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Informationen für Lehrkräfte

Warum Berufsorientierung? Rund 60.000 junge Menschen verlassen jedes Jahr ohne Abschluss die Schule. Eine weitere wachsende Zahl von jungen Menschen gilt als nicht ausbildungsreif und findet keinen Zugang zum Arbeitsmarkt. Diesen Trend will das Bundesministerium für Bildung und Forschung (BMBF) mit seinem Programm zur Förderung von Berufsorientierung in überbetrieblichen und vergleichbaren Berufsbildungsstätten stoppen und Jugendliche beim Übergang von der Schule in die Berufsausbildung unterstützen. Die Erfahrung zeigt, dass Jugendliche durch praktisches Tun Selbstvertrauen und Stolz auf die eigene Leistung entwickeln. Das gewonnene Selbstverständnis ermutigt sie zu vermehrten Anstrengungen und weckt die Bereitschaft, Verantwortung für das eigene Leben zu übernehmen.

Was geschieht bei der Berufsorientierung? Mit der Entscheidung, Berufsorientierung in Berufsbildungsstätten durchzuführen, wird dem praktischen Tun der Jugendlichen ein besonderer Stellenwert beigemessen. Die Jungen und Mädchen lernen beim Selbermachen die Realität unterschiedlicher Berufe kennen und können dabei prüfen, ob die Tätigkeit ihren Neigungen entspricht. Diese handgreifliche Begegnung mit der Arbeitswelt trägt dazu bei, die Berufswahl bewusst und überlegt zu treffen. Das selbst bestimmte Berufsziel wird mit größerem Ernst verfolgt, die Aussicht, einen Ausbildungsplatz zu bekommen und die Ausbildung erfolgreich abzuschließen, steigt.

Was ist Voraussetzung für die Berufsorientierung? Grundlage für die Berufsorientierung ist eine Potenzialanalyse in der Regel in Klasse 7. Geschulte Sozialpädagoginnen und pädagogen beobachten die Jugendlichen beim handwerklichen Tun und Gruppenaktivitäten, leiten sie zur Selbsteinschätzung an und konfrontieren sie mit ihrer Fremdeinschätzung. Schlummernde Fähigkeiten sollen so frühzeitig erkannt und gefördert werden. Die praktische Arbeit in den Werkstätten, die in der 8. Klasse folgt, umfasst zwei Wochen (bzw. 80 Stunden) und bietet die Chance, mindestens drei unterschiedliche Berufsfelder unter der Anleitung erfahrener Ausbildungsmeisterinnen und meister kennenzulernen.

Welche Rolle spielt die Schule bei der Berufsorientierung? Die Teilnahme der Lehrerinnen und Lehrer an der Berufsorientierung wird von den Jugendlichen als persönliche Wertschätzung empfunden und gewürdigt. Beide Seiten profitieren davon. Die Lehrkräfte entdecken bei ihren Schülerinnen und Schülern neue Talente. Mancher schulmüde Störenfried oder Aussteiger entwickelt bei der handwerklichen Arbeit eine wahre Begeisterung und gewinnt die Anerkennung seiner Gruppe. Eine Verbesserung der Lernmotivation und der Disziplin in der Schule sind Zeichen eines tiefergehenden Wandels in der Lebenseinstellung der jungen Menschen.

Für wen ist die Berufsorientierung gedacht? Das Angebot richtet sich an Schülerinnen und Schüler in Schulen, die einen allgemeinbildenden Abschluss anbieten.

Wer kann gefördert werden? Gefördert werden nicht Schulen, sondern Träger von Berufsbildungsstätten, die mindestens drei Berufsfelder anbieten oder über entsprechende Erfahrungen verfügen. Berufsbildungsstätten und Schulen schließen als Grundlage für ihre Planung und Zusammenarbeit eine Kooperationsvereinbarung ab. Worin besteht die Förderung? Das BMBF fördert die Berufsorientierung einschließlich der Potenzialanalyse mit einem einmaligen Betrag von 500 Euro. Für Förderschülerinnen und schüler erhöht sich der Zuschuss um 100 Euro.

Ansprechpartner für Fragen zum Berufsorientierungsprogramm Sollte Ihre Schule noch nicht an diesem Programm teilnehmen, wenden Sie sich bitte an eine Berufsbildungsstätte in Ihrer Nähe. Förderanträge können laufend gestellt werden. Informationen unter www. bibb.de/berufsorientierung Bundesinstitut für Berufsbildung (BIBB) Arbeitsbereich 3.4 Robert-Schuman-Platz 3 53175 Bonn Hotline: 0228 107-1031 Fax: 0228 107-2957 Hotmail: berufsorientierung@bibb.de