Das «approved by climatop»-label

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Transkript:

Das «approved by climatop»-label Das CO2-Label von climatop hilft Konsumenten und Konsumentinnen, sich bei der enormen Vielfalt von verfügbaren Produktalternativen für klimaschonende Angebote zu entscheiden. Denn ein Produkt, welches mit dem Label approved by climatop ausgezeichnet wurde, stellt eine klimaschonende Produktalternative dar. Eine solche Auszeichnung entfaltet ihre Wirkung auf zwei Arten: Beim Endkunden signalisiert das Label: Dies ist ein klimaschonendes Produkt. Der klimaschonende Kauftentscheid wird dadurch gefördert und trägt zu einer Senkung der CO2e bei. Bei Firmen kann durch den vergleichenden Ansatz ein fairer Wettstreit um die innovative Entwicklung von intelligenten Produkten und Dienstleistungen bewirkt werden. Diese weisen als Folge signifikant tiefere Emissionen auf. Im Folgenden wird das Label genauer vorgestellt: Vergabekriterien... 2 Signifikant tieferer CO2-Ausstoss als Produkte einer relevanten Vergleichsgruppe... 3 International anerkannte Methoden... 4 Unabhängigkeit... 5 Nachhaltigkeitskriterien... 6 Gültigkeit... 6

Vergabekriterien Das Label approved by climatop zeichnet klimaschonende Produkte aus. Die Vergabekriterien beruhen auf folgenden Bedingungen: 1. Ein Produkt oder eine Dienstleistung verursacht, gemessen an einer relevanten Vergleichsgruppe, während seines gesamten Lebenszyklus signifikant weniger CO2. 2. Die Labelvergabe beruht auf einer umfassenden Ökobilanz nach international anerkannten Methoden. 3. Die Ökobilanzberechnungen werden durch eine unabhängige, externe Kontrolle verifiziert. 4. Die Gesamtumweltwirkung oder einzelne Umweltwirkungen dürfen nicht relevant schlechter sein. 5. Die grundlegenden Sozialkriterien werden eingehalten. 6. Die Labelvergabe ist nicht exklusiv. 7. Die Gültigkeit des Labels beträgt nur zwei Jahre, danach muss sie verlängert werden. Tiefe Auszeichnungsrate Aufgrund des Ansatzes der signifikanten Unterschiede, werden nur zwischen 10% - 15% aller gerechneten Produkte ausgezeichnet. Der Grund dafür liegt in der Tatsache, dass heute viele Produkte auf sehr ähnliche Art und Weise hergestellt werden und dass folglich die Berechnungen der Ökobilanzen keine signifikanten Unterschiede ergeben. Bei den Produkten, die mit dem climatop-gütesiegel auszeichnen werden konnten, wurden wirkungsvolle Massnahmen unternommen. Hersteller haben diese Produkte gezielt verändert, um bei gleicher Funktion Energie oder Material einzusparen. Wir nennen diese Produkte kluge, klimaschonende Produkte, weil der Produzent diese ganz bewusst auf eine tiefere Umweltbelastung hin verbessert hat.

Signifikant tieferer CO2-Ausstoss als Produkte einer relevanten Vergleichsgruppe Ein signifikant tieferer CO2-Ausstoss liegt dann vor, wenn vom Produkt mit der tiefsten CO2- Emission aus nach oben zu mehr CO2-Ausstoss betrachtet sich die Unsicherheitsbalken nicht überschneiden. Dabei sind folgende Punkte besonders zu erwähnen: a) Die besten Produkte, die signifikant weniger CO2 ausstossen, werden ausgezeichnet. Es können mehrere "CO2-Champions" ausgezeichnet werden. b) Es gibt keinen absoluten Wert für eine Auszeichnung. Es ist daher falsch zu sagen, alle Produkte, die x% weniger CO2 als eine Vergleichsgruppe ausstossen, können ausgezeichnet werden. Der Grund dafür liegt in der Mannigfaltigkeit und Diversität der Konsumgüter. Resultate von landwirtschaftlichen Gütern sind zum Beispiel aufgrund der komplexen Messbarkeit der Produktionsbedingungen (Dünger, Bewässerung, Erträge pro ha etc.) sowie der riesigen Anzahl an Produzenten mit relativ hohen Unsicherheiten belastet. Gut gemessen werden können hingegen uniforme, aus wenigen immer gleich bleibenden Teilen hergestellte und nur von ein paar wenigen Lieferanten produzierte Güter, wie zum Beispiel Pumpen (z.b. der Materialaufwand und der Energieverbrauch). Deshalb ist in so einem Fall, der hohen Datenqualität wegen, die Unsicherheit sehr tief. Relevante Vergleichsgruppe Um eine Aussage machen zu können, welches Produkt im Vergleich zu einer relevanten Vergleichsgruppe besser abschneidet, müssen zuerst die Rahmenbedingungen für den Vergleich oder die Funktion eines Produktes, genau definiert werden. So können zum Beispiel Bananen nicht mit Karotten verglichen werden, denn bei den einen handelt es sich um eine Südfrucht, bei den anderen um ein Gemüse, welches für einen Konsumenten keinen substituierbaren Artikel darstellt.

In Zusammenarbeit mit Herstellern werden Produkte, welche dieselbe Funktion aufweisen, für den Vergleich zusammengestellt. Zusätzlich können bereits berechnete Produkte dieser funktionellen Einheit aus der wissenschaftlichen Literatur oder der Ecoinvent-Datenbank hinzugezogen werden. International anerkannte Methoden Für die Labelvergabe wird eine umfassende Ökobilanz aller Vergleichsprodukte benötigt. Diese wird von einer anerkannten Ökobilanzierungsfachstelle nach climatop-richtlinien gerechnet oder vom Antragsteller eingereicht. Im zweiten Fall wird im Vorfeld geprüft, ob die Ökobilanz den climatop-anforderungen genügt oder ob noch ergänzende Berechnungen notwendig sind. Internationale Normen Die für das climatop-gütesiegel gerechneten Ökobilanzen werden nach internationalen Standards gerechnet. Die Berechnungen der CO2-Bilanzen werden anlehnend an ISO 14040/44 zu einer Ökobilanz ergänzt. Anforderungen an CO2- und Ökobilanz Eine CO2-Bilanz wie sie für das climatop- Gütesiegel benötigt wird, ist eine so genannte Cradle to Grave -( Von der Wiege zur Bahre -) Bilanz. Also eine CO2-Bilanz, welche den ganzen Lebenszyklus eines Produktes - vom Abbau der Rohstoffe, über die Produktion, den Transport, die Verpackung, die Nutzungsphase bis hin zur Entsorgung des Produktes - einbezieht. Nicht nur CO2-Ausstoss, sondern auch andere Umweltvariablen müssen für eine Labelvergabe berechnet werden. Eine umfassende Ökobilanz wird gefordert, um sicher zu gehen, dass nicht andere relevante Umweltwirkungen schlechter sind als bei vergleichbaren Produkten. Eine Ökobilanz stellt man sich am besten als eine grosse Buchhaltung vor, bei der für alle Komponenten eines Produktes, die Stoff- und Energieflüsse, in einer Sachbilanz ( von der Wiege zur Bahre") erhoben werden. Nachdem diese Daten vorhanden sind, wird eine Wirkungsabschätzung vorgenommen. Die Daten werden entsprechend ihrer Umweltwirkung sortiert, aufaddiert und bewertet. Neben den Werten der klimarelevanten Emissionen (CO2-Ausstoss) erhält man auch Ergebnisse für andere Umweltaspekte wie Überdüngung, Bodenversauerung, Toxizität, Verlust der Biodiversität oder auch den Wasserverbrauch. Funktionelle Einheit Um eine Aussage machen zu können, welches Produkt im Vergleich zu einer relevanten Vergleichsgruppe besser abschneidet, muss zuerst die Funktionelle Einheit, d.h. die Einheit, auf welche die Ergebnisse der Ökobilanz und somit der Emissionswert (der CO2-Ausstoss) bezogen werden, genau definiert werden.

Systemgrenze Mit der Festlegung der Systemgrenze respektive des Untersuchungsrahmens wird genau definiert, welche Faktoren in der Ökobilanz mitberücksichtigt werden und welche nicht. Es wird damit festgelegt, in welchem Umfang das Produkt (Produktsystem) untersucht wird bzw. welche Prozesse sich innerhalb und welche sich ausserhalb der Systemgrenzen befinden. Je nachdem, wie die Grenzen gezogen werden, können die Ergebnisse der Ökobilanz unterschiedlich ausfallen. Es ist wichtig, dass die Systemgrenzen für jedes Produkt innerhalb einer Vergleichsgruppe gleich gesetzt sind. Fallen zum Beispiel während der Produktion Nebenprodukte an, die in anderen Prozessen (ausserhalb der Systemgrenzen) Verwendung finden, werden Allokationen (Zuordnungsregeln) angewandt. D.h. die Umweltwirkungen, die durch solch einen Prozess verursacht werden, werden aufgeteilt und der Ökobilanz des gerechneten Produkts nur anteilsmässig angerechnet. Allokationen erfolgen über den ökonomischen Wert des Produktes (Preise) oder basieren auf physikalischen Einheiten, zum Beispiel Mengen und Brennwerten. Daten Die Daten für die Berechnung der Ökobilanz bestehen aus Primär- und Sekundärdaten. Die Primärdaten werden beim Produzenten erhoben und sind ausgesprochen genau und spezifisch für die gerechneten Produkte. Andere Daten wie Transport- oder die Stromemissionen werden anhand von Sekundärdaten berechnet. Es ist nicht möglich und auch nicht sinnvoll zu versuchen, z.b. die Transportemissionen einzelner Lastwagen zu berechnen. Deshalb werden diese Daten der ecoinvent-datenbank entnommen und eingerechnet. Um einen Vergleich unter gleichartigen Produkten vornehmen zu können, werden spezifische Produktdaten der Hersteller benötigt. Diese Daten werden entweder vom Auftraggeber bereitgestellt, erhoben oder ecoinvent entnommen. Für das climatop-gütesiegel wird sich Gewissheit geschafft, dass die geprüften Produkte stets unter dem Marktdurchschnitt liegen. Sensitivitätsanalyse Um die Resultate zu erhärten, werden zudem sogenannte Sensitivitätsanalysen durchgeführt, welche die Berechnungen aus anderen Blickwinkeln überprüfen. Dabei werden oft aus Studien dem Branchendurchschnittswert ähnliche, wissenschaftliche Daten oder verschiedene Datenszenarien (siehe Beispiel rechts) verwendet. Diese Daten werden mit den Resultaten der Ökobilanz verglichen. Unabhängigkeit Die Unabhängigkeit der climatop-labelvergabe wird durch folgende Bedingungen gewährleistet: myclimate, als climatop-markeninhaber, ist eine not-for-profit Stiftung. Das climatop-gütesiegel ist nicht exklusiv. Es kann an mehrere Firmen gleichzeitig vergeben werden. Es besteht keine Abhängigkeit von einzelnen Firmen. Es werden auch bereits gerechnete Ökobilanzen akzeptiert, sofern diese den climatop- Richtlinien entsprechen. Es werden Reviews von unabhängigen Dritten eingefordert.

Nachhaltigkeitskriterien Die climatop-labelvergabe fokussiert auf der Schonung des Klimas. Aber es wird für seine Entscheidungen auch Sozial- und Umweltkriterien berücksichtigt. Es gilt: Produkte können nur mit dem climatop-gütesiegel ausgezeichnet werden, wenn grundlegende Sozial- und Umweltkriterien eingehalten werden. Zudem hat die climatop-auszeichnung Ausschlusskriterien für die Labelvergabe definiert und deshalb würden zum Beispiel keine Waffen oder gesundheitsschädigende Produkte wie Tabak auszeichnen. Sozialkriterien Mit der Berücksichtigung von Sozialkriterien will myclimate erreichen, dass die ausgezeichneten Produkte keine grundlegenden Menschenrechte wie Versammlungsfreiheit, Frauen- und Kinderschutz usw. verletzen. myclimate stützt sich bei seiner Bewertung der Einhaltung von Sozialkriterien auf Zertifizierungen und übernimmt diese. So genügt für die climatop-auszeichnung eine Max Havelaar, eine BSCI, UTZ oder Rain Forest Alliance Zertifizierung, um die soziale Verträglichkeit der Produktionsbedingungen zu garantieren. Für Länder mit funktionierender Sozialgesetzgebung, z.b. Europa, USA, Japan und Australien, wird keine Sozialzertifizierung verlangt. Umweltkriterien Produkte werden nur mit dem climatop-gütesiegel als klimaschonend ausgezeichnet, wenn deren Gesamtumweltwirkung oder einzelne Umweltwirkungen im Rahmen der Vergleichsprodukte nicht relevant abfallen. Die Daten und Resultate dazu kommen aus den Ökobilanzen. Die Bewertung der Umweltbelastung kann auf unterschiedliche Weise vorgenommen werden. MidPoint-Methode Es können die einzelnen Umweltbelastungen (z.b. Phosphoreintrag für die Gewässerüberdüngung) aufgeführt werden (sog. MidPoint-Analyse). In diesem Fall wird die Bewertung der Umweltwirkung für jeden Stoff einzeln vorgenommen. MidPoint-Methoden sind international anerkannt und werden für die Bewertung von Umweltbelastungen bevorzugt. UBP-Methode Als Ergänzung zur MidPoint-Analyse und zur Kommunikation auf dem Schweizer Markt wird ausserdem die Umweltwirkungen mit der Methode der ökologischen Knappheit (UBP = Umweltbelastungspunkte) verwendet. Die UBP-Methode aggregiert (rechnet auf) alle Umweltwirkungen zu einer einzelnen Zahl, welche die Gesamtumweltbelastung abbildet (EndPoint- Methode). Die UBP Methode ist eine rein schweizerische Methode, dessen Bewertung von schweizerischen politischen Zielen abhängig ist. Weitere Informationen zur UBP-Methode auf der Website des BAFU. Gültigkeit Zielsetzung von der climatop-auszeichung ist es, den dynamischen Wettbewerb unter Firmen anzustossen, damit diese ihre Produkte zunehmend klimaschonender gestalten.

Das Label ist jeweils für zwei Jahre gültig. Danach wird nachgeprüft, ob ein Produzent die Auszeichnung immer noch zu Recht besitzt. Bei relevanten Änderungen wird dies im Rahmen einer Nachbilanz belegt. Bei der Nachbilanz werden auch jeweils die aktuellsten Standards für Ökobilanzmethoden und Datenbankwerte verwendet. Wenn ein Mitbewerber mit einem besseren Resultat, d.h. einem klimaschonenderen Produkt, in den Wettbewerb einsteigt, muss der bisherige Auszeichnungsinhaber die Auszeichnung nach Ablauf der zwei Jahre allenfalls abgeben. myclimate lädt Mitbewerber ein, climatop-produkte herauszufordern und sich für die climatop-auszeichnung zu bewerben. Die Beteiligung am wettbewerblichen Ansatz von climatop ist freiwillig, also eine Challenge unter jenen, die sich messen lassen wollen.