt. An das damalige Wachstum kommt die Branche nicht mehr heran, aber mit 9.7% Umsatzwachstum ist sie nach wie vor einer der wachstumsstärksten Treiber der Volkswirtschaft. 1 Datenlage Seit über zehn Jahren dokumentieren wir den Zustand der Schweizer ICT-Branche auf der Basis aktueller Zahlen und Untersuchungen. Die verfügbaren Statistiken entwickeln sich weiter und ermöglichen ein immer besseres und genaueres Abbild der Situation. So können wir jährlich auf neue Zahlen aus der STATENT -Erhebung des Bundesamts für Statistik (BFS) zurückgreifen. Sie ersetzt die ehemals im Drei-Jahres-Abstand durchgeführte Betriebszählung (BZ). Dies führt zu noch aktuelleren Vergleichswerten. Trotz dieser Verbesserung fehlen noch immer verlässliche Erhebungen über das Segment der Software-Hersteller. Der Swiss Software Industry Index (SSII) misst die Stimmung in diesem Segment. Nach fünf Jahren Aufbauarbeit wird der SSII mit dem europaweiten Projekt der Software Industry Surveys zusammengeführt. Aus dem Swiss Software Industry Index wird neu der Swiss Software Industry Survey (SSIS), der als Vollerhebung mit der Unterstützung der Universität Bern durchgeführt wird und auch europaweite Vergleiche zulässt. Ab dem nächsten Jahr werden deshalb auch quantitative Aussagen zur Teilbranche der Software-Hersteller möglich sein. 2 Strukturelle Entwicklung der Schweizer ICT- Branche 4 Für die Charakterisierung der ICT-Branche dient in den folgenden Ausführungen neben den informationstechnologischen Dienstleistungen und Informationsdienstleistungen (NOGA 62-63) der Bereich Telekommunikation (NOGA 61). 2.1 Unternehmen und Beschäftigte Die Anzahl Unternehmen ist in den genannten Sektoren von 2011 bis 2012 fast gleich stark gestiegen, wie in den drei Jahren zuvor 1, nämlich um 2.4% auf neu 16 144 Unternehmen. Auch die Anzahl Stellen hat sich positiv entwickelt, nämlich um 1 938 (1.7%) auf 114 318, wobei sämtliche neue Stellen in den Bereichen informationstechnologische Dienstleistungen und Informationsdienstleistungen geschaffen wurden, während im Bereich Telekommunikation 186 Stellen abgebaut wurden. Die Wachstumsraten von durchschnittlich 5% in den frühen Jahren des 21-igsten- Jahrhunderts können damit nicht mehr erreicht werden. 1 geschätzte und revidierte Ergebnisse für die Jahre 2008 und 2011, provisorische Ergebnisse für das Jahr 2012

Anzahl Unternehmen Anzahl Beschäftigte 30'000 20'000 Summe ICT-Unternehmen Summe ICT-Beschäftigte 112'380 114'318 100'028 15'374 15'764 16'144 150'000 100'000 10'000 50'000 0 2008 2009 2010 2011 2012 0 Abbildung 1: Anzahl Unternehmen und Anzahl Beschäftigte gemäss STATENT 2014. 2.2 Neugründungen Das Wachstum in der ICT-Branche zeigt sich auch in der Anzahl Neugründungen: 2012 gab es 789 neue Unternehmen. Diese Zahl ist jedoch in den letzten Jahren gesunken, was für eine leichte Sättigung des Marktes spricht. Insgesamt gab es 409 Konkurse in der ICT-Branche im Jahr 2012, was im Verhältnis zu den 789 neu gegründeten Unternehmen einer Quote von beinahe rund 52% entspricht. Auch bezüglich der Stellenstruktur scheint sich in der ICT-Branche etwas zu verändern. Während alle anderen Indikatoren zu den Neugründungen sanken, ist die Anzahl geschaffener Teilzeitstellen seit 2009 kontinuierlich um insgesamt gut 10% gestiegen. Der Anteil neugeschaffener Teilzeitstellen an allen neuen Stellen betrug 2012 sogar 32%. Die Branche nähert sich somit der Gesamtwirtschaft an, wo dieser Anteil bei 35% liegt. 5 2'000 1'500 1'000 500 1'620 1'224 1'531 1'388 1'356 1'143 1'279 1'019 960 871 924 950 835 821 789 396 369 388 396 408 Total geschaffene Stellen Anzahl neuer Unternehmen Geschaffene Vollzeitstellen 0 2008 2009 2010 2011 2012 Abbildung 2: Neugründungen und neu geschaffene Stellen gemäss Unternehmensdemographie des BfS.

Umsatz Umsatzveränderung 3 Beitrag der ICT-Branche zur Volkswirtschaft 3.1 Umsatz und Bruttowertschöpfung Ähnlich wie bei der Anzahl Unternehmen zeigt sich auch beim Umsatz ein leichtes, gleichbleibendes Wachstum. Seit 2010 geht die Branche stetige Schritte in eine positive Richtung und konnte von 2011 auf 2012 den Umsatz um knapp 10% auf gut 40 Milliarden steigern. 50'000 40'000 30'000 Umsatz ICT-Sektor in Mio. CHF Umsatzveränderung ICT Sektor 38'669 37'762 38'695 42'441 9.4% 9.7% 20% 15% 10% 20'000 1.7% 5% 0% 10'000-2.5% -5% 0 2009 2010 2011 2012p -10% 6 Abbildung 3: Umsatz und Umsatzveränderung gemäss Produktions- und Wertschöpfungsstatistik des BfS. 3.2 Beitrag zum BIP Rund die Hälfte des Umsatzes erwirtschaftet die ICT-Branche mit Vorleistungen aus anderen Branchen. Zieht man diese Vorleistungen vom Umsatz ab, ergibt sich die Bruttowertschöpfung. Insgesamt haben die 114 318 Beschäftigten der Schweizer ICT-Branche im Jahr 2012 eine Bruttowertschöpfung von 20.8 Milliarden Schweizer Franken erwirtschaftet 2. Das sind mehr als 180 tausend Franken pro Person und Jahr und entspricht rund 3.9% des Schweizer Bruttoinlandprodukts (BIP) 3. Die Steigerung zum Vorjahr betrug knapp 3%. Folgende Graphik zeigt den stabilen Beitrag der gesamten ICT-Branche zur Schweizerischen Volkswirtschaft (vgl. Abbildung 4): 2 Bundesamt für Statistik, Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung 3 Die Unterschiede des Anteils am BIP zum letztjährigen Artikel begründen sich in der Verwendung der Daten aus der Erhebung zur Informationsgesellschaft Schweiz im letzten Jahr.

10% 8% ICT-Branche 6% 4% 4.2% 4.3% 4.2% 4.2% 4.1% 3.9% 3.7% 3.8% 3.9% 3.9% 3.9% 3.9% 2% 0% 2001 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 Abbildung 4: Beitrag der ICT Branche am Schweizer Bruttoinlandsprodukt. 4 Nachfrage nach ICT in der Schweiz Seit 1990 hat die Nachfrage nach ICT in der Schweizer Wirtschaft stetig zugenommen, von gesamthaft gut 9 Milliarden auf aktuell fast 28 Milliarden (vgl. Abbildung 5). Die Angaben basieren auf Berechnungen der volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR). In dieser Messung sind der private Konsum sowie Ausfuhren und Vorratsveränderungen nicht berücksichtigt. Sie zusammen umfassen 14 Mia. CHF (Umsatz Nachfrage (ohne privatem Konsum, Ausfuhren) = 28 Mia. CHF). 7 Fast 40% dieser Nachfrage betrifft Dienstleistungen der Datenverarbeitung und Datenbanken. Seit 1997 ist diese Nachfrage mit geringen Schwankungen angestiegen, bis auf fast 11 Milliarden im Jahr 2012. Die Kommunikationstechnologien weisen seit 1990 eine konstante Steigerung auf. Von 2003 bis 2012 sind sie jedoch sehr stark angestiegen auf fast 9 Milliarden und machen bei dem auf 2005 indexierten Preisniveau nun fast einen Drittel der Nachfrage aus. 12'000 10'000 Dienstleistungen Datenverarbeitung und Datenbanken Kommunikationstechnologien Mess-, steuerungs- und regelungstechnische Erzeugnisse 8'000 6'000 4'000 2'000 - Abbildung 5 Investitionen in ICT in der Schweiz, Entwicklung 1990-2012 in Mio. Franken, Referenzjahr 2005.

Anteil am Aussenhandel Kommerzielles Saldo in Mio. CHF 5 Aussenhandel mit ICT-Waren Auch wenn bei der Erfassung von Daten in den letzten Jahren Fortschritte gemacht wurden, bleibt der Aussenhandel mit ICT-Gütern schwierig zu erheben. Gegenwärtig wird der Aussenhandel mit ICT-Gütern anhand der Zolldaten evaluiert. Dabei werden die fünf Bereiche Telekommunikationsausstattung, Informatikausstattung, elektronische Teile, Audio- und Videoausstattung und andere ICT-Waren berücksichtigt. Immaterielle Güter wie Cloud-Dienstleistungen werden in diesen Kategorien nicht ausgewiesen. Die im letzten Jahr aufgestellte These, dass der Import-Anteil aufgrund der vermehrten Nutzung kostenpflichtiger Cloud-Dienste zunimmt, kann somit noch nicht überprüft werden. Von 2011 auf 2012 sind sowohl die Exporte als auch die Importe gesunken. Während die Exporte sich konstant hielten, sind die Importe auf 2013 wieder angestiegen (vgl. Abbildung ). 100% 90% 80% 7'924 8093 6'638 7'300 6'980 6'768 6'732 0-1'000 Importe Exporte Kommerzielles Saldo 70% -2'000 60% 50% 40% -3'000-4'000 8 30% 14'032 14016 12'149 13'257 12'618 12'173 12'620-5'000 20% 10% 0% -5'511-5'405-5'638-5923 -6'107-5'957-5'888 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013-6'000-7'000 Abbildung 6: ICT Waren Aussenhandel der Schweiz in Mio. Franken, gemäss Eidg. Zollverwaltung. Die Schweiz importiert mehr ICT-Mittel als sie exportiert. Am meisten wird mit je ca. 30% Telekommunikations- und Informatikausstattung importiert. Darauf folgen elektronische Teile und andere IKT-Waren (je 15%) und schliesslich die Audio- und Videoausstattung (11%). Bei den Exporten ist die Schweiz vor allem im Bereich elektronische Teile (26%) und andere ICT-Waren (46%) stark.

6 Fazit Die Schweizer ICT-Branche weist weiterhin eine stabile Struktur auf, wobei die IT-Dienstleister wichtige Treiber dieser Branche sind, nicht nur hinsichtlich der Anzahl Unternehmen, der Anzahl Beschäftigter und der Bruttowertschöpfung, sondern auch in Bezug auf die Nachfrage. 2012 wurden zwar weniger neue Stellen geschaffen als in den Jahren zuvor, aber es wird immer noch eine beachtliche Anzahl neuer Stellen in der ICT geschaffen. Zudem kann ein leicht positives Wachstum bei der Anzahl der Neugründungen festgestellt werden. Die ICT-Branche ist 2012 zudem um knapp 10% auf etwas mehr als 42 Milliarden Schweizer Franken gewachsen, bei einer Bruttowertschöpfung von 20,8 Milliarden Schweizer Franken, wobei der Anteil am BIP bei rund 3.9% stabil bleibt. Ein positives Bild zeigt sich auch bei der Nachfrage, die, besonders im Bereich der Dienstleistungen, eine sehr starke Zunahme verzeichnet, wobei insbesondere der private Konsum wohl eine andere Struktur aufweist, was aber in diesem Artikel nicht besprochen wird. Die Exporte bleiben auch 2012 hinter den Importen zurück. Die Schweiz weisst ein ICT-Aussenhandelsdefizit von knapp 5.9 Mia. CHF auf. Allerdings fehlen in dieser Messung Dienstleistungen wie Cloud-Dienste (Infrastruktur als Service, Software als Service etc.), weil dazu keine verlässlichen Daten erhoben werden. Gerade die IT-Dienstleistungen werden sich durch cloudbasierte Lösungen schrittweise in ein anderes Marktumfeld begeben und der international Konkurrenz viel stärker ausgesetzt sein als bisher. Natürlich bietet diese Industrialisierung in der IT auch Chancen für die Schweizer Branche, die sich stärker dem Export widmen könnte. 9 Es bleibt somit spannend abzuwarten, wie sich zum einen solche Entwicklungen in der Branchenund Marktstruktur der Schweizer ICT auswirken werden, und welche Erkenntnisse zum anderen immer genauere Datenerhebungen und neu formierten Untersuchungen, wie der SSIS, im nächsten Jahr liefern werden. 7 Quellen STATENT 2014 Bundesamt für Statistik (BFS) Unternehmensdemographie Bundesamt für Statistik (BFS) Volkswirtschaftlichen Gesamtrechnung (VGR) Bundesamt für Statistik (BFS) Schweizer Aussenhandel gemäss Eidg. Zollverwaltung

Ansprechpartner Funktion Kontakt Georg Ständike Autor georg.staendike@sieberpartners.com Norman Briner Autor norman.briner@sieberpartners.com Pascal Sieber Autor pascal.sieber@sieberpartners.com 10