Verlass dich nicht auf deinen Verstand... Predigt zur Goldenen Konfirmation am über Sprüche Salomos Kapitel 3 Vers 5 und 6

Ähnliche Dokumente
Leitbild Guter Hirte

Sind orange, die Wiesen... Arbeitshilfe M1

Predigt im Gottesdienst zur Goldenen Konfirmation am in der Cyriakuskirche Illingen

Liebe Konfirmandengruppe, liebe Eltern, liebe Paten, liebe Verwandte, liebe Gemeinde,

Gnade sei mit euch und Friede von Gott, unserem Vater, und dem Herrn Jesus Christus. Amen

Predigt zu Markus 9,14-21 "Ich glaube, hilf meinem Unglauben" Pfrin Martina Müller, 31. Oktober 2000, Muttenz Dorf, Jubiläum Goldene Hochzeit

Ansprache / Gnade macht fröhlich

Predigt (1.Joh 4,16-21): Kanzelgruß: Gnade sei mit uns und Friede von Gott, unserem Vater und unserem Herrn Jesus Christus. Amen.

1. 1.Mose 12,2b: Ich will dich segnen und dir einen großen Namen machen, und du sollst ein Segen sein.

Evaluation Grundschule Klasse 4

Der Hirte, der sich kümmert Predigt zu Hes 34, (Miserikordias Dom., )

Glaube kann man nicht erklären!

Jesus kam für dich! - Echt krass!

Lernverse für den Konfi-Unterricht

Pfarrer Heinz-Ulrich Schüür. Predigt zur Konfirmation am 6. Juli 2014 in der Schlosskirche Stuttgart. Sprüche 3, 1-6

WORTGOTTESDIENST ZUM ZWEITEN ADVENT

Lernbegleiter im Konfirmandenkurs

Gott redete mit Mose..., wie ein Mann mit seinem Freund redet. Predigt zum Vorstellungs-Gottesdienst II am über 2.

Jesus der große Lehrer

Bibel für Kinder zeigt: Jesus der große Lehrer

Bibel fuer Kinder. zeigt: DIE FRAU AM BRUNNEN

1. Teilt auf, wer von euch welchen Psalm-Ausschnitt lesen übt.

hr1-8:40 Uhr Pfarrer Stephan Krebs 29. Oktober Sonntag nach Trinitatis Die Bibel und die Sehnsucht nach etwas Bleibendem

Grundwissen im Fach Religionslehre an der JES

Junge Leute, die Entscheidung liegt bei euch!

Kindergottesdienst. zu Psalm 23 (Der Herr ist mein Hirte)

A,4 Persönliches sich Mitteilen in der Gegenwart des Herrn (Schritt 4 und 5)

Predigt zum Sonntag Laetare über Johannes 6, 51 63

Der Beginn von des Menschen Traurigkeit

Predigt. am in Denklingen über 1.Petrus 2, 21b-25 von Pfarrer Armin Kistenbrügge

Führst du ein Tagebuch? Es könnte sein, dass

Fü r immer bei Gott geborgen Traüeransprache 1 ü ber Psalm 23 2

Römer 14, 7-9 Predigt zum Ewigkeitssonntag, in Landau und Crailsheim

Predigt Konfirmation 2017 Evangelische Kirche Großeicholzheim, 7. Mai 2017

Samuel, Gottes Kindlicher Diener

Thema: Der Herr ist mein Hirte ; Psalm 23

Predigttext: Maleachi 3,13-21

zerstreut, weil sie keinen Hirten haben, und niemand ist da, der nach ihnen fragt oder sie sucht.

Weinfelder. Predigt. Als Christ in der Welt leben. Januar 2015 Nr aus Johannes 17,15-18

Die Gnade. Und das Ziel ist eure Konfirmation am 8. April 2018.

Der ungläubige Thomas, wie er so oft genannt wird, sieht zum ersten Mal den auferstandenen Herrn und Heiland Jesus Christus, den die andern Apostel be

Bernd Teamer. Plenum - Gruppenarbeit. Gruppen

Predigt über Philipper 3,17-21 (Goldene Konfirmation Obkfg 23. So.nTrin )

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus und die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit uns allen. Amen.

Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und die Gemeinschaft des Heiligen Geistes sei mit euch allen. Amen.

Zu ihm ist man gepilgert. Wollte ihn erleben.

Zeit für Eine... Bibel nach der Übersetzung Martin Luthers in der revidierten Fassung von Deutsche Bibelgesellschaft, Stuttgart

Predigt Lukas 12, 8-12

Psalmen Rallye CKoenen 2013 Seite 1

- Römer 1:1-7 - Zuschrift und Gruß: Paulus, der Apostel der Heiden. Paulus, Knecht Jesu Christi, berufener Apostel, für das Evangelium Gottes,

Die Konfi-Zeit ist Sprach- und Hörtraining gewesen. So wie jeder Gottesdienst und jede Predigt Sprach- und Hörtraining ist.

Kurz-Predigt über Epheser 3,14-21 (Konfi-Begrüßung Oberkaufungen, 6. So.n.Ostern, ) Liebe Gemeinde, liebe neue Konfirmanden/Konfirmandinnen!

Arbeitsblatt 7: Verbindung nach oben zum 10. Textabschnitt

Bibel für Kinder zeigt: Der Beginn von des Menschen Traurigkeit

Halt mal die Luft an!

Bibel fuer Kinder zeigt: DIE FRAU AM BRUNNEN

Gott schenke uns ein Wort für unser Herz und ein Herz für sein Wort. Amen

Predigt über Joh 16,5-15, Pfingstsonntag, den

Also: Wie es uns geht, das hat nichts mit dem zu tun, ob wir an Gott glauben.

Predigt über Johannes 16, Mai 2015, Kreuzkirche Reutlingen, Pfarrerin Carolin Braun

Liebe Konfirmanden und Konfirmandinnen, liebe Gemeinde!

Predigt für einen Sonntag in der Trinitatiszeit. Die Gnade des Heiligen Geistes erleuchte unsere Herzen und Sinne.

Manchmal geben uns die Leute einen Spitznamen.

Das aufgehende Licht aus der Höhe

Johannes 14,6 Jesus spricht zu ihm: Ich bin der Weg und die Wahrheit und das Leben; niemand kommt zum Vater denn durch mich.

Weinstock und Reben. Manchmal ist es nervig gewesen, aber doch irgendwie wichtig. Aber dann, die Fahrschulzeit vorbei ist geht es los.

Evangelisch-Lutherisches Pfarramt St. Christophorus Siegen Dienst am Wort. vor zwei Wochen habe ich euch schon gepredigt, dass das

Der Beginn von des Menschen Traurigkeit

predigt am , zu römer 16,25-27

1. Das Haus Gottes für die anderen

Jesus Christus der einzig wahre gute Hirte!

Simon und der König im Stall

Sara lacht. Nach Gen 18 neu erzählt von Herbert Adam

Sprachenrede & Gnadengaben der biblische Befund

Nach dem Tod das Leben Predigt zu Joh 5,24-29 (Ewigkeitssonntag 2015)

Das war die eine Seite in mir. So selbstbewusst konnte sie sprechen. Aber da gab es auch noch eine andere Seite. Erinnert ihr euch? Ich hatte Angst.

Gott gefallen durch Glauben

Was meint Glaube? Vortrag

Drittletzter Sonntag im Kirchenjahr, 06. November 2016

Predigt Steinertsee-Mittsommer-Fest: Jer 32,41 (Kaufungen, 19. Juni 2016)

Predigt für die Epiphaniaszeit (2.) Kanzelgruß: Die Gnade unseres Herrn Jesus Christus, die Liebe Gottes und

Da sprach der HERR zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich dem Pharao antun werde; denn durch einen starken Arm muß er gezwungen werden.

Predigt zu Markus 1, Januar 2017, 9.30 Uhr, Dorfkirche

+ die Kirche. Eine Einführung. M.E., September Alle Bilder selbst produziert oder Gemeingut/Public Domain.

TAUFE VON MARKUS ENGFER GreifBar plus 307 am 15. April 2012 LIED: IN CHRIST ALONE BEGRÜßUNG WARUM TAUFEN WIR: MT 28,16-20

Gnade sei mit euch Der vorgeschlagene Predigttext dieses Sonntags steht im 1. Johannesbrief im 4. Kapitel.

Predigt zur Konfirmation am Text: Matthäus 10,16 Jesus sprach zu seinen Jüngern: Seid klug wie die Schlangen und ohne Falsch wie die Tauben!

Predigt zu Jesaja 43,1-4a Themengottesdienst am Du bist Gold wert 2015 Wetzlar, Dom 1

Evangelisch-Lutherische Freikirche Zionsgemeinde Hartenstein

Predigt über Offenbarung 21, 1-7 am in Altdorf (Pfr. Bernd Rexer)

Der gute Hirte Johannes 10,11-16 (27-30):

Predigt im Gottesdienst am im Gottesdienst in Mühlhausen Pfarrer Wolfgang Schlecht

Das Vermächtnis des Messias Predigt über Joh 12, Letzter Sonntag nach Epiphanias

und der Dich darum geschaffen hat der Dich bewegt, jeden Tag und jede Nacht und hier und dort im Leben davor und im Leben danach 1

Hör auf dein Herz! Konfipredigt 2017 von Anna Lohf

waren, die Türen aus Furcht vor den Juden verschlossen -, da kam Jesus und trat in ihre Mitte, und er sagt zu ihnen: Friede sei mit euch!

1) Gott sagt: Ich will dich segnen und du sollst ein Segen sein." (1. Mose 12,2)

Petrus und die Kraft des Gebets

Leben geschenkt Predigt zu 1 Mose 2,4b-9.15 (15. So n Trin, )

Transkript:

Paul-Arthur Hennecke Verlass dich nicht auf deinen Verstand... Predigt zur Goldenen Konfirmation am 14.06.2009 über Sprüche Salomos Kapitel 3 Vers 5 und 6 - Kanzelgruß - Zweifeln Sie auch hin und wieder an Ihrem Verstand...? Nein, - ich meine nicht am Verstand Ihrer Mitmenschen oder am Verstand der Politiker und der Wissenschaftler, der Manager und der Machthaber... Und ich meine auch nicht am Verstand Ihrer Enkel- Kinder, die den ganzen Tag vor dem Computer oder dem Fernseher hocken, - oder am Verstand Ihrer Vorgesetzten, deren Entscheidungen für Sie nicht nachvollziehbar sind... Sondern meine Frage lautet wirklich: Zweifeln Sie hin und wieder an Ihrem Verstand...? Im Fernsehen oder im Radio gibt es ja die eine oder andere Serie, die uns dazu bringen will, unserem Verstand gegenüber zumindest kritisch zu sein und nicht alles zu glauben, was andere uns weismachen wollen, sei es nun mit Worten oder sei es mit Bildern... Allerdings legen es die Autoren solcher Sendungen -wie etwa die Fernseh-Sendung Mysterie oder die Entenjagd auf NDR I Radio Niedersachsen-, - die Autoren die-

Predigt zur Goldenen Konfirmation am 14.06.2009 Seite 2 ser Sendungen also legen es ja geradezu darauf an, uns hinters Licht zu führen. Um dieses Ziel zu erreichen, werden wir auch schon mal ganz bewusst mit falschen Informationen versorgt, falschen Informationen, die allerdings so ernsthaft und überzeugend rüber gebracht werden, dass wir sofort bereit sind, sie zu glauben, während andere Dinge so lange in Frage gestellt werden, bis wir davon überzeugt sind, dass sie frei erfunden sind, nur um anschließend gesagt zu bekommen, dass sie doch den Tatsachen entsprechen... Wem kann man da noch glauben...? Was soll man da noch glauben...? Meine eigene Konfirmation liegt zwar noch keine 50, sondern erst 40 Jahre zurück; aber wenn wir die eine oder andere Geschichte der Bibel kritisch hinterfragt und die eine oder andere Formulierung des Glaubensbekenntnisses in Frage gestellt haben, dann haben wir vermutlich die gleiche Antwort bekommen wie Sie 10 Jahre früher: Das ist halt so... - Erklären kann ich dir das auch nicht; aber schließlich steht das so in der Bibel und deshalb müsst ihr das halt einfach glauben... Irgendwann führte das dann zu der Einstellung: Wer's glaubt, wird selig..., - nur dass es mit dem Glauben in aller Regel nicht allzu weit her war. Schließlich hatte der liebe Gott uns ja auch einen

Predigt zur Goldenen Konfirmation am 14.06.2009 Seite 3 Verstand gegeben, - und der ließ sich nicht so einfach ausschalten oder an der Eingangstür zur Kirche oder zum Gemeindehaus abgeben. Und so haben wir Konfirmandinnen und Konfirmanden des Jahres 1969 uns viel lieber auf unseren Verstand verlassen als auf das, was ein schon ziemlich betagter (und aus unserer Sicht auch noch recht weltfremder) Pfarrer uns erzählte (auch wenn der nicht nur Theologe, sondern auch noch Dr. rer. nat. - also Doktor der Naturwissenschaften war)... Um den Verstand einerseits und den Glauben andererseits geht es auch in unserem heutigen Predigttext; denn da heißt es im 3.Kapitel der alttestamentlichen Sprüche Salomos: Verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern setze dein Vertrauen ungeteilt auf den HERRN! Denke an ihn bei allem, was du tust; er wird dir den richtigen Weg zeigen. Also doch: Wer's glaubt, wird selig... -? Wer diese Redewendung gebraucht, der meint damit in aller Regel erst einmal so viel wie: Such dir einen anderen Dummen, denn mir kannst du nicht so leicht 'einen Bären aufbinden'; ich gehöre nämlich nicht zu jenen 'leicht-gläubigen' Leuten, die grundsätzlich alles glauben, was man ihnen erzählt, - und sei es auch noch so unglaub-würdig.

Predigt zur Goldenen Konfirmation am 14.06.2009 Seite 4 Dabei wird der Begriff 'Glauben' verstanden (und missverstanden, ja geradezu missbraucht) im Sinne von 'Für-wahr-halten' oder 'Für-wahrscheinlich-halten' dessen, was andere erzählen, was in einem Buch zu lesen ist oder was in einem Film gezeigt wird. Aber eigentlich meint 'glauben' ja etwas ganz anderes. Wenn in der Bibel vom 'Glauben' die Rede ist, dann ist damit nicht ein 'Für-wahr-' oder 'Für-wahrscheinlich-' oder doch zumindest 'Für-möglich-halten' gemeint; sondern 'Glauben' im biblischen Sinne meint: 'sein Vertrauen darauf setzen'. An Gott glauben heißt also nicht (nur), die Existenz eines höheren Wesens oder einer höheren Macht -bei uns allgemein "Gott" genannt- für wahrscheinlich oder doch zumindest für möglich halten; und glauben heißt auch nicht: Dinge selbst dann für möglich zu halten, wenn sie unserer Logik, unseren bisherigen Erfahrungen oder den sogenannten Naturgesetzen widersprechen; sondern glauben / an Gott glauben heißt: das, was wir hören, sehen und erleben in einen größeren Zusammenhang zu bringen, - oder -genauer gesagt- : glauben / an Gott glauben heißt: dies alles mit Gott in Zusammenhang zu bringen und dann im Vertrauen darauf, dass Gott es gut mit uns meint, bei allen unseren Entscheidungen nicht nur danach zu fragen, was 'vernünftig' ist, sondern auch

Predigt zur Goldenen Konfirmation am 14.06.2009 Seite 5 und vor allem danach zu fragen, was dem Willen Gottes entspricht. Verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern setze dein Vertrauen ungeteilt auf den HERRN! Denke an ihn bei allem, was du tust; er wird dir den richtigen Weg zeigen. Ich muss in diesem Zusammenhang wieder an den 23.Psalm denken (den Sie / den wir alle einmal auswendig gelernt haben): Der Herr ist mein Hirte, darum wird es mir an nichts mangeln. Er weidet mich auf grüner Aue und führet mich zum frischen Wasser. Er erquicket meine Seele. Er führet mich auf rechter Straße um seines Namens willen. Als dieser bekannte Psalm einst aufgeschrieben wurde, lebten die Israeliten noch mehr oder weniger am Rande des Kulturlandes und das heißt: die Wiesen und Felder der näheren Umgebung waren bald abgegrast. Und weil der nächste Weideplatz oft viele Kilometer entfernt war und weil zwischen den einzelnen Weideplätzen nicht selten weite Steppengebiete lagen, wären viele der Schaf- und Ziegenherden dort wahrscheinlich schon bald verhungert, wenn es da nicht die Hirten gegeben hätte, - Hirten, die nicht nur die wilden Tiere vertrieben, sondern auch den

Predigt zur Goldenen Konfirmation am 14.06.2009 Seite 6 Überblick hatten und die deshalb wussten, wo es noch grüne Wiesen gab und wo Brunnen oder Oasen zu finden waren. Auch wir Menschen brauchen einen solchen 'guten Hirten'; auch wir brauchen jemanden, der den Überblick hat und den Weg weiß. Und darum: Verlass dich nicht auf deinen Verstand, sondern setze dein Vertrauen ungeteilt auf den HERRN! Denke an ihn bei allem, was du tust; er wird dir den richtigen Weg zeigen. Amen.