Weiterbildung Volksschule. Vortragswerkstatt. Sprache als Chance. Herbstsemester weiterbilden.

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Transkript:

Weiterbildung Volksschule Vortragswerkstatt Sprache als Chance Herbstsemester 2017 weiterbilden.

Sprache als Chance 3 Moderation und Diskussionsführung: Titus Bürgisser, PH Luzern, Zentrum Gesundheitsförderung Die Sprache und die Art wie gesprochen wird, spielt sowohl im schulischen als auch im ausserschulischen Kontext eine zentrale Rolle und beeinflusst jegliche Art der sozialen Interaktion. Im Unterricht dient die Sprache als Werkzeug der Lehrperson. Dies bedeutet, dass jeder Unterricht und nicht nur der Deutschunterricht auch Sprachunterricht ist. Die Sprache begegnet uns nicht nur in jedem Fach, häufig sind wir in der Schule auch einer Mehr sprachigkeit ausgesetzt. Einerseits durch die vier Landessprachen und andererseits durch die Immigration. Dies stellt uns erstens vor die Frage, wie Mehrsprachigkeit im Unterricht als Ressource genutzt werden kann und zweitens inwiefern die kulturelle und sprachliche Herkunft die Sprechweise, Kommunikation und soziale Interaktion beeinflussen. Die sprachliche Vielfalt hat einen weiteren Effekt: In der Schweiz wird immer häufiger Englisch als Verständigungssprache zwischen Personen mit unterschiedlicher Erstsprache gewählt. Was bedeutet dies für den Unterricht?

Jeder Unterricht ist Sprachunterricht Multilingualism = Multilingualism? Zur Mehrsprachigkeit und deren Einbezug in der Schule 3 14. September 2017, 18.00 19.45 Prof. Dr. Josef Leisen, Johannes Gutenberg Universität Mainz, Institut für Physik 3 20. September 2017, 18.00 19.45 Dr. des.martina Zimmermann, PH Luzern, Dozentin im Bereich Fremdsprachen Der Titel provoziert bei Fachlehrkräften Fragen: Muss ich jetzt auch noch Sprache unterrichten? Ist das nicht die Aufgabe des Deutschunterrichts? Eine weitere Frage schliesst sich an: Wie soll ich das machen, wenn ich dafür nicht ausgebildet bin? Die Fragen sind berechtigt, doch es führt kein Weg an der Sprachbildung und der Sprachförderung in allen Fächern vorbei. Zum einen gehen Fachlernen und Sprachlernen im Fach Hand in Hand und können nicht getrennt werden. Zum anderen zeigt sich zunehmend eine sprachliche Heterogenität in der Schülerschaft. Beim Sprachlernen im Fach geht es nicht um das Fach Deutsch, nicht um DaZ (Deutsch als Zweitsprache), sondern um die Sprachbildung im Fach. Das bedeutet, um das Kommunizieren und um das Verstehen im Fach. Sprachbildung ist somit Teil der fachlichen Kompetenzentwicklung und damit eine originäre Aufgabe jeder Lehrperson. Wie aber muss eine fachintegrierte, kompetenzorientierte Sprachbildung gestaltet sein? Wie ist das Verhältnis von Lehren und Lernen? Welche methodischen Möglichkeiten gibt es? Was muss ich tun, was soll ich sein lassen? Der Vortrag gibt Antworten auf diese Fragen. Krisztina spricht zuhause Ungarisch und lernt in der Schule Deutsch. Obwohl in unserer Gesellschaft Mehrsprachigkeit positiv bewertet wird, bezeichnen wir Kinder wie Krisztina im schulischen Alltag selten als mehrsprachig. Eher betonen wir ihre fehlenden Deutschkompetenzen und gewähren ihnen Unterstützung durch DAZ-Lehrpersonen. Lehrpläne erklären Mehrsprachigkeit ausdrücklich für wertvoll. Mit dem Ziel Kinder auf eine mehrsprachige Gesellschaft vorzubereiten, werden bereits in der Primarschule Fremdsprachen unterrichtet. Dieser Unterricht ist jedoch vorwiegend einsprachig. Sprachen, die Kinder wie Krisztina mitbringen, werden selten thematisiert. Ausserdem bezieht sich die angestrebte Mehrsprachigkeit nicht etwa auf Ungarisch, sondern auf Sprachen, mit denen wir gesellschaftliches Prestige verbinden. In meinem Vortrag gehe ich zuerst der Frage nach, unter welchen Bedingungen welche mehrsprachigen Kinder als solche wahrgenommen werden oder nicht. Anschliessend diskutieren wir, wie wir auf mehrsprachige Kinder wie Krisztina und ihre sonst in der Schule kaum valorisierte(n) Sprache(n) eingehen und deren Mehrsprachigkeit als Ressource nutzen können.

Sprache und Kultur Englisch als Lingua Franca 3 25. Oktober 2017, 18.00 19.45 mag. art. Elke-Nicole Kappus PH Luzern, Stabstelle Chancengleichheit 3 16. November 2017, 18.00 19.45 Prof. Dr. Dieter Bitterli, PH Luzern, Professor Fachwissenschaft Englisch In der Schweiz mit vier offiziellen Landessprachen sind Mehrsprachigkeit und kulturelle Unterschiede mit allen damit einhergehenden Herausforderungen und Chancen allgegenwärtig. Die Immigration trägt weiter zu dieser Vielfalt bei. Welchen Einfluss haben die Sprache und Sprachenvielfalt auf die Zusammenarbeit in Klasse, Schule und Gesellschaft? Welcher Zusammenhang besteht zwischen Sprache, Denken und Kultur? Was bedeutet diese für die Frage nach dem Sprachen- und Kulturwandel im Kontext von Migration? Das Referat nimmt Konzepte der Sprach- und Sozialwissenschaften auf und diskutiert deren Bedeutung für die heutige interkulturelle Gesellschaft und das mehrsprachige Klassenzimmer. Wo Menschen mit unterschiedlichen Erstsprachen zusammenkommen, dient heutzutage meist das Englische als verbindendes Medium als eine Art kleinster gemeinsamer sprachlicher Nenner. Mehr denn je ist Englisch die Verkehrssprache (Lingua franca) weltweit. Dies trotz der wachsenden Zahl von Menschen anderer Muttersprachen. Auch in der multilingualen Schweiz ist das trendige, globale Englisch längst nicht mehr wegzudenken und dient zunehmend als Lingua franca über unsere angestammten Sprachgrenzen hinweg. Junge Leute aus der Deutschschweiz etwa reden und texten mit gleichaltrigen Romans oft lieber in English statt in einer der (als schwierig empfundenen) Landessprachen. Das Referat beleuchtet die Gründe für die moderne Vormachtstellung des Englischen und diskutiert die historischen Begebenheiten, die soziolinguistischen Fakten und die Folgen dieser kulturellen Dominanz. Welche Einsichten und Schlussfolgerungen ergeben sich daraus für die Schule und den Unterricht?

Zielgruppe, Arbeitsform Organisation Zielgruppe 3 Lehrpersonen und Schulleitungen aller Stufen 3 Mitarbeitende der Bildungs verwaltung 3 Dozierende und Studierende der Aus- und Weiterbildung der PH Luzern Arbeitsform Nach dem Vortrag (ca. 45 Minuten) wird jeweils eine moderierte Diskussion über das Thema geführt. Durchführungsort Uni/PH-Gebäude PH Luzern Frohburgstrasse 3, Luzern Kosten CHF 207. (Kosten für subventionierte Teilnehmende des Kantons Luzern: CHF 63. ) Anmeldung Kurs-Nr. 11.01.01 www.wb.phlu.ch

02.17/8000_0196_hab_Ko Papier: 100 % Altpapier, C0 ² -neutral www.wb.phlu.ch Konzept Melanie Bucher, melanie.bucher@phlu.ch Olivia Schöni, olivia.schöni@phlu.ch Vortragswerkstatt Olivia Schöni Abteilungsleitung Weiterbildung Volksschule olivia.schoeni@phlu.ch Sekretariat T +41 (0)41 228 54 93 PH Luzern Pädagogische Hochschule Luzern Weiterbildung Frohburgstrasse 3 Postfach 3668 6002 Luzern weiterbildung@phlu.ch www.phlu.ch