Substitution eine Dienstleistung der Apotheke 9. Nordrhein-Westfälischer Kooperationstag Sucht und Drogen 2017 Wissenschaftspark Gelsenkirchen Apotheker Heinrich Queckenberg, Gelsenkirchen
Übersicht Substitutionsmittel Vom Ausgangsstoff zum Substitut (pharmazeutische Tätigkeiten) Verordnung und Vergabe von Substitutionsmitteln Dokumentation und Lagerung Apotheke und Substitution Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 2
Substitutionsmittel Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 3
Zugelassene Substitutionsmittel (Deutschland) Methadon-Razemat (NRF-Rezeptur, Methaliq, Methaddict ) Levomethadon (l-polamidon, l-polaflux ) Buprenorphin (Subutex und andere) Buprenorphin + Naloxon (Suboxone ) Morphinsulfat retardiert (Substitol ) Diacetylmorphin (2. Wahl) Dihydrocodein (2. Wahl) Codein (2. Wahl) Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 4
Art und Anteil der gemeldeten Substitutionsmittel (Stichtag 01. 07.2016) Methadon 42,5% Levomethadon 33,0% Buprenorphin 23,1% Diamorphin 0,8% Morphin 0,3% Codein 0,1% Dihydrocodein 0,2% 1% 0% 0% 0% 23% 43% 33% Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte - Substitutionsregister Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 5
80,0% Art und Anteil der gemeldeten Substitutionsmittel (Stichtag jeweils 01. Juli) 72,1% 70,9% 68,3% 70,0% 66,2% 64,1% 61,4% 60,0% 59,7% 58,9% 57,7% 54,8% 51,6% 49,3% 50,0% 46,1% 44,0% 42,5% 40,0% 30,0% 20,0% 10,0% 28,6% 27,0% 25,4% 16,2% 14,8% 20,6% 21,8% 23,0% 19,0% 17,2% 15,0% 15,8% 15,6% 17,2% 18,0% 18,6% 18,9% 18,6% 18,6% 19,2% 20,4% 21,3% 12,9% 9,7% 30,3% 31,8% 33,0% 22,6% 23,0% 23,1% 0,0% 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Methadon Levomethadon Buprenorphin Quelle: Bundesinstitut für Arzneimittel und Medizinprodukte - Substitutionsregister Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 6
46.000 52.700 57.700 61.000 64.500 68.800 72.200 74.600 77.400 76.200 75.400 77.300 77.500 77.200 78.500 Anzahl gemeldeter Patienten nach Bundesland (Stichtag 01. Juli 2016) 25.438 10.313 7.895 5.169 117 1.769 4.179 7.578 254 7.933 2.207 699 634 693 3.288 387 Anzahl gemeldeter Substitutionspatienten in Deutschland 2002-2016 (Stichtag jeweils 01. Juli) 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 7
2.436 2.607 2.616 2.664 2.706 2.673 2.786 2.700 2.710 2.703 2.731 2.691 2.650 2.613 2.590 Anzahl meldender Ärzte nach Bundesland (Stichtag 01. Juli 2016) 727 428 300 228 265 140 17 58 91 24 79 17 34 37 120 25 Anzahl meldender, substituierender Ärzte in Deutschland 2002-2016 (Stichtag jeweils 01. Juli) 2002 2003 2004 2005 2006 2007 2008 2009 2010 2011 2012 2013 2014 2015 2016 Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 8
Methadon-Razemat Einsatzgebiet zum Behandlungsstart Sedierung erwünscht wenige gravierende Begleiterkrankungen Häufige Beschwerden übermäßiges Schwitzen Depressionen Schlaflosigkeit Gewichtszunahme Nachlassen von Libido und Potenz Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 10
Levomethadon Einsatzgebiet Multimorbide Patienten mit gravierenden Begleiterkrankungen Kardiologische Auffälligkeiten Kardiologische Begleitmedikation Schwangerschaft Leberinsuffizienz Chronische Schmerzen Psychopharmakologische Begleitmedikation Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 11
Levomethadon Vorteile im Vergleich zum Racemat weniger Hormonstoffwechselstörungen weniger Interaktionen weniger Schlafstörungen insbesondere in der Langzeit-Behandlung signifikante Risikominimierung im Vergleich zum Racemat Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 12
Buprenorphin Einsatzgebiet Kurzzeitsubstitution Entgiftung Abdosierung, Therapieende Schwangerschaft Sedierung nicht erforderlich oder kontraindiziert (z.b. Berufstätigkeit) Psychotherapeutische Begleittherapie in USA ist seit 2016 ein Implantat zugelassen (Probuphin ) kontinuierliche Abgabe über sechs Monate Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 15
Morphinsulfat retardiert Einsatzgebiet bei akutem und schweren Verlauf der Abhängigkeitserkrankung bei CYP-450 assoziierten Interaktionen bei QT-Zeit Verlängerung bei Unverträglichkeit anderer Substitutionsmittel Dosis, Faktor 6-8 im Vergleich zu Methadon weniger sedierend als Methadon aber stärker als Buprenorphin Wirkung sehr vergleichbar mit Heroin enthält Talkum Problematische Analytik mit Schnelltests (Herointest ist häufig falsch positiv) Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 16
Diamorphin Dihydrocodein Codein Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 17
Vom Ausgangsstoff zum Substitut (pharmazeutische Tätigkeiten) Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 18
Prüfung der Ausgangsstoffe Bei Ausgangsstoffen mit Prüfzertifikat Identitätsprüfung entfällt bei Fertigarzneimitteln Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 19
Defektur Ein Defekturarzneimittel ist nach einer vorher erstellten schriftlichen Herstellungsanweisung herzustellen. Die Herstellung ist gemäß der Herstellungsanweisung zum Zeitpunkt der Herstellung von der herstellenden Person zu dokumentieren (Herstellungsprotokoll). Für die Prüfung von Defekturarzneimitteln ist eine Prüfanweisung anzufertigen. Die Prüfung ist gemäß der Prüfanweisung durchzuführen und von der Person zu dokumentieren, die die Prüfung durchgeführt hat (Prüfprotokoll) entfällt bei Fertigarzneimitteln Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 20
Rezeptur Die Anforderung über die Herstellung eines Rezepturarzneimittels ist von einem Apotheker nach pharmazeutischen Gesichtspunkten (Dosierung, Applikationsart, Art, Menge und Kompatibilität der Ausgangsstoffe sowie die Qualität) zu beurteilen (Plausibilitätsprüfung) und zu dokumentieren. Ein Rezepturarzneimittel ist nach einer vorher erstellten schriftlichen Herstellungsanweisung herzustellen. Die Herstellung des Rezepturarzneimittels ist von der herstellenden Person zu dokumentieren. (Herstellungsprotokoll) Vor der Abgabe an den Patienten muss eine Freigabe durch den Apotheker erfolgen. Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 21
Methadon-Razemat Methadonsubstanz Prüfung Defektur Methadonhydrochlorid-Lsg. 10mg/ml (NRF 29.1) Methadonhydrochlorid-Lsg. 5mg/ml (NRF 29.1) Methaliq (Fertigarzneimittel, flüssig) Methaddict (Fertigarzneimittel, fest) Rezeptur unverändert Patientenindividuelle Einzeldosen Mehrdosenbehältnisse Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 22
Levomethadon L-Polamidon Lösung zur Substitution (Fertigarzneimittel) L-Polaflux Lösung zum Einnehmen (Fertigarzneimittel) L-Polamidon Tabletten (Fertigarzneimittel) Rezeptur unverändert Patientenindividuelle Einzeldosen Mehrdosenbehältnisse Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 23
Buprenorphin und Morphinsulfat Subutex Tabletten (Fertigarzneimittel) Buprenorphin Generika (Fertigarzneimittel) Suboxone Tabletten (Fertigarzneimittel) Substitol 100/200 mg Tabletten (Fertigarzneimittel) Rezeptur unverändert Patientenindividuelle Einzeldosen Mehrdosenbehältnisse Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 24
Verordnung und Vergabe von Substitutionsmitteln Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 25
Verschreibungshöchstmengen Methadon 3.600 mg (120 mg/tag) Levomethadon 1.800 mg ( 60 mg/tag) Buprenorphin 800 mg ( 26 mg/tag) Wird die Verschreibungshöchstmenge gemäß BtMVV einer oder mehrerer Verschreibungen innerhalb von 30 Tagen überschritten, so ist auf dem BTM-Rezept die Kennzeichnung mit A notwendig! Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 26
Direkte Vergabe in der Arztpraxis zum unmittelbaren Verbrauch Grundsätzlich gilt... gestrichen (3.BtMVVAEndV 2017) keine Aushändigung des Rezeptes an den Patienten. Lieferung des Substitutionsmittels von der Apotheke direkt in die Arztpraxis bzw. Vergabe-Einrichtungen. Vergabe durch den substituierenden Arzt oder durch das in seiner Einrichtung eingesetzte medizinische Personal. Die Abgabe (Mitgabe) des Substitutionsmittels an den Patienten aus der Praxis ist nicht erlaubt. (Ausnahme Codein oder Dihydrocodein) Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 27
Direkte Vergabe in der Arztpraxis zum unmittelbaren Verbrauch Varianten der direkten Vergabe in der Praxis Vordosierung der Tageseinzeldosen in der Apotheke Substitution mit Tabletten EDV-gestützte, qualitätsgesicherte Dosier- und Dokumentationssysteme (kurz Dosierautomaten ) Patientenbezogene Verordnung von Einzelflaschen Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 29
Dosiersystem (EDV-gestützt, qualitätssichernd) Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 30
Dosiersystem (EDV-gestützt, qualitätssichernd) Der Automat steht in der Arztpraxis Einzelautomat Doppelautomat Nur für die Lieferung des Substitutionsmittel wird ein BtM-Rezept ausgestellt keine Abrechnungsgrundlage nur für die Dokumentation Individualdosierung in der Arztpraxis Qualitätsgesicherte umfassende Dokumentation in der Praxis Individuelle Abrechnung am Monatsende auf Kassenrezepten (Muster 16-Formular) Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 31
Direkte Vergabe in der Arztpraxis zum unmittelbaren Verbrauch Patientenbezogene Einzelflaschen Vorteile kostengünstig schnelle Dosisanpassung Reichdauer darf 30 Tage Frist überschreiten mögliche Nachteile arbeitsaufwändig in der Arztpraxis Dosierungsfehler Umfangreiche Lagerung AM-Vernichtung falls Patient nicht mehr wiederkommt Vordosierung (Tablettengabe) Vorteile kein zeitaufwändiges Abmessen/ Dispensieren der Tageseinzeldosen in der Praxis notwendig Erleichterte Dokumentation in der Arztpraxis mögliche Nachteile kurzfristige Dosisanpassungen erschwert / neues Rezept notwendig (Vordosierung) Höhere Kosten für den Patienten Dosierautomaten Vorteile Vergabe und Dokumentation in einem Arbeitsschritt geringste Verlustquote schnelle Dosisanpassung Automaten für jede Praxisgröße Muster 16 Formulare mögliche Nachteile etwas teurer als die Vergabe aus Einzelflaschen Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 32
BTM-Rezept bei Vergabe in der Praxis Rezeptangaben (gemäß BtMVV) (1) Name, Vorname, Geburtsdatum und Anschrift des Patienten (2) Ausstellungsdatum (Gültigkeit bis zum 8. Tag) (3) Eindeutige Arzneimittelbezeichnung, Darreichungsform (4) Gesamtmenge des verschriebenen A Arzneimittels in Gramm, Milliliter, Stückzahl der abgeteilten Form ( N1 / OP reicht nicht!) (5) Gebrauchsanweisung mit Einzel- und Tagesgabe (6) Kennzeichen: S für das Verschreiben von allen Substitutionsmitteln A bei Überschreitung der monatlichen Höchstmenge (7) Name, Vorname des verschreibenden Arztes, Berufsbezeichnung und Anschrift sowie Telefonnummer Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 33
Sichtbezug außerhalb der Arztpraxis zum unmittelbaren Verbrauch... durch medizinisches, pharmazeutisches oder pflegerisches Personal es muss eine Vereinbarung mit dem substituierendem Arzt vorliegen neu! neu! neu! neu! in einer stationären Einrichtung der medizinischen Rehabilitation, einem Gesundheitsamt, einem Alten - und Pflegeheim, einem Hospiz, einer anderen geeigneten Einrichtung die zu diesem Zweck von der zuständigen Behörde anerkannt sein muss) bei einem Hausbesuch (neu!) vom substituierenden Arzt oder von ihm eingesetzten medizinischen Personal Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 34
Sichtbezug außerhalb der Arztpraxis zum unmittelbaren Verbrauch außerdem in diesen Einrichtungen und bei Vorliegen einer Vereinbarung mit dem substituierendem Arzt: neu! bei einem Hausbesuch vom medizinischen oder pflegerischen Personal eines ambulanten Pflegedienstes Neu, bisher nur bei ärztlich bescheinigter Pflegebedürftigkeit! vom medizinischen oder pflegerischen Personal einer Einrichtung der spezialisierten ambulanten Palliativversorgung in einer Apotheke in einem Krankenhaus, in einer staatlich anerkannten Einrichtung der Suchtkrankenhilfe Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 35
Direkte Vergabe in der Arztpraxis Ausnahmeregelung wenn, eigenverantwortlichen Einnahme die Kontinuität der Substitutionsbehandlung anderweitig nicht gewährleistet werden kann, der Verlauf der Behandlung dies zulässt, Risiken der Selbst- oder Fremdgefährdung soweit wie möglich ausgeschlossen sind, die Sicherheit und Kontrolle des Betäubungsmittelverkehrs nicht beeinträchtigt werden. Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 36
Direkte Vergabe in der Arztpraxis Ausnahmeregelung eigenverantwortlichen Einnahme in folgenden Mengen, neu! für bis zu zwei aufeinanderfolgende Tage, in der für das Wochenende, vorangehende oder folgende Feiertage, auch einschließlich eines dazwischen liegenden Werktages benötigten Menge, höchstens für fünf Tage, sowie, nur einmal innerhalb einer Kalenderwoche, Ausgabe im Rahmen einer persönlichen Konsultation, ist nach dem Buchstaben S zusätzlich mit Z zu kennzeichnen. Tagesdosen in Abgabegefäßen mit kindergesichertem Verschluss. Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 37
Take-Home Vergabe eine Überlassung zum unmittelbaren Verbrauch ist nicht mehr erforderlich Eigenverantwortliche Einnahme gemäß den Feststellungen der Bundesärztekammer neu! grundsätzlich in der für bis zu sieben Tage benötigten Menge in begründeten Einzelfällen in der Menge für bis zu 30 Tage medizinische Begründung Festlegung in der Richtlinie der Bundesärztekammer andere Begründung zur Teilhabe am gesellschaftlichen Leben die Erwerbstätigkeit betreffend Abgabe des Rezeptes nur im Rahmen einer persönlichen Konsultation Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 38
Take-Home Vergabe eine Überlassung zum unmittelbaren Verbrauch ist nicht mehr erforderlich Eigenverantwortliche Einnahme gemäß den Feststellungen der Bundesärztekammer neu! ist nach dem Buchstaben S zusätzlich mit T zu kennzeichnen der substituierende Arzt kann patientenindividuelle Zeitpunkte festlegen für: die Sicht-Vergabe in der Apotheke die Sicht-Vergabe in der Arztpraxis die Überlassung zum unmittelbaren Verbrauch die notwendigen Vorgaben werden auf dem Rezept direkt vermerkt oder, neu! Mischrezepte dem Patienten schriftlich mitgeteilt Hinweis auf dem Rezept über diese schriftlichen Vorgaben. Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 39
kombinierte Take-Home Vergabe eine Überlassung zum unmittelbaren Verbrauch ist nicht mehr erforderlich bisher notwendig! Gemäß BÄK Richtlinie sollte bei Take-Home-Verordnungen mindestens einmal pro Woche eine kontrollierte Einnahme unter Sicht erfolgen. Vergabe-Varianten (Empfehlungen der Bundeopiumstelle): Take-Home für 6 Tage, sowie zusätzlich eine patientenbezogene Verordnung für die wöchentliche Gabe in der Praxis. Haltbarkeit der Rezeptur ist der limitierende Faktor Take-Home für 7 Tage, Lieferung einer Dosierung durch die Apotheke an die Arztpraxis. Liefervermerk für einzelne Dosierungen an die Arztpraxis - in Abstimmung mit dem Patienten - auf dem Rezept notwendig Take-Home für 7 Tage, Patient bringt eine Dosis zur Praxis Cave: Manipulationsgefahr Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 40
Take-Home Vergabe eine Überlassung zum unmittelbaren Verbrauch ist nicht mehr erforderlich in der Apotheke: Substitut-Abgabe an den Patienten direkt in der Apotheke Tagesdosen in Abgabegefäßen mit kindergesichertem Verschluss sofern vom Arzt gewünscht, kann das Substitut mit viskosen Zusätzen versehen werden, um eine parenterale Anwendung zu erschweren Aufbewahrungshinweise Für Kinder unzugänglich aufbewahren! Nicht zur Injektion Lebensgefahr! Diese Einzeldosis kann für nicht gewohnte Personen tödlich sein! Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 41
BTM-Rezept bei Take-home Vergabe neu! A Z (7) Kennzeichen: S für das Verschreiben von allen Substitutionsmitteln A bei Überschreitung der monatlichen Höchstmenge T Rezeptangaben (gemäß BtMVV) (1) Name, Vorname, Anschrift und Geburtsdatum des Patienten (2) Ausstellungsdatum (Gültigkeit bis zum 8. Tag) (3) Eindeutige Arzneimittelbezeichnung (4) Gesamtmenge des verschriebenen Arzneimittels in Gramm, Milliliter, Stückzahl der abgeteilten Form ( N1 / OP reicht nicht!) (5) Exakte Gebrauchsanweisung mit - Einzel- und Tagesgabe (12) - Reichdauer in Tagen (Datum) Z wenn die Kontinuität der Behandlung anderweitig nicht sichergestellt werden kann T bei Take-Home (8) Name, Vorname des verschreibenden Arztes, Berufsbezeichnung und Anschrift sowie die Telefonnummer Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 42
Dokumentation und Lagerung Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 43
Dokumentation und Lagerung Alle Einrichtungen, in denen Substitutionsmittel den Patienten zum unmittelbaren Verbrauch überlassen werden, sind verpflichtet zur Patientenbezogenen Dokumentation (gem. 13,14 BTMVV) unverzüglich nach jeder Bestandsveränderung, kann auch mittels EDV erfolgen, monatliche Prüfung der Nachweisführung sowie des Bestands durch den verantwortlichen Arzt, sofern die Vergabe delegiert wurde: neu! monatliche, schriftliche oder elektronische Information des Arztes über die erfolgte Nachweisführung und Prüfung Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 44
Dokumentation und Lagerung In der Arztpraxis, der Apotheke sowie den weiteren mit der Abgabe betreuten Einrichtungen unter der Verantwortung des Arztes: Patientenbezogene Lagerung Sicherungsmaßnahmen Tresor (gem. Ziffer 2 der Richtlinie 4114-K) Widerstandsgrad 0 oder höher, unter 200 kg im Boden verankert der Vorrat sollte den Monatsbedarf nicht überschreiten Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 45
Dokumentation und Lagerung bei der Take Home Vergabe: die Patienten lagern die ihnen verordneten BtM eigenverantwortlich keine Dokumentation Sicherungsmaßnahmen für Kinder unzugänglich aufbewahren, Kindergesicherte Verpackungen/Verschlüsse kein Zugang für nicht gewohnte Personen Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 46
Apotheke und Substitution Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 47
Apotheke und Substitution Apotheker und Apotheke (Nicht-) Akzeptanz der Substitutionstherapie? (Nicht-) wissen über die Substitutionstherapie? (Nicht-) Akzeptanz der Substitutionspatienten? Unterstützung durch Berufsvertretungen? Apothekerkammern Apothekerverbände BVKA Arbeitskreise, Qualitätszirkel. Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 48
Apotheke und Substitution Regelmäßiger Austausch Weitergabe von Informationen Apotheker und Arzt Abgestimmtes Vorgehen bei zahlungsunwilligen Klienten Kontrahierungszwang des Apothekers notwendiges, kaufmännisches Handeln des Apothekers Verordnungen durch andere Ärzte Benzodiazepine andere Psychopharmaka Pregabalin Unterstützung bei der Vergabe durch den Apotheker Verhalten bei Beikonsum und Alkohol Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 49
Apotheke und Substitution Apotheker in der Prävention, Betreuung und Beratung Pharmazeutische Betreuung für Take-Home Patienten Detektieren gefährlicher Verordnungen Anlaufstelle für Hilfesuchende Lotsendienst Drogenscreening Analyse rauschgiftverdächtiger Stoffe (20,00, keine Strafverfolgung) Projekt Apotheke macht Schule. Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 50
Substitution zwischen Anspruch und Wirklichkeit Anspruch Gesetzgebung Therapiefreiheit der substituierenden Ärzte Drogenabstinenz Akzeptanz der Patienten Substitution ist Goldstandard Wirklichkeit Nicht alles geregelt Wirtschaftlichkeitsdenken der Kostenträger Dauertherapie Abhängige werden ausgegrenzt Therapie wird nicht akzeptiert Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 51
Vielen Dank Für weitere Fragen und eine lebhafte Diskussion stehe ich Ihnen jetzt gerne zur Verfügung Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 52
Anhang Leitlinien und Empfehlungen Leitlinie der Bundesapothekerkammer Herstellung und Abgabe der Betäubungsmittel zur Opiatsubstitution Leitlinie der Bundesärztekammer zur Durchführung der substitutionsgestützten Behandlung Opiatabhängiger BfArM Häufig gestellte Fragen zur BtMVV und zum BtMG http://www.bfarm.de/shareddocs/downloads/de/bundesopiumstelle/betaeubungsmittel/faq/faqsbtmvv.html BtMVV 3. BtMAEndV 2017 Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 53
Anhang Gesetze und Vorschriften Betäubungsmittelgesetz Betäubungsmittelverschreibungsverordnung 5 Verschreiben zur Substitution 9 Angaben auf dem BtM-Rezept 13, 14 Dokumentations- und Nachweispflichten BfArM Richtlinien zur Sicherung gem. 15 BtMG ApoBetrO Herstellung und Prüfung Substitution - eine Dienstleistung der Apotheke - Heinrich Queckenberg 54