Der Minister Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen Ministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales Nordrhein-Westfalen, 40190 Düsseldorf An den Präsidenten des Landtags Nordrhein-Westfalen Herrn Andre Kuper MdL Düsseldorf für den Ausschuss für Arbeit, Gesundheit und Soziales und den Ausschuss für Schule und Bildung Datum: Dezember 2017 Seite 1 von 1 Aktenzeichen 11 B 4-7412.3 bei Antwort bitte angeben Herr Incorvaia Telefon 0211 855-3314 Telefax 0211 855-3159 daniele.incorvaia @mags.nrw.de Soziale Arbeit an Schulen im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets in Nordrhein-Westfalen Evaluationsbericht des Landesprogramms' Sehr geehrter Herr Präsident, anhängend übersende ich Ihnen eine Zusammenf~ssung der zentralen Ergebnisse der vom MAGS in Auftrag gegebenen Evaluation des Landesprogramms "Soziale Arbeit an Schulen im Rahmen des Bildungsund Teilhabepakets in Nord rhein-westfalen". Die Evaluation wurde vom Institut Zoom - Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e. V. mit Sitz in Göttingen vom 1. Januar bis 30. September 2017 durchgeführt. Das Institut hat die 247 Seiten umfassende Studie nun vorgelegt. Im Folgenden werden insbesondere die Wirkungen des Programms skizziert. Ich bitte darum, die beigefügten Kopien der Vorlage an die Mitglieder der o.g. Ausschüsse weiterleiten zu lassen. Mit freundlichen Grüßen (Karl-Josef Laumann) Dienstgebäude und Lieferanschrift: Fürstenwall 25, 40219 Düsseldorf Telefon 0211 855-5 Telefax 0211 855-3683 poststelle@mags.nrw.de www.mags.nrw Öffentliche Verkehrsmittel: Rheinbahn Linie 709 Haltestelle: Stadttor Rheinbahn Linien 708, 732 Haltestelle: Polizeipräsidium 1 Anlage (60-fach)
Anlage Information Ev'aluation des Landesprogramms "Soziale Arbeit an Schulen Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets in Nordrhein-Westfalen" Allgemeines.. Im Jahr 2016 gab das damalige Ministerium für Arbeit, Integration und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen eine Wirkungsanalyse zum Landesprogramm "Soziale Arbeit an Schulen im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets" in Auftrag. Ziel der Untersuchung war herauszufinden, wie und wo die vom Land Nordrhein-Westfalen zur Verfügung gestellten finanziellen Mittel LH.v. jährlich rd. 47,7 Mio. EUR für die soziale Arbeit an Schulen spezifisch eingesetzt werden und welche Wirkung der Einsatz dieser Mittel, insbesondere mit Blick auf die Intentionen des Bildungs- und Teilhabepakets, hat. Für das Vorhaben konnte die Zoom - Gesellschaft für prospektive Entwicklungen e. V. mit Sitz in Gö~tingen gewonnen"v"erden, die bereits an der bundesweiten Evaluation zl)m, Bildungs- und Teilha~epaket partizipierte und somit wertvolle Erfahrungen auf diesem Gebiet vorzuweisen hatte... Der Untersuchungszeitraum wurde vom 1 ~ Januar bis 30. September 2017 festgelegt. Die Untersuchung erfolgte mittels einer explorativen Studie. ntersuchungsdesign.. Um ein repräsentatives Ergebnis zu generieren, wurde seitens des mit der Evaluation beauftragten Instituts eine landesweit standardisierte Onlinebefragung aller eingesetzten 'Bildungs- Ulld Teilhabeberaterinnen und -berater durchgeführt.
2 Darüber hinaus sind umfangreiche Erhebungen in acht vorher ausgewählten Kreisen bzw. kreisfreien Städten umgesetzt worden, bei denen explorative Interviews, standardisierte Befragungen von Eltern, standardisierte Befragungen von Schülerinnen und Schülern (nur Klassen 7 und 8), standardisierte Befragungen von Lehrkräften sowie Gruppendiskussionen mit den Bildungsund Teilhabeberaterinnen und -beratern d~rausgewählten Standorte stattgefunden haben. Um einen möglichst flächendeckenden ~esamtüberblick für Nordrhein Westfalen zu erhalten, wurden die folgenden Kreise, bzw. kreisfreien Städte für die Vor-Ort-Erhebungen ausgewählt: Kreis Steinfurt Kreis Recklinghausen Kreis Heinsberg Hochsauerlandkreis Stadt Hamm Stadt Duisburg Stadt Köln Stadt Bielefeld. Die Auswahl sollte sicherstellen, dass sämtliche charakteristischen Merkmale der Urbanisierung (große,großstadt, kl~inere Großstadt, große und mittlere Landkreise) in dem heterogenen Landschaftsbild (Münsterland, Niederrhein, Sauerland, Westfalen, Ruhrgebiet, Rheinland, Ostwestfalen) Berücksichtigung fanden. Die Teilnahme an den Befragungen war von allen Interessensgruppen (Bildungs- und Teilhabeberaterinnen und -berater, Eltern, Lehrkräfte, Schüler/ innen) zufriedenstellend bis sehr gut, sodass von repräsentativen Ergebnissen gesprochen werden kann. Di.e Teilnahmequote bei der Vollerhebung der Bildungs- und Teilhabeberaterinnen und,..berater betrug 76,3 0/0; an den acht untersuchten Standorten. erreichten die Rücklalrlfquoten bei den befragten Eltern 40,8 0/0, bei den befragten Schülerinhen und Schülern 61,2 % und bei den befragten Lehrkräften 56,1 0/0.
3 Die Bildungs- und Teilhabeberaterinnen und -berater fungieren als wichtige Informationsquelle für Personen mit höherem Armutsrisiko und Teilhabedefiziten. Dies ist ein deutliches Zeichen' dafür, 'dass die soziale Beratung an Schulen im Rahmen des Bildungs- und Tei,lhabepakets die Menschen erreicht, die die höchsten Armutsgefährdungsrisiken haben. Der Unterstützungsbedarf bei 'der Beantragung der Lernförderung ist besonders intensiv. Die BuT-Fachkräfte organisieren Angebote zur Lernförderung an Schulen ohne Ganztagsangebot oftmals selbst. Die Anzahl der Anträge und Bewilligungen für Lernförderung sind durch die eingesetzten Bildungs- und Teilhabeberaterinnen und -berater statistisch gestiegen. Auch ist eine überdurchschnittliche Steigerung der Inanspruchnahme von BuT-Leistungen durch Flüchtlinge in Einsatzorten von BuT-Fachkräften nachgewiesen worden. Die Bildungs- und Teilhabeb~raterinnen l;jnd -be,rater sind wichtige Ansprechpartner von Lehrkräften in Bezug auf,leistungen für Schulausflüge bzw. Klassenfahrten. Ohne die Unterstützung dieser Fachkräfte würden einige Lehrkräfte keine Klassenfahrten mehr durchführen.. Fazit: Insgesamt ließ sich durch die Studie ein großer Einfluss der Bildungsund Teilhabeberaterinnen und -berater auf die Nutzung der Leistungen zur Förderung von Bildung und Teilhabe nachweisen. Weitere Informationen, die unabhängig der Wirkungen auch Aspekte der Organisation, Struktur und ymsetzung der sozialen Beratung an Schulen
4 im Rahmen des Bildungs- und Teilhabepakets in Nordrhein-Westfalen behandeln und kritisch hinterfragen, können dem Evaluationsbericht entnommen werden, der auf der Homepage des Ministeriums für Arbeit, Gesundheit und Soziales des Landes Nordrhein-Westfalen unter folgendem Link zum Download bere.it steht: htt s:/iwww.ma rundsicherun