Arbeitsgruppe 1. Wasser in der Stadt. Protokoll zur ersten Planungswerkstatt. Masterplan Gestaltung Innenstadt Bad Salzuflen

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Transkript:

Arbeitsgruppe 1 Wasser in der Stadt Protokoll zur ersten Planungswerkstatt Masterplan Gestaltung Innenstadt Bad Salzuflen 14. Juni 2008 0

01. Räumliche Schwerpunktbereiche 1. Salzhof Der Salzhof ist für eine Verbindung des Wassers mit urbanen Qualitäten prädestiniert, liegt der Bereich doch zentral in der Innenstadt. Als kurzfristige Maßnahme, um das Wasser besser sichtbar zu machen, würde es sich anbieten, die vorhandenen Grünstrukturen gezielt zurück zu schneiden. So könnten das vorhandene qualitätsvolle Grün und das Wasser gemeinsam inszeniert werden. Weiterer Handlungsbedarf wurde jedoch nicht gesehen, sind doch im Rahmen des Wettbewerbsverfahrens aus dem Jahr 2001 gute Ideen entwickelt worden, die es zunächst umzusetzen gilt. 2. Steege Der Bereich Steege eignet sich in besonderer Weise, die Zugänglichkeit zum Wasser zu erhöhen. Durch eine entsprechende Verbreiterung der Treppenanlagen könnte das Element Wasser stärker erlebbar gemacht werden, ohne den Hochwasserschutz aus den Augen zu verlieren. Zudem ergänzen sich an dieser Stelle die Funktionen Wasser und urbane Aufenthaltsqualität durch entsprechende Gastronomieangebote besonders gut. Eine ähnliche Situation ist sonst nur am Salzhof zu finden. Demnach könnte sich auch dieser Bereich eignen, Spielmöglichkeiten einzurichten. 3. Schliepsteiner Tor Dem Schliepsteiner Tor kommt im Stadtgefüge eine besondere Rolle zu, stellt es doch das Gelenk zwischen der Fußgängerzone und dem Kurbereich dar. Dieser Funktion gilt es auch entsprechend gestalterisch zu begegnen. Denkbar wäre in diesem Bereich beispielsweise die Inszenierung des Stadtraumes durch eine Brunnenanlage oder andere Gestaltungsmittel, die mit dem Thema Wasser in Verbindung gebracht werden können. 4. Lange Straße Einigkeit herrscht darüber, dass in der Langen Straße kein offener Wasserlauf installiert werden soll. Der Straßenraum eignet sich nicht dafür, hat er doch als Fußgängerzone eine ganz bestimmte Funktion zu übernehmen. Der Wasserlauf würde sich eher hinderlich als dienlich 1

erweisen. Zur Inszenierung des Wassers sollte hier vielmehr auf die bereits vorhandenen Brunnenstandorte gesetzt werden, die entsprechend aufzuwerten bzw. umzugestalten sind. 5. Dammstraße Der Dammstraße ist eine andere Qualität als der Langen Straße zuzuordnen. Sie gilt nicht mehr als unmittelbare Fußgängerzone, wenn sie auch einen gewissen Anteil an Einzelhandel aufzuweisen hat. Vielmehr wird das Potenzial der Dammstraße jedoch darin gesehen, eine visuelle und räumliche Verbindung zwischen der Fußgängerzone und der Salze herzustellen. Denkbar wäre an dieser Stelle beispielsweise die thematische Verknüpfung der Handelslagen mit dem Thema Wasser durch gestalterische Elemente. 02. Thematische Schwerpunktbereiche 1. Wasser und Licht Wasser und Licht sind zwei Gestaltungselemente, die sehr gut miteinander harmonieren. Licht trägt, wie das Wasser auch, zu einer Steigerung der Aufenthaltsqualität bei ( Licht lockt Leute ). Es wäre beispielsweise denkbar, die beiden blauen Tore bei Nacht durch Lichtelemente zu ergänzen und so die beiden Stadteingänge stärker zu betonen. Zudem könnte das Licht das Wasser an Stellen gestalterisch ersetzen, die sich nicht für die Anlage von Wasserflächen eignen. 2. Verbindungen Das Wasser ist in der Bad Salzufler Innenstadt deutlich sichtbar und stellt mit der Salze eine lineare Struktur dar, die den Innenstadtbereich begleitet. Diese Bandstruktur gilt es entsprechend zu nutzen, um Verbindungen zwischen den verschiedenen Stadträumen herzustellen. In diesem Fall die Verknüpfung der Innenstadt mit dem Kurbereich. Eine denkbare Verbindung dieser beiden Räume ist beispielsweise über die Millau Promenade möglich, begleitet diese doch den Flusslauf bis zum Kurpark. Der kostenfreie Zugang zum Kurpark würde der Verbindungsfunktion der Kurparkanlage als Bindeglied zwischen Innenstadt und Landschaft besser als bisher Rechnung tragen. Besondere Qualitäten können auch dadurch entstehen, dass man die verschiedenen Wasserelemente miteinander verbindet. Durch Querbeziehungen wie die Dammstraße oder auch die Steege können die Brunnenanlagen visuell mit der Salze verbunden werden. 2

3. Aufenthaltsqualitäten Wasser kann deutlich zu einer Steigerung der Aufenthaltsqualität in der Innenstadt beitragen. Dazu zählt in Bad Salzuflen die Salze, aber auch die Brunnenanlagen gilt es zu beachten. Diese können bestimmte Stadträume gezielt aufwerten und es bietet sich an, sie wie eine Perlenkette aneinander zu reihen, um die Besucher durch die Innenstadt zu leiten. Dabei gilt es jedoch auf die vorhandenen Brunnen zu reagieren und keine Neuen zu installieren. Auch ist zwischen den künstlich gespeisten Brunnen und den natürlichen Solequellen zu unterscheiden. Die Solequellen eignen sich aufgrund der Wasserqualität nicht zur Inszenierung des Wassers im öffentlichen Raum. Bei der Ausgestaltung des Themas Wasser ist besonders darauf zu achten, dass den Anforderungen der unterschiedlichen Stadträume entsprochen wird, um die gewünschte Aufenthaltsqualität zu erreichen. Für die Salze ist beispielsweise zwischen den eher ruhigen Wohnlagen und den urbanen Abschnitten zwischen Dammstraße und Salzhof zu unterscheiden. Hier könnte sich ein Schwerpunkt für Gastronomie sowie für den Aufenthalt und das Spiel am Wasser noch stärker als bisher herausbilden. Jeder Stadtraum hat seine eigenen Charakteristika, für die es Schwerpunkte zu setzen gilt. Gleiches gilt für die Brunnenanlagen sowie die Gradierwerke und das damit verbundene Thema der Sole. 4. Sicherheit In Bad Salzuflen gibt es viele Familien mit Kindern, die hier leben oder ihre Freizeit verbringen. Dabei spielt das Thema Wasser eine besondere Rolle, ist es doch ein beliebtes Spielzeug für Kinder. Aufgrund dieser Beliebtheit muss besonders auf die Sicherheit geachtet werden. Spielplätze nahe der Salze müssen extra beantragt werden und werden erst genehmigt, wenn die vorgeschriebenen Sicherheitsvorkehrungen getroffen worden sind. Bei Hochwasser sind diese Bereiche zu sperren. 5. Generationenübergreifend Das Thema Wasser ist nicht nur eine besondere Spielmöglichkeit für Kinder, es ist in der Regel für alle Altersschichten und Nutzergruppen interessant. Demnach gilt es die Spiel- und Aufenthaltsarchitektur generationenübergreifend auszugestalten. 6. Finanzierungsmodelle Um die Ideen finanzieren zu können wäre ein Modell vorstellbar, bei der sich auch Privatleute finanziell bei der Gestaltung des öffentlichen Raumes mit einbringen. 3

03. Zusammenfassung Mit der Salze, den verschiedenen Brunnenanlagen, den Gradierwerken sowie den natürlichen Solequellen besitzt die Stadt Bad Salzuflen Qualitäten, die als Alleinstellungsmerkmal funktionieren können. Besonders wichtig erscheint es daher, das Wasser wieder stärker ins Blickfeld und somit in das Bewusstsein der Bürgerinnen und Bürger sowie der Besucher und Kurgäste zu holen. Um die Erlebbarkeit der Salze gewährleisten zu können, müssen demnach Sichtbeziehungen geschaffen und Zugänglichkeiten für alle Altersgruppen garantiert werden. Für die Steigerung der innerstädtischen Aufenthaltsqualität insgesamt gilt es, die unterschiedlichen Stadtraumqualitäten zu berücksichtigen und die verschiedenen Wasserelemente miteinander zu verknüpfen. 4