Thürnger Porzellan Autor(en): Objekttyp: Scherf, Helmut Artcle Zetschrft: Du : de Zetschrft der Kultur Band (Jahr): 42 (1982) Heft 12: Wehnachten 1982 : Esenach und de Wartburg PDF erstellt am: 09.01.2018 Persstenter Lnk: http://do.org/10.5169/seals-304610 Nutzungsbedngungen De ETH-Bblothek st Anbetern der dgtalserten Zetschrften. Se bestzt kene Urheberrechte an den Inhalten der Zetschrften. De Rechte legen n der Regel be den Herausgebern. De auf der Plattform e-perodca veröffentlchten Dokumente stehen für ncht-kommerzelle Zwecke n Lehre und Forschung sowe für de prvate Nutzung fre zur Verfügung. Enzelne Dateen oder Ausdrucke aus desem Angebot können zusammen mt desen Nutzungsbedngungen und den korrekten Herkunftsbezechnungen wetergegeben werden. Das Veröffentlchen von Bldern n Prnt- und Onlne-Publkatonen st nur mt vorherger Genehmgung der Rechtenhaber erlaubt. De systematsche Specherung von Telen des elektronschen Angebots auf anderen Servern bedarf ebenfalls des schrftlchen Enverständnsses der Rechtenhaber. Haftungsausschluss Alle Angaben erfolgen ohne Gewähr für Vollständgket oder Rchtgket. Es wrd kene Haftung übernommen für Schäden durch de Verwendung von Informatonen aus desem Onlne-Angebot oder durch das Fehlen von Informatonen. Des glt auch für Inhalte Drtter, de über deses Angebot zugänglch snd. En Denst der ETH-Bblothek ETH Zürch, Rämstrasse 101, 8092 Zürch, Schwez, www.lbrary.ethz.ch http://www.e-perodca.ch
Thürnger Porzellan Helmut Scherf f. ;. X % <w s N *^ \ v ' w ' Teekanne aus dem sogenannten Haartrachtenservce. Lmbach, um 1780. Thürnger Museum, Esenach Rechts: Türke («Asen») und Indaner («Amerka») aus ener Erdtelfolge. 20,6 bzw. 20,1 cm. Lmbach, um 1775. Museen der Stadt Erfurt, Angermuseum Wenn vom geschätzten Thü rnger Porzellan gespro chen wrd, kann de überaus reche und rezvolle Esenacher Samm lung ncht übersehen werden. Im vormalgen Marstall des spätbarokken neuen Resdenzschlosses am Marktplatz verent se, Tel des Thü rnger Museums, typsche und ausge wählte Bespele der namhaften Manufakturen nsbesondere des 18. und frühen 19. Jahrhunderts. Darüber hnaus sucht de ästhetsch anspruchs voll und zuglech orgnell und nfor matv gestaltete Exposton An schluss an de Lestungen der Gegen wart und verdeutlcht damt de bewusste Tradtonspflege der heutgen Porzellanndustre n Thürngen. Und tatsächlch: Es st ncht nur das landschaftsverbundene lebenswerte Gepräge deser Porzellane, auch Umfang und Lestungsvermögen der thürngschen Porzellanndustre schern hr frühzetg schon enen vorderen Platz. De Nacherfndung des Porzellans n Thürngen, de n zwe, vermutlch sogar n dre Fällen unabhängg von der Lestung Johann Fredrch Böttgers erfolgte, st gegen 1760 n St zendorf m Schwarzatal, n Lmbach m Sommer 1761 und n Bretenbach um 1775/76 anzusetzen. Se wurde von ver bedeutenden Persönlch keten erbracht, Poneren n der Geschchte der Porzellanmachere: dem Laborantensohn und Pastor Georg Henrch Macheled aus Cursdorf, den passonerten Glas- und Glasfarbenmachern Johann Gotthelf und Johann Gottfred Grener aus
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r y>- M t/t/ttt/.fftf&rts «'-W- '-Ü y «*; $ l 2 v»/ v A <k ^IßW^M** LA <s/<c/ /M -r/ /7tl ïïês&s Tasse mt Untertasse. Gotha, um 1820. Museen der Stadt Gotha, Schlossmuseum. Rechts: Deckeltasse mt Untertasse. Gera, um 1785-1790. Museum des Kunsthandwerkes (Grassmuseum), Lepzg Lmbach sowe dem Asbacher Glas mester Chrstan Zacharas Graebner. In den thürngschen Terrtoralstaa 78 ten (um de Mtte des 18. Jahrhun derts zählte man auf der «Narren jacke Deutschlands» noch mmer en gutes Dutzend Klen- und Zwerg staaten) gehen de lestungsfähgen Fabrken überwegend auf enen bürgerlchen Unternehmungsgest zurück. Bürgerlche Gewerbetre bende, n der Regel Kompanen, waren de Bestzer deser wetge hend prvatwrschaftlchen Unter nehmen. Genau besehen bldet allen de Manufaktur n Kloster Velsdorf ene Ausnahme. So bestmmten de sozale Herkunft der Egner und der Status der Betrebe Art und Wesen der Erzeugnsse ncht unwesentlch und bewrkten, dass sch von An begnn neue Produktonsmethoden und en neues Absatzsystem heraus bldeten. Vor allem n den «Waldfabrquen» Wallendorf, Lmbach, Bre tenbach und Rauensten herrschte en praktscher Geschäftssnn vor. Man war genötgt, de Fabrken mehr und mehr mt technschen Hlfsmtteln auszustatten, den Ablauf der Arbet so rentabel we möglch zu gestalten und sch m Laufe der Zet neue, nämlch klenbürgerlche und bäuerlche Abnehmerkrese zu erschlessen. Und das Erstaunlche: Ungeachtet des vorherrschenden kaufmännschen Denkens wurden de ästhetschen Belange ncht ver nachlässgt. Aus enem natürlchen, stlscheren Empfnden heraus snd Funkton und Schönhet n vorbldl-
/w s n >. "*r"1* "j^?- H ^^^^H W*- fat mpv II : t ÄStHÄ»:1 Folgende Doppelsele, lnks: Der Astronom. 15,2 cm. Wallendorf, um 1792. Museum des Kunsthandwerkes (Grassmuseum), Lepzg; rechts: Junges Paar vor brennendem Haus, sene Habe bergend. 26,2 cm. Volkstedt. um 1775. Museum des Kunsthandwerkes (Grassmuseum), Lepzg eher Wese verbunden worden. Da Altthürnger Prozellan wenger für de fürstlche Tafel bestmmt war, dafür aber n stärkerem Masse dem Geschmack des Bürgers, des Hand werkers und Bauern Rechnung trug, ergab sch zwangsläufg ene volks tümlche Ausrchtung n der Auffas sung, n Form und Dekor. So erklärt sch der unverwechselbare Charak ter des Kraftvollen, Urwüchsgen, Nav-Frschen, der Anmut und Zer lchket jedoch ncht entbehrt. Gerade m Berech des Fgürlchen das stellt sch dese egenständge Le stung des Thürnger Porzellans en prägsam dar. De ländlchen Motve, Bauern, Wnzer. Gärtner, Schäfer, Bergleute, Muskanten, snd echte Volkstypen, auf dem Boden Thürn gens gewachsen, dem Leben, dem Alltag abgeschaut. Ähnlches glt für de rezvollen mehr bürgerlchen und klenbürgerlchen Sujets: Gelehrte, Kaufleute, Handwerker, Jäger, we se etwa n Volkstedt, Wallendorf oder Lmbach produzert und ganz auf de Mentaltät der Thürnger abgestmmt wurden. En Stück loka ler Kulturgeschchte wrd her pla stsch veranschaulcht. Dese Fguren und Fgurengruppen konnten n Messen, Nymphenburg, n Ludwgs burg oder Höchst kaum n solcher Natürlchket und Orgnaltät, solch rührender, charmanter Unbeholfen het entstehen. Trotz mancher Män gel n der Masse, der Modellerung und Stafferung haben se sch damt enen blebenden Wert und enen ständg wachsenden Käufer- und Lebhaberkres geschert.
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