Thüringer Porzellan. Du : die Zeitschrift der Kultur. Band (Jahr): 42 (1982) Weihnachten 1982 : Eisenach und die Wartburg. PDF erstellt am:

Ähnliche Dokumente
Kirche Dornach (Solothurn) : Architekt Hermann Baur BSA, Basel ; Architekt Vinc. Bühlmann, Dornach

Bert Neumann, Bühnenbildner

Sekundarschule Kleindietwil BE

Zeitschrift: Bauen + Wohnen = Construction + habitation = Building + home : internationale Zeitschrift

Wohnanlage Tapachstrasse Stuttgart : Architekten Faller & Schröder, Stuttgart

Vier Tafeln aus dem Album von Ernst Benary [Bilder]

Altersheim und Personalhaus in Düsseldorf- Garath. Architekt Prof. Gottfried Böhm, Köln

Lutherische Kirche in Imatra, Finnland : , Architekt : Prof. Alvar Aalto, Helsinki

Schule als Innenstadt : Hauptschule Absbergasse, Wien, : Architekt : Rüdiger Lainer, Wien

Das Werk : Architektur und Kunst = L'oeuvre : architecture et art

Frei Otto. Band (Jahr): 68 (1981) Neue Architektur in Deutschland. PDF erstellt am: Persistenter Link:

Zeugen des Grauens : Fotos von Don McCullin

VSI-Beilage : Innenarchitektur/Design



Einfamilienhaus Vuille, Bern, : Architekt Rolf Mühlethaler

Einfamilienhaus in Witikon, Zürich : 1959, Architekt Eduard Neuenschwander SIA, Zürich

Atelierhaus an der Wuhrstrasse in Zürich : 1953/54, Ernst Gisel, Architekt BSA/SIA, Zürich

Heft 6: Kleine Investitionen - grosser Wert = Petits investissements - grande valeur = Small investments - big value

Heft 6: Kleine Investitionen - grosser Wert = Petits investissements - grande valeur = Small investments - big value

School of Social Service Administration, Universität von Chikago

Das Werk : Architektur und Kunst = L'oeuvre : architecture et art

Knoll 8/15 : Design-Möbel als Way of Life

Umbau Restaurant "Zur Kantorei" am Neumarkt in Zürich : 1967, Architekt Wolfgang Behles BSA, Zürich

Kantonalbank Zug : Architekten : Leo Haffner BSA/SIA und Alfons Wiederkehr, Zug : Ingenieur : Emil Schubiger, SIA, Zürich

VSI-Beilage Innenarchitektur/Design : Umbau Haus Bröhan, Düsseldorf

JETZT : junge Kunst aus der Schweiz, Europa und Amerika

Das Werk : Architektur und Kunst = L'oeuvre : architecture et art. Architektur und Fotografie = Architecture et Photographie

Zahlen : Leben und Arbeiten in der Birsstadt

Haus für zwei Familien in Kerzers FR : Architekturgemeinschaft Atelier 5

Zeitschrift: Bauen + Wohnen = Construction + habitation = Building + home : internationale Zeitschrift

Bauten und Projekte : die Qualitäten einer alten Stadt

Universität und Spitäler in Aarhus auf Jütland, Dänemark : Architekten Prof. Kay Fisker, C.F. Moller und Povl Stegmann

Entwicklung der Motorisierung der Armee

Dbase III+ : Auswertung von Chorgerichtsmanualen

Das Werk : Architektur und Kunst = L'oeuvre : architecture et art

Das Streichquartett Appenzell, 1874

Drei Häuser in Oslo : 1954, Eigenheime der Architekten Arne Korsmo und Chr. Norberg- Schultz

Architekturbüro Bargetze, Vaduz

Architekturbüro Bargetze, Vaduz

Verkehrsleitzentrale mit Polizeidienstgebäude, Schafisheim

Das israelische Nationalmuseum in Jerusalem

Welche Dienstleistungen bieten Technische Museen in der Ingenieurausbildung?

Plastik von Hanspeter Fitz in der Technischen Hochschule Stuttgart

Ihr geschützter Bereich Organisation Einfachheit Leistung

Einfamilienhaus am Sonnenberg in Zürich : Architekt Ernst Gisel BSA/SIA, Zürich

Fachbereich Mathematik Prof. K. Grosse-Brauckmann D. Frisch WS 2007/08 10./ Gruppenübung

1 - Prüfungsvorbereitungsseminar

Schwimmhalle Deauville = Piscine à Deauville = Swimming-pool at Deauville

VSI-Beiträge : Innenarchitektur/Design

Das Werk : Architektur und Kunst = L'oeuvre : architecture et art

6.5. Rückgewinnung des Zeitvorgangs: Rolle der Pole und Nullstellen

Pädagogische Studienreisen nach Apulien

Aufgabe 8 (Gewinnmaximierung bei vollständiger Konkurrenz):

Analysis I. Vorlesung 17. Logarithmen. R R, x exp x,

4. Musterlösung. Problem 1: Kreuzende Schnitte **

Eisen-Glas-Architektur und Jugendstil in Paris

Gewerkschaftliche Rundschau für die Schweiz : Monatsschrift des Schweizerischen Gewerkschaftsbundes

18. Dynamisches Programmieren

Die Austrocknung des jungen Betons

Backup- und Restore-Systeme implementieren. Technische Berufsschule Zürich IT Seite 1

tutorial N o 1a InDesign CS4 Layoutgestaltung Erste Schritte - Anlegen eines Dokumentes I a (Einfache Nutzung) Kompetenzstufe keine Voraussetzung

Meredith Memorial Hall Drake Universität, Des Moines/Iowa

Neuronale Netze. M. Gruber (1) ausgeloste Reiz ist x (1) = (1) (s (1) ) mit (1) (s) = 1 sgn(s 1 ) sgn(s 2 ) T. .

Kleiner Fermatscher Satz, Chinesischer Restsatz, Eulersche ϕ-funktion, RSA

Multilineare Algebra und ihre Anwendungen. Nr. 6: Normalformen. Verfasser: Yee Song Ko Adrian Jenni Rebecca Huber Damian Hodel

Versicherungstechnischer Umgang mit Risiko

Reminiszenzen an griechische Baukunst : das Zürcher Kunsthaus von Karl Moser

Contents blog.stromhaltig.de

Hallenbad Zürich-Altstetten

Weitere NP-vollständige Probleme

Der Schweizer Pavillon an der Internationalen Weltausstellung 1958 in Brüssel

Landessportbund Brandenburg e.v.

Finnisch-russische Schule in Helsinki = Ecole russe et finlandaise à Helsinki = Russian and Finnish school in Helsinki

Die Annäherung der Binomialverteilung durch die Normalverteilung am Beispiel eines Modells der Schadenversicherung

Die Siedler von. Ein spannendes Gemeinschafts-Geländespiel. Ziel des Geländespiels und Bezug zur Nehemia-Geschichte

Praktikum Physikalische Chemie I (C-2) Versuch Nr. 6

nonparametrische Tests werden auch verteilungsfreie Tests genannt, da sie keine spezielle Verteilung der Daten in der Population voraussetzen

AKADEMIE DER WISSENSCHAF1'EN

Grundgedanke der Regressionsanalyse

Polygonalisierung einer Kugel. Verfahren für die Polygonalisierung einer Kugel. Eldar Sultanow, Universität Potsdam,

Änderungen Bis : Personengruppe 101 bei RV-Pflicht Vorgehen im Juli

Lektion 12. A1 ich bin. ich habe. 1. Was passt zusammen?

Architektur und Tourismus im Tessin

Netzwerkstrukturen. Entfernung in Kilometer:

Datenträger löschen und einrichten

Ionenselektive Elektroden (Potentiometrie)

Potenzen einer komplexen Zahl

Neubauten im Basler Rheinhafen : Architekten Bräuning, Leu, Dürig, Basel

1.1 Grundbegriffe und Grundgesetze 29

13.Selbstinduktion; Induktivität

Band (Jahr): 127 (2001)

Das zum dualen Problem (10.2) gehörige Barriere-Problem lautet analog

-1- Alles kein Zufall. - Starkes Markenmanagement - Inhaltsverzeichnis und Übersicht

DLK Pro Multitalente für den mobilen Datendownload. Maßgeschneidert für unterschiedliche Anforderungen.

1. Änderungstarifvertrag (TV Tariferhöhung2012 AWO Hamburg) vom 25. Mai 2012

Der Wohnbau von Alvar Aalto an der Interbau Berlin 1957

Elemente der Mathematik - Sommer 2016

Akademischer Lehrgang Video-Journalismus

Transkript:

Thürnger Porzellan Autor(en): Objekttyp: Scherf, Helmut Artcle Zetschrft: Du : de Zetschrft der Kultur Band (Jahr): 42 (1982) Heft 12: Wehnachten 1982 : Esenach und de Wartburg PDF erstellt am: 09.01.2018 Persstenter Lnk: http://do.org/10.5169/seals-304610 Nutzungsbedngungen De ETH-Bblothek st Anbetern der dgtalserten Zetschrften. Se bestzt kene Urheberrechte an den Inhalten der Zetschrften. De Rechte legen n der Regel be den Herausgebern. De auf der Plattform e-perodca veröffentlchten Dokumente stehen für ncht-kommerzelle Zwecke n Lehre und Forschung sowe für de prvate Nutzung fre zur Verfügung. Enzelne Dateen oder Ausdrucke aus desem Angebot können zusammen mt desen Nutzungsbedngungen und den korrekten Herkunftsbezechnungen wetergegeben werden. Das Veröffentlchen von Bldern n Prnt- und Onlne-Publkatonen st nur mt vorherger Genehmgung der Rechtenhaber erlaubt. De systematsche Specherung von Telen des elektronschen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schrftlchen Enverständnsses der Rechtenhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständgket oder Rchtgket. Es wrd kene Haftung übernommen für Schäden durch de Verwendung von Informatonen aus desem Onlne-Angebot oder durch das Fehlen von Informatonen. Des glt auch für Inhalte Drtter, de über deses Angebot zugänglch snd. En Denst der ETH-Bblothek ETH Zürch, Rämstrasse 101, 8092 Zürch, Schwez, www.lbrary.ethz.ch http://www.e-perodca.ch

Thürnger Porzellan Helmut Scherf f. ;. X % <w s N *^ \ v ' w ' Teekanne aus dem sogenannten Haartrachtenservce. Lmbach, um 1780. Thürnger Museum, Esenach Rechts: Türke («Asen») und Indaner («Amerka») aus ener Erdtelfolge. 20,6 bzw. 20,1 cm. Lmbach, um 1775. Museen der Stadt Erfurt, Angermuseum Wenn vom geschätzten Thü rnger Porzellan gespro chen wrd, kann de überaus reche und rezvolle Esenacher Samm lung ncht übersehen werden. Im vormalgen Marstall des spätbarokken neuen Resdenzschlosses am Marktplatz verent se, Tel des Thü rnger Museums, typsche und ausge wählte Bespele der namhaften Manufakturen nsbesondere des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Darüber hnaus sucht de ästhetsch anspruchs voll und zuglech orgnell und nfor matv gestaltete Exposton An schluss an de Lestungen der Gegen wart und verdeutlcht damt de bewusste Tradtonspflege der heutgen Porzellanndustre n Thürngen. Und tatsächlch: Es st ncht nur das landschaftsverbundene lebenswerte Gepräge deser Porzellane, auch Umfang und Lestungsvermögen der thürngschen Porzellanndustre schern hr frühzetg schon enen vorderen Platz. De Nacherfndung des Porzellans n Thürngen, de n zwe, vermutlch sogar n dre Fällen unabhängg von der Lestung Johann Fredrch Böttgers erfolgte, st gegen 1760 n St zendorf m Schwarzatal, n Lmbach m Sommer 1761 und n Bretenbach um 1775/76 anzusetzen. Se wurde von ver bedeutenden Persönlch keten erbracht, Poneren n der Geschchte der Porzellanmachere: dem Laborantensohn und Pastor Georg Henrch Macheled aus Cursdorf, den passonerten Glas- und Glasfarbenmachern Johann Gotthelf und Johann Gottfred Grener aus

JU ** WN** Y IN-, 4èJ %' I c "VtfCW f

*, * «*'. > v.» * "-- ^ <y ^*afc_ * 0^ <1 ws ft H\àn ^/ V: J '^ v. '. *mw Bldplatte n Rokokorahmen (Geburtstagsgabe). 19,5 x 26,8 cm. Lmbach, um 1775. Museen der Stadt Erfurt, Angermuseum 76

é?âs / m*9 ' * à * v/ \ r. 8 * t* * WW ft V <d >. m ; L» I '" w <? aï.' s.-b \ V«t. M! ar kr*** CS é jf /^ m %Z Ir E v* ".? * K P «" flp >r. ' 7;

r y>- M t/t/ttt/.fftf&rts «'-W- '-Ü y «*; $ l 2 v»/ v A <k ^IßW^M** LA <s/<c/ /M -r/ /7tl ïïês&s Tasse mt Untertasse. Gotha, um 1820. Museen der Stadt Gotha, Schlossmuseum. Rechts: Deckeltasse mt Untertasse. Gera, um 1785-1790. Museum des Kunsthandwerkes (Grassmuseum), Lepzg Lmbach sowe dem Asbacher Glas mester Chrstan Zacharas Graebner. In den thürngschen Terrtoralstaa 78 ten (um de Mtte des 18. Jahrhun derts zählte man auf der «Narren jacke Deutschlands» noch mmer en gutes Dutzend Klen- und Zwerg staaten) gehen de lestungsfähgen Fabrken überwegend auf enen bürgerlchen Unternehmungsgest zurück. Bürgerlche Gewerbetre bende, n der Regel Kompanen, waren de Bestzer deser wetge hend prvatwrschaftlchen Unter nehmen. Genau besehen bldet allen de Manufaktur n Kloster Velsdorf ene Ausnahme. So bestmmten de sozale Herkunft der Egner und der Status der Betrebe Art und Wesen der Erzeugnsse ncht unwesentlch und bewrkten, dass sch von An begnn neue Produktonsmethoden und en neues Absatzsystem heraus bldeten. Vor allem n den «Waldfabrquen» Wallendorf, Lmbach, Bre tenbach und Rauensten herrschte en praktscher Geschäftssnn vor. Man war genötgt, de Fabrken mehr und mehr mt technschen Hlfsmtteln auszustatten, den Ablauf der Arbet so rentabel we möglch zu gestalten und sch m Laufe der Zet neue, nämlch klenbürgerlche und bäuerlche Abnehmerkrese zu erschlessen. Und das Erstaunlche: Ungeachtet des vorherrschenden kaufmännschen Denkens wurden de ästhetschen Belange ncht ver nachlässgt. Aus enem natürlchen, stlscheren Empfnden heraus snd Funkton und Schönhet n vorbldl-

/w s n >. "*r"1* "j^?- H ^^^^H W*- fat mpv II : t ÄStHÄ»:1 Folgende Doppelsele, lnks: Der Astronom. 15,2 cm. Wallendorf, um 1792. Museum des Kunsthandwerkes (Grassmuseum), Lepzg; rechts: Junges Paar vor brennendem Haus, sene Habe bergend. 26,2 cm. Volkstedt. um 1775. Museum des Kunsthandwerkes (Grassmuseum), Lepzg eher Wese verbunden worden. Da Altthürnger Prozellan wenger für de fürstlche Tafel bestmmt war, dafür aber n stärkerem Masse dem Geschmack des Bürgers, des Hand werkers und Bauern Rechnung trug, ergab sch zwangsläufg ene volks tümlche Ausrchtung n der Auffas sung, n Form und Dekor. So erklärt sch der unverwechselbare Charak ter des Kraftvollen, Urwüchsgen, Nav-Frschen, der Anmut und Zer lchket jedoch ncht entbehrt. Gerade m Berech des Fgürlchen das stellt sch dese egenständge Le stung des Thürnger Porzellans en prägsam dar. De ländlchen Motve, Bauern, Wnzer. Gärtner, Schäfer, Bergleute, Muskanten, snd echte Volkstypen, auf dem Boden Thürn gens gewachsen, dem Leben, dem Alltag abgeschaut. Ähnlches glt für de rezvollen mehr bürgerlchen und klenbürgerlchen Sujets: Gelehrte, Kaufleute, Handwerker, Jäger, we se etwa n Volkstedt, Wallendorf oder Lmbach produzert und ganz auf de Mentaltät der Thürnger abgestmmt wurden. En Stück loka ler Kulturgeschchte wrd her pla stsch veranschaulcht. Dese Fguren und Fgurengruppen konnten n Messen, Nymphenburg, n Ludwgs burg oder Höchst kaum n solcher Natürlchket und Orgnaltät, solch rührender, charmanter Unbeholfen het entstehen. Trotz mancher Män gel n der Masse, der Modellerung und Stafferung haben se sch damt enen blebenden Wert und enen ständg wachsenden Käufer- und Lebhaberkres geschert.

M ^_y W Vt ; p*" > / j MM al A_ Y^L_ \^L }_ : B r S t _ * %th P PS**"' àf fr mm ^ v :'_tf_w- wt ^^^-mm^^^mm-. ^Bl Wf l ^" "^BB f U, smméê-wm 1 Àm r m\.^^ VSL, vm mf^^wjo va -J fj