in der industrialisierten Welt stark ansteigt und auch weiter ansteigen wird, ist mit einer weiteren Zunahme der Zahl der Betroffenen

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Transkript:

Vorwort Der Morbus Parkinson, also die Parkinson sche Krankheit (lat. Morbus = Krankheit), ist eine häufige neurologische Krankheit. Mit höherem Lebensalter steigt die Wahrscheinlichkeit, an dieser Erkrankung zu leiden. Weil die durchschnittliche Lebenserwartung in der industrialisierten Welt stark ansteigt und auch weiter ansteigen wird, ist mit einer weiteren Zunahme der Zahl der Betroffenen zu rechnen. Das Bild des M. Parkinson ist stark von den Medien geprägt. Die Erkrankung wird als sehr schwer und zum Tod führend wahrgenommen. Für viele Betroffene ist die Diagnose der Erkrankung daher ein großer Schock. In den letzten Jahren hat es im Bereich der Neurowissenschaften und der Neurologie aber zahlreiche Fortschritte gegeben. Das Wissen um die Krankheit und ihren Verlauf hat zugenommen. Noch wichtiger ist aber, dass in den letzten Jahren neue therapeutische Möglichkeiten verfeinert wurden und die Symptome der Erkrankung dadurch gut behandelt werden können. Der M. Parkinson ist leider nicht heilbar, aber in jedem Stadium der Erkrankung ist eine klare Verbesserung der Symptome möglich. Es handelt sich um eine Krankheit, mit der»man leben kann«, und die Diagnose bedeutet eben nicht, dass ein Leben in der bisherigen Form nicht mehr möglich sein wird. In unserer westlichen, industrialisierten Gesellschaft wird ein hoher Wert auf die individuelle Leistungsfähigkeit gelegt und Leistungseinbußen, wie sie durch Verlangsamung der Bewegungen bei Parkinson-Patienten auftreten, machen vielen Menschen Angst. Außerdem ist der Wissensstand über diese neurologische Erkrankung in der Öffentlichkeit immer noch sehr gering. Oftmals wird Parkinson mit Alzheimer, Demenz oder gar Geisteskrankheit gleichgesetzt. Es handelt sich dabei um Fehleinschätzungen und Vorurteile, unter denen sowohl die Betroffenen als auch Angehörige leiden. morbus parkinson 165x210 v3 KORR.indd 5

Für die Betroffenen und Angehörigen ist es sehr wichtig, über die verschiedenen Facetten der Erkrankung Bescheid zu wissen. Dadurch wird der Umgang mit der Krankheit erleichtert. Wissen über M. Parkinson hilft auch dabei, die Symptome der Erkrankung richtig einzuordnen und gemeinsam mit dem behandelnden Neurologen eine Behandlungsstrategie und einen Therapieplan zu erstellen, die an die individuellen Bedürfnisse angepasst sind. Neben der richtig gewählten medikamentösen Therapie gibt es verschiedene Möglichkeiten, wie Sie die Erkrankung selbst gezielt beeinflussen und die Symptome verbessern können. Dazu zählen ein regelmäßiges körperliches Training und eventuell eine begleitende Physio- bzw. Ergotherapie oder Logopädie. Es soll auch nicht unterschätzt werden, dass die Art und Weise, wie Sie selbst mit der Erkrankung und mit Ihrem Leben umgehen, einen entscheidenden Einfluss auf die Lebensqualität hat. Versuchen Sie daher, diese Krankheit in Ihr Leben sinnvoll zu integrieren, ohne sich von ihr bestimmen zu lassen. Dieses Buch soll mithelfen, der Erkrankung durch Information und Aufklärung den Schrecken zu nehmen. Wien, im Februar 2017 morbus parkinson 165x210 v3 KORR.indd 6 Willibald Gerschlager

Inhaltsverzeichnis 1 Einleitung.............................. 11 2 Wer war James Parkinson?................. 15 3 Wie häufig ist Morbus Parkinson?........... 19 4 Die Ursachen der Krankheit............... 23 M. Parkinson und der Darm........................ 24 Dopamin, Basalganglien und Emotionen.............. 25 Ist die Parkinson sche Krankheit vererbbar?............ 27 5 Der Beginn: Frühe Symptome.............. 31 6 Welche Symptome können auftreten?........ 35 Zittern (Ruhe- und Aktionstremor)................... 36 Verlangsamung der Bewegungen (Bradykinesie)......... 38 Muskelsteifigkeit (Rigor)........................... 40 7 Der Verlauf der Erkrankung................ 47 8 Die Diagnose............................ 53 Parkinson-Syndrome............................ 54 Atypische Parkinson-Syndrome..................... 55 Sekundäre Parkinson-Syndrome.................... 57 Der essenzielle Tremor........................... 59 Welche Untersuchungen werden bei Verdacht auf M. Parkinson durchgeführt?..................... 60 7 morbus parkinson 165x210 v3 KORR.indd 7

9 Die Therapie............................ 69 Levodopa..................................... 72 Dopaminagonisten.............................. 80 COMT-Hemmer................................. 88 MAO-B-Hemmer................................ 90 Amantadin..................................... 91 Budipin....................................... 93 Anticholinergika................................ 94 10 Das fortgeschrittene Krankheitsstadium...... 97 Intrajejunale Levodopa-Therapie (Duodopa -Pumpe)..... 99 Apomorphin-Therapie........................... 101 Tiefe Hirnstimulation ( Hirnschrittmacher-Therapie ).... 103 11 Neuropsychiatrische Symptome............ 107 Depressionen................................. 108 Angststörungen und Panikattacken.................. 110 Kann M. Parkinson eine Demenz auslösen?........... 111 Psychose und Halluzinationen.................... 120 Störungen der Impulskontrolle (Hypersexualität, Spielsucht, Kaufrausch, Esssucht)..... 121 12 Vegetative Symptome.................... 125 Verstopfung (Obstipation)........................ 126 Störungen der Magenentleerung................... 127 Schwindel (orthostatische Dysregulation)............. 128 Störungen der Harnblase und der Blasenfunktion....... 129 Störungen der Sexualfunktion..................... 130 Schmerzen.................................... 132 Augenprobleme................................ 133 Starkes Schwitzen reduziertes Schwitzen........... 134 Hautveränderungen............................. 134 morbus parkinson 165x210 v3 KORR.indd 8

13 Tagesmüdigkeit und Schlafstörungen........ 137 Tagesmüdigkeit................................ 138 Schlafstörungen................................ 139 14 Die Zukunft der Parkinson-Therapie........ 145 Levodopa neue Entwicklungen................... 146 Immuntherapien ( Impfen gegen Parkinson ).......... 147 Embryonale Stammzellen........................ 148 Wachstumsfaktoren............................. 150 15 Nicht-medikamentöse Therapien........... 153 Körperliches Training........................... 154 Massagen.................................... 157 Thai Chi und Qigong........................... 157 Ergotherapie.................................. 158 Sprachtherapie Logopädie....................... 158 Angepasste Ernährung........................... 159 Alternative Behandlungsmethoden.................. 162 16 Nach der Diagnose..................... 165 M. Parkinson und Arbeitsplatz.................... 168 Wohnen und Leben............................ 169 Anhang Bericht eines Betroffenen......................... 172 Bericht eines Angehörigen........................ 181 Parkinson Selbsthilfe Wien Eine Metamorphose?...... 192 Internet & Patientenforen......................... 199 Begriffserklärungen............................. 201 Stichwortverzeichnis............................ 203 morbus parkinson 165x210 v3 KORR.indd 9