14.5. Beispiel einer Sachwertermittlung

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Transkript:

14.5. Beispiel einer Sachwertermittlung Fläche Normalherstellungskosten im Basisjahr (2000) Baupreisindex zum Stichtag Normalherstellungskosten zum Stichtag Teilausbau, besondere Bauteile, besondere Einrichtungen (ohne Baunebenkosten) Art Ausbau, Bauteil, Einrichtung Herstellungswert Besonderes Bauteil Kelleraußentreppe 500 Außenausbau Terrasse 2.000 Summe 2.500 + 2.500,00 Herstellungswert (ohne Baunebenkosten) = 180.435,49 Baunebenkosten (in Prozent vom Herstellungswert) Alterswertminderung (nach Ross) Gesamtnutzungsdauer Restnutzungsdauer Teilausbau, besondere Bauteile, besondere Einrichtungen (inkl. Baunebenkosten) 760 BGF 99,9 759,24 /m² BGF Gibt es mehrere Gebäude, so werden diese jeweils für sich berechnet. Die Fläche bzw. den Rauminhalt entnimmt man entweder vorliegenden Berechnungen, z.b. aus der Bauakte, oder ermittelt diese selbst. Die Normalherstellungskosten im Basisjahr entnimmt man Fachbüchern, z. B. Sprengnetter oder Kleiber. x 234,36 m² BGF 759,24 /m² BGF Herstellungswert (Fläche x Normalherstellungskosten) = 177.935,49 16,0 + 28.869,68 Herstellungswert (mit Baunebenkosten) = 209.305,17 80 60 15,6% - 32.651,61 Zeitwert = 176.653,56 Art Ausbau, Bauteil, Einrichtung Zeitwert Besondere Einrichtung Einbauküche 5.000 Besondere Einrichtung Offener Kamin 1.000 Summe 6.000 + 6.000,00 Gebäudewert insgesamt = 182.653,56 Wert der Außenanlagen (Prozent vom Gebäudewert) 3,0 + 5.479,61 Wert der Gebäude und Außenanlagen = 188.133,17 Bodenwert (siehe Bodenwertermittlung) + 145.000,00 Vorläufiger Sachwert = 333.133,17 Marktanpassungsfaktor (siehe Erläuterungen zu diesem Verfahren) x 0,82 Marktangepasster vorläufiger Sachwert = 273.169,20 sonstige besondere wertbeeinflussende Umstände - 44.249,40 Sachwert = 228.919,80 Der Sachwert beträgt rund: 230.000 René Stareczek 2000-2009 www.immobilien-sachverstaendige.info Seite 215 von 298

Der Baupreisindex stammt von den Statistischen Landesämtern. In den Normalherstellungskosten sind Teilausbauten, besondere Bauteile, besondere Einrichtungen etc. nicht berücksichtigt, diese müssen daher extra addiert werden. Man muss dabei beachten, ob die jeweiligen Teile so zum Gebäude gehören, dass sie der normalen, gebäudeeigenen Alterswertminderung unterliegen. Dies trifft auf Bauteile wie Gauben, Außentreppen, Balkone usw. zu. Oder ob sie eine kürzere Lebensdauer haben und daher pauschal mit ihrem Zeitwert angesetzt werden. Dies trifft für Einbauküchen, Saunen, Schwimmbäder etc. zu. Dann werden sie in der Sachwertermittlung erst nach der Berechnung der Alterswertminderung einbezogen. Die Alterswertminderung wird nach der Formel von Ross berechnet Außenanlagen liegen je nach Standard zwischen 2% und 8% vom Gebäudewert. Der Marktanpassungsfaktor muss sach- und fachgerecht vom Sachverständigen bestimmt werden. Dazu muss er vom örtlichen Gutachterausschuss ermittelte Werte oder wenn nicht vorhanden bundesdurchschnittlich ermittelte Werte berücksichtigen und evtl. sachgerecht anpassen. Zu seinen Berechnungen sollte der Sachverständige die Wertansätze und verwendeten Daten erläutern und entsprechende Quellen angeben. Beispiel folgt: René Stareczek 2000-2009 www.immobilien-sachverstaendige.info Seite 216 von 298

Flächen und Rauminhalte Die Berechnung der Bruttogrundflächen (BGF) wurde von mir durchgeführt. Die Berechnungen weichen teilweise von der diesbezüglichen Vorschrift (DIN 277 - Ausgabe 1987) ab; sie sind deshalb nur als Grundlage dieser Wertermittlung verwendbar. Die Abweichungen bestehen daher insbesondere in wertbezogenen Modifizierungen; bei der BGF z.b. - (Nicht)Anrechnung der Gebäudeteile c (z.b. Balkone), - Anrechnung von (ausbaubaren oder ausgebauten) Dachgeschossen. Berechnung der Brutto-Grundfläche (BGF) in Anlehnung an DIN 277 (Ausgabe Juni1987) lfd. Nr. Geschoss / Grundrissebene Erläuterung (+/-) Länge (m) Breite (m) Brutto-Grundfläche (m²) 1 KG + 8,400 9,300 78,12 2 EG + 8,400 9,300 78,12 3 1.OG + 8,400 9,300 78,12 Brutto-Grundfläche insgesamt 234,36 Normalherstellungskosten René Stareczek 2000-2009 www.immobilien-sachverstaendige.info Seite 217 von 298

Die Normalherstellungskosten (NHK) werden nach den Ausführungen in der Wertermittlungsliteratur und den Erfahrungen des Sachverständigen auf der Basis der Preisverhältnisse im Jahre 2000 (Basisjahr) angesetzt. Der Ansatz der NHK ist aus Sprengnetter, Hans Otto: Handbuch Grundstücksbewertung, Loseblattsammlung, Wertermittlungsforum, Sinzig 2003 entnommen. Ausstattungsstandard für Objekt: DG nicht ausgebaut eingeschossig, DG ausgebaut zweigeschossig, DG ausgebaut Kostengruppe einfach mittel gehoben stark gehoben Fassade Innenwandbekleidung Einfacher, glatter Putz, Sichtmauerwerk gefugt Glatter, einfacher Putz mit Leimfarbenanstrich Putz mit Fenster- und Türeinfassungen geputzt, Vormauersteine gefugt, Wäremedämmputz 4,0 Putz/Trockenputz mit Binderfarbenanstrich, Tapete (untere Preis-klasse) Edelputz, Kratzputz, Waschputz, Fenster- und Türeinfassungen aus Werkstein, Klinkerverblen-dung, Wärmedämmfassade Putz/Trockenputz mit hochwertigem Farbenan-strich, Tapete (mittlere Preisklasse), Wandver-täfelungen (einfach) Nassräume Ölfarbenanstrich Fliesensockel Fliesen wandhoch Naturstein Deckenbekleidung Bodenbeläge Glatter einfacher Deckenputz mit Leimfarbenanstrich, Holzwerkstoffplatten 1,0 Holzdielen, begehbare Estriche, Linoleum, PVC (untere Preisklasse) Deckenputz gefilzt mit Binderfarbenanstrich, Gipskartonplatten Linoleum, PVC-Böden und Textilbelag (mittlere Preisklasse), Buchen-parkett Nassräume Kunststoffböden Fliesen (mittlere Preisklasse) Dachdeckung Fenster Türen einfache Pappein-deckung, Deckung aus Betondachsteinen (einfache Preisklasse), Faserzementdeckung; keine Wärmedämmung Einfachfenster aus Holz/Kunststoff mit Einfachverglasung, einfache Beschläge, Fensterbänke aus Holz, Beton oder Faserzement Einfache Füllungstüren aus Holz/Holz-Werk-stoffen, Stahlzargen, einfache Schlösser und Beschläge mehrlagige Deckung aus Dachbahnen, Deckung aus Dachziegeln, Deckung aus Schindeln und Schablonen; mittlerer Wärmedämmstandard 2,0 2,0 5,0 Einfachfenster aus Holz/Kunststoff mit Isolierverglasung; bessere Beschläge, Rollläden oder Fensterläden, Fenster-bänke aus Holz, Metall oder Betonwerkstein Füllungstüren/ glatte Türen aus Holz o. Holzwerkstoffen, Holzzargen, bessere Schlösser und Beschläge 6,0 Deckenputz, tlw. Stuck, schalldämmende Unter-decke, Deckentäfelung (einfach) Kunststoffböden, Textilbelag (gehobene Preisklasse), Parkett (mittlere Preis-klasse) großformatige Fliesen (gehobene Preisklasse) 5,0 hochwertige Deckung aus Dachbahnen, Gründächer, Deckung aus Dachziegeln mit Unterdach, Schiefer-deckung, Metall-deckungen; gehobener Wärmedämmstandard Einfachfenster/Verbundfenster aus Holz, Kunststoff oder Alu/Holz mit Isolier-verglasung; hochwertige Beschläge, Rollläden oder Fensterläden, Fensterbänke aus Alu oder Werkstein 5,0 Türen aus Holz/ Holzwerkstoffen mit hochwertiger Oberfläche, Eingangstüren Eiche oder Alu; gute Schlösser und Beschläge Naturwerkstein, Spaltklinker, Mosaik, Metallfassadenbekleidung, Vorhangwände, hinterlüftet mit Wärmedämmplatten Tapete (obere Preisklasse), Naturstein, Wandver-täfelungen (hochwertig), Wandbemalungen Hochwertige Stuckdecken oder Deckenvertäfelung, untergehängte Decken Textilbelag oder Parkett, z.t. mit Intarsien (obere Preis-klasse), Naturstein Naturstein Deckungen mit gehobenem Standard und hohem Schwierigkeitsgrad durch Dachausund Dachaufbauten auch raumhohe Verglasungen, große Schiebeelemente, Schallschutzverglasung; hochwertige Beschläge, elektr. Rollläden, Markisen, Jalousien, Fensterbänke aus Alu oder Naturwerkstein Edelholztüren, Eingangstüren aus Metall, Schiebetüren, Ganzglastüren, Einbruch-schutz, hochwertige Schlösser u. Beschläge Heizung Einzelöfen Mehrraum-Warmluft- Kachelofen, Zentral-heizung als Schwer-kraftheizung mit Radia-toren, Boiler für Warmwasser Zentralheizung als Pumpenheizung mit Flachheiz-körpern, Fußbodenheizung, Elt-Speicher- Heizung, Regeltechnik, Warmwasser zentral, dezentral Zentralheizung und Fußbodenheizung, Elt-Speicherheizung, Klimaanlagen, Solaranlagen, hochwertige Regeltechnik, Warmwasser zentral/dezentral 7,0 Sanitär etc. einfache Wasser- und Abwasserinstallation, überwiegend auf Putz, 1 Bad mit WC je Wohnung, einfache Ausführung Wasser- und Abwasserinstallation unter Putz, Bad mit Dusche und Gäste-WC (je Wohnung), bessere Ausführung Wasser- und Abwasserinstallation unter Putz Bad mit WC und WC getrennt (je Wohnung), gehobene Ausführung, hochwertige Bedienungselemente Wasser- und Abwasserinstallation unter Putz, mehrere Bäder und WC`s (je Wohnung), stark gehobene Ausführung, hochwertige Bedienungs-elemente, Whirlpool o.ä. 6,0 Elektroinstallation je Raum 1 Lichtauslass und 1-2 Steckdosen, Elt- Installation tlw. auf Putz, einfache Beleuchtungskörper einfache Elt-Installation, je Raum 1-2 Lichtauslässe und 2-3 Steckdosen, bessere Beleuchtungskörper, einfache Fernmelde- und informationstechnische Anlagen, Antennen hochwertige Elt-Installation, je Raum mehrere Licht-auslässe und Steckdosen, gute Beleuchtungskörper, bessere Fernmelde- und informationstechnische Anlagen, Antennen aufwendige Elt-Installation; Sicherheitseinrichtungen, hochwertige Beleuchtungs-körper, hochwertige Fernmelde- und informations-technische Anlagen, Antennen 3,0 Summe 1,0 24,0 12,0 9,0 René Stareczek 2000-2009 www.immobilien-sachverstaendige.info Seite 218 von 298

Ermittlung der Normalherstellungskosten 2000 Bruttogrundfläche des Gebäudes: 234,36 m² BGF 1. Normalherstellungskosten-Grundwertermittlung Ausstattungsstandard einfach mittel gehoben stark gehoben NHK-Tabellenwert [ /m² BGF] relativer Gebäudeanteil [%] (1) (2) (3) 554,80 638,40 24,00 760,00 12,00 972,80 9,00 Summe: 46 (4) = (2) x (3) [ /m² BGF] (4) 12,06 /m² BGF 333,08 /m² BGF 198,26 /m² BGF 190,33 /m² BGF 733,73 /m² BGF 2. Regional- und objektspezifische Modifizierung des NHK-Grundwerts Regionalfaktoren Bundesland Gemeindegröße Gebäudegröße Gebäudealter Mehrspännerform Anbauart Angepasste Normalherstellungskosten gerundet: 1,12 0,92 1,03 Auf das Bewertungsobjekt angepasste Normalherstellungskosten 2000: = x = 1,03 755,74 /m² BGF 760 BGF Baupreisindex (Baukostenindex) Die Anpassung der NHK aus dem Basisjahr an die allgemeinen Wertverhältnisse am Wertermittlungsstichtag erfolgt mittels dem Verhältnis des Baupreisindexes am Wertermittlungsstichtag und dem Baupreisindex im Basisjahr (= 100). Der Baupreisindex (Baukostenindex) zum Wertermittlungsstichtag wurde Sprengnetter, Hans Otto: Handbuch Grundstücksbewertung, Loseblattsammlung, Wertermittlungsforum, Sinzig 2003 entnommen. Baunebenkosten Dieser Wertermittlung werden die in Sprengnetter, Hans Otto: Handbuch Grundstücksbewertung, Loseblattsammlung, Wertermittlungsforum, Sinzig 2003 veröffentlichen durchschnittlichen pauschalisierten BNK zugrunde gelegt. Alterswertminderung Die Alterswertminderung erfolgt nach der von Ross entwickelten Funktion. Die übliche Gesamtnutzungsdauer ist wertermittlungstechnisch dem Gebäudetyp zuzuordnen und aus Sprengnetter, Hans Otto: Handbuch Grundstücksbewertung, Loseblattsammlung, Wertermittlungsforum, Sinzig 2003 entnommen. Sie beträgt für das Bewertungsobjekt 80 Jahre. René Stareczek 2000-2009 www.immobilien-sachverstaendige.info Seite 219 von 298

Das Gebäude wurde im Jahre 1984 erbaut. Es ist somit 20 Jahre alt. Bei einer wirtschaftlichen Gesamtnutzungsdauer von 80 Jahren ergibt sich somit eine Restnutzungsdauer von 60 Jahren. Außenanlagen Die wesentlich wertbeeinflussenden Außenanlagen wurden im Ortstermin getrennt erfasst und pauschal in ihrem Zeitwert geschätzt. Grundlage sind die in Sprengnetter, Hans Otto: Handbuch Grundstücksbewertung, Loseblattsammlung, Wertermittlungsforum, Sinzig 2003 angegebenen Erfahrungswerte für durchschnittliche Herstellungskosten. Es wurde ein Ansatz von 3 % des Zeitwertes der Bebauung gewählt, was bei Einfamilienwohnhausgrundstücken im Normalbereich liegt. Marktanpassungsfaktor Für den Berliner Grundstücksmarkt wurden vom Berliner Gutachterausschuss Marktanpassungsfaktoren abgeleitet. Diese wurden von der Senatsverwaltung für Bauen, Wohnen und Verkehr im Amtsblatt von Berlin, Nr. 65 vom 17.12.1999 veröffentlicht. Die Anwendung der Marktanpassungsfaktoren des Berliner Gutachterausschuss führt nach Auffassung des Sachverständigen nicht zu marktkonformen Ergebnissen 69. Dies ist durch eine einfache Recherche der Immobilienangebote in den Tageszeitungen zu erkennen. Die Herleitung der Marktanpassungsfaktoren durch den Berliner Gutachterausschuss ist grob unplausibel und nicht nachvollziehbar, da wertermittlungstheoretische Grundlagen bei der Ableitung außer Acht blieben. Daher wird der Marktanpassungsfaktor aus den in Sprengnetter, Hans Otto: Handbuch Grundstücksbewertung, Loseblattsammlung, Wertermittlungsforum, Sinzig 2003 angegebenen bundesdurchschnittlichen Werten abgeleitet. Demnach liegen Verkaufspreise für vergleichbare Grundstücke bei ca. 92 % des vorläufigen Sachwertes. Sonstige besondere wertbeeinflussende Umstände 69 Siehe hierzu ebenfalls kritisch: Sprengnetter/Kierig Sachwert-Marktanpassungsfaktoren 2001 für Berlin (Ostteil) veröffentlicht, in: WFA2/2002, S. 59f René Stareczek 2000-2009 www.immobilien-sachverstaendige.info Seite 220 von 298

Ermittlung der Modernisierungs- und Instandsetzungskosten Die notwendigen Instandsetzungs- bzw. Modernisierungsaufwendungen werden nach Gewerken als Flächenmaße entsprechend dem Grad der notwendigen Arbeiten aufgeschlüsselt. Die Werte sind folgender Fachliteratur entnommen: Schmitz, Krings, Dahlhaus, Meisel: Baukosten 2000, Instandsetzung / Sanierung / Modernisierung / Umnutzung, Verlag für Wirtschaft und Verwaltung Hubert Wingen, Essen 1999 entnommen. Gewerk Kosten/m² Wfl. (100 %) Anteil, der noch durchzuführenden Arbeiten Abbruch-, Rohbauarbeiten Zimmerarbeiten Dachdecker Putz-/Trockenbau Fliesenarbeiten Estrich Schreiner Schlosser Fenster Malerarbeiten Bodenbelagsarbeiten Heizung Sanitär Elektro Außenanlagen 70 /m² 25 /m² 65 /m² 135 /m² 30 /m² 35 /m² 50 /m² 15 /m² 95 /m² 95 /m² 25 /m² 75 /m² 70 /m² 45 /m² 30 /m² 5 5 10 2 5 5 + Summe: Für die ermittelten Instandsetzungs- und Modernisierungsaufwendungen sind noch die Baunebenkosten einzuschätzen. Dies wird anhand der folgenden Tabelle gemacht. Nebenkosten Erfahrungswerte Vorbereitung der Objektplanung Grundlagenermittlung durch Architekten und Ingenieure in Form von Begehungen und Begutachtungen der Bausubstanz und Sonderuntersuchungen Bestandsgutachten, Begehungen und Sondergutachten Verwaltungsleistungen des Bauherrn Richtwert von bis 1,0-8,0 0,0-1,0 1,5-4,5 notwendiger Aufwand je m² Wohnfläche gewählt 1, 0,5% 1,5% 32,50 /m² 15 95 19 37,50 /m² 35 234 x 155,00 m² = 36.270,00 Architekten- und Ingenieurleistungen Planung und Bauleitung Technische Betreuung Vermessung Finanzierung Kosten für Finanzierung Zinsen- und Zwischenfinanzierung 8,0-21,0 1,0-2,0 0,0-0,5 1,0-8,0 0,5-2,0 9, 1,5% 0,2% 1,5% 0,5% Allgemeine Baunebenkosten Behördliche Prüfung, Abnahme usw. Mieter entschädigen (Ausgleichszahlungen und Mieterlass) Ersatzwohnraum bereitstellen Mieterumzüge Mieterbetreuung Versicherung Bewirtschaftung bis zur Ingebrauchnahme Sonstige Baunebenkosten Summe 0,0-2,0 0,5% 0,2-0,8 2,0-3,0 0,5% 2, 1,0-4,0 1, 0,5-3,0 0,5% 0,2-0,8 0,5% 0,1-0,5 0,3% 1,0-2,0 1, 22, Die Baunebenkosten (als Prozentsatz der Mod./Instandsetzungskosten) betragen: + 7.979,40 Die Modernisierungs- und Instandsetzungskosten betragen inkl. Baunebenkosten: = 44.249,40 Modernisierungs- und Instandsetzungskosten gerundet: = 44.000 René Stareczek 2000-2009 www.immobilien-sachverstaendige.info Seite 221 von 298

14.5.1. Geeignete Objektarten Das Prinzip der Sachwertermittlung eignet sich vor allem bei Objekten, die vorrangig eigengenutzt werden (Ein- und Zweifamilienhäuser, Eigentumswohnungen), da hierbei der Ertragsgedanke nicht im Vordergrund steht. Aber auch für Mehrfamilienhäuser oder Gewerbegebäude ist das Verfahren anwendbar, SOFERN MAN DIE NOT- WENDIGEN DATEN AUS DEM MARKT ZUR VERFÜGUNG HAT. René Stareczek 2000-2009 www.immobilien-sachverstaendige.info Seite 222 von 298