Die Individualpsychologie Alfred Adlers Einführung Die wichtigsten psychologischen Richtungen Tiefenpsychologie Verhaltenspsychologie Gestalt-/Kognitive Psychologie Humanistische Psychologie Systemische Psychologie Fokus: Unbewusste Vorgänge im Menschen. Menschliches Verhalten. Strukturen und Ordnung im psychischen Geschehen. Entfaltung der Persönlichkeit Mensch als Teil eines Systems 1
Einführung Die wichtigsten psychologischen Richtungen Tiefenpsychologie Verhaltenspsychologie Gestalt-/Kognitive Psychologie Humanistische Psychologie Systemische Psychologie Sigmund Freud Psychoanalyse Alfred Adler C.G. Jung Individualpsychologie Analytische Psychologie Psychologische Grundlage unserer Arbeit Einführung Die Tiefenpsychologie 2
Themen Entstehung / Geschichte Grundlagen Individualpsychologie und Psychoanalyse Persönlichkeitstheorie von Alfred Adler Menschenbild Entstehung / Geschichte wurde Anfang des 20. Jahrhunderts vom österreichischen Arzt und Psychotherapeuten Alfred Adler gegründet. 3
Alfred Adler Begründer der Individualpsychologie Alfred Adler (1870-1937) Alfred Adler einer der 3 Väter der Tiefenpsychologie 4
Entstehung / Geschichte Adler ist der Meinung, dass zwischenmenschliches Verstehen und Verstanden werden durch Menschenkenntnis und Selbsterkenntnis erworben werden können. Menschenkenntnis soll dabei nicht nur Theorie, sondern als Instrument der gegenseitigen Hilfe Lebenspraxis werden. Entstehung / Geschichte Obwohl die meisten Menschen kein entsprechendes Studium absolviert haben, halten sich viele für kompetente Menschenkenner. Die Wirklichkeit sieht jedoch anders aus. 5
Entstehung / Geschichte Sowohl das familiäre als auch das politische und gesellschaftliche Leben krankt an unserer eingeschränkten Menschenkenntnis. Aber so erstrebenswert Menschenkenntnis und zwischenmenschliches Verstehen auch sind, so schwierig sind sie zu erlangen. Entstehung / Geschichte Die Psyche des Menschen zu verstehen steht im Zentrum des Lebenswerkes von Alfred Adler. Sein Verdienst ist es, dieses Verstehen wissenschaftlich lehrbar gemacht und mit der Individualpsychologie eine Lehre geschaffen zu haben, die auch Nicht-Fachleute verstehen und anwenden können. 6
Entstehung / Geschichte Der Begriff «Individualpsychologie» wurde von Adler gewählt, um entgegen Freuds «zerlegender» analytischer Psychologie die Unteilbarkeit (lat. individere = unteilbar) des Individuums zu betonen. Grundlagen Im Gegensatz zu Sigmund Freud sah Adler den Menschen nicht als triebgesteuertes, sondern als ganzheitliches Wesen mit einem freien Willen, zielgerichtet, Entscheidungen treffend und selbstverantwortlich. 7
Vergleich mit der Psychoanalyse von Sigmund Freud Individualpsychologie Holismus ganzheitliche Betrachtung des Menschen Menschliches Verhalten ist final (zielorientiert) Psychoanalyse Analytische Betrachtung des Menschen (Drei-Instanzen- Modell «Über-Ich Ich Es») Verhalten von Menschen wird kausal betrachtet (Ursache Wirkung) Persönlichkeitstheorie von Alfred Adler Adler ging davon aus, dass die biologische Unvollkommenheit des Neugeborenen psychische und soziale Minderwertigkeitsgefühle bei ihm hervorrufen. Dieses kann man durchaus als «natürliches» Minderwertigkeitsgefühl bezeichnen. 8
Persönlichkeitstheorie von Alfred Adler Nach Adler strebt der Mensch danach, dieses Gefühl der «Minderwertigkeit» durch ein Geltungsstreben zu überwinden. Das Ziel dieses Strebens besteht darin, das eigene Potenzial zu verwirklichen und damit von einer Minus- in eine Plussituation zu gelangen. Persönlichkeitstheorie von Alfred Adler Im natürlichen Streben nach Sicherheit und Zugehörigkeit entscheiden wir uns für bestimmte Verhaltensmuster, mit denen wir vor allem in der Kindheit entsprechend gute Erfahrungen gemacht haben. Diese Verhaltensmuster bringen uns von einem Gefühl der Unterlegenheit in ein Gefühl der Überlegenheit vom Minus zum Plus. 9
Persönlichkeitstheorie von Alfred Adler + Gefühl der Überlegenheit + Gefühl Gleichwertigkeit = Basis für positive menschliche Beziehung Entwicklung der Persönlichkeit Minderwertigkeitsgefühl ( Mangellage) Persönlichkeitstheorie von Alfred Adler Nach Adler entwickelt jeder Mensch in den ersten Lebensjahren sein eigenes «System» oder «inneres Programm» um sein Leben zu bewältigen. In der Individualpsychologie nennt man dieses System «Lebensstil» 10
Persönlichkeitstheorie von Alfred Adler Der Lebensstil ist das Ergebnis, wie das Kind Einflüsse seiner Umwelt (in erster Linie seiner Herkunftsfamilie) wahrnimmt und diese mit seiner angeborenen «schöpferischen» Fähigkeit und Kreativität unbewusst verarbeitet und interpretiert. Persönlichkeitstheorie von Alfred Adler Der Lebensstil ist seine individuelle Antwort auf die Erfahrungen in der frühen Phase seines Lebens. Es ist das Bild, das das Kind von sich, den anderen und dem Leben / der Welt für sich erschaffen hat. 11
Der Lebensstil Persönlichkeitstheorie von Alfred Adler Dieser Prozess wird angetrieben durch das erwähnte Gefühl der Minderwertigkeit und dem Wunsch nach dessen Kompensation. Er orientiert sich an den Zielen, die das Kind unbewusst in seinen ersten Lebensjahren festgelegt und gefühlsmässig verankert hat. 12
Persönlichkeitstheorie von Alfred Adler Diese unbewussten Ziele geben ihm Orientierung Halt Sicherheit Das Menschenbild der Individualpsychologie 13
Die Einheit der Persönlichkeit Das Menschenbild sieht den Mensch als ein holistisches (ganzheitliches) Wesen als Einheit mit einer einzigartigen Persönlichkeitsstruktur (= Lebensstil). Die körperlichen und seelischen Vorgänge bilden eine unteilbare Einheit, die immer gemeinsam wirksam sind. 14
Das Menschenbild Die Handlungen, Äusserungen und Gefühle werden als bewusste und unbewusste Aktivitäten eines ganzheitlichen Ich betrachtet. Den Mensch sieht die Individualpsychologie auch als ein «Entscheidungen treffendes» und damit selbstverantwortliches Wesen. Das Menschenbild mit einem individuell ausgeprägten Zugehörigkeitsgefühl Gemeinschaftsgefühl (= Zugehörigkeitsgefühl verbunden mit dem Wunsch zum Wohle der Gemeinschaft beizutragen) Minderwertigkeitsgefühl, verbunden mit einem für ihn typischen Kompensationsverhalten. 15
Der Mensch als zielorientiertes Wesen Das Menschenbild Weiter sieht die Individualpsychologie den Mensch als zielgerichtetes (= finales) Wesen das handelt, um etwas zu erreichen oder zu vermeiden. 16
Der Mensch ein soziales Wesen Das Menschenbild Alfred Adler hat bereits Anfang des 20. Jahrhunderts die Förderung der Sozialkompetenz ins Zentrum gestellt, indem er das Konzept vom Gemeinschaftsgefühl entwarf. 17
Das Menschenbild Die besondere Aufmerksamkeit der Individualpsychologie gilt deshalb der Position des Einzelnen innerhalb seines sozialen Bezugsfeldes und den Mustern seiner Beziehungsgestaltung. Der Sinn des Lebens 18
Das Menschenbild Den Sinn des Lebens sieht Adler in der Erfüllung der Lebensaufgaben Liebe, Arbeit und Gemeinschaft in gelungenen sozialen Beziehungen in nützlichen Verhaltensweisen zum Wohl der Gemeinschaft. Das Ergebnis: Psychische und physische Gesundheit Zentrale Bedürfnisse des Menschen Psychologische Bedürfnisse aller Menschen (nach Alfred Adler) 1. Das Bedürfnis dazuzugehören. 2. Das Bedürfnis besser zu werden, zu wachsen, zu lernen. 3. Das Bedürfnis ein Gefühl der eigenen Bedeutung zu haben wertgeschätzt zu werden. 4. Das Bedürfnis nach Ermutigung. 19