Pleitewelle rollt an Zahl der Insolvenzen nimmt 2009 weltweit drastisch zu

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Transkript:

Pleitewelle rollt an Zahl der Insolvenzen nimmt 2009 weltweit drastisch zu Darmstadt, 15. Juli 2009: Die Insolvenzprognose des Wirtschaftsinformationsdienstes D&B Deutschland zeigt für die wichtigsten Länder Europas, die USA und Japan, dass die Pleitewelle nahezu alle Länder überrollt. Am stärksten trifft es die USA, wo D&B in diesem Jahr einen Anstieg der Insolvenzen von über 50 Prozent erwartet. In Europa dürfte die Pleitewelle mit Zuwachsraten von bis zu 40 Prozent in Spanien, Großbritannien und Polen am stärksten zuschlagen. Für Deutschland erwartet D&B 2009 einen Anstieg bei den Insolvenzen von zirka 17 Prozent. Die prominenten Insolvenzfälle wie Arcandor, Qimonda, Schiesser, Märklin und Rosenthal sind nur ein Vorgeschmack auf die noch bevorstehenden Insolvenzen im Herbst und Winter 2009 erläutert Martina Neumayr, Expertin für Risikomanagement bei D&B Deutschland. Zu den nachgelagerten Insolvenzbranchen gehören Zulieferbetriebe für den Automobilbau und den Maschinenbau sowie regional agierende klein- und mittelständische Unternehmen im Einzelhandel, Gewerbe und Handwerk. Sie profitierten lange Zeit vom robusten privaten Konsum, der nun aber in den letzten Monaten ebenfalls zurückgegangen ist. Zunehmende Finanzierungsengpässe steigern Insolvenzrisiko Vor allem stark exportabhängige Volkswirtschaften wie in Deutschland spüren derzeit drastische Auftragseinbrüche. Damit stehen Unternehmen vor einem ernsten Finanzierungsproblem. Sie müssen sich mangels Cashflow und Gewinn mit Fremdkapital refinanzieren, um auslaufende Anleihen und Kredite aus der Konjunkturhochphase zu bedienen. Hierdurch wächst die Gefahr einer Zahlungsunfähigkeit. Genau aus dieser Gefahr heraus drücken Banken und Kapitalgeber auf die Bremse: Sie fürchten die Insolvenz bei Kredit- und Kapitalnehmern. Einige Kredite könnten hier zum Ende des Jahres

noch notleidend werden. Anzahl und Höhe der Ausfälle werden auch beeinflussen, wie restriktiv die Banken in den kommenden Monaten bei der Kreditvergabe agieren. Es bleibt abzuwarten, wie und ob politische Weichenstellungen und Konjunkturprogramme an dieser Stelle helfen können, trotz strengerer Prüfungen der Kreditwürdigkeit auf Seiten der Banken Unternehmen ausreichend mit notwendigem Kapital zu versorgen, so Neumayr weiter. Das betrifft nicht nur Deutschland, sondern auch die anderen Industrienationen weltweit. Ausgewählte Länder im Fokus: Frankreich: Wirtschaft wird in diesem Jahr wahrscheinlich um rund 3 Prozent schrumpfen; nur geringes Wachstum im Jahr 2010 Anzahl der Unternehmensinsolvenzen steigt 2009 um 28 Prozent Positiv: Banken in relativ gutem Zustand Negativ: Die strukturellen Verkrustungen behindern das Wachstum auch ohne die gegenwärtige Krise (z.b. Arbeitsmarkt zu starr, verbreitete Korruption, belastete öffentlichen Finanzen) Großbritannien: Wirtschaft wird in diesem Jahr wahrscheinlich um rund 4 Prozent schrumpfen, mit leichtem Rückgang auch 2010 bedingt durch die Immobilienblase, die hohe Verschuldung der Haushalte, und die unverhältnismäßige Abhängigkeit vom Finanzsektor Anzahl der Unternehmensinsolvenzen steigt 2009 um 35 Prozent Positiv: flexible Arbeitsmärkte, hochentwickeltes kommerzielles Umfeld, großes Konjunkturprogramm Negativ: Finanzkrise nicht gelöst, Wechselkursrisiko, angeschlagene öffentliche Finanzlage, steigende Kreditrisiken, längere Zahlungsfristen

Italien: Wirtschaft wird in diesem Jahr wahrscheinlich mehr als 5 Prozent schrumpfen, gefolgt von einem leichten Rückgang auch im Jahr 2010; insbesondere erhöhtes Kreditrisiko und schlechte politische Reaktion auf die Finanzkrise prägen das Bild in Italien Anzahl der Unternehmensinsolvenzen steigt 2009 um 12 Prozent Positiv: Banken in relativ gutem Zustand Negativ: Viele interne Probleme bremsen Wachstum über die derzeitige Krise hinaus (z.b. schwache Wettbewerbsfähigkeit, niedriges Produktivitätswachstum, schwache öffentliche Finanzen, schlechte Regierungsführung, weit verbreitete politische Einmischung in die Wirtschaft) USA: Wirtschaft wird in diesem Jahr um rund 3 Prozent schrumpfen; leichte Erholung im Jahr 2010 (stärker als in Euroland), Kreditvergabe immer noch stark beeinträchtigt, hohe Arbeitslosenquote, Automobilindustrie besonders stark betroffen Anzahl der Unternehmensinsolvenzen steigt 2009 um 58 Prozent Positiv: sehr großes Konjunkturprogramm, geringes Wechselkursrisiko, gutes kommerzielles Umfeld Negativ: Finanzkrise nicht gelöst, Langzeitwachstum in Gefahr wegen wachsenden Haushaltslochs, struktureller Wandel könnte Importe auf lange Sicht einschränken

Nordeuropa Dänemark 3710 3862 +4% Norwegen 3640 4000 +10% Schweden 6300 7200 +14% Westeuropa Belgien 8300 9600 +16% Frankreich 49100 63000 +28% Großbritannien 28462 38500 +35% Irland 700 650-7% Niederlande 6580 7000 +6% Mitteleuropa Deutschland 29800 34800 +17% Luxemburg 590 780 +32% Österreich 6500 7510 +15% Polen 411 550 +34% Schweiz 4042 5200 +29% Slowakei 2300 2800 +22% Tschechien 1513 1700 +12% Ungarn 11322 14500 +28%

Südeuropa Italien 7130 8020 +12% Portugal 3500 4400 +26% Spanien 2100 3000 +43% Andere Länder USA 39950 63000 +58% Japan 14681 17000 +16%

Über D&B Deutschland D&B Deutschland (früher Dun & Bradstreet) ist ein Unternehmen der Bisnode Gruppe und gehört zum weltweiten D&B Netzwerk, dem Weltmarktführer für Wirtschaftsinformationen und Firmenbewertungen. Unternehmen aus allen Branchen nutzen die Daten und Lösungen von D&B Deutschland zur Bonitätsprüfung, bei der Kundengewinnung und im strategischen Einkauf. Basis dafür ist die D&B Datenbank mit Informationen über 4,5 Millionen deutsche und mehr als 150 Millionen Unternehmen weltweit. In die Bonitätsbewertung der Firmen fließt auch deren Zahlungsverhalten ein. Dazu wertet D&B alleine in Deutschland jährlich mehr als 600 Millionen Rechnungsinformationen aus. Die Zuordnung aller Informationen zu den Unternehmen ist durch die von D&B eingeführte D-U-N-S Nummer eindeutig. Die D-U-N-S Nummer wird unter anderem vom Verband der Automobilindustrie (VDA), vom Verband der Chemischen Industrie (VCI), von der Europäischen Kommission und von der ISO als Standard empfohlen und eingesetzt. Mehr Informationen unter: www.dnbgermany.de Ihr Ansprechpartner: Christian Noack Manager Public Relations D&B Deutschland GmbH T 06151 1375-736 F 06151 1375-680 noack@dnbgermany.de www.dnbgermany.de