4. Als pädagogische Fachkräfte unterstützen wir die Sprachbildung, indem wir: 11. Schlusswort zur Sprachkonzeption der Kita Edewecht

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Transkript:

Gliederung des Sprachkonzeptes 1. Einleitung 5 2. Sprachbegleitung in der Krippe 3. Sprachbildung im offenen Kindergarten 4. Als pädagogische Fachkräfte unterstützen wir die Sprachbildung, indem wir: 5. Vielfältige Sprachanlässe schaffen 6. Literacy 10 7. Philosophieren mit Kindern 8. Musik und Bewegung 9. Dokumentation im Kindergartenalltag 10.Kooperation mit Schule und Eltern 11. Schlusswort zur Sprachkonzeption der Kita Edewecht 15 20 25 30 35

Das menschlichste, 40 was wir haben, ist die Sprache Theodor Fontane 1. Einleitung 45 50 55 Eine der wichtigsten menschlichen Eigenschaft ist die Fähigkeit, über Sprache mit anderen Menschen in soziale Beziehungen treten zu können. Durch Sprache erschließt sich uns und unseren Kinder die Welt. Sie ist die Grundvoraussetzung für Lernen, Entwicklung und zum Verstehen von Zusammenhängen. Schon im frühen Säuglingsalter ist eine positive Entwicklung sehr von unserer Ansprache abhängig. Das Kind zeigt früh seine Freude an der Sprache durch Bildung erster eigener Laute. In den ersten drei bis vier Lebensjahren nimmt die Sprachentwicklung einen sehr schnellen Verlauf, so dass der Großteil der Kinder, beim Eintritt in den Kindergarten, über einen reichen Wortschatz verfügt. Wir möchten mit unserer Arbeit die natürliche Sprachentwicklung der Kinder unterstützen und weiterentwickeln. Die Sprache hilft Ihrem Kind, sich die Welt zu erschließen, sie zu verstehen und sich selbst mitzuteilen. Die Sprachentwicklung in unserer Kindertagesstätte berücksichtigt die Individualität der Kinder und die Wichtigkeit integriert und akzeptiert zu werden. 60 2. Sprachbildung in der Krippe 65 70 75 Wir nehmen jedes Kind als kompetenten Gesprächspartner wahr und gehen auf seine Bedürfnisse und Interessen ein. Im Vordergrund steht die beziehungsvolle kooperative Pflege. Dabei ist uns wichtig, dass alle Handlungen im Krippenalltag sprachlich begleitet werden, sei es beim Mittag essen, beim Wickeln oder auch beim An- und Ausziehen. Einzelne Schritte, bzw. Abläufe werden benannt. Beispiel - Anziehen: Der rechte Arm, kommt in den rechten Ärmel der Jacke. Beispiel - Wickeln: Wir benötigen eine neue Windel und die Feuchttücher aus der Schublade. Beispiel Aufräumen: Der Ball und das Auto gehören in das Regal, die Kissen in das Körbchen. 80 85 Die Kinder lernen, dass sie mit Sprache im Alltag etwas bewirken können. Sie werden selbstbewusst, es macht Spaß sich auszudrücken und viele andere Herausforderungen können im Leben gemeistert werden. Wir bieten den Kindern eine vorbereitete Umgebung, den Gruppenraum als Spielbereich, an. Hier finden sie sich gut zurecht und werden zum Experimentieren und Sprechen angeregt. Über die Sprechfreude und das Sprachverständnis kann das Kind letztendlich Artikulation, Wortschatz und Grammatik erlernen und bilden.

90 95 100 Wir möchten die Kinder in ihrem Prozess zum Sprechenlernen unterstützen und geben ihnen die Zeit und die Geborgenheit, um sich eigenständig und individuell zu entfalten. Unsere Aufgabe ist es, die Kinder ganz individuell, ihrem Entwicklungsstand entsprechend auf diesem Weg zu begleiten und zu unterstützen. Das ganzheitliche Lernen hat einen wichtigen und nachhaltigen Effekt auf die Sprachentwicklung. Das bedeutet, das Lernen mit allen Sinnen (hören, fühlen, geistige Entwicklung,...) Die Kinder begreifen und sammeln über das eigene Handeln und Ausprobieren immer mehr Erfahrungen. Somit kann das Kind Worte mit einer Sinnbedeutung abspeichern. Zum Beispiel das Wort Ball : er ist rund, man kann ihn kullern, einige können springen, man kann mit ihm spielen, er kann verschiedene Farben haben und es gibt ihn in unterschiedlichen Größen, usw. 105 110 115 120 3. Sprachbildung im offenen Kindergarten Das offene Konzept, nach dem wir arbeiten, ermöglicht den Kindern einen Umgang mit vielen Spielkameraden und Erzieher/innen. Die Kinder treten mit unterschiedlichen Gesprächspartnern in Kontakt, die gleichzeitig auch Sprachvorbilder sind. Die Kinder können sich individuell den Lieblingsort und das Lieblingsspielzeug nach seinen Bedürfnissen aussuchen. Dies gibt Selbstsicherheit und fördert die Kommunikation, durch die Dialoge mit Gleichaltrigen. In den täglich stattfindenden vielfältigen Angeboten haben die Kinder die Möglichkeit ein Angebot auszuwählen, das ihren Interessen entspricht. In kleineren Gruppen haben auch ruhigere Kinder die Chance, sich in Gespräche einzubringen. Dieses Erfolgserlebnis fördert die Freude am Sprechen und lädt zum Wiederholen solcher Situationen ein. Die offene Arbeit ermöglicht uns, als pädagogische Fachkräfte, die Sprachauffälligkeiten der Kinder zu erkennen. Jede Erzieherin bzw. jeder Erzieher lernt alle Kinder kennen und kann sich mit jedem Kollegen über die Kinder austauschen. 125 130 135 4. Als pädagogische Fachkräfte der Kita unterstützen wir die Sprachbildung, indem wir: Sprachvorbild sind: - Wir achten auf eine deutliche Aussprache - Wir sprechen in vollständigen und grammatikalisch korrekten Sätzen - Wir achten auf Lautstärke, Pausen, Betonung und Sprachmelodie ( der Ton macht die Musik ) - Wir bleiben authentisch: Das was wir sagen, meinen wir auch so und unterstützen das Gesagte mit einer authentischen Mimik und Gestik, Stimmlage usw.

140 145 150 155 160 165 170 175 180 185 190 - Wir verwenden das korrektive Feedback, d.h. wir verbessern nicht, sondern wiederholen evtl. fehlerhafte / unvollständige Äußerungen des Kindes in der korrekten Form. Beispiel / Draußen schneit es Kind: Guck mal, es hat geschnitten! Erzieher: Stimmt, es hat geschneit! Dadurch nimmt das Kind die korrekte Äußerung wahr und fühlt sich gut, da es positiv bestärkt wurde. - Wir zeigen Sprechfreude, indem wir z.b. über Erlebtes berichten und die Kinder ermutigen, von ihren Erlebnissen und Gedanken zu erzählen. - Wir begleiten Handlungen im Alltag sprachlich um den Wortschatz der Kinder zu erweitern und ihnen Sicherheit zu vermitteln. Beispiel / Wickelsituation Wir benennen Gegenstände wie z.b. Windeln und Feuchttücher und begleiten Aktionen sprachlich: Als nächstes ziehe ich dir deine Socken aus! Die Kommunikation anregen: - Wir vermitteln den Kindern unser Interesse an ihnen und ihrer Individualität - Wir sprechen die Kinder häufig mit Namen an - Wir nehmen Blickkontakt zum Kind auf und gehen auf Augenhöhe - Wir stellen viele offene Fragen Beispiel / Kind war am Wochenende bei der Oma Erzieher: Was hast du am Wochenende gemacht? Kind: Ich war bei meiner Oma! Erzieher: Was habt ihr gemeinsam unternommen? usw. - Wir regen dazu an, Erlebtes und Ereignisse mitzuteilen - Wir hören den Kindern gut zu - Wir schaffen viele Möglichkeiten im Alltag zum freien Erzählen, gemeinsamen Nachdenken, Experimentieren - Wir singen Lieder und Reime im Morgen- und Abschlusskreis Beispiel Reim Ene, mene munkel, draußen ist es dunkel. Ene, mene, Maus, und du bist aus. Ein dicker alter Bär, der stampft ganz laut daher. Du kriegst einen Schreck und läufst ganz schnell weg. Den Sprachstand des Kindes mit einbeziehen: - Wir beobachten den Sprachstand der Kinder regelmäßig und tauschen uns sowohl im kleinen als auch im großen Team darüber aus. - Wir passen unsere Äußerungen dem Sprachstand des Kindes an (einfacher oder komplexer im Satzbau, Grammatik, Wortschatz )

195 - Wir vermitteln Methoden, die das Kind in seiner aktuellen Sprachentwicklung optimal unterstützen (z.b. Fingerspiele für Dreijährige, Reime oder Vorlesen von längeren Geschichten für Vorschulkinder) 200 205 210 215 220 225 230 235 240 245 5. Vielfältige Sprachanlässe schaffen In unserer Kindertagesstätte gibt es viele Situationen, in denen die Kinder zum Sprechen angeregt werden. Wir begleiten die Kinder sprachlich bei verschiedenen Anlässen und stellen offene Fragen, um die Kinder so zum freien Sprechen zu motivieren. Als pädagogische Fachkräfte ermöglichen wir, durch vielfältige Sprachanlässe, den Spracherwerb und die Sprachbildung der Kinder zu unterstützen. Während des gesamten Tages werden immer wieder Sprachanlässe geschaffen: - Während der Freispielzeit z.b. durch die Erläuterung des gemalten Bildes oder eines Bauwerkes Dialog zwischen Kind und Erzieherin im Bauraum: Kind: Schau mal! Erzieherin: Oh, was hast du denn tolles gebaut? Kind: Einen Zoo habe ich gebaut. Erzieherin: Welche Tiere stehen in deinem Zoo? Kind: Ein Elefant, ein Affe, zwei Pferde und ein Löwe. - Im Begrüßungs bzw. Abschlusskreis z.b. durch das Blitzlichtwort, Kreisspiele, Singen von Liedern, Reimen,etc. Erzieherin nennt z.b. das Wort Glück. Alle Kinder sagen, was ihnen dazu als erstes dazu einfällt: Wenn man Geld findet, ist das Glück. Schöne Dinge finden ist Glück. Wenn man einen Glücksanhänger hat, hat man Glück. - Beim Frühstück, Mittagessen und Vespern z.b. Tischsprüche und Gespräche über Erlebnisse > in welchem Angebot warst du? Tischspruch: Die Suppenmaus Die Suppenmaus, die Suppenmaus, die kommt aus ihrem Haus heraus. Sie schleckt den Teller leer, sie ist satt und mag nicht mehr. Der Bauch ist voll, jetzt ruht sich aus, die klitzekleine Suppenmaus. - Durch vielfältige Angebote z.b. zu den Themen Natur, Ernährung, Musik Spaziergänge: verschiedene Bäume und Pflanzen benennen Bilderbuchbetrachtung: den Inhalt des Buches wiedergeben

250 255 260 265 270 6. Literacy Literacy bezeichnet die Fähigkeit, den Inhalt und den Sinn eines Textes zu verstehen. Dazu gehören auch die Erfahrungen mit der Lese- und Erzählkultur sowie eine allgemeine Vertrautheit mit Literatur. Die Grundsteine für Literacy werden schon in der frühen Kindheit gelegt. Deshalb bieten wir in unserer Einrichtung verschiedene Literacy-Erfahrungen an, wie z.b.: - das Vorlesen von Bilderbüchern und Geschichten - das Schreiben mit dem Computer oder auf der Schreibmaschine - das gemeinsame Gestalten, Beschriften und Vorlesen vom Portfolio - das Buchstabenprojekt - der Büchertausch - die Wortwerkstatt - das Bilderbuchkino (Bilderbuchpräsentation mit Hilfe eines Diaprojektors) - den Kalender im Begrüßungskreis aktualisieren uvm. Literacy fördert wichtige Vorläuferfähigkeiten für den Erwerb des Lesens und Schreibens. Kinder, die in der frühen Kindheit vielfältige Erfahrungen mit Sprache, Vorlesen, Büchern, Schrift usw. gemacht haben, weisen in der Schule bessere Sprach-, Lese- und Schreibkompetenzen auf. (Quelle: Martin R. Textor) 7. Philosophieren mit Kindern 275 280 285 In unserer Einrichtung sehen wir Kinder als kompetente Gesprächspartner und großartige Denker. Kinder zeigen großes Interesse an wichtigen Fragen des Lebens und an Ereignissen ihrer ganz persönlichen Umwelt. Es ist ihnen ein Bedürfnis, sich über die Dinge des Lebens Gedanken zu machen und darüber zu reden, warum etwas so ist, wie es ist. Wir nehmen uns in Gesprächsrunden, bei den Mahlzeiten oder auf dem Spielplatz die Zeit, die sie brauchen, um z.b. über einen Apfelbaum zu reden, der keine Äpfel mehr trägt. Ein Kind überlegt Muss der abgesägt werden oder soll er im Garten stehen bleiben? Wegen dem Sauerstoff von den Blättern. Zusätzlich planen wir feste Angebotszeiten zum Philosophieren. Koffergespräche, Bilderbuchbetrachtungen, Postkarten oder ähnliches. 290 295 8. Musik und Bewegung als wichtiger Teil der Sprachentwicklung Oft überschneiden sich die Bereiche Musik und Bewegung in Bezug auf die Sprachentwicklung, wie z.b. bei Bewegungsliedern, Singspielen, Tanzen und Rhythmik. In Bewegungsliedern werden die Bewegungsabläufe verbalisiert und miteinander in Beziehung gebracht. In gezielten Sportangeboten (z.b. Kids aktiv ) werden Anweisungen zur Durchführung verschiedener Übungen gegeben, die die Kinder übernehmen. Dabei lernen die

300 305 310 Kinder, selbst Handlungsabläufe zu verbalisieren, zu umschreiben und in Bewegungen umzusetzen. Beim Singen von Liedern verfestigen sich durch ständige Wiederholungen Melodien und Texte, der Wortschatz wir erweitert, der Satzbau und grammatikalische Grundkenntnisse werden verfestigt. Durch Rhythmus und Melodie erlangen die Kinder in ihrem Sprachfluss einen Sprechrhythmus, was einen wichtigen Schritt zum Lesen und Schreiben lernen bedeutet. Man könnte sagen, im Bereich Bewegung und Musik geschieht die Sprachentwicklung fast nebenbei. 315 320 325 330 335 9. Dokumentation im Kindergarten-Alltag Wir dokumentieren die individuellen Entwicklungsschritte Ihres Kindes in Form eines Portfolios*. In diesem halten wir besondere Ereignisse in Bild und Schrift fest, sammeln selbstgemalte Kunstwerke und individuelle ICH-Blätter* des Kindes. Somit ist jedes Portfolio einzigartig. Dafür bringt jedes Kind einen eigenen Ordner mit in den Kindergarten, der sich dann im Laufe der Jahre füllt. Das Portfolio gehört dem Kind und ist jederzeit zugänglich. Daraus ergeben sich beim gemeinsamen Betrachten des Portfolios vielfältige Gesprächsmöglichkeiten zwischen: Kind und Erzieher Kind und Kind Kind und Eltern Erzieher und Eltern Gerne nutzen wir den Ordner des Kindes, um mit den Eltern, z.b. an Elternsprechtagen, ins Gespräch zu kommen und die Entwicklungsschritte zu verdeutlichen. * Portfolio : Der Begriff kommt aus dem Lateinischen und setzt sich aus den Begriffen portare= tragen und folium= Blatt zusammen. * ICH-Blätter : Das kann ICH schon, Das mag ICH gerne, Meine Familie und ICH usw. 10. Kooperation mit Schule und Eltern in Bezug auf Sprache 340 345 350 Unterschiedliche Voraussetzungen des Kindes führen oft zu einem unterschiedlichen Sprachbild. Um diese möglichst früh genau herauszufiltern und gezielter Hilfe leisten zu können, ist eine enge Zusammenarbeit mit den Eltern und der Schule eine Grundvoraussetzung. Bei regelmäßig stattfindenden Elternsprechtagen können wir in ruhiger Atmosphäre die sprachliche Kompetenz des Kindes besprechen. Dazu zählt z.b. auch das Sprachverhalten im häuslichen Umfeld. Hier können dann auf das Kind gezielte Hilfen abgestimmt und von beiden Seiten begleitet werden. Bei Sprachauffälligkeiten kommt zusätzlich eine geschulte Lehrkraft der Grundschule in unsere Einrichtung. Sie bietet spielerisch sprachliche Förderung im gewohnten Umfeld an.

355 In Zusammenarbeit mit den Grundschulen wird bei der Bestimmung der Lernausgangslage, nach Christa Hirschfeld und Maresi Lassek, jedes Vorschulkind durch den Zauberwald der Hexe Mirola geführt. Die Beobachtungen werden durch zwei Fachkräfte festgehalten, ausgetauscht und bewertet. Somit können in Zusammenarbeit mit der Grundschule weitere Förderungsmöglichkeiten im Vorfeld besprochen werden. Zusätzlich wird durch die Fachkraft der Grundschule eine Sprachstanderfassung aller Vorschulkinder durchgeführt. 360 11. Schlusswort 365 370 375 Die vorliegende Sprachkonzeption wurde unterstützt durch Frau Eid (Sprachbildung und Sprachförderung im Elementarbereich) und im Rahmen einer Teamfortbildung von allen MitarbeiternInnen der Kindertagesstätte Edewecht erstellt. Sie ist fortan (nach Genehmigung) Anlage zum pädagogischen Gesamtkonzept der Kindertagesstätte Edewecht. Sprache ist die Schlüsselqualifikation für soziale Kompetenz und Integration. Je besser der Spracherwerb gelingt, desto größer ist die Chance der Kinder unbelastet am Kitaalltag teilzunehmen. Das beinhaltet die Teilnahme an unseren Bildungsangeboten, die Fähigkeit Gedanken und Gefühle auszudrücken, Wünsche zu äußern und Erfahrungen auszutauschen. Wichtig ist uns, dass Eltern und Kita gemeinsam die Sprachentwicklung der Kinder unterstützen und die Freude am Sprechen fördern. (Für Therapien sind Logopäden zuständig.) 380 385 390 395 400

ANHANG 10 Punkte, die helfen, Kinder in der Sprachbildung zu unterstützen 405 410 415 420 425 430 435 440 1. Sprechen Sie viel mit Ihrem Kind in der Muttersprache (langsam und deutlich).satzlänge und Worte sollten altersangemessen sein!jedes Wort,welches Ihr Kind in seiner Sprache erlernt, ist ein Wort, das es später in einer anderen Sprache beherrschen kann. 2. Begleiten Sie jede Tätigkeit wie z.b. das Wickeln, das An- und Ausziehen und andere Aktivitäten mit Worten z.b.: Ich decke jetzt den Tisch, Morgen fahren wir mit dem Zug zu Oma und Opa, etc. 3. Bei Fehlern in der Sprache helfen Sie Ihrem Kind, indem Sie es richtig wiederholen! Ihr Kind braucht Sicherheit! Es verliert sonst die Freude am Sprechen und traut sich nicht mehr etwas zu erzählen. 4. Lesen Sie gemeinsam Bilderbücher und sprechen sie mit Ihrem Kind über das, was es gehört und gesehen hat. 5. Ihr Kind lernt Worte einfacher, wenn es praktisch mit den Dingen arbeiten kann. Lassen sie sich zum Beispiel von Ihrem Kind beim Zubereiten von Speisen oder Arbeiten im Garten helfen. Ca. 90% des menschlichen Lernens geschieht über eigenes Handeln. 6. Geben Sie Ihrem Kind viele Möglichkeiten, sich zu bewegen. Bewegung ist ein wichtiger Teil der Sprachentwicklung. 7. Wiederkehrende Rituale helfen Ihrem Kind beim der Erlernen neuer Wörter.Spiele und Lieder vor Mahlzeiten oder dem zu Bett gehen. (Ein Wort muss von einem Kind ca. 40 mal gesprochen werden, bevor es im Langzeitgedächtnis verbleibt.) 8. Fördern sie Freundschaften! Ihr Kind braucht Gesprächspartner im selben Alter. 9. Spielen und singen Sie viel mit Ihrem Kind! Spiele und Lieder verbessern die Konzentration, Merkfähigkeit und Aufmerksamkeit. 10. Lassen Sie Ihr Kind ausreden und widmen sich ihm (z.b. während der Autofahrt die Musik mal ausschalten und öfter mal das Handy wegstecken). Signalisieren Sie: Ich habe Zeit und höre Dir zu. Regen Sie durch Nachfragen zum Sprechen an, indem Sie offene Fragen stellen, die ihr Kind ausführlicher als mit Ja oder Nein beantworten kann. 445 Quellenverzeichnis 450 (Quelle: Martin R. Textor) Buch: Sprechen lernen Lernen durch Sprechen

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