kultur- und sozialwissenschaften

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Transkript:

Christian Glameyer Kommunikation und Medien Zum Verhältnis von Kommunikation, Medien und gesellschaftlichem Wandel kultur- und sozialwissenschaften

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3 Inhaltsverzeichnis EINLEITUNG 5 1 ENTWICKLUNG VON KOMMUNIKATION 7 1.1 Nonverbale Kommunikation und Psyche 7 1.2 Gesellschaftlichkeit 10 1.3 Symbol und Sprache 13 1.4 Zusammenfassung 14 2 KOMMUNIKATION UND ZEICHEN 15 2.1 Forschungsgebiete und Definition der Semiotik 16 2.2 Anwendungsbereich der Semiotik 19 2.3 Vom Signal zur Information 20 2.4 Information und Code 24 2.5 Von der Information zum Zeichen 29 2.6 Das Verhältnis zwischen Signifikans, Signifikat und Referens 32 2.7 Ecos Begriffsbestimmungen zur Semiotik 34 2.8 Zusammenfassung 43 3 KOMMUNIKATION UND MEDIEN 44 3.1 Begriffsbestimmung 44 3.2 Mediengeschichte 45 3.3 Kommunikation und Medien 48 4 KOMMUNIKATION, MEDIEN UND GESELLSCHAFT 50 4.1 Peter Hunziker - Massenmedien und Gesellschaft 50 4.2 Neil Postman - Medien und Kindheit 53 4.3 Umberto Eco - Visuelle Medien und gesellschaftliche Wahrnehmungskonzepte 68 4.4 Marshall McLuhan The Medium is the message 76 5 BEDEUTUNG FÜR DIE BILDUNGSWISSENSCHAFT 91

4 6 LITERATUR 93 7 GLOSSAR 95

5 Einleitung Medien, Kommunikation und gesellschaftlicher Wandel sind eng miteinander verbunden. Auch wenn man nicht, wie McLuhan, jedes von Menschen verwendete Hilfsmittel als Medium ansieht, lässt sich leicht nachweisen, dass Medien gesellschaftliche Prozesse beeinflussen. Die Bedingungen unserer Kommunikation, zunächst durch gesellschaftliche und mediale Gegebenheiten bestimmt, haben Rückwirkungen auf die Kommunikation selbst. Da unsere sozialen Beziehungen über Kommunikationen organisiert werden, ergibt sich schon aus diesem Verhältnis ein Einfluss der Medien auf die Möglichkeiten und Grenzen der Gestaltung des gesellschaftlichen Lebens. Dieser Studienbrief kann in seinem Umfang dieses Verhältnis nur exemplarisch nachzeichnen. Zu vielfältig sind die betroffenen Gebiete. Da die gesamte Gesellschaft mit all ihren Differenzierungen von diesen Wechselbeziehungen betroffen ist, müsste eine vollständige Betrachtung sehr umfangreich werden. Niklas Luhmann hat eine solch umfassende Betrachtung für einige der großen gesellschaftlichen Subsysteme unternommen, indem er die Systemtheorie auf soziale Kommunikation angewandt hat. Seine Theorie sozialer Systeme kann hier aufgrund des Umfangs jedoch nur als weiterführende Literatur angegeben werden. Sie stellt eine hervorragende weiterführende Lektüre für jeden dar, der sich weiter in die Komplexität der kommunikativen Prozesse vertiefen möchten. In diesem Lehrbrief werden die Grundlagen skizziert, die es plausibel erscheinen lassen, von einem dialektischen Verhältnis zwischen Kommunikation, Medien und Gesellschaft auszugehen. Hierzu habe ich einige Autoren exemplarisch für die verschiedenen Themenfelder ausgewählt. Das erste Kapitel behandelt die Frage, wie aus biologischer bzw. evolutionstheoretischer Sicht das Entstehen von Kommunikation erklärt werden kann. Ein evolutionstheoretisches Erklärungsmodell für die Entwicklung der menschlichen Kommunikation wird vorgestellt. Es wird deutlich, dass Kommunikation als das Mittel gelten kann, mit dessen Hilfe wir unsere Sozialität organisieren. Damit ist Kommunikation nicht nur als sozial bedingt verortet. Es wird ebenso deutlich, dass Sozialität nur durch Kommunikation entstehen kann. In Kapitel zwei wird dargestellt, dass Kommunikation ohne die Verwendung von Zeichen und den damit verbundenen Implikationen nicht denkbar wäre. Dabei werden die Grundlagen der Semiotik nach Umberto Eco dargestellt. Es wird deutlich, dass die Wirkung der Zeichen von gesellschaftlich bereitgehaltenen Bedeutungsmustern abhängig ist. Wichtige Begriffe der Semiotik werden erklärt und bilden einen Werkzeugkasten für die Beschreibung kommunikativer Prozesse. Kapitel drei skizziert den Einfluss des Medienwandels auf den Wandel von Kommunikation anhand geschichtlicher Beispiele. Dabei wird hier keine umfassende Analyse vorgenommen. Es wird kurz in die Mediengeschichte eingeführt und das grundlegende Verhältnis zwischen Kommunikation und Medien geklärt. Einen Schwerpunkt bilden die Betrachtungen von Joachim R. Höflich. Es wird herausgearbeitet, dass jedes Medium ein ganz spezifisches

6 Portfolio verschiedener Eigenschaften besitzt. Jedes Medium erlaubt so den Menschen, auf ganz unterschiedliche Art und Weise in Beziehung zu einander zu treten. Kapitel vier behandelt Beispiele dafür, wie Medien durch ihre spezifischen Eigenschaften menschliche Kommunikation beeinflussen und so zu gesellschaftlichem Wandel führen. Aber auch der folgende Zusammenhang wird aufgegriffen: Indem Medien neue Formen des Denkens und Handelns eröffnen, beeinflussen sie die Mittel, mit denen wir Welt verstehen. Damit nehmen Medien direkt Einfluss darauf, in welchem Bezugsrahmen sich gesellschaftliche Beziehungen konstituieren. Zunächst wird das Verhältnis der Massenmedien zur Gesellschaft nach Peter Hunziker umrissen. Unter anderem wird deutlich, dass Medien nicht nur auf den Rezipienten einwirken. Auch der Mediengebrauch der Empfänger entscheidet mit über deren Wirkung. Es folgt Neill Postmans populäre These des Verschwindens der Kindheit. Sie nimmt den Zusammenhang zwischen massenmedialer Kommunikation und Gesellschaft im Hinblick auf den sozialen Raum der Kindheit in Augenschein. Hier wird der Charakter des Wechselverhältnisses zwischen Kommunikation, Medien und Gesellschaft im Hinblick auf ein konkretes soziales Phänomen deutlich. Nochmals kommt Umberto Eco zu Wort. Seine Beschreibungen der Charakteristik visueller Medien vertiefen noch einmal den Ansatz, dass jedes Medium eine entsprechende Struktur der Wahrnehmung voraussetzt. Das Erlernen des Umgangs mit Medien entspricht der Entwicklung dieser Strukturen. Insofern strukturieren auch umgekehrt die Medien einer Gesellschaft die Wahrnehmungsstrukturen ihrer Mitglieder. Zuletzt wird McLuhans weit reichendes Verständnis der Art und Weise dargestellt, wie Medien gesellschaftliche Prozesse beeinflussen. Dabei wird der Medienbegriff auf sämtliche verfügbare Hilfsmittel einer Kultur ausgedehnt. Abschließend wird im fünften Kapitel die Bedeutung des Wirkverhältnisses zwischen Kommunikation, Medien und Gesellschaft für die Bildungswissenschaft reflektiert. Wie beeinflussen die vorgestellten Zusammenhänge die Fragestellungen bildungswissenschaftlicher Forschung? In doppelter Hinsicht stellt der Studienbrief Ansprüche an den Leser. Da ist einerseits der relativ abstrakte Einstieg in die Semiotik, der jedoch für ein tiefer gehendes Verständnis unabdingbar ist. Andererseits wurde McLuhan aus Gründen der Authentizität aus dem englischsprachigen Original zitiert. Das Arbeiten mit einem englischsprachigen Lexikon wird daher dringend empfohlen. Ein wirklich tiefes Verständnis ergibt sich oftmals erst durch die Doppeldeutigkeit vieler Wörter. So ist gerade der Vorgang des Übersetzens dieser Texte ein hervorragendes praktisches Beispiel für die Schwierigkeit der Übertragung von Zeichen von einer Kultur auf eine andere. Wenn Sie online arbeiten, können folgenden Links hilfreich sein: Ein Deutsch-Englisches Lexikon: Ein amerikanisches Wörterbuch: Die englische Wikipedia: http://dict.leo.org/ http://dictionary.reference.com/ http://en.wikipedia.org/