LEITFADEN zum Abschluss einer Betreuungsagenda für Promovierende an der Universität Kassel Vorbemerkung Der Abschluss einer Vereinbarung zur Betreuung einer Promotion und deren Mitteilung an Dekanat und Promotionsgeschäftsstelle ist durch das 2012 beschlossene Konzept zur Förderung des wissenschaftlichen Nachwuchses vorgesehen. Es handelt sich dabei nicht um ein Dokument mit rechtlicher Qualität, sondern um eine Übereinkunft im Sinne einer gemeinsamen Verständigung über eine gemeinschaftliche Strategie zur Verfolgung des Ziels der erfolgreichen Durchführung des Promotionsvorhabens. Ziele sind - die Entwicklung einer klaren Vorstellung davon, was eine Promotion bedeutet und worauf es dabei ankommt; - die wechselseitige Verständigung von Rechten und Pflichten im Sinne eines umfassend verstandenen Nachwuchsförderungsprozesses, insbesondere auch im Sinne guter wissenschaftlicher Praxis (beiderseits); - die Strukturierung der weiteren gemeinsamen Arbeit und Erhöhung der Transparenz und Planbarkeit; - ein gegebenenfalls frühzeitiges Identifizieren und Klären von Dissensen / Konflikten; - eine Identifikation von Zielen, die neben dem Promotionsvorhaben wichtig sind ( ich erwarte von Ihnen, dass Sie auch Lehren lernen / ich möchte gerne frühzeitig Gelegenheit zu... haben ); - die Intensivierung der Teilhabe am wissenschaftlichen Diskurs als Teil der Nachwuchskarrieren an der Universität Kassel; - die frühzeitige Bewusstwerdung möglicher Wege nach der Promotion Für jedes Promotionsvorhaben soll die Betreuungsagenda in Verbindung mit der Anmeldung der Annahme als Doktorand/in vereinbart werden. Es wird empfohlen, rechtzeitig gemeinsam zu vereinbaren, wie die Betreuungsagenda entstehen soll und wie ihre Inhalte periodisch aktualisiert werden sollen. Der nachfolgende Leitfaden ist als Anregung zu verstehen. Nicht jeder einzelne Punkt daraus muss detailliert besprochen und dokumentiert werden. Es erscheint aber empfehlenswert, die betreffenden Themenbereiche zu besprechen und wesentliche Vereinbarungen festzuhalten.
Muster für Betreuungsagenda BETREUUNGSAGENDA zwischen Promovierende/r (Name, Anschrift, Telefon/E-Mail) Betreuer/in oder Betreuungsteam (Name, Anschrift, Telefon/E-Mail) Herr/Frau erstellt am Fachbereich im Fachgebiet der Universität Kassel gemäß Promotionsordnung vom eine Dissertation zum Arbeitsthema / ggf. Sprache der Dissertation Beide Beteiligten erhalten ein gemeinsam unterzeichnetes Protokoll der regelmäßigen Gespräche gemäß der nachfolgenden Themenliste. Die Seiten 2-5 können diesem Blatt 1 bei der Übersendung an das Dekanat und die Promotionsgeschäftsstelle beigefügt werden. Für den Fall, dass Schwierigkeiten auftreten, stimmen beide Beteiligten überein, als dritten Ansprechpartner folgende Person zu benennen: Datum: Datum: Unterschrift Promovend/in Unterschrift Betreuer/in Kopie an Dekanat gesandt: Eingang: Kopie an Promotionsgeschäftsstelle gesandt: Eingang: 1
A. Promotionsvorhaben Das Promotionsvorhaben sollte hinsichtlich seiner thematischen und zeitlichen Anlage besprochen werden, um eine gemeinsame Vorstellung hiervon zu gewinnen. 1. Kurze Beschreibung des Themas oder Verweis auf ein Exposé in der Anlage - Wie kann das Promotionsvorhaben zusammenfassend beschrieben werden? - Welcher Erkenntnisgewinn ist damit verbunden? - Welche Methoden werden eingesetzt? 2. Zeitplan - Wie ist der zeitliche Ablauf der Promotion geplant? - Wann erfolgt voraussichtlich die Abgabe der Dissertation? - Wann wird der Zeitpunkt der Disputation besprochen? - Gibt es eine besondere zeitliche Dauer für die Begutachtung der Arbeit? 3. Differenzierte Arbeitsplanung / ggf. Meilensteinplanung, evtl. als Anlage - In welche Phasen lässt sich die Arbeit an der Dissertation gliedern? - Wie ist diese Planung mit der Zeitplanung verschränkt? 4. Verfügbare Zeit/Woche, Berücksichtigung von Familienaufgaben/beruflicher Tätigkeit o.ä. - Was ist der verfügbare zeitliche Rahmen für die Dissertation. - Maßgeblich sind bei Bediensteten Arbeitsvertrag und Arbeitsplatzbeschreibung. 5. Sonstiges 2
B. Betreuung Die Form der Zusammenarbeit sowie Arbeitsbedingungen in zeitlicher und sächlicher Hinsicht sollten besprochen werden. 1. Ist eine wechselseitige Verpflichtung auf Regeln guter wissenschaftlicher Praxis eingegangen worden? Sind mögliche Spannungsfelder identifiziert worden? Die Regeln guter wissenschaftlicher Praxis sind auf den Internetseiten der Universität Kassel zu finden. Für alle Beteiligten des Verfahrens sind sie eine maßgebliche Leitlinie, der höchste Priorität zukommt. 2. In welcher Häufigkeit sind Gespräche zum Stand der Dissertation vorgesehen? Gibt es weitere Formen für Feedback (z.b. Kolloquiumsvortrag, Berichte,...)? 3. Gibt es Besonderheiten zu Arbeitsbedingungen und Arbeitszeit? 4. Sind Ressourcen oder Verbrauchsmaterialien verfügbar? Gibt es Zugriff auf apparative oder räumliche Einrichtungen? 5. Bei Bediensteten: Wo liegen Potentiale oder Probleme im Verhältnis zwischen Promotion und anderen Dienstaufgaben z.b. in Bezug auf Lehre, Betreuung von Studierenden oder administrative Aufgaben? 6. Sind bei der Betreuung besondere individuelle Merkmale zu berücksichtigen, etwa im privaten Umfeld? In welcher Weise? 7. Gibt es besondere strukturelle oder persönliche Konfliktpotentiale? Welche Modalitäten sollen für die Klärung gelten? 8. Sonstiges 3
C. Förderung der wissenschaftlichen Qualifikation Die Förderung der weiteren Qualifikation, insbesondere im Hinblick auf die Teilhabe im wissenschaftlichen Feld, sollte in besonderer Weise besprochen werden, um hier Möglichkeiten oder Karriereziele auszuloten und Realisierungsbedingungen zu besprechen. 1. Sind im Rahmen des Promotionsvorhabens oder der weiteren wissenschaftlichen Qualifikation besondere Fort- und Weiterbildungen geplant oder können unterstützt werden? 2. Kann die Etablierung im wissenschaftlichen Feld (Fachtagungen etc.) und ggf. für andere berufliche Perspektiven unterstützt werden (z.b. Freistellungen oder Empfehlungen)? 3. Gibt es Unterstützungen durch Teilhabe im Fachgebiet (Arbeitsgruppe, Kolloquien, etc.)? 4. Gibt es Vorstellungen von angestrebten Publikationen oder einer Publikationsstrategie? Erforderlich ist dies (je nach Fachkultur) bei einer etwaigen kumulativen Promotion. 5. Wird der Erwerb von Lehrerfahrungen unterstützt (z. B. hochschuldidaktische Angebote)? 6. Gibt es Vorstellungen von Karriereperspektiven nach der Promotion, die eine Rolle für die Arbeit am Promotionsvorhaben spielen? 7. Sonstiges 4
D. Finanzierung der Promotion 1. Lebensunterhalt - Wie wird während der Promotionsphase der Lebensunterhalt sichergestellt? - Gibt es durch Befristungen mehrere Phasen (Stipendien, Arbeitsverträge und deren Verlängerungen, Drittmittelprojekte, Selbstfinanzierung) und sind die Übergänge gesichert? - Ist der zeitliche Rahmen ausreichend für das geplante Promotionsvorhaben? 2. Forschungsreisen oder Reisen zum wissenschaftlichen Austausch - Wie werden die Kosten von Forschungsaufenthalten, Tagungen/Kongressen, Druckkosten oder Forschungsdienstleistungen durch Dritte finanziert? - Wie wird die Publikation der Dissertation finanziert? 3. Sonstiges E. Sonstige Vereinbarungen 1. Sind Rechte an Daten oder patent- und urheberrechtliche Fragen zu klären? 2. Ist die Einbeziehung einer Ethik-Kommission erforderlich, um die Durchführung des Promotionsvorhabens zu ermöglichen? 3. Sonstiges F. Welche Formen der Aktualisierung der Betreuungsagenda sind vorgesehen? Datum: Datum: Unterschrift Promovend/in Unterschrift Betreuer/in 5