DLR-PT Folie 1 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 > DKVF 2016 Anforderungen an Anträge zur Projektförderung in der Versorgungsforschung: Wissenschaftliche Standards, partizipative Ansätze und Transferorientierung Jochen Ziegelmann, Sunya-Lee Antoine, Annika Putz, Anne Lücke & Marie Siegle-Barth
DLR-PT Folie 2 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Wir» bringen Forschung, Innovation und Bildung voran» unterstützen Politiken, Programme und Projekte» sind national, europäisch und international tätig» verknüpfen Disziplinen, Branchen und Akteure» stehen für Engagement und Professionalität INFORMATION, KOMMUNIKATION, DIALOGE WEITERBILDUNG FORSCHUNGS- UND INNOVATIONSMANAGEMENT FÖRDERMANAGEMENT ANALYSEN, EVALUATIONEN BERATUNG DLR-PT, Bonn
DLR-PT Folie 3 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Unsere Themenfelder» Arbeitswelt» Bildung» Gesellschaft» Umwelt» Gesundheit» Kultur» Innovation» Technologien DLR-PT, Berlin Kennzahlen 3 ~1,1 Standorte: Bonn, Köln, Berlin, 1 Büro in Brüssel Milliarden Euro Fördermittel und 9.000 Projekte jährlich 220 Mio. Euro u. 1.700 Projekte/Jahr zur Gesundheitsforschung
DLR-PT Folie 4 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Unsere Auftraggeber» Bundesministerien, Landesministerien, Behörden» Stiftungen, Verbände, Wissenschaftsorganisationen» Europäische Kommission, ausländische Regierungsstellen DLR-PT, Köln Auswahl:
PT-DLR.de Folie 5 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Ausgewählte Tätigkeitsfelder des Bereichs Gesundheit im DLR Projektträger Versorgungsforschung Modellprojekte zum Gesundheitssystem Klinische Forschung Strukturförderung Individualisierte Medizin Krankheitsbezogene Forschung Präventions- und Ernährungsforschung Biomedizinische Forschung Gesundheitswirtschaft Internationale Zusammenarbeit, Nationale Kontaktstelle Gesundheit
PT-DLR.de Folie 6 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Wissenschaftliche Standards Lancet Series (2014) Reducing waste in medical science Nachvollziehbare Prioritätensetzung, bestehendes Wissen einbeziehen Adäquatere Designs, mehr Replikation, bessere Bias-Reduzierung Stringenteres Forschungsmanagement: Standards setzen, Monitoring Vermeidung selektiver bzw. verzerrter Berichterstattung Bessere Zugänglichkeit von Publikationen und Datensätzen Verschiedene Memoranden des Deutschen Netzwerks Versorgungsforschung (z.b. DNVF-Memorandum IV), aber auch Leitfäden von Fördermaßnahmen setzen wissenschaftliche Standards für Projekte der Versorgungsforschung.
PT-DLR.de Folie 7 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Exkurs: Häufige Fehler bei Beantragung klinischer Studien Vortrag Prof. Dr. Ulf Müller-Ladner Statusseminar Klinische Studien (2011) www.gesundheitsforschung-bmbf.de/de/4523.php Angaben in Prozent
PT-DLR.de Folie 8 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 In Förderbekanntmachungen berücksichtigte Qualitätsstandards (Auswahl) Einhaltung (inter-)nationaler Standards (z.b. MRC-Framework). Verweis auf Arbeitshilfen (z.b. DNVF-Memorandum III. Methoden VF). Darstellung des nationalen und internationalen Forschungsstands. DFG-Stellungnahme VF (2010): Verbindung zu ausländischen Arbeitsgruppen Darstellung des theoretischen Hintergrunds. Farin-Glattacker: Verfügbarkeit, Kenntnis, Relevanz und Akzeptanz von Theorien. Hohe Qualität der Methodik (kontinuierliche Einbindung methodologischer Expertise). Patienteneinbezug bereits bei Planung der Studien (z.b. Hauptfragestellung, Endpunkte). Patienteneinbezug bei Projektdurchführung sowie Verwertung bzw. Verbreitung der Ergebnisse ist ebenso von Relevanz.
PT-DLR.de Folie 9 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 In Förderbekanntmachungen berücksichtigte Qualitätsstandards (Auswahl) Pflicht zur Studienregistrierung und Veröffentlichung des Studienprotokolls. Pflicht zur Veröffentlichung der Ergebnisse (auch Negativdaten). Empfehlung zur langfristigen Sicherung und Nachnutzung von Forschungsdaten (z.b. in Forschungsdatenzentren) und ergebnissen (z.b. Open Access Publikationen). Notwendigkeit Verwertung bzw. Transfer auf struktureller und prozessualer Ebene zu beschreiben.
PT-DLR.de Folie 10 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Partizipative Ansätze Menschen haben das Recht und die Verpflichtung, sich individuell und kollektiv an der Planung und Umsetzung ihrer Gesundheitsversorgung zu beteiligen. (WHO, 1978) Forschungsförderer erachten Einbindung gesellschaftlicher Akteure und Betroffener international und national zunehmend für sehr wichtig. Relevante Phasen (Farin-Glattacker et al., 2014): Formulierung von Forschungsbedarf Projektplanung und Antragstellung Begutachtung und Förderentscheidung Verschiedene Phasen der Projektdurchführung Publikation und Umsetzung der Ergebnisse Durch rechtzeitige Einbindung relevanter Akteure können Projektrisiken, wie z.b. Rekrutierungsprobleme, oder mangelnde Praxisrelevanz minimiert werden.
PT-DLR.de Folie 11 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Stufen der Partizipation in der Gesundheitsförderung (Wright & v. Unger, 2007) 9 Selbstorganisation Weit über Partizipation hinaus 8 Entscheidungsmacht 7 Teilweise Entscheidungskompetenz Partizipation 6 Mitbestimmung 5 Einbeziehung 4 Anhörung Vorstufen der Partizipation 3 Information 2 Anweisung (Erziehen und Behandeln) 1 Instrumentalisierung Nicht-Partizipation
PT-DLR.de Folie 12 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Partizipative Ansätze: Chancen und Herausforderungen Patientennutzen als multidimensionales Konstrukt, welcher nur unter Einbeziehung der betroffenen Patienten bewertet werden kann (Mühlbacher et al., 2013). Stellenwert der patient reported outcome measures (DFG Stellungnahme VF, 2010)? Informationsasymmetrien zwischen Patienten & Experten. Einbindung vulnerabler bzw. Artikulationsfähigkeit eingeschränkter Gruppen? Keine hinreichende Evidenzbasis hinsichtlich Patientenpräferenzen. Gefahr der Instrumentalisierung (siehe Stufenmodell). Forschungsziele und Verläufe in partizipativen Forschungsprozessen weniger präzise vorformulierbar (Heusinger & Kammerer, 2011). Steigt der Anspruch an die Kompetenzen der Betroffenen mit dem Ausmaß an Beteiligung? Renner (2013)
PT-DLR.de Folie 13 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Transfer in die Versorgungspraxis (I) Transfer in Versorgungspraxis sollte möglichst umfassend angestrebt werden. Laut DFG-Stellungnahme gehören hierzu: Klinische Praxis, Politik, Verbände, Krankenkassen und Verwaltung. Breites Bewusstsein für die Notwendigkeit des Transfers inzwischen vorhanden, dennoch bestehen zentrale Transferhemmnisse: Erforschte Maßnahmen zeigen nicht den erwarteten Nutzen Zu kleinteilige Ergebnisse Fehlende Anreize und mangelnde Kooperationsstrukturen Mangelndes Wissen um Transferstrategien Transfer als Ziel des DNVF-Memorandums IV: gegenseitiges Verständnis von Fachöffentlichkeit, Auftraggebern, Nutzern und anderen Stakeholdern in der Versorgungsforschung verbessern
PT-DLR.de Folie 14 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Transfer in die Versorgungspraxis (II) Prognos (2016, S. 24): Dokumentenanalysen zu bewilligten Projekten im Förderschwerpunkt Versorgungsnahe Forschung www.gesundheitsforschung-bmbf.de/_media/vnf_wichtigsteergebnisse_barrierefrei.pdf Rd. 50% beschreiben im Antrag eigene, konkret geplante Transferaktivitäten. Rd. 20% beschreiben Transferaktivitäten, jedoch unklar, wer diese ausführt. 12% beschreiben rein wissenschaftliche Transferaktivitäten. Rd. 25% ohne konkret geplante Transferaktivitäten zur versorgungsseitigen Verwertung und Nutzung.
PT-DLR.de Folie 15 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Strategien zur Erhöhung des transferseitigen Förderoutputs (z.b. Prognos, 2016, S. 27) www.gesundheitsforschung-bmbf.de/_media/vnf_wichtigsteergebnisse_barrierefrei.pdf Transfer bereits bei Antragstellung sowie in allen Projektphasen mitdenken und mitbeantragen: Für Transfer notwendige Kompetenzen erwerben. Produkt definieren, das transferiert werden soll. Gesundheitsökonomische Aspekte berücksichtigen. Stärkere Projektbegleitung (z.b. Projektpatenschaften Krankenkassen, Leistungserbringer). Zielgruppenspezifische Aufbereitung der Projektergebnisse. Überlegungen zu eigenständigen Transferförderphasen. Differenzierte Abfrage des Transfers in den Anträgen, stärkere Gewichtung bei Projektauswahl (Transferimpulse setzen).
PT-DLR.de Folie 16 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Ausblick Einhaltung wissenschaftlicher Standards, Durchführung partizipativer Ansätze und Transferorientierung eng miteinander verzahnt. bei der Entwicklung, Durchführung, Auswertung und Dissemination von Versorgungsforschungsprojekten von Relevanz. Kontinuierliche Weiterentwicklung bzgl. wissenschaftlicher Standards, partizipativer Ansätze und Transfer. auch im Dialog.
DLR-PT Folie 17 > Anforderungen Anträge Projektförderung Versorgungsforschung > J. Ziegelmann > 05.10.2016 Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! www.pt-dlr.de jochen.ziegelmann@dlr.de