DRM. Was ist das und was kann es für Bibliotheken bedeuten?

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Transkript:

DRM. Was ist das und was kann es für Bibliotheken bedeuten? ekz-bib-seminar 20. 22. Juni 2006 Meinhardt 1

Gliederung Digital Rights Management: Begriff Bausteine technische Umsetzung Potenzial und Gefahren Bedeutung für Bibliotheken? 2Meinhardt

Aussagen zu DRM DRM ist Digitales Restriction Management! DRM ist ein Instrument der Medienindustrie. DRM ist gleichzusetzen mit Kopierschutz. DRM zielt auf Generierung von Profit. DRM zieht eine umfassende Kontrolle der Nutzer von digitalen Inhalten nach sich. DRM behindert den freien Austausch von Inhalten/Informationen. DRM wird nicht funktionieren... 3Meinhardt

DRM: eine Definition Beschreibung, Identifizierung, Verbreitung, Schutz, Monitoring und Zurückverfolgung aller Formen von Nutzungsrechten in physischer und digitaler Form einschließlich des Managements der Beziehungen der Rechteinhaber. (Ianella) defensiv: Kopierschutzmechanismen; Antwort auf quasi unbeschränkte Distribuierbarkeit digitaler Dateien konstruktiv: Implementierung abgestufter Zugangs- und Nutzungsrechte (für die legalen Erwerber) Vielfalt neuer Wertschöpfungsmöglichkeiten Geschäftsmodelle, die elektronischen Räumen adäquat sind 4Meinhardt

DRM: Voraussetzungen Voraussetzungen für das Funktionieren von DRM: anwendbar über den gesamten Lebenszyklus des digitalen Produkts und für jeden in der Wertschöpfungskette Beteiligten Interoperabilität, Standardisierung, Unabhängigkeit von Medientyp, Contentformat, Endgeräten unsichtbare Komplexität 5Meinhardt

DRM-Architektur Ziel: Content so zugänglich machen, dass der Kunde bekommt, was er will und wie er will... dass ausschließlich der Kunde, der Rechte erworben hat... dass dies rechte- und regelkonform abläuft... und alle Rechteinhaber angemessen beteiligt sind... 6Meinhardt

DRM-Architektur Nutzungsrechte Eigentumsrechte Rights Verwertungsrechte Kunde Urheber Veredler own Parties use create over Asset/ Content Text(bestandteile) Verwaltungsrechte Distributoren Musik... Film... 7Meinhardt

DRM-Architektur Komponenten und technische Umsetzung: Beschreibung/Identifizierung durch Metadaten Zugangs- und Nutzungskontrolle durch Verschlüsselung, Passwörter Integrität/Authentizität durch digitale Signatur, Wasserzeichen, digitale Fingerabdrücke Zahlungssysteme (Beispiel Micropayment...) E-Commerce-Systeme: Vertragsabwicklung, Datenaustausch Suchsysteme (Tracking) durch spezifische Suchmaschinen Rights Parties Content Packaging 8Meinhardt

DRM-Architektur display, print, modify, transfer, sell, annotate, lease... only in Europe pay per view Abo 9Meinhardt

DRM-Potenzial Möglichkeiten: Content kann differenzierten Nutzungsmöglichkeiten zugeführt werden; Content kann personalisiert und individualisiert zugeschnitten werden; Content kann beliebig kombiniert werden; Content kann funktional erweitert werden (annotate, sell, link, modify...). Nachteile: Exklusivität, Kontrolle, Komplexität, Handhabbarkeit, Monopolisierung, Entrechtlichung 10Meinhardt

11Meinhardt

Bibliothek display, print, excerpt, lend, duplicate... constraints: modify, annotate, sell 12Meinhardt

DRM-Produkte und Bibliotheken Möglichkeiten: Angebot neuer und zeitgemäßer digitaler Produkte; sicherer + komfortabler Verleih Ziel: Entwicklung bibliotheks-privilegierter Angebote Stand: unbefriedigend E-Books (Libri, Ciando...): am weitesten verbreitet; UB Mü 5069 E-Books MP3-Hörbücher (Libri; Hörbie/terzio Verlag für Kinder) Musikdownload (naxos, sheetmusic): Stadtbibliothek Malmö, Hongkong Public Library, Edmonton Public Library); in Dänemark Zusammenschluss der Bibliotheken zu einem Musikportal Videodownload: Libcast in DK 13Meinhardt

DRM-Systeme und Bibliotheken Möglichkeiten: Nutzung für die sichere Verbreitung von Content (ZBMed, Subito, DDB) durch Entwicklung eigener DRM-Systeme Nutzung von DRM für abgestufte Contentverwaltung - und Nutzungsmöglichkeiten in komplexen Informationssystemen Stand: wenig Erfahrungen, kaum Ansätze in diese Richtung Komplexität zu teuer; nicht ausgereift 14Meinhardt

Fazit DRM-Produkte werden einen wachsenden Anteil an Medienprodukten ausmachen! Hersteller: Produkte: bislang wenig differenzierte Ausgestaltung Verfahren: komplexes Handling, hohe Fehleranfälligkeit Zielgruppen: Bibliotheken noch kaum entdeckt Bibliotheken: defensives Herangehen, große Skepsis DRM-Produkte werden nicht offensiv integriert kaum Dialog mit Herstellern und Politik keine Integration in eigene Informationssysteme 15Meinhardt