Vertragsnaturschutz im Kreis Viersen Platzhalter bitte gegen ein Bild austauschen Platzhalter bitte gegen ein Bild austauschen Platzhalter bitte gegen ein Bild austauschen Möglichkeiten und Grenzen der Offenhaltung von Heideflächen durch Schafbeweidung im Rahmen des Vertragsnaturschutzes Reinhard Bräutigam Amt für Bauen, Landschaft und Planung
Gebietskulisse des KKLP Viersen Naturschutzgebiete FFH- und Vogelschutzgebiete Biotope gem. 62 LG NRW Sonstige Biotopverbundflächen Flächen mit Festsetzungen LP
Stand 2008 Vertragsnaturschutz im Kreis Viersen Vertragsfläche insgesamt: 623 ha Davon Beweidung mit Schafen (Paket 4200) 492 ha (79 %) (zusätzlich ca. 36 ha Ausgleichsflächen ohne Förderung) Auszahlungsanträge 38 Davon Schäfer 3 (2 Betriebe) Auszahlungsvolumen 203.117,- Davon Beweidung mit Schafen 113.643,- (56 %)
Biotoppflege mit Schafen im Kreis Viersen Beweidung von Heideflächen mit Moorschnucken erfolgt seit 1989 Zunächst 80 ha überwiegend Heideflächen (Naturschutzgebiete Elmpter Schwalmbruch und Lüsekamp/Boschbeektal Erste Herde 300 Muttertiere, 6 Böcke Förderung durch Sparkassenstiftung Zusammenarbeit mit Rheinischem Schafzuchtverband und LÖBF Zweite Herde wurde 1997 für das Gebiet des ehemaligen Munitionsdepot Brüggen-Bracht angeschafft Förderung ebenfalls durch Sparkassenstiftung Umstellung auf Vertragsnaturschutz erfolgte 2001
Vertragsnaturschutz: Biotoppflege durch Schafe und Ziegen Schafbeweidung entspricht der traditionellen Nutzung von Heiden (Kulturbiotop) trägt zur Verjüngung der Heiden bei verdrängt konkurrierende Gräser wie Pfeifengras reduziert die Gehölzsukzession (Ziegen) reduziert Kosten für mechanische Pflegemaßnahmen schafft neue Keimbetten für seltene Pflanzen (Tritt) bewirkt gewünschten Nährstoffaustrag
Vertragsnaturschutz: Biotoppflege durch Schafe Beweidung von Heiden durch Moorschnucken und Ziegen in Hütehaltung genaue Vorgabe der Flächen im Beweidungsplan min. 2 Beweidungsgänge pro Jahr festgelegte Pferchplätze Beweidungstagebücher Abstand zwischen Beweidungsgängen 6-8 Wo Beweidungszeitraum April - Oktober Prämie: 230 /ha/jahr Zusatz: 25 je Ziege/Jahr max. 8 Stk.
Biotoppflege durch Schafbeweidung Allgemeine Situation Beweidungsflächen liegen zu 95 % innerhalb bestehender FFH- und Naturschutzgebiete Es handelt sich überwiegend um Flächen im öffentlichem Eigentum (Land NRW, NRW-Stiftung, Kreis Viersen, Kommunen) und der Wirtschaftsförderungsgesellschaft des Kreises Viersen mbh Die Flächen sind i.d.r. im Flächenverzeichnis als Naturschutzflächen (924 oder 970 ) codiert, Schäfer haben kaum prämienrelevante Grünlandflächen Vertragsnaturschutz bildet für die beiden Schäfer ihre Haupteinnahmequelle
Biotoppflege durch Schafbeweidung -Beweidungspläne
Biotoppflege durch Schafe im NSG Brachter Wald Ehemaliges Militärgebiet, ca. 1.220 ha, eingezäunt 2/3 Wald (insb. Kiefernforst) 1/3 Offenland (Magerrasen, Heide, Pfeifengras) Beweidungsfläche aktuell 311 ha Beweidung mit ca. 650 1.200 Moorschnucken, 8 Ziegen gefördert, ca. 20 mitführend Beweidungszeit April Oktober Pferchplätze 11
NSG Brachter Wald - Munitionsdepot Ca. 200 Munitionshallen bzw. betonierte Lagerplätze umgeben von Splitterschutzwällen und Brandschutzschneisen Ca. 100 km überwiegend asphaltiertes Wegenetz 15 Kilometer Schienennetz 4 Verladebahnhöfe Bis 45.000 Tonnen Munition wurden gelagert
Entsiegelung von Straßen, Munitionslagerflächen, Abriss der Gebäude
Grenzen der Schafbeweidung Nadelgehölze (insb. Kiefern) werden kaum verbissen Bei Altheide wird allenfalls die Spitze verbissen, verholzte Altheide wird von Schafen gemieden, keine Verjüngung Weitere Problempflanzen: Brombeere, Landreitgras, Binsen Biotoppflege durch Schafe Mögliche Maßnahmen Zusätzlicher Einsatz von Ziegen zur Gehölzbekämpfung Begrenzung der Förderung auf nur noch 8 Ziegen Anlage von 2-Tageskoppeln (wirksam z.b. bei Brombeere) Notwendig ist Ergänzung bzw. Begleitung durch mechanische Pflegemaßnahmen
Ergänzende mechanische Pflegemaßnahmen Entkusselung, Entnahme Kiefern Mahd von Altheide Heidebrennen Kleinflächiges Plaggen Förderung über FöNa, ELER Art. 57, Stiftungsmittel etc. Ziel: Beweidung soll die kostenaufwändigen mechanischen Pflegeeingriffe auf ein Minimum reduzieren, ein Pflegegang ca. alle 8 10 Jahre
Pflege von Offenlandflächen im NSG Brachter Wald Maßnahmen früher Maßnahmen heute Brandschneisen und Splitterschutzwälle wurden während der militärischen Nutzung durch drei- bis viermalige Mulchmahd im Jahr kurz gehalten, Kosten spielten kaum eine Rolle Nach Aufgabe der militärischen Nutzung bestand die Gefahr, dass die Heiden überaltern und mit Kiefern und Birken zuwachsen Beweidung mit Schafen (Moorschnucken) in gezielter Hütehaltung Ergänzende mechanische Pflegemaßnahmen (Unternehmer, Pflegetrupp des Forstamtes) Schaffung neuer Offenlandflächen durch Einschlag von Wald, Freistellung von Binnendünen, Wegerückbau, Rückbau betonierter Munitionslagerflächen Hohe Dichte an freilaufendem Damwild Ergänzende Beweidung durch Galloways und Koniks auf Teilflächen
Biotoppflege durch Schafbeweidung Probleme Besonderheiten bei der Schlagbildung von Beweidungsflächen Zuschnitt der Beweidungsflächen oft sehr organisch Grenzen zwischen Offenland und aufgelichtetem Kiefernwald oft fließend Grenzen der Beweidungsflächen ändern sich auf Grund der Umsetzung von Entwicklungsmaßnahmen (Einschlag, Rückbau) relativ häufig Wann ist eine Beweidungsfläche i.s. des Vertragsnaturschutz beweidbar? Flächen werden als potentielle Beweidungsflächen im Beweidungsplan erfasst Integration in den Vertragsnaturschutz erfolgt i.d.r. erst nach Auslauf der Bewilligung Vermeidung von Mehrfachbewilligungen Abgrenzung und Anpassung der Feldblöcke/Schläge erfolgt auf Grundlage der digitalisierten Beweidungspläne (shape Dateien werden der Kreisstelle übermittelt und von dort neu erfasst) Bei Beachtung der Vorgaben zur Feldblock- bzw. Schlagbildung führt dies zu Inflation von Schlägen (z.b. aktuelles Flächenverzeichnis im Depot umfasst 352 Schläge!) Für Schäfer ist dies kaum noch überschaubar, hoher Erfassungsaufwand bei der Bewilligungsbehörde
Beweidungsflächen und Feldblöcke
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