Leistungen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen

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Transkript:

Leistungen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen PSYCHOSOZIALE BERATUNG HILFE IN KRISEN LAIENHILFE ARBEIT UND FÄHIGKEITSORIENTIERTE AKTIVITÄT WOHNEN MOBILE BETREUUNG UND HILFE SUCHT: THERAPIE- WOHNANGEBOTE BERATUNGSANGEBOTE In der Versorgung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sind der Abteilung Soziales folgende Zielsetzungen wesentlich: Die erforderliche Unterstützung ist mit einer entsprechenden Qualität rechtzeitig und ausreichend anzubieten, so dass sie den individuellen Bedürfnissen der Betroffenen gerecht wird. Die Entstigmatisierung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen erfolgt nur dann, wenn es gelingt, eine breite Öffentlichkeit für die Anliegen der Betroffenen zu interessieren und ein größeres Bewusstsein für eine umfassende psychosoziale Gesundheitsförderung zu schaffen. Für die Verwirklichung dieser Zielsetzungen gelten die Grundprinzipien: Orientierung an den Bedürfnissen und Interessen der Kund/innen, Aufrechterhaltung bzw. Wiederherstellung der sozialen Integration der Kund/innen in das von ihnen gewünschte soziale Lebensumfeld und die Erbringung der Leistung möglichst am Wohnort und im Lebenskontext der Kund/innen. Sozialbericht 2008 69

Psychosoziale Beratung Psychosoziale Beratung, Hilfe in Krisen und Laienhilfe 70

Psychosoziale Beratung Psychosoziale Beratungsstellen sind Anlaufstellen für Menschen die psychosoziale Hilfe suchen. Hier werden sowohl Beratung und Begleitung als auch Krisenintervention für Betroffene und Angehörige angeboten. Sie fungieren zudem als Anlaufstellen für Menschen, die psychosoziale Hilfe suchen. Die Beratungsgespräche erfolgen vertraulich, sind ohne Krankenschein und anonym möglich und beruhen auf Freiwilligkeit. Psychosoziale Beratungsstellen werden flächendeckend in den Bezirken Oberösterreichs angeboten. Anzahl der Kontakte und der erbrachten Stunden Psychosoziale Beratung: Kontakte und erbrachte Stunden In der Darstellung der Psychosozialen Beratungsstellen wird die Anzahl der Kontakte und der erbrachten Stunden herangezogen, wobei in den angeführten Stunden die gesamte erbrachte Leistung, d.h. Beratungsstunden inkl. Fahrzeiten, ausgefallener Stunden, Journaldienste, etc. enthalten sind. Im Vergleichszeitraum 2005 bis 2007 ist die Anzahl der Kontakte kontinuierlich gestiegen, die insgesamt 10.582 zusätzlichen Kontakte entsprechen einer Steigerung von plus 15%. Demgegenüber sind die Anzahl der erbrachten Stunden von 2005 bis 2007 geringfügig - um 657 Stunden - gesunken. Psychosoziale Beratung 2005 2006 2007 Anzahl der Kontakte 70.489 74.327 81.071 Anzahl der erbrachten Stunden 118.733 120.966 118.076 Stunden je Kontakt 1,7 1,6 1,5 Im Vergleich Kontakte zu Stunden wurden im Jahr 2005 für 1 Kontakt durchschnittlich 1,7 Stunden und im Jahr 2007 durchschnittlich 1,5 Stunden aufgewendet. 71

Hilfe in Krisen Hilfe in Krisen Der Psychosoziale Notdienst (PND) bietet rund um die Uhr oberösterreichweit telefonische Soforthilfe für psychiatrische Notfälle und Menschen in psychosozialen Krisen an. Zusätzlich zur telefonischen Beratung und Erstintervention bietet der Psychosoziale Notdienst die Möglichkeit eines Hausbesuchs durch ein mobiles Kriseninterventionsteam in den Regionen Linz und Umgebung und Steyr und Umgebung an. Die Kriseninterventionsstelle bietet sofortige Hilfe für Menschen in Krisensituationen und unterstützt sie dabei, Probleme zu bewältigen. Gespräche werden telefonisch und persönlich durchgeführt, bei Bedarf werden auch Hausbesuche gemacht. Krisenzimmer bieten eine kurzfristige Aufenthaltsmöglichkeit (im Regelfall bis zu einer Woche) in psychischen Krisensituationen. Mit Hilfe einer Rund-um-die-Uhr-Betreuung können Lebensperspektiven und -wege gefunden werden. In der Darstellung der Krisenangebote sind die Daten der Kriseninterventionsstelle und der Krisenzimmer zusammengefasst, die Daten des PND sind gesondert angeführt. Anzahl der Kontakte und der erbrachten Stunden Hilfe in Krisen - Kontakte und geleistete Stunden Die Anzahl der Kontakte in den Angeboten der Hilfe in Krisen (Summe PND und Krisenintervention und Krisenzimmer) ist im Zeitraum 2005 bis 2007 um 11% gestiegen, wobei von 2005 auf 2006 ein Rückgang um 17% und von 2006 auf 2007 eine Steigerung von 33% zu verzeichnen ist. In Absolutzahlen sind die Anzahl der Kontakte um 1.361 gestiegen, der Hauptanteil mit plus 1.275 zusätzlichen Kontakten ist im Angebot des PND zu verzeichnen. Die Anzahl der in der Hilfe in Krisen erbrachten Stunden sind von 2005 bis 2007 um 3% (1.671 Stunden) rückläufig, die Anzahl der erbrachten Stunden im PND stagniert nahezu (plus von 0,6% bzw. 182 Stunden), die Anzahl der erbrachten Stunden im Kriseninterventionszentrum und in den Krisenzimmern ist in diesem Zeitraum um 7% (1.853 Stunden) rückläufig. Hilfe in Krisen 2005 2006 2007 Anzahl der Kontakte PND 3.831 3.913 5.106 Anzahl der Kontakte Krisenintervention und Krisenzimmer 8.493 6.348 8.579 Summe der Kontakte Hilfe in Krisen 12.324 10.261 13.685 Erbrachte Stunden PND 33.009 32.493 33.191 Erbrachte Stunden Krisenintervention und Krisenzimmer 26.348 26.991 24.495 Summe Stunden Hilfe in Krisen 59.357 59.484 57.686 72

Personal und Budget Psychosoziale Beratung und Hilfe in Krisen - Personal und Budget Aufgrund der unterschiedlichen Zuordnung der Personal- und Budgetressourcen zu Angeboten der Psychosozialen Beratung und Hilfe in Krisen werden die Daten zu den Personalressourcen und zu den Budgetressourcen gemeinsam dargestellt. Anzahl Mitarbeiter/innen in der Psychosozialen Beratung und in Hilfe in Krisen Anzahl Mitarbeiter/innen in der PSB und in Hilfe in Krisen In der Darstellung der Mitarbeiter/innen in der PSB und in den Hilfen in Krisen ist zu beachten, dass im Jahr 2005 die PND-Mitarbeiter/innen zur PSB gezählt wurden. Werden die beiden Säulen PSB und PND zusammengezählt, so ergibt sich ein Personalrückgang von 2005 auf 2006 von 0,4 PE und von 2006 auf 2007 um 1 PE. Ein verhältnismäßig starker Rückgang (minus 24% bzw. 5,7 PE) ist im Bereich der Krisenintervention und der Krisenzimmer zu verzeichnen. Für beide Leistungsbereiche (PSB und Hilfe in Krisen) zusammen ist ein Personalrückgang von 2005 bis 2007 von 6% bzw. von 7 Personaleinheiten festzustellen. Psychosoziale Beratung und Hilfe in Krisen 2005 2006 2007 PSB Anzahl der Mitarbeiter/innen (PE) 94,9 87,6 89,3 PND Anzahl der Mitarbeiter/innen (PE) bei PSB 6,9 4,2 Krisenintervention und Krisenzimmer: Anzahl der Mitarbeiter/innen (PE) 23,4 16,1 17,7 Summe Anzahl der Mitarbeiter/innen PSB und Hilfe in Krisen 118,3 110,6 111,1 73

Hilfe in Krisen Gegenüberstellung: Anzahl der Mitarbeiter/innen und Anzahl der Kontakte in der Psychosozialen Beratung und in Hilfe in Krisen Anzahl der Mitarbeiter/innen und Anzahl der Kontakte In der Gegenüberstellung der beiden Bereiche PND und Hilfe in Krisen kann folgende Aussage getroffen werden: Die Entwicklung der Personalressourcen im Verhältnis zur Anzahl der Kontakte ergibt, dass trotz Rückgang der Personalressourcen um 6% bzw. 7 PE ein Anstieg bei den Kontakten von insgesamt 11.943 Kontakten oder 14,4% erzielt werden konnte. Psychosoziale Beratung und Hilfe in Krisen 2005 2006 2007 PSB Anzahl der Mitarbeiter/innen (PE) 94,9 87,6 89,3 Hilfe in Krisen: Anzahl der Mitarbeiter/innen (PE) 23,4 23,0 21,9 PSB Anzahl der Kontakte 70.489 74.327 81.071 Hilfe in Krisen - Anzahl der Kontakte 12.324 10.261 13.685 Budgetaufwendungen für Psychosoziale Beratung und Hilfe in Krisen Budget PSB und Hilfe in Krisen Wiederum wurde im Jahr 2005 das Budget des PND im Budget der PSB dargestellt. Aussagekräftig ist daher die gemeinsame Darstellung der Angebote Hilfe in Krisen und Psychosoziale Beratung. Das Budget für die Leistungen Psychosoziale Beratung und Hilfe in Krisen ist im Zeitraum 2005 bis 2007 um insgesamt 7% angestiegen (2005 bis 2006 = plus 3%, 2006 bis 2007 = plus 4%). Psychosoziale Beratung und Hilfe in Krisen 2005 2006 2007 Budget PSB 6.848.038 7.110.700 7.423.180 Budget zum PND bei PSB 782.112 789.666 Budget Krisenintervention und Krisenzimmer 2.070.882 1.274.783 1.324.122 Summe Budget Hilfe in Krisen 2.070.882 2.056.895 2.113.788 Summe Budget PSB und Hilfe in Krisen 8.918.920 9.167.595 9.536.968 74

Laienhilfe Ausblick Laienhilfe Laienhelferinnen und Laienhelfer sind ehrenamtliche Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, die in ihrer Freizeit Menschen mit psychosozialem Betreuungsbedarf begleiten. Laienhelferinnen und Laienhelfer stehen für Gespräche und Aktivitäten zur Verfügung. Die professionellen Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Einrichtungen unterstützen und begleiten Laienhelferinnen und Laienhelfer bei ihrer Tätigkeit. Anzahl der Kund/innen und Anzahl der Laienhelfer/innen Anzahl der Kund/innen und Anzahl der Laienhelfer/innen Die Anzahl der Laienhelfer/innen und die Anzahl der Kund/innen ist von 2005 auf 2007 angestiegen. Der Anstieg beträgt bei den Laienhelfer/innen 49% bzw. zusätzlich 86 Laienhelfer/innen, der Anstieg der von den Laienhelfer/innen betreuten Kund/innen beträgt 70% oder plus 149 Kund/innen. Wurden im Jahr 2005 noch 1,23 Kund/innen je Laienhelfer/in betreut, so sind es 2007 bereits 1,4 Kund/innen. Laienhilfe 2005 2006 2007 Anzahl der von den Laienhelfer/innen betreuten Kund/innen 214 297 363 Anzahl der Laienhelfer/innen 174 235 260 Kund/innen pro Laienhelfer/in 1,23 1,26 1,40 Anzahl der hauptamtlichen Mitarbeiter/innen Die Koordinations- und Supervisionstätigkeit für Laienhelfer/innen wird von hauptamtlichen Mitarbeiter/innen wahrgenommen. Die Personalressourcen dafür sind relativ konstant, im Jahr 2005 wur- den 0,55 PE, im Jahr 2006 wurden 0,53 PE und im Jahr 2007 wurden wieder 0,55 PE eingesetzt. Budgetentwicklung Laienhilfe Im Vergleich zum Jahr 2005 wurde bis zum Jahr 2007 das Budget für die Laienhilfe um 30% bzw. 51.141, Euro aufgestockt. Das Budget für die Laienhilfe betrug für das Jahr 2005: 167.680, Euro, für das Jahr 2006: 177.727, Euro und für das Jahr 2007: 218.821, Euro. Ausblick Psychosoziale Beratungsstellen, Hilfe in Krisen und Laienhilfe Die psychosozialen Beratungsstellen und die Laienhilfe werden künftig auf ihrem bisherigen Leistungsniveau gehalten werden. Im Bereich der Hilfen in Krisen sind die Leistungen Psychosozialer Notdienst sowie die Krisenzimmer oberösterreichweit auszuweiten. 75

Arbeit und Fähigkeitsorientierte Aktivität Arbeit und Fähigkeitsorientierte Aktivität Fähigkeitsorientierte Aktivität für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen (Tagesstruktur) Fähigkeitsorientierte Aktivität ehemals Tagesstruktur bietet eine stundenweise Beschäftigung ohne Anstellungsverhältnis und dient als tagesstrukturierende Maßnahme. Es handelt sich dabei um ein zeitlich unbefristetes Angebot mit vielfältigen, fähigkeitsorientierten und sinnvollen Tätigkeitsfeldern. Beschäftigungsmöglichkeiten werden sowohl innerhalb als auch außerhalb von Einrichtungen angeboten. Die Menschen mit einer psychischen Beeinträchtigung erhalten für ihre Tätigkeit ein monatliches Taschengeld, das in der Regel unter der Geringfügigkeitsgrenze liegt. 76

Anzahl der Kund/innen und Anzahl der Beschäftigungsplätze Fähigkeitsorientierte Aktivität: Anzahl der Kund/innen und Anzahl der Plätze Im Bereich der psychosozialen Vor- und Nachsorge wird ein Beschäftigungsplatz von mehreren Kund/innen in Anspruch genommen. Standen im Jahr 2005 für 1800 Kund/innen insgesamt 646 Plätze zur Verfügung, so stieg die Anzahl der Kund/innen bis 2007 um 7% (121 Personen) auf 1.921 Kund/innen. Gleichzeitig erhöhte sich die Platzkapazität auf 678 Plätze, was einem Zuwachs von 5% bzw. 32 Plätzen entspricht. Bei der Anzahl der Kund/innen ist innerhalb des Zeitraumes 2005 bis 2007 ein kontinuierlicher Zuwachs zu verzeichnen, bei der An- Fähigkeitsorientierte Aktivität 2005 2006 2007 Anzahl der Kund/innen 1.800 1.911 1.921 Anzahl der vorhandenen Plätze 646 622 678 Anzahl der Kund/innen je Beschäftigungsplatz 2,79 3,07 2,83 zahl der Plätze schwankt jedoch die Kapazität, ein Rückgang von 2005 auf 2006 um 24 Plätze bzw. ein Anstieg von 2005 auf 2006 um 56 Plätze ist gegeben. Anzahl der Mitarbeiter/innen in der Maßnahme Fähigkeitsorientierte Aktivität Fähigkeitsorientierte Aktivität: Anzahl der Mitarbeiter/innen, Kund/innen und Plätze Ein anderes Bild zeigt die Entwicklung der Personalressourcen. Im Zeitraum 2005 bis 2007 stieg die Anzahl der Mitarbeiter/innen (Personen) zuerst um 29 an, um im darauf folgenden Jahr um 14 Personen zu sinken. Insgesamt ist ein Anstieg der Mitarbeiter/innen um 7% bzw. 15 Personen zu verzeichnen. Die Anzahl der Personaleinheiten (PE) fällt im selben Zeitraum von 167 PE auf 158 PE, dies entspricht einer Reduktion von 5%, wobei von 2006 auf 2007 ein leichter Anstieg (plus 1%) zu verzeichnen ist. Die Reduktion der Mitarbeiter/innen in diesen Jahren ist auf einen größeren Träger in diesem Bereich zurückzuführen. Aufgrund budgetärer Schwierigkeiten musste der Träger zu Einsparmaßnahmen greifen. Es sei jedoch hier erwähnt, dass das Land Oberösterreich Fähigkeitsorientierte Aktivität 2005 2006 2007 Anzahl der Mitarbeiter/innen (Personen) 229 258 244 Anzahl der Mitarbeiter/innen (PE) 167,05 156,10 157,95 Anzahl der Kund/innen 1.800 1.911 1.921 Anzahl der vorhandenen Plätze 646 622 678 als Träger hier keinerlei Kürzungen vorgenommen hatte. Dies ist auch aus der Darstellung des Budgets in diesen Jahren ersichtlich. Wie in der Grafik dargestellt, steigt im selben Zeitraum die Anzahl der betreuten Kund/innen um 7% und die Anzahl der Plätze um 5% an. 77

Arbeit und Fähigkeitsorientierte Aktivität Budgetentwicklung in der Maßnahme Fähigkeitsorientierte Aktivität Fähigkeitsorientierte Aktivität: und geschützte Arbeit Die budgetären Mitteln für die Maßnahme Fähigkeitsorientierte Aktivität stiegen im Zeitraum 2005 bis 2007 um 1,4 Millionen Euro an, das entspricht einem Zuwachs von 15%. Budget 2005 2006 2007 Budget - Fähigkeitsorientierte 9.240.255 10.350.915 10.643.823 Aktivität Zusätzlicher Bedarf in den Maßnahmen Fähigkeitsorientierte Aktivität Im Jahr 2006 wurde die personenzentrierte Bedarfserhebung für den Bereich der psychosozialen Vor- und Nachsorge eingeführt. Im Jahr 2007 wurde eine erste Auswertung der vorliegenden Bedarfsmeldungen vorgenommen und der Bedarf an Beschäftigungsplätzen ermittelt. Zur Feststellung des zusätzlichen Bedarfes an Beschäftigungsplätzen wird wie in der Maßnahme Wohnen - die Anzahl der Personen, die einen Bedarf haben, dargestellt. Andererseits gilt es auch in der Fähigkeitsorientierten Aktivität einen derzeit noch geringeren Erfassungsgrad zu berücksichtigen. Die Anzahl der im Jahr 2007 vorliegenden Bedarfsmeldungen lag bei 318 Personen. Aufgrund der Annahme eines niedrigeren Erfassungsgrades ist von einem Bedarf an Beschäftigungsplätzen für insgesamt 400 Personen in Oberösterreich auszugehen. Bei einem künftigen Nutzungsverhältnis von 2,74 Kund/innen je Beschäftigungsplatz wird ein Bedarf an zusätzlich 146 Plätzen festgestellt. Bedarfsentwicklung Anzahl der Bedarfsmeldungen - 2007 Anzahl der erforderlichen Plätze - 2007 Fähigkeitsorientierte Aktivität 318 146 78

Geschützte Arbeit Geschützte Arbeit Die Geschützte Arbeit ist eine Maßnahme, welche Menschen mit Beeinträchtigungen die Möglichkeit bietet, eine Erwerbsarbeit im Rahmen eines geschützten Arbeitsplatzes auszuüben. Die Geschützte Arbeit bietet dazu: Produktions- oder Dienstleistungsbetriebe (Geschützte Werkstätten), welche einem gemeinnützigen Zweck dienen und/oder begleitende Personalüberlassung (Geschützter Arbeitsplatz in Betrieben des allgemeinen Arbeitsmarktes = Arbeitsbegleitung). Des weiteren wird berufliche und persönliche Weiterentwicklung im Rahmen individualisierter Personalentwicklung, die von Arbeitserprobung bis Outplacement reicht, durchgeführt. Im Jahr 2006 wurde die Leistung der Geschützten Arbeit in die psychosoziale Vor- und Nachsorge aufgenommen. Dieser Zuwachs ist vor allem auf die Übernahme der Filino-Einrichtungen in Form von Geschützten Werkstätten zurückzuführen. Dies erfolgte deshalb, da der Bund aus der Finanzierung dieser Einrichtungen ausgestiegen ist. Die nachstehenden Darstellungen beinhalten für die Geschützte Arbeit daher nur die Jahre 2006 und 2007. Zusätzlich ist zu beachten, dass im Jahr 2006 nicht alle Kund/innen in den bestehenden Einrichtungen der Zielgruppe der psychosozialen Vor- und Nachsorge zuzurechnen waren. Anzahl der Kund/innen und Anzahl der Beschäftigungsplätze in der Geschützten Arbeit Geschützte Arbeit: Anzahl der Kund/innen und Anzahl der Plätze Die Anzahl der Beschäftigungsplätze beträgt 44, in den Jahren 2006 und 2007 waren in der Regel alle Plätze besetzt, aufgrund der geänderten Zuständigkeit waren im Jahr 2006 jedoch nur 17 Kund/innen in den bestehenden Einrichtungen der Zielgruppe der psychosozialen Vor- und Nachsorge zuzurechen. Geschützte Arbeit 2006 2007 Anzahl der Kund/innen 17 44 Anzahl der vorhandenen Plätze 44 44 79

Arbeit und Fähigkeitsorientierte Aktivität Ausblick Anzahl der Mitarbeiter/innen in der Maßnahme Geschützte Arbeit Geschützte Arbeit: Anzahl der Mitarbeiter/innen Die Anzahl der Mitarbeiter/innen ist mit 10 Personen gleich geblieben. Die Personalressourcen habe sich jedoch um 0,89 PE erhöht, sodass von 2006 auf 2007 eine Steigerung von 12,4% zu verzeichnen ist. Geschützte Arbeit 2006 2007 Anzahl der Mitarbeiter/innen (Personen) 10,00 10,00 Anzahl der Mitarbeiter/innen (PE) 7,16 8,05 Budgetentwicklung in der Maßnahme Geschützte Arbeit Im Jahr 2006 wurden für die Geschützte Arbeit insgesamt 598.718, Euro aufgewendet, im Jahr 2007 erfolgte eine Budgetsteigerung um 3,3%, für die Maßnahme wurden insgesamt 618.535, Euro aufgewendet. Ausblick Fähigkeitsorientierte Aktivität und Geschützte Arbeit Im Bereich der Fähigkeitsorientierten Aktivität wurden im Rahmen der Leistungspreisverhandlungen Effizienzsteigerungen mit den Trägerorgansiationen vereinbart. Künftig sollen mit dem gleichen Personalstand mehr Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen betreut werden. Im Jahr 2007 und 2008 sollten diese Effizienzsteigerungen auch deutlich sichtbar werden. Im Bereich der Geschützten Arbeit ist zu erwähnen, dass von den Mitarbeiter/innen Klagen vor dem Arbeits- und Sozialgericht eingebracht wurden betreffend der aus ihren Augen unzureichende Entlohnung. Die daraus resultierenden Folgen werden die Zukunft der Geschützten Arbeit allgemein sehr stark bestimmen. 80

Wohnen Wohnen Mobile Betreuung und Hilfe Wohnen für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen erhalten Wohn- und Betreuungsangebote, die sich an ihrem jeweiligen Unterstützungsbedarf orientieren. Folgende Wohnformen werden dabei angeboten: Das Wohnheim bietet eine langfristige Betreuungsform mit Vollversorgung für Menschen mit hohem Unterstützungsbedarf, die den Alltag nicht alleine bewältigen können. Eine betreute Wohngemeinschaft bietet Wohnmöglichkeiten mit stundenweiser Betreuung. Je nach Konzept und den Bedürfnissen von Kundinnen und Kunden richten sich die Angebote nach bestimmten Zielgruppen. Es gibt individuelle Vereinbarungen über Betreuungs- und Wohndauer. Das Übergangswohnen bietet Menschen mit psychosozialem Unterstützungsbedarf vor allem nach einem stationären Aufenthalt ein zeitlich befristetes Wohnangebot mit Betreuung. Die Befristung beträgt im Regelfall ein Jahr. In begründeten Ausnahmefällen ist eine Verlängerung möglich. Auch eine mehrmalige Aufnahme ist möglich. Das Übergangswohnen bietet eine Überbrückung zu anderen Betreuungs- und Wohnformen. 81

Wohnen Für die Darstellung des Wohnangebotes für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen sind die Wohnangebote Wohnheim, Wohnungen oder Wohngemeinschaften, Übergangswohnen (zeitlich befristetes Wohnen) und Kurzzeitwohnen zusammengefasst. Eine Differenzierung zwischen Kund/innen aus Oberösterreich und Kund/innen aus anderen Bundesländern ist nicht möglich. Anzahl der Wohnplätze und Anzahl der Kund/innen Wohnen: Anzahl der Kund/innen und Anzahl der Plätze Die Anzahl der Kund/innen ist um ca. 17% höher als die Anzahl der vorhandenen Wohnplätze. Dies ist damit zu begründen, dass insbesondere zeitlich befristete Wohnplätze (Übergangswohnen oder Kurzzeitwohnen) von mehreren Personen innerhalb eines Jahres in Anspruch genommen werden. Auch werden Personen mehrfach gezählt, wenn sie von einer Wohnform in eine andere übersiedeln. Die Anzahl der Kund/innen hat sich von 2005 auf 2007 um 91 Personen bzw. 7% erhöht. Ebenfalls ist im selben Zeitraum die Anzahl der Wohnplätze um 4% angestiegen bzw. sind 51 Wohnplätze dazugekommen. Der verhältnismäßig große Anstieg an Kund/innen ist auch damit zu begründen, dass im Jahr 2007 ein bestehendes Wohnangebot aus dem Bereich der Wohnungslosenhilfe in den der psychosozialen Vorund Nachsorge zugeordnet wurde. Es kam damit zur Ausweitung um 43 Wohnplätze, die im Jahr 2007 von 98 Personen genutzt wurden. Wohnen - Wohnheim und WGś, Übergangswohnen und Kurzzeitwohnen 2005 2006 2007 Anzahl der Kund/innen 1.383 1.426 1.474 Anzahl der Wohnplätze 1.156 1.178 1.207 82

Anzahl der Mitarbeiter/innen in der Maßnahme Wohnen Wohnen: Anzahl der Mitarbeiter/innen und Kund/innen. Während im Zeitraum 2005 bis 2007 die Anzahl der Kund/innen um 7% und die Anzahl der Wohnplätze um 4% angestiegen sind, kam es zu einer Reduktion der Personalressourcen um 3% bzw. um 19 Personaleinheiten (PE). In Köpfen ist die Anzahl der Mitarbeiter/innen um 31 Personen bzw. um 4% gestiegen. Hier ist zu erwähnen, dass ein großer Träger aufgrund budgetärer Schwierigkeiten Einsparungsmaßnahmen treffen musste. Seitens des Landes Oberösterreich kam es jedoch zu keinen Budgetkürzungen. Verändert hat sich das Verhältnis: Anzahl der Kund/innen zu Anzahl des Betreuungspersonals. Kamen im Jahr 2005 auf 1 PE 2,15 Kund/innen, so war das Verhältnis im Jahr 2007 bei 1 zu 2,37. Wohnen - Wohnheim und WGś, Übergangswohnen und Kurzzeitwohnen 2005 2006 2007 Anzahl der Mitarbeiter/innen (Personen) 872 962 903 Anzahl der Mitarbeiter/innen (PE) 642 598 623 Anzahl der Kund/innen 1.383 1.426 1.474 83

Mobile Betreuung und Hilfe Mobile Betreuung und Hilfe für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen Mobile Betreuung und Hilfe bezeichnet eine Betreuung und Begleitung von Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen in ihrer eigenen Wohnung und damit in ihrem unmittelbaren Lebensumfeld, wodurch eine größtmögliche autonome und eigenständige Lebensführung ermöglicht werden soll. Ziel der Mobilen Betreuung und Hilfe für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ist es, den Verbleib der betreuten Person zu Hause zu ermöglichen, sowie Angehörige und andere Betreuungspersonen zu entlasten. Durch die mobile Betreuung werden Kundinnen und Kunden in ihrer Selbständigkeit unterstützt. Die Dauer und das Ausmaß der Betreuung werden individuell vereinbart. Anmerkung: Die Darstellung der Mobilen Betreuung und Hilfe beruht wie auch in allen anderen Leistungsbereichen auf Datenrückmeldungen der Träger. Insbesondere in der Darstellung der Leistungen der Mobilen Betreuung und Hilfe sind diese Rückmeldungen zum Teil aus Sicht der Abteilung Soziales nicht schlüssig (siehe Anzahl der geleisteten Stunden 2005 bis 2006). Mit dem Jahr 2005 wurden Leistungsaufzeichnungen bei den Trägern eingeführt. Die damit verbundenen Anfangsschwierigkeiten bei der Aufzeichnung könnten eine wesentliche Ursache der nicht schlüssigen Leistungssteigerungen sein. Aufgrund der Vollständigkeit werden sie dennoch angeführt. Anzahl der Kund/innen und Anzahl der geleisteten Stunden in der Mobilen Betreuung und Hilfe Mobile Betreuung und Hilfe: Anzahl der Kund/innen und Anzahl der geleisteten Stunden In den Jahren 2005 bis 2007 wurde die Mobile Betreuung und Hilfe für Menschen mit psychischen Beeinträchtigungen ausgebaut. Gegenüber 2005 wurden im Jahr 2007 um 190 Kund/innen mehr betreut, dies entspricht einer Steigerung von 27%. In der Anzahl der geleisteten Stunden ergibt sich eine Steigerung von plus 91% von 2005 auf 2006 und von plus 16% von 2006 auf 2007. Insgesamt wurde die Anzahl der Stunden in diesem Zeitraum um 121% ausgeweitet. Im Jahr 2007 wird ein Kunde/eine Kundin durchschnittlich 41 Stunden jährlich betreut. Wohnen - Mobile Betreuung und Hilfe 2005 2006 2007 Anzahl der Kund/innen 699 715 889 Anzahl der geleisteten Stunden 16.564 31.601 36.651 Diese Verhältniszahl zeigt ebenfalls auf, dass im Laufe des Jahres ein Wechsel (Zu- und Abgang) der Kund/innen enthalten sein muss, d.h. mehrere Kund/innen teilen sich innerhalb eines Jahres die Betreuungszeit der Mobilen Betreuung und Hilfe. 84

Budget- und Bedarfsentwicklung Anzahl der Mitarbeiter/innen in der Maßnahme Mobile Betreuung und Hilfe Mobile Betreuung und Hilfe: Anzahl der Mitarbeiter/innen und Kund/innen Die Anzahl der Mitarbeiter/innen steigt im Zeitraum 2005 bis 2007: die Anzahl der Personaleinheiten um 7%, die Anzahl der Personen um 8%. Im selben Zeitraum steigt die Anzahl der Kund/innen um 27% an, was zu einer Veränderung des Verhältnisses der Anzahl der Mitarbeiter/innen und der Anzahl der Kund/innen führt. Wurden im Jahr 2005 durchschnittlich 36 Kund/innen von einem/einer Mitarbeiter/in betreut, so waren es im Jahr 2007 43 Kund/innen. Wiederum ist darauf hinzuweisen, dass Kund/innen Wohnen - Mobile Betreuung und Hilfe 2005 2006 2007 Anzahl der Mitarbeiter/innen (Personen) 26 30 28 Anzahl der Mitarbeiter/innen (PE) 19,3 22,5 20,6 Anzahl der Kund/innen 699 715 889 innerhalb eines Jahres wechseln und in der Darstellung die Gesamtzahl der Kund/innen im Jahr enthalten ist. Wohnen und Mobile Betreuung und Hilfe: Budget- und Bedarfsentwicklung Budgetentwicklung in den Maßnahmen Wohnen und Mobile Betreuung und Hilfe Budget Wohnen, Mobile Betreuung und Hilfe Die budgetären Mittel für die Maßnahmen Wohnen und Mobile Betreuung und Hilfe stiegen von 2005 bis 2007 um insgesamt 2,5 Millionen Euro bzw. um 6% an. Die budgetären Mittel für stationäre Wohnangebote wurden um ca. 2 Mio. Euro bzw. 5%, die budgetären Mittel für Mobile Betreuung und Hilfe wurden um ca. 492.000, Euro bzw. um 50% angehoben. Budget 2005 2006 2007 Budget Wohnheim, WGś, Übergangswohnen u. Kurzzeitwohnen 39.883.558 41.091.521 41.894.498 Budget Mobile Betreuung u. Hilfe 987.010 1.226.371 1.478.874 Summe 40.870.568 42.317.892 43.373.372 85

Wohnen Mobile Betreuung und Hilfe Ausblick Zusätzlicher Bedarf in den Maßnahmen Wohnen und Mobile Betreuung und Hilfe Bedarf: Wohnen, Mobile Betreuung und Hilfe Im Jahr 2006 wurde die personenzentrierte Bedarfserhebung für den Bereich der psychosozialen Vor- und Nachsorge eingeführt, für die Landespflege- und Betreuungszentren (Wohnheime) lagen diese Daten bereits in der Abteilung Soziales auf. Im Jahr 2007 wurde eine erste Auswertung der vorliegenden Bedarfsmeldungen vorgenommen und der Bedarf an Wohnplätzen bzw. für die Mobile Betreuung und Hilfe ermittelt. Zur Feststellung des zusätzlichen Bedarfes an Kapazitäten (Wohnplätzen, Ausbau der Mobilen Betreuung und Hilfe) wird einerseits die Anzahl der Personen, die einen Bedarf für eine Maßnahme gemeldet haben, dargestellt. Andererseits gilt es insbesondere zu berücksichtigen, dass bei den Angeboten Wohngemeinschaften bzw. Mobile Wohnbetreuung der Erfassungsgrad derzeit noch geringer ist. Die Anzahl der im Jahr 2007 vorliegenden Bedarfsmeldungen lag bei 702, ca. 70% davon sind für Wohnheime / WGś. Die Anzahl der erforderlichen Wohnplätze wird mit 559 angenommen, diese Erhöhung um 14% ergibt sich aus einer Aufwertung aufgrund des oben angeführten Erfassungsgrades, zusätzlich sind auch Plätze für das Übergangswohnen und das Kurzzeitwohnen enthalten. Bedarfsentwicklung Wohnheim und WGś, Übergangswohnen und Kurzzeitwohnen Anzahl der Bedarfsmeldungen 2007 Anzahl der erforderlichen Wohnplätze / Kapazitäten für Mobile Betreuung und Hilfe - 2007 490 559 Mobile Betreuung und Hilfe 212 265 Summe 702 824 Die Kapazität für das Mobil betreute Wohnen erhöht sich von 212 Bedarfsmeldungen um 25% auf einen Bedarf für zusätzlich 265 Personen. Auch hier wurde eine Aufwertung aufgrund des derzeit noch niedrigeren Erfassungsgrades angenommen. Insgesamt ergab die Bedarfsermittlung für das Jahr 2007, dass in Oberösterreich für 824 Personen betreute Wohnplätze bzw. Mobile Betreuung und Hilfe erforderlich sind. Ausblick Wohnen und Mobile Betreuung und Hilfe Der größte Ausbaubedarf im Bereich der psychiatrischen Vor- und Nachsorge besteht im Wohnbereich. Die Nachfrage an dringend benötigten vollbetreuten Wohnformen nach einem stationären Krankenhausaufenthalt sind nicht mehr abzudecken. In diesem Bereich wird künftig die Priorität zum Ausbau von Einrichtungen im Bereich der psychiatrischen Vor- und Nachsorge zu sehen sein. 86

Sucht: Leistungen Leistungen für Menschen mit Suchtgefährdung oder Suchterkrankungen Suchteinrichtungen dienen der Stabilisierung, sozialer Integration bzw. Reintegration von Substanzkonsument/innen bzw. Suchtkranken. Besonderen Stellenwert haben Maßnahmen der beruflichen Eingliederung und Wohnen. Einerseits finden diese Maßnahmen bei abstinenzorientierten Therapien Anwendung, andererseits wären im illegalisierten Drogenbereich auch eine Reihe von Maßnahmen im suchtbegleitenden Kontext (Notschlafstellen, betreutes Wohnen, Tagesarbeitsplätze, etc.) notwendig. Im Alkohol- und illegalisierten Drogenbereich werden diese Angebote von spezialisierten Einrichtungen bereitgestellt. In der nachstehenden Darstellung sind Leistungen in anderen Bundesländern, die von Personen aus Oberösterreich in Anspruch genommen werden, nicht enthalten! 87

Sucht: Therapie- Wohnangebote Therapie- und Wohnangebote für Menschen mit Suchterkrankungen Sowohl beim Therapieangebot, wie auch bei einigen Wohnangeboten für Menschen mit Suchterkrankungen handelt es sich um zeitlich befristete Maßnahmen. Innerhalb eines Jahres nehmen mehrere Personen einen Therapie- und/oder Wohnplatz in Anspruch. Anzahl der Therapieplätze und Anzahl der Kund/innen in Oberösterreich Therapieangebot: Anzahl der Kund/innen und Anzahl der Plätze In Oberösterreich bestehen in einer für Suchttherapie spezialisierten Einrichtung 36 Plätze, gegenüber dem Jahr 2005 kam es zu einer Reduktion von 2 Plätzen in einer Außenwohngruppe. Die Anzahl der Personen, die eine Suchttherapie in Oberösterreich in Anspruch nehmen, variiert, wobei wiederum darauf hinzuweisen ist, dass es sich um eine zeitlich befristete Maßnahme handelt. Von 2005 auf 2007 ist bei der Anzahl der Kund/innen ein Zuwachs von 16% bzw. 14 Personen zu verzeichnen, im Therapie- und Wohnangebote in OÖ 2005 2006 2007 Anzahl der Kund/innen 88 111 102 Anzahl der Therapieplätze 38 39 36 Schnitt unterzogen sich im dargestellten Zeitraum pro Jahr ca. 100 Personen einer Suchttherapie in dieser Einrichtung in Oberösterreich. 88

Anzahl der Wohnplätze und Anzahl der Kund/innen in Oberösterreich Wohnen: Anzahl der Kund/innen und Anzahl der Plätze Die Anzahl der Wohnplätze in spezialisierten Einrichtungen für Menschen mit Suchterkrankungen beträgt im Jahr 2007 insgesamt 65 Plätze, wobei gegenüber 2005 die Kapazität um 3 Plätze (5%) gestiegen ist. Die Anzahl der Kund/innen ist von 2005 mit 105 Kund/innen auf 2007 mit 118 Kund/innen um 12% gestiegen, ebenfalls ist wieder zu erwähnen, dass es sich zum Teil um zeitlich befristete Wohnangebote handelt, sodass ein häufiger Wechsel der Kund/innen gegeben ist. Wohnangebote für Suchtkranke in OÖ 2005 2006 2007 Anzahl der Plätze 65 68 68 Anzahl der Kund/innen 105 123 118 Im Schnitt waren im Zeitraum 2005 bis 2007: 115 Personen in Wohneinrichtungen in Oberösterreich, auf einen Wohnplatz kommen im Jahr ca. 1,7 Kund/innen. Budget der Maßnahmen Suchttherapie und Wohnen Budget der Maßnahmen Suchttherapie und Wohnen Die Budgetmittel für die Bereiche Suchttherapie und Wohnen für Menschen mit Suchterkrankung stiegen von 2005 bis 2007 um 47% bzw. um ca. 867.000, Euro an. Therapie- und Wohnangebote für Suchtkranke in OÖ 2005 2006 2007 Budgetmittel 1.861.732 1.769.340 2.729.006 89

Sucht: Beratungsangebote Beratungsangebote und niederschwellige Angebote für Menschen mit Suchtgefährdung und Suchterkrankungen In den Sucht- und Alkoholberatungsstellen werden Information, Beratung, (Nach-) Betreuung, Begleitung, therapeutische Intervention, Psychotherapie sowie Krisenarbeit und Prävention für Suchtgefährdete, Suchtkranke und deren Angehörige angeboten. Die Beratungsgespräche erfolgen vertraulich und sind ohne Krankenschein und anonym möglich. An die Suchtberatungsstellen können sich Menschen mit Alkoholproblemen, Problemen mit illegalen Drogen, aber auch mit nicht substanzgebundenen Süchte wie Essstörungen oder Spielsucht wenden. Niederschwellige Suchteinrichtungen bestehen in den Bezirken Linz, Grieskirchen, Braunau und Vöcklabruck, wobei die Einrichtung in Vöcklabruck erst mit Juni 2007 den Betrieb aufgenommen hat. Die konzeptionelle Ausrichtung der niederschwelligen Suchteinrichtungen ist zum Teil sehr unterschiedlich, zum Teil erfolgt die Darstellung der Daten in Kombination mit Beratungseinrichtungen, sodass eine eindeutige Zuordnung nicht immer möglich ist. Weiters wird in einer Beratungseinrichtung sowohl Alkohol- als auch Drogenberatung angeboten, auch hier ist es nicht möglich, die Daten zu den verschiedenen Bereichen zuzuordnen. Die Daten einer Alkoholberatungsstelle werden ebenfalls nicht dargestellt, da die Aufzeichnungen dieser Einrichtung nicht mit den Daten der anderen Einrichtungen kompatibel sind. Anzahl der Kund/innen in Suchtberatungseinrichtungen Suchtberatung: Anzahl der Kund/innen Eine gegenläufige Entwicklung ist bei der Suchtberatung festzustellen. Die Anzahl der Kund/innen ist im Bereich der illegalen Drogen von 2005 auf 2006 gesunken (minus 22%) und von 2006 auf 2007 wieder angestiegen (plus 7%). Insgesamt ist eine Reduktion im Zeitraum 2005 bis 2007 von 259 Kund/innen bzw. 16% zu verzeichnen. Ein anderes Bild zeichnet sich im Bereich der Alkoholberatung ab. Eine kontinuierliche Steigerung von 2005 bis 2007 ist in der An- Suchtberatung - Kund/innen 2005 2006 2007 Illegalisierte Drogen: Anzahl der Kund/innen 1.570 1.223 1.311 Alkohol: Anzahl der Kund/innen 1.573 2.241 2.636 zahl der Kund/innen - plus 1.063 Personen - bzw. prozentuell in der Höhe von 68% festzustellen. 90

Anzahl der Besuche, Beratungen und Spritzentausch in niederschwelligen Suchteinrichtungen Wohnen: Anzahl der Kund/innen und Anzahl der Plätze In Oberösterreich bestehen vier niederschwellige Suchteinrichtungen, in drei Einrichtungen wird den Kund/innen eine Besuchsmöglichkeit, Beratungsgespräche und die Möglichkeit zum Spritzentausch angeboten. Eine dieser drei Einrichtungen wurde erst Mitte 2007 in Betrieb genommen, statistische Daten wurden nur betreffend der Anzahl der getauschten Spritzen (im 2. Halbjahr 2007 waren es 8.531) übermittelt. Aufgrund der fehlenden Daten zu Anzahl der Besuche und Beratungen wird diese Einrichtung in der nachstehenden Darstellung nicht angeführt. Die niederschwellige Suchteinrichtung des Trägers FAB ist konzeptionell sehr verschieden von den anderen Einrichtungen angelegt, auch die Daten dieser Einrichtung werden in der Aufstellung nicht angeführt. Niederschwelliges Angebot 2005 2006 2007 Anzahl der Besuche 2.423 3.241 5.071 Anzahl der Beratungen 1.089 1.772 2.880 Anzahl der getauschten Spritzen 72.052 92.055 112.615 Von 2005 bis 2007 nahmen sowohl die Besuche, die Beratungen und die Anzahl der getauschten Spritzen in den niederschwelligen Suchteinrichtungen zu. Der Anteil der Besuche stieg in diesem Zeitraum um 109%, die Anzahl der Beratungen um 164% und die Anzahl der getauschten Spritzen stieg um 56% an. In Absolutzahlen wurden 2.648 mehr Besuche und 1.791 mehr Beratungsgespräche registriert. Die Zahl der getauschten Spritzen steigerte sich um 40.563 Stück. Budgetentwicklung im Bereich der Suchtberatung und der niederschwelligen Suchteinrichtungen. Budget Suchtberatung und niederschwelliges Angebot 91

Sucht: Ausblick Es erfolgt eine gemeinsame Darstellung der Budgetmittel für den Bereich der Suchtberatung und der niederschwelligen Suchteinrichtungen. In der Darstellung nicht enthalten sind die Alkoholberatungsstellen, welche Einrichtungen des Landes Oberösterreich sind und deren laufender Betrieb nicht aus dem Sozialbudget finanziert wird. Die angeführten Budgetdaten zu Alkoholberatung betreffen nur eine Einrichtung in Oberösterreich, die aus Mitteln des Sozialbudgets finanziert wird. In der Interpretation der Daten ist zu beachten, dass zum Teil ein fließender Übergang zwischen Alkoholberatung, Suchtberatung und niederschwelligen Suchtberatungseinrichtungen gegeben ist. Die budgetären Mittel für die Sucht- und Drogenberatungsstellen (illegale Drogen) sind im Zeitraum 2005 bis 2007 um 13% bzw. rund 216.000, Euro angestiegen. Im Bereich der Alkoholberatung ist nur eine Einrichtung dargestellt, auch hier erfolgte im Zeitraum 2005 bis 2007 eine Budgetsteigerung um 17% bzw. rund 9.600, Euro. Budget 2005 2006 2007 Suchtberatung - Illegalisierte Drogen 1.697.732 1.808.844 1.914.007 Alkoholberatung 55.924 69.850 65.561 Niederschwelliges Angebot 300.600 313.182 481.782 Summe 2.054.256 2.191.876 2.461.350 Eine sehr große Steigerung ist bei den niederschwelligen Angeboten zu verzeichnen, insgesamt erfolgte eine Budgetsteigerung von 60%, wobei die Budgetsteigerung von 2006 auf 2007 (54%) auf die Inbetriebnahme einer neuen Einrichtung zurückzuführen ist. Für den Bereich der Suchtberatung und der niederschwelligen Angebote ist von 2005 auf 2007 ein Anstieg der budgetären Mittel um 20% bzw. rund 407.000, Euro zu verzeichnen. Ausblick Sucht Um genauere Informationen über künftige Entwicklungen und Bedarfe zu erhalten, wird im Rahmen eines abteilungsübergreifenden Projektes mit der Abteilung Gesundheit ein Oberösterreichischer Suchtplan erarbeitet. Der Oö. Suchtplan soll Orientierung über einen künftigen notwendigen Ausbau von Leistungen geben. Grundsätzlich ist festzustellen, dass der Konsum illegaler Substanzen in den letzten Jahren stark angestiegen ist. 92