Kritische Auseinandersetzung mit den Kernaussagen Hatties Johannes Feix, Vincent Verbeke, Lars Kuschmierz und Julian Bitsch
Inhalt Die Hattie-Studie Kritikpunkt Fachkompetenz Fachkompetenz Kompetenzen Unsere Kritik Junge Lehrer Auswirkungen Fazit Beziehung zu Wagenschein Synopse und Reflektion Überblick Rückschlüsse Interessantes weiteres Thema - Stundenplankonstruktion
Die Hattie-Studie
Die Hattie-Studie John Hattie, neuseeländischer Bildungsforscher Zentrale Frage: Was macht guten Unterricht aus? Mehr als 800 Metaanalysen 50000 Einzelstudien zusammengefasst untersucht, was guten Unterricht ausmacht 250 Millionen Schüler Darstellung der Forschung im Buch»Visible Learning«(2008) Ständige Verbreiterung der Datenbasis mit neuen Erhebungen Insgesamt 136 Einflussgrößen, die Hattie bewertet. Was fördert das Lernen Was hemmt das Lernen
Die Hattie-Studie Was fördert regelmäßige Leistungsüberprüfungen vorschulische Fördermaßnahmen lehrergeleiteter Unterricht Zusatzangebote für starke Schüler Was hemmt Sitzenbleiben übermäßiges Fernsehen lange Sommerferien Lehrerfeedback problemlösender Unterricht fachspezifische Lehrerfortbildung Programme zur Leseförderung vertrauensvolles Verhältnis zwischen Lehrkraft und Schüler
Die Hattie-Studie Weder noch offener Unterricht jahrgangsübergreifender Unterricht Web-basiertes Lehren und Lernen Was wenig hilft geringe Klassengröße finanzielle Ausstattung entdeckendes Lernen Hausaufgaben
Die Hattie-Studie Erste kritische Beleuchtung Die Repräsentativität der Studie ist mit großer Vorsicht zu betrachten Manche Faktoren konnten genauer als andere untersucht werden Hattie will vor allem an den Punkten ansetzen die am wirksamsten sind Man darf allerdings nicht alle anderen Faktoren vergessen Wird allerdings oft so zitiert, obwohl Hattie davor sogar warnt
Kritikpunkt Fachkompetenz
Fachkompetenz Einen von 138 Faktoren die Lernleistungen der SuS beeinflussen Basierend auf zwei von über 800 Metaanalysen aus 92 von über 50000 Einzelstudien zusammengesetzt durchschnittliche Effektstärke von 0,09 Umschlagpunkt liegt bei 0,4 Fachkompetenz nicht sehr evident
Kompetenzen Erklärt von Herr Zierer mit Kompetenzmodells des amerikanischen Erziehungswissenschaftlers Schumann Drei Kompetenzen für den Lehrerfolg: Fachkompetenz Pädagogische Kompetenz die für eine effiziente Lehrer- Schüler-Beziehung unabdingbar sei Didaktische Kompetenz zur Vor- und Aufbereitung von Unterrichtsmaterialien sowie dessen didaktische Reduzierung Anhand eines Beispiels: Lehrer mit viel Fachkompetenz jedoch keine pädagogische Beziehung zu seinen Schülern Kann opulentes Wissen didaktisch nicht reduzieren keinen Erfolg in seinem Kerngeschäft
Unsere Kritik Die Klassifizierung der Fachkompetenz empfinden wir als nicht evident, vorschnell und wenig differenziert betrachtet.
Junge Lehrer keine Auskunft über das Alter der Lehrkräfte aus den Einzelstudien Im Berufseinstieg ist die fachliche Kompetenz besonders wichtig Wirkt sich verschieden stark auf die pädagogische und didaktische Kompetenz aus Hilft dem jungen Lehrer eine Lehrer-Schüler-Beziehung aufzubauen Diese beruht auf gegenseitigem Respekt Hier aber sollte die Lehrperson die Oberhand behalten Respekt ohne Fachwissen ist kaum vorstellbar Dies wirkt sich auf die Lernatmosphäre im Unterricht aus --> Letztendlich auch auf den Lernerfolg der SuS im Unterricht
Auswirkungen Mittelbar auch Auswirkungen auf die didaktische Kompetenz Negative Auswirkungen auf die Unterrichtsvorbereitung Auswirkung auf die Korrekturleistungen Zeitlicher Mehraufwand Negative Auswirkung auf möglichen Lernerfolg der SuS Ein Lehrer, der sich selbst noch zu sehr mit dem eigenen Unterrichtsstoff auseinandersetzen muss, ist auch weniger in der Lage auf das so wichtige Feedback der SuS einzugehen.
Fazit Bei jungen Lehrern bleibt die Effektstärke von Hattie also fragwürdig Zweifel an der tatsächlichen repräsentativen Eigenschaft. Einfluss der Fachkompetenz auf die Domänen Lehrperson (21%) und Unterricht (18%) ist weitaus größer effektstärksten Domänen Tatsächlicher Einfluss der Fachkompetenz auf die Lernleistung der SuS ist größer als von Hattie dargestellt, Einfluss auf die zwei anderen Kompetenzbereiche ist allerdings groß Dies hat Auswirkungen auf Hatties effektstärkste Domäne
Beziehung zu Wagenschein Wagenschein redet von der Didaktischen Reduktion Dies ist ganz klar nicht einfach eine quantitative Kürzung des Stoffes, sondern viel mehr soll sie zum Verständnis des Inhaltes der SuS führen Es geht um Abstrahieren, Konkretisieren und darum das Fundamentale zu erfassen Lehrer mit geringer Fachkompetenz wird es nicht gelingen diese Theorie auf ihren Unterricht anzuwenden Dieser kann die komplexen Sachverhalte nicht auf die wesentlichen Elemente zurückführen Für den Lernenden wird es nicht überschaubarer und begreifbarer
Synopse und Reflektion
Überblick Schwerpunktsetzung auf verschiedenen Ebenen der Schulentwicklung Makroebene: Was macht gute Schule aus + DSP Kriterien Vergleich Mesoebene: Umsetzung von Zielvereinbarung & Prozesssteuerung für Schulentwicklung (Ententeichprojekt + Besuch Gesamtschule Ebsdorfergrund) Mikroebene: Im Kontext von Hattie Studie, Wagenschein scher & Berg scher Didaktik
Rückschlüsse Beeindruckende Einblicke in die Organisationsstruktur bei Projektplanung (Vom Kultusministerium bis zur Lehrkraft) Ressourcen, Ideenpool, Arbeitsaufwand, Zeitaufwand, & Kooperationsvermögen Schulentwicklung ist als ständig arbeitendes, sich anpassendes Projekt zu sehen Bildung immer politischem Prozess und herrschender Kultur unterworfen Interessante Einblicke in Hattie s Theorie Verbindung zu Wagenschein als Wegbereiter und Vorbild (sokratische Lehrmethode) Vergleich universitäre Lehrerbildung vs. Schülernahes Arbeiten (Diskussion über mehr Praktika) Verbindung zwischen Fachkompetenz und Fachdidaktischer Kompetenz wichtig Gibt mehr Unterrichtssouveränität
Interessantes weiteres Thema - Stundenplankonstruktion Welche Fächer wichtig? Wer entscheidet das? Welche politisch, ideologischen Prozesse finden hier statt? Können Lehrkräfte darauf Einfluss nehmen?