Auf den Spuren Rainer Maria Rilkes Projektwoche in Arcos de la frontera (Spanien) Samstag, 3.3. Die Koffer waren gepackt, die Gastgeschenke gekauft und unsere Vorfreude auf die bevorstehende Reise nach Spanien war riesig. Endlich ging es los. Wir trafen uns morgens am Nürnberger Flughafen mit unseren Lehrern Frau Hübner, Frau Schilling und Herrn Altmann. Nachdem wir alle Sicherheitskontrollen gut überstanden hatten, machten wir uns erst einmal auf Kaffeesuche, da die vorherige Nacht aufgrund großer Aufregung doch ziemlich kurz geraten war. Nach einer Zwischenlandung in Paris kamen wir nachmittags in Malaga an, wo wir das erste Mal Tapas genießen durften. Danach ging es mit einem Bummelzug weiter, der uns innerhalb von zwei Stunden durch mehrere Täler mit zahlreichen Orangen- und Zitronenhainen in das 723Meter hoch gelegene Ronda brachte. Wir wohnten dort in einem Hotel direkt an der wunderschönen Puente Nuevo, von der wir einen atemberaubenden Blick in die Schlucht des Flusses Guadalevin hatten. Gruppenbild mit der Puente Nuevo im Hintergrund
Gemeinsam auf einer der zahlreichen Aussichtsplattformen in Ronda Sonntag, 4.3. Am nächsten Morgen ging es nach einem leckeren Frühstück weiter mit unserer ersten Erkundungs-Tour. Wir besuchten das Hotel in dem unser Dichter Rainer Maria Rilke vor genau 100 Jahren für einige Zeit gewohnt hatte und waren erstaunt wie oft man seinen Namen in Ronda heute noch wiederfindet. Eine Straße, eine Fahrschule sowie zahlreiche Geschäfte sind nach ihm benannt. An besonderen Plätzen lasen wir dann Abschnitte aus seinen Briefen, in denen er Ronda mit wunderschönen Worten beschrieben hat, weswegen er auch heute noch als der berühmteste Besucher der Stadt gilt. Am Nachmittag folgte dann noch einmal eine fast dreistündige Stadtführung, die uns unter anderem zu den besterhaltenen arabischen Bädern und zur ersten Stierkampfarena Spaniens führte. Müde, erschöpft und die meisten von uns mit erstem Sonnenbrand stiegen wir in den nächsten Bus, der uns zu unserem eigentlichen Ziel Arcos de la Frontera chauffieren sollte.
Unsere Partnerstadt Arcos de la Frontera Nach knapp zwei Stunden Fahrzeiten näherten wir uns endlich unserer Partnerstadt. Schon von weitem waren einige der vielen kleinen weißgetünchten Häuser der Altstadt zu sehen, die auf einem steilen Felsen oberhalb des Flusses Guadalete liegt. Wir fuhren durch mehrere enge und kurvenreiche Gassen und gelangten schließlich an das IES Guadalpeña, unsere Partnerschule, wo bereits sehr aufgeregt unsere Gastfamilien auf uns warteten. Nach kurzem Kennenlernen ging es bei den meisten nach Hause zum Einleben, Auspacken und um Pflichtanrufe bei Mama und Papa zu erledigen. Montag, 5.3. Schon früh am Morgen trafen wir in der Schule von Arcos zum ersten Mal mit den anderen am Projekt teilnehmenden Schülern aus Portugal, Schweden und Holland zusammen. Zunächst hatte nun jedes Land die Aufgabe sich mit einer Power-Point-Präsentation den anderen vorzustellen. Nach einer kurzen Kaffeepause und einer Audienz beim Bürgermeister stand dann wieder einmal eine Stadtführung auf dem Programm. Am Abend machten wir noch einen kleinen Spaziergang am Fluss Guadelete entlang. Mit lustigen Kennenlernspielen endete an
diesem Tag unser Programm. Dienstag, 6.3., Mittwoch, 7.3. und Donnerstag, 8.3. Stadtbesichtigung in Cadíz Die nächsten drei Tage liefen alle nach gleichem Muster ab. Am Morgen stand jeweils Projektarbeit auf dem Programm. Wir werteten die Fragebögen zu unserem Projektthema Timemanagement aus, diskutierten über die Videos, welche jedes Land im Vorfeld zu diesem Thema zu drehen hatte und versuchten spielerisch in Gruppen positive Beispiele für einen Lifeplan zu finden. Die meisten Gruppen nutzten dabei ein Rollenspiel, um zu zeigen wie ihrer Meinung nach ein erfolgreiches Leben aussehen könnte. Die Ergebnisse unserer Projektarbeit, sämtliche Videos sowie zahlreiche weitere Informationen und Bilder sind übrigens auch auf unserer Projektwebsite www.learning2live.eu zu finden. Am Nachmittag waren wir dann stets unterwegs, um die benachbarten Städte etwas zu erkunden. So fuhren wir am Dienstag nach Sevilla, wo wir die berühmte Giralda, die größte gotische Kathedrale der Welt besuchten, in der unter anderem Christoph Kolumbus begraben liegt. Am Mittwoch besuchten wir mit Cadíz die älteste Stadt Europas, die als
Halbinsel fast komplett vom Atlantik umringt ist. Am Freitag ging es dann nach Jerez de la Frontera, wo wir die weltgrößte Sherry- Produktionsstätte besichtigten und anschließend eine Pferdeshow genießen durften. Den letzten Abend in Arcos verbrachten wir Schüler dann gemeinsam ohne unsere Lehrer, welche zu einem Flamencoabend eingeladen waren. Danach hieß es leider schon wieder Abschied nehmen von unseren liebgewonnenen Freunden und Gastfamilien. Zum Glück hatten unsere Lehrer aber zwei weitere tolle Tage für uns organisiert. Freitag, 9.3. Am Freitag fuhren wir schon sehr früh zunächst mit dem Bus nach Sevilla und von dort mit dem Hochgeschwindigkeitszug AVE nach Córdoba. Wir besuchten dort im Rahmen einer weiteren Stadtführung mit der Mezquita eines der größten Wahrzeichen Andalusiens. Die Moschee und gleichzeitig Kathedrale ist mit 179 Meter Länge und 134 Meter Breite eine der größten Sakralbauten der Welt und bereits über 1200 Jahre alt. Faszinierend war für uns, dass in der Mezquita erst vor ein paar Jahren Reste der ursprünglich christlichen Kirche gefunden wurden, welche im 8.Jahrhundert eine Zeitlang Christen und Moslems gleichzeitig als Gebetsstädte diente. Nach einem gemütlichen gemeinsamen Abend fuhren wir am nächsten Morgen weiter nach Malaga.
Samstag, 10.3. Unsere Gruppe an der Mezquita in Córdoba Nach einer 2-stündigen Zugfahrt kamen wir in Malaga unserem letzten Reiseziel an. Herr Altmann hatte für uns zur Überraschung ein kleines Hotel direkt an der Strandpromenade mit wundervollem Meerblick gebucht. Hier konnten wir uns ein wenig von den zahlreichen Führungen der letzten Tage erholen. Doch davor erwartete uns nach dem Mittagessen erst ein angeblich kleiner Verdauungsspaziergang, welcher sich dann letztendlich als ein eineinhalbstündiger strammer Marsch entpuppte. Als wir dann an dem besagten Ort eintrafen mussten wir allerdings zugeben, dass sich unsere Mühe wirklich gelohnt hatte. Der Blick, das Eis und der Kaffee auf dem Dach des 15-stöckigen Hotels mitten in der Innenstadt entschädigten definitiv für alles. In unsere Unterkunft zurückgekehrt ließen wir auf der Dachterrasse unseres Hotels unsere tolle Fahrt nach Spanien gemeinsam ausklingen. Blick von unserem Hotel auf die Strandpromenade in Malaga
Alles in allem war es eine wirklich unvergessliche Reise. Wir haben sehr viel Neues gelernt und einen wunderschönen Teil Andalusiens gesehen. Wir konnten neue Bekanntschaften mit Schülern aus mehreren Ländern knüpfen und haben heute noch mit unseren Gastschülern Kontakt. Bedanken möchten wir uns bei unseren Lehrern insbesondere bei Herrn Altmann, der die ganze Fahrt perfekt organisiert hatte. Sophia Preisler, S11b