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Transkript:

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Das Stück ist eine Mischung aus Thriller und Familientragödie. Oliver und Maria sind ein Traumpaar. Sie haben alles: einen guten Job, Geld und eine gemeinsame Tochter. Nebenbei betreibt Oliver eine illegale Webseite, auf der er Leute via Webcam filmt. Mitglieder seiner Webseite können auf das Verhalten dieser beobachteten Leute wetten. Das ist die dunkle Seite von Oliver. Oliver steckt in einer Krise und wagt einen Neuanfang mit Maria. Er will seinen Beruf aufgeben, die Homepage schließen und all seine alten Verpflichtungen löschen. Endlich nur noch leben. Das Problem ist nun, dass Oliver einige Altlasten hat, mit denen er nicht gerechnet hat und die ihn nun vor seinem Neustart einholen: Eine uneheliche Tochter, eine Affäre und vor allem seine illegale Webseite sorgen für ein böses Erwachen aus Olivers schönem Traum. Spieldauer: ca. 60 Minuten ohne Pause 1 Bühnenbild mit wechselnden Spielorten einfache Deko Rollen 5 Frauen, 4 Männer 2 weibl. Anfang 20 Jahre, 1 männl., Anfang 20 Jahre 6 Rollen zwischen 30 und 50 Jahre Oliver Jara Friederike Maria Frank Susanna Peter Martin Beate theaterbörse GmbH www.theaterboerse.de 3

1. Der Unfall Maria kommt aus dem Bad, ihre Garderobe für eine Party ist fast fertig - sie sieht im Wohnzimmer aus dem Fenster. Von der Straße hört man die Geräusche eines fürchterlichen Verkehrsunfalls. Oliver - Oliver. Komm -, da auf der Straße. Ein Unfall. -spricht zu ihrem Kind hinaus ins off - Alles in Ordnung, Sami. - Bleib im Bett, Sami. - Es ist alles in Ordnung. Da war nur Lärm. Maria geht ab, um Sami zu trösten. Oliver tritt auf, er ist auch für eine Party gekleidet. Er sieht aus dem Fenster. Uh. Maria wieder auf. Sie hat nun eine Kamera dabei und knipst Fotos. Oliver betrachtet Sie missfällig. Willst du es bei Facebook posten? Oliver, das weiß ich jetzt noch nicht. Was meinst du damit? Frag mich das nicht. Das ist geschmacklos. Und was machst du dann mit deiner Seite? Das ist was Anderes. Ja genau: Das ist was Anderes. Weil du es heimlich machst? Weil du und deine Freunde dabei wetten? Das sind nicht meine Freunde. Es ist einfach, einfach ein soziales Experiment. Soziales Experiment. Das ist eine Seifenoper für in die Jahre gekommene Männer. Du machst das doch nur, damit du dich so jung fühlst, wie die Teenager, die du ausspionierst Tu doch nicht so, als ob nur Männer daran interessiert wären. Die letzten vier Wetten kamen doch von dir. Und das Geld, das ich mit der Seite mache, scheint dich ja auch nicht zu stören. Als ob wir auf das Geld angewiesen wären. Und ich sag ja nicht, dass es mir nicht auch Spaß macht. Ich sag nur, dass du mich nicht als geschmacklos bezeichnen sollst. Nur weil ich bei Facebook etwas poste, was direkt vor unserer Haustür passiert. Ist doch besser als die üblichen Posts vom Mittagessen. Das ist mal wirklich Nachrichtenmaterial. Du hast Recht. Sag ich doch Mit was? Du hast vollkommen Recht: Die Seite ist geschmacklos und illegal. Ich werde sie vom Netz nehmen. Das wollte ich doch jetzt gar nicht. Du überreagierst wieder völlig, Oliver. Wie immer. Ich wollte lediglich, dass du zugibst, dass du auch du auch ach wie sag ich das jetzt Ja, aber du hast Recht es ist illegal. Diese Menschen wissen nicht, dass wir sie beobachten. Auf ihr Verhalten Wetten abschließen Es war ein Fehler. Illegal? Illegal ist es erst, wenn es entdeckt wird. Und was machst du anderes als Regierungen und Sicherheitsdienste Es ist nur Unterhaltung und von der Seite wissen keine 1000 Leute also. Interessant, wie du jetzt verteidigst, was du mir vor zwei Minuten noch leidenschaftlich vorgehalten hast. Findest die Seite wohl doch nicht so schlecht. theaterbörse GmbH www.theaterboerse.de 4

Das hab ich auch nie gesagt. Seifenoper für alte Männer, die sich in das Leben Jugendlicher hineinfantasieren das hast du gesagt. Du musst einem aber auch immer die Worte im Mund umdrehen. Oh, der Krankenwagen.nimmt die Kamera und schießt weitere Fotos Maria, lass das und mach dich fertig. Ich will nicht zu spät auf die Party kommen. Friederike muss auch jeden Moment hier auftauchen. Oh Friederike. Stimmt. Ab wann hast du sie bestellt? Ab Acht. Du hast also noch schaut auf die Uhr. Oh, es ist schon fünf nach. Beeil dich. Oliver legt die Kamera weg und er geht ein paar Schritte im Zimmer umher, räumt mit ein paar Handgriffen Kleinigkeiten auf, sieht den Mülleimer, bringt ihn schnell vor die Tür, kommt zurück, greift sich die Zeitung und überfliegt einen Artikel im Stehen. Er nimmt Blue-rays (BD) aus seiner Tasche, die im Zimmer steht, er räumt ein paar BD- in den Schrank, sortiert die BD nach Cover und stellt welche in die hinteren Reihen, Oliver zögert eine BD in den Schrank zu stellen und legt sie zurück in die Tasche. Maria kommt zurück. Es klingelt. 2. Olivers Erben Siehst du. Friederike ist immer noch nicht da und tada. Ich bin fertig. Du bist unglaublich. Ich weiß.küsst Oliver Maria, ich hab nachgedacht Ich hör auf. Schlaf doch wenigstens noch ein paar Tage drüber. Dann kannst du die Seite immer noch vom Netz nehmen. Ich meine nicht die Seite. Ich meine, mein Leben, unser Leben. Ich hab schon einige Zeit darüber nachgedacht. Es kam mir immer wieder. Wie sinnlos mir nur noch meine Arbeit vorkommt. Ich möchte wieder mehr Genuss und Sinn. Ich werde die Firma verkaufen. Das Geld, das ich verdiene, auch nutzen. Wir fangen von ganz vorne an. Ohne aufs Geld zu schauen. Und das hast du dir ausgedacht, während ich mir meine Haare geföhnt habe? Was sagst du dazu? Du spinnst. Zur gleichen Zeit etwa 10 km entfernt von Olivers Haus. Eine gediegene Party ist am Anfang. Draußen im Garten des Hauses Guten Abend Peter. Hey Martin, ich hab dich gar nicht gesehen. Wo hast du Beate gelassen? Beate ist drin. Sie kommt gleich. Auch ein bisschen Luft schnappen? Frisch hier. Mhm. Wie geht s? Gut, und selbst? Auch gut. Ja. theaterbörse GmbH www.theaterboerse.de 5

Ach, ja. - Hm. Eigentlich - nicht so. Aber passt schon. Ah. -hm. Kann ich dich was fragen? Worum geht s? Um Oliver. Ja. Genau, wo bleibt der eigentlich? Ich muss mit ihm reden, weißt du. Als Freund. Und ich weiß nicht, wie ich das anfangen soll, Und worum geht s? Ich, also ich hab da im Grunde was ganz zufällig erfahren. So, da war, - naja. Und jetzt weiß ich nicht, wie ich es Oliver erzählen soll. Mach es nicht so spannend. Was hast du erfahren, von dem du nicht weißt, ob du es Oliver erzählen sollst. Etwas, das er nicht weiß. Etwas, das wichtig für ihn ist aber es würde ihn ziemlich hart treffen. Ich frage mich, ob ich ein guter Freund bin, wenn ich es ihm sage oder ein noch besserer Freund, wenn ich s ihm verschweige. Allerdings könnte es früher oder später so oder so raus kommen. Da fragst du ihn am besten selbst. Würde ich ja am liebsten, aber das geht nicht. Warum? Dann wüsste er doch schon, dass ich was weiß, was er nicht weiß. Da hast du allerdings recht. - Würdest du es denn selber wissen wollen, wenn du an Olivers Stelle wärst? Hmm. Gute Frage, aber ich bin eh nicht so der Kindertyp. Was? Was für ein Kind? Oliver und ein Kind? Ja. Eine Tochter. Ist jemand schwanger? Von Oliver? Kann ich mir nicht vorstellen. Nein. Das ist schon lange her - vor Maria. Also bevor er sie kennen gelernt hat. Er hatte damals eine Affäre mit einer verheirateten Frau. Und er hat nie erfahren, dass es sein Kind ist. Glaub ich. Und sie hat s ihrem Mann als Kuckuckskind untergeschoben. Er hat es nie erfahren? Ein Unfall, oder so. Glaub ich. Oliver? Der ist doch ein Kontrollfreak. Er und ein Unfall? Kann ich mir nicht vorstellen. Weiß man, wer die Mutter ist oder die Tochter? Ich weiß nur, dass die Familie in der Nachbarschaft wohnt oder wohnte. Oliver wohnt ja schon ewig in der Straße. Und da hatte er wohl ein Tête-à-Tête mit einer Nachbarin. Und jetzt hat er ein Kind. Jaja. Stell dir mal vor, wie Maria reagiert. Und was wird Oliver machen. Behalt s für dich, Martin. Ich trage das schon zwei Tage mit mir rum. Ich werde ihn wohl früher oder später einmal informieren müssen. theaterbörse GmbH www.theaterboerse.de 6

Puhh. Besser früher als später. Solche Dinge kommen immer irgendwann raus. Am besten also gleich. Das hat ja auch finanzielle Konsequenzen. Wie lange zahlt man eigentlich Unterhalt? also rückwirkend. Keine Ahnung, ist doch auch nicht so wichtig. Aber wenn der Mann raus findet, dass es gar nicht sein Kind ist. 3. Friederike, ihr Babysitter Du kannst den Computer benutzen, wenn du möchtest. Für dein Handy, W-LAN, ah - den Code hast du ja schon. Danke. Das passt schon. Wenn du einen Film schauen magst. Ich glaube nicht. Aber danke. Alles klar, Sami schläft schon. - Wie geht s deiner Schwester? -PAUSE - und deiner Mutter? Gut. -STILLE- Meine Mutter war letzten Donnerstag in Staffelstein. - STILLE - Eine alte Freundin besuchen. Schön. Ich muss - ich glaub, mir ist schlecht. Oh. Also. Geh am besten auf die andere Toilette. Ja. Auftritt Maria von links. Ich bring dir was zu trinken. Oliver? Wo bist du? - Auch gut Oliver, sollte Friederike nicht schon da sein. Wir müssen los? Pah Maria schenkt sich einen kleinen Whisky ein, sie nimmt Olivers Tasche, schaut hinein, findet die BD, nimmt sie heraus. Schaut darauf. Legt die Blue-ray in den Spieler ein, TV geht an. Es ist das Bild von Friederike zu sehen, Großaufnahme. Friederike lächelt, legt den Kopf schräg, streicht mit der Zunge über ihre Lippe und berührt ihre Haare. Maria schaltet das Gerät aus. Stille. Oliver auf Oliver? - Hast du das aufgenommen? Ist das in ihrem Haus? Oliver? Friederike geht s nicht so gut. Sie ist da? Friederike ist da? Sie ist im Bad. Was machst du da? Woher hast du die Aufnahme. Aus deiner Tasche. Ich dachte deine Versuchsobjekte sind anonym. Was soll das? Oliver, du geiler alter Bock.Friederike hört evtl. schon zu Lass das. Ich erklär s dir später.er nimmt die BlueRay ruppig aus dem Player Wieso hast du s mir nicht erzählt. Hast du s schon auf die Seite gestellt? Hallo. Hallo Friederike. Mensch, du bist ja käseweiß. Ist alles in Ordnung, schon gut. Ihr könnt gehen. Aber wir bleiben, wenn s dir nicht gut geht. Sami schläft schon. theaterbörse GmbH www.theaterboerse.de 7

Maria ab Sami ist noch wach. Vielleicht kannst du vorsichtig "hallo" sagen. Bitte geht zur Party. Ich hab mich schon ganz drauf eingestellt. Es sind nur meine Tage. Du rufst uns einfach an, wenn was ist. Bist du sicher? Sie hat doch gesagt, es geht ihr gut. Also gehen wir? Gut. Dann bis später und gute Besserung. Oliver kommst du? Gleich, ich such nur noch mein Handy, dann können wir los, - geh doch schon mal das Auto holen. Also gut. Beeil dich. - Und nimm die Kamera mit. Ist wirklich alles gut? Ich setz mich auf das Sofa und lese ein bisschen. Wenn du was brauchst Ich komme klar. Ja, dann also bis später. Oliver ab. Friederikes Handy klingelt. Sie schaut es an, geht nicht ran und weint, während es weiterklingelt. 4. Kannst du mir Geld leihen? Beate und Martin stehen draußen und unterhalten sich. Hast du mit Peter gesprochen? Ja, - aber nicht darüber. Warum nicht. Und wen willst du sonst fragen? Das weiß ich noch nicht. Das wird sich schon finden. Das findet sich nicht einfach. Du musst dir überlegen, wer uns das Geld leihen kann. Warum hast du nicht Peter gefragt? Peter hat auch kein Geld. Aber du hast ihm doch auch mal geholfen. Und er hat doch Geld. Nein, ich will nicht, dass alle erfahren, dass wir Schulden haben. Ich müsste Peter doch irgendwie erklären, wofür wir das Geld brauchen. Außerdem leih ich mir doch nicht Geld von jemand, der mein Sohn sein könnte. Du bist aber anspruchsvoll. Dann frag Oliver. Die haben genug Geld. Vielleicht freuen sie sich sogar, dass sie helfen können. Das passt gerade auch nicht. Es passt nie, irgendwas ist immer. Oliver hat ein Kind. Na und? Nein, noch eins. Aber er weiß noch nichts darüber. Jemand hat s Peter gesagt und er will s Oliver nun sagen, bevor es jeder weiß. Oh, dann frag Oliver unbedingt, bevor er es erfährt. Ich kann mir doch nicht Geld von ihm leihen, wenn er, wenn ich mit ihm, also er sollte erst das andere erfahren. theaterbörse GmbH www.theaterboerse.de 8

Wenn du nicht fragst, dann frage ich ihn. Er ist ja noch nicht mal da. 5. Frank und ein Kuss Friederike spricht im Off mit Sami Ich bin da. - Ja - Ich bleibe hier im Wohnzimmer. - ich bin da. - Du kannst noch mal auf Klo gehen. - Gut. Ich warte hier. - So, und jetzt wieder ins Bett. Es klingelt an der Tür. Auftritt Frank. Was willst du hier, Frank? Ich hab dir geschrieben. Kannst du mir bitte persönlich sagen, dass Schluss ist? Hab ich dir geschrieben, das reicht. - Ich scheiß auf dich. Was ist denn los? Ich hab dir nichts mehr zu sagen. Ich versteh das nicht. Was ist passiert? Was habe ich auf einmal gemacht, dass du von einem Moment zum anderen nicht mehr mit mir reden willst? Du - weißt es ganz genau.- Nichts weiß ich. Sag es mir. Tu nicht so scheinheilig. Und jetzt hau ab. Ich bleibe. Und ich will mit dir reden. Es gibt nichts mehr zu reden. Und warum nicht? Weil du ein Arschloch bist. Ich bin ein Arschloch. Ach. Und warum? Das weißt du. Nein, das weiß ich nicht. Was ist de Und wie kommst du überhaupt hier her? Jara hat mir gesagt, dass du hier bist. Ach meine kleine Schwester das passt ja. Ihr seid so was von mies. Erst betrügst du mich mit ihr und dann Was? Wer sagt das? Was soll das? Das ist nicht wahr. Ich habe Bilder gesehen. Von dir und Jara. Das ist Quatsch. Es gibt keine Bilder von mir und deiner Schwester. So. Es gibt keine Bilder? Wieso gibt es keine Bilder? Habt ihr euch immer ganz heimlich getroffen? Oder was? Wir haben uns gar nicht getroffen. Was redest du da für'nen Scheiß. Und warum willst du es nicht zugeben? Du hast selbst gesagt, es gibt keine Bilder von eurem Treffen. Wir haben uns nicht getroffen. Was dann? Du warst bei uns, als ich nicht zu Hause war? Das gilt dann nicht als Treffen? Was redest du da eigentlich? Wie kommst du darauf? theaterbörse GmbH www.theaterboerse.de 9

Sie hat es mir gestanden. Was? Es war nichts. Da gibt es nichts zu sagen. Was soll das? Sie hat es im Netz gefunden. Auf einer geheimen Seite. Sie hat dir nachspioniert und die Seite geknackt. Welche geheime Seite? Es gibt keine Seite. Es haben Leute drauf gewettet, ob ihr euch küsst. Und du hast ein Video davon hochgeladen. Ein Video? Das hast du heimlich gemacht. Jara wusste nichts davon. Von was redest du denn? Was für eine Seite soll das sein? Ich weiß nicht, wie die Seite heißt. Sie ist verschlüsselt. Jara hat sie geknackt. Und hast du die Seite gesehen? Jara hat sie gesehen. Wieso sollte Sie sich das ausdenken? Ich weiß nicht. Aber es gibt keinen Film davon. Wie soll ich denn bitte das angestellt haben. Also hast du Sie geküsst. Nein. Lügner. Das war, das war - theaterbörse GmbH www.theaterboerse.de 10

Euch hat das Stück gefallen oder Ihr habt selber Ideen für ein Stück? Dann bleibt in Kontakt unter: www.theaterboerse.de www.facebook.com/theaterboerse Wir freuen uns auf Zusendungen und Anregungen. theaterboerse.de /Magazin / Wir veröffentlichen ihre Aufführungstermine in unserem Kalender / Wir veröffentlichen die Aufführungsberichte ihrer Theatergruppe / Wir verlinken ihre Theatergruppen und erweitern ihr Netzwerk / Wir geben jungen Schultheaterfotografen eine Plattform / Informationen auf: www.theaterboerse.de/magazin theaterboerse.de /Verzeichnis / Wir zeigen, was im Bereich Schultheater online passiert / Wir zeigen, was im Bereich Laientheater online passiert / Wir verlinken ihre Theatergruppen und erweitern ihr Netzwerk / Informationen auf: www.theaterboerse.de/verzeichnis theaterbörse GmbH Nussbergstraße 17 a D-38102 Braunschweig Registergericht: Amtsgericht Braunschweig HRB NZS NR.: 203657 Geschäftsführer: Nils Hendrik Müller theaterbörse GmbH www.theaterboerse.de 11