Brücke Passau. Caritasverband für die Diözese Passau e.v. Höllgasse Passau

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Transkript:

Brücke Passau Caritasverband für die Diözese Passau e.v. Höllgasse 24 94032 Passau

Jahresrückblick 2015 Brücke Passau Aufgabenfeld: Die Brücke Passau betreut straffällig gewordene Jugendliche im Alter von 14 bis 21 Jahren, die Auflagen vom Amtsgericht Passau bzw. der Staatsanwaltschaft Passau erhalten haben. Das Angebot umfasst Beratungsgespräche, sowie die Vermittlung, Koordination und sozialpädagogische Begleitung von Arbeitsauflagen. Die Arbeitsstunden müssen in einer öffentlichen oder sozialen Einrichtung geleistet werden, hierfür darf kein Geld verlangt werden. Die Jugendlichen müssen die Arbeitsauflage in ihrer Freizeit erbringen. Ziel der Maßnahme ist unter anderem die Verhinderung der Rückfälligkeit delinquenter Jugendlicher. Arbeitsauflagen stellen eine sinnvolle Alternative zum Jugendarrest dar. Sie sind eine Sanktionsform, aus der für den Jugendlichen positive Erfahrungen gewonnen werden können. Die Jugendlichen erhalten durch das Ableisten gemeinnütziger Tätigkeiten die Möglichkeit, den von ihnen verursachten Schaden, wenigstens auf ideeller Ebene, selbst wieder gut zu machen. Außerdem wird die soziale Kompetenz der Jugendlichen gefördert, da in den Einrichtungen Pünktlichkeit, Zuverlässigkeit, sowie Engagement verlangt wird. Die Brücke Passau vermittelt die Einsatzstellen, kontrolliert die Erfüllung der verhängten Weisung und gibt Rückmeldung an das Jugendgericht und die Staatsanwaltschaft. Werden Problemlagen erkannt, greift die Brücke Passau sozialpädagogisch ein. Sie führt z. B. Gespräche bei Schwierigkeiten mit den Eltern, Problemen in der Lehrstelle oder Schule und bietet Unterstützung bei Behördengängen. Oft wird auch an andere Beratungsstellen z. B. an die Suchtberatung, an die Erziehungsberatung, an die Schuldnerberatung oder an die Schwangerenberatung weitervermittelt. Ein weiterer Teil unserer Netzwerkarbeit besteht darin den Kontakt zu den derzeit 70 Einsatzstellen z.b. Altenheime, Bauhöfe und Tierheime in Stadt und Landkreis Passau zu halten. Nach Ableisten der Sozialstunden wird das Verfahren gegen den Jugendlichen vom Amtsgericht eingestellt. Bei Nichterfüllung der Arbeitsauflage wird ein Jugendarrest verhängt. Die Durchführung und Koordination der richterlichen Weisung nach 10 JGG erfolgt im Auftrag der Jugendämter von Stadt und Land Passau.

Statistik 2015: Geschlecht, Alter, Tätigkeit und Einsatzstellen: 73% der Klienten sind junge Männer im Alter von 16 bis 20 Jahren. Die Zahl der abzuleistenden Stunden liegt im Schnitt bei 40 Arbeitsstunden. Ein Großteil der Klienten geht noch zur Schule (120). Berufstätig oder in einer Ausbildung befinden sich 56 junge Männer und Frauen. 92 junge Menschen waren während der Betreuungszeit auf der Suche nach einer Arbeitsstelle. Die Arbeitsstunden müssen in sozialen oder öffentlichen Einrichtungen abgeleistet werden. Ein Großteil der Jugendlichen war in Senioren-und Pflegeheimen tätig, da dort die Möglichkeit besteht am Wochenende zu arbeiten. Dort kann sowohl in der Pflege, als auch in der Küche oder mit dem Hausmeister mitgearbeitet werden. Auch Einsatzstellen wie Tierheime oder Gemeindebauhöfe wurden oft vermittelt. Die Ableistung der Sozialstunden in Kinder-oder Jugendeinrichtungen ging im Vergleich zum Vorjahr stark zurück. Dies liegt daran, dass eine Arbeit dort die Vorlage eines erweiterten Führungszeugnisses voraussetzt, welches nach Beantragung innerhalb von zwei Wochen vorliegt. Ein Großteil der Jungen und Mädchen will aber nach dem Gespräch bei der Brücke zeitnah mit der Ableistung der Sozialstunden beginnen und nehmen daher ungern die Wartezeit von zwei Wochen in Kauf. Der Jugendliche muss dies selbst bei seiner zuständigen Kommune beantragen, die anfallenden Kosten dafür trägt der DiCV. Diagramm: Einsatzstellen

Abschluss des Verfahrens: Im Jahr 2015 wurden 322 junge Menschen von der Brücke Passau betreut. 188 davon erfüllten ihre Auflagen planmäßig, d. h. in der vom Gericht festgelegten Frist. Weitere 34 schlossen ihre Arbeit nach einer Fristverlängerung positiv ab. Die übrigen Jugendlichen haben sich trotz Aufforderung nicht bei der Brücke Passau gemeldet. 23 Jugendliche haben nur einen Teil ihrer Auflagen erfüllt und bei 21 wurde der gerichtliche Beschluss geändert. Bei nicht vollständig erfüllten Verfahren entscheidet der zuständige Richter am Amtsgericht dann darüber, ob eine erneute Chance gewährt wird die Stunden noch abzuleisten, oder ob Jugendarrest verhängt wird. Diagramm: Fallabschluss Deliktverteilung: Die häufigsten Delikte 2015 waren Ordnungswidrigkeiten, wie Schulversäumnissen und Verkehrsdelikten, Diebstähle, Körperverletzung und Verstöße gegen das Betäubungsmittelgesetz. Die Zahl der BtmG Delikte hat sich im Vergleich zum Vorjahr sogar verdoppelt. Diagramm: Deliktverteilung Fahren ohne Fahrerlaubnis Bedrohung BtmG Schwere Körperverletzung Körperverletzung Beleidigung Betrug Sachbeschädigung Einbruch Diebstahl OWi Verkehrsdelikt OWi Schulversäumnis

Begleitete Maßnahme - Über n Berg : Ist eine ganztägige Wanderung mit zwei Sozialpädagoginnen und einem Theologen eine "Strafe", eine "Belohnung" oder eine gute Möglichkeit, um ein paar Sozialstunden herumzukommen? Die beiden Sozialpädagoginnen Renate Ascher und Katharina Wagner von der Caritas "Brücke Passau" machen in ihrer Beratungstätigkeit die Erfahrung, dass das normale Büro zwar ein angemessener Ort für ein Gespräch mit Jugendlichen ist, die in Konflikt mit dem Gesetz gekommen sind - oftmals bräuchte es aber viel mehr Zeit und eine ganz andere Umgebung, damit ein lebensberatendes Gespräch noch eine ganz andere Tiefe erhält. So entschieden sich die beiden Sozialpädagoginnen aufgrund der positiven Vorjahrserfahrung, auch heuer wieder dafür eine ganz andere Form zu wählen. Gemeinsam mit dem Caritasseelsorger Andreas Kindermann, planten sie die sozialpädagogisch begleitete Maßnahme Über n Berg. Der Berg, der felsige Weg, die verschiedenen Punkte einer Bergwanderung sprechen für sich und sind Impuls, um mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Das Wandern in freier Natur schafft eine ganz andere Gesprächsatmosphäre, außerdem kann man sich aussuchen, wann, wie lange und mit wem man ins Gespräch kommen will. Für die Teilnahme wurden vorwiegend Jugendliche ausgewählt, die aufgrund ihres Delikts (u. a. Diebstahl, Körperverletzung...) oder ihrer Lebenssituation schwer zu vermitteln waren. Das Leitungsteam war sich auch darüber klar, dass es beim Projekt "Über n Berg" nicht um ein belehrendes Moralisieren nach dem Motto "Dieser Weg wird kein leichter sein, dieser Weg ist steinig und schwer" geht. Vielmehr bestimmten die Jugendlichen die Themen, suchten bei den Erwachsenen Rat und Austausch und kamen auch untereinander ins Gespräch über die großen und kleinen Themen des Lebens. So erzählten die Gruppe während der fünfstündigen Wanderung über den Lusen-Gipfel von ihren Lebensentwürfen, sie gaben Einblick darin, was ihnen im Leben wirklich wichtig ist und erzählten von ihren Ängsten und Befürchtungen und diskutierten diese auch untereinander. Manche Stationen am Berg regten zum Nachdenken an: Was hat sich bei mir im Alltag angestaut und findet keinen Abfluss? Welche Steine im Weg sind zu überwinden? Wo erlebe ich mein persönliches "Teufelsloch", meinen Teufelskreis, in den ich immer wieder zurückfalle? Manche wollten dann auch ganz bewusst alleine gehen, um nachdenken zu können. Zurück am Parkplatz war die bunt gemischte Gruppe aus neun Jugendlichen und drei Betreuern gut zusammengewachsen. Alle Teilnehmer haben auch noch Arbeitsstunden in sozialen oder öffentlichen Einrichtungen, wie Altenheim, Tafel oder Gemeindebauhof ableisten müssen, um ihre richterliche Weisung vollständig abzugelten. War die Wanderung dann eine "Strafe" oder eine "Belohnung"? Die beiden Caritas- Mitarbeiterinnen fühlen sich von den positiven Rückmeldungen bestätigt und erhoffen sich von dieser "Ergänzung" zum System der Sozialstunden einen länger anhaltenden positiven Effekt.

Netzwerkarbeit Besuch der Jugendarrestanstalt Landau: Im vergangen Oktober 2015 haben die Mitarbeiterinnen der Brücke Passau, sowie ihre Fachbereichsleitung Frau Paul gemeinsam die Jugendarrestanstalt in Landau a. d. Isar besucht. Zum einen, um die wiedereröffnete Einrichtung kennenzulernen und zum anderen, um einen Einblick darin zu erhalten, was mit Jugendlichen passiert, die ihre Sozialstunden nicht erfüllt haben. Das Brücke-Team wurde von einem Justizvollzugsbeamten durch die Jugendarrestanstalt für junge Männer geführt. Zu Beginn wurde das Aufnahmeverfahren der Arrestanstalt erklärt. Die Begehung führte zudem durch die Zellen (i. d. R. Einzelzellen), den Speisesaal, den Aufenthaltsraum, die Waschräume, die Gartenanlage, die Bibliothek und die Werkstatt. Im Aufenthaltsraum finden unter anderem Vorträge zum Thema Schulden statt. Grundsätzlich nutzen die Jugendlichen die Angebote wie Vorträge, Bibliothek und Werkstatt, da sie über jede Abwechslung froh sind. Insgesamt war es eine sehr interessante und informative Führung. Die Brücke Passau konnte so den Kontakt und die Zusammenarbeit zur Jugendarrestanstalt intensivieren. Zudem hat man einen Eindruck darüber bekommen, wie der Aufenthalt in der Jugendarrestanstalt ist und kann so den Jugendlichen der Brücke anschaulicher beschreiben, was sie erwartet, falls es zu einem Arrestantritt kommen sollte. Begleitete Maßnahme Flüchtlingshilfe am Hbf. Passau: Aufgrund des starken Flüchtlings Zustroms in Passau und Umgebung ergab sich für die Mitarbeiterinnen der Brücke Passau zusammen mit den straffällig gewordenen Jugendlichen die Möglichkeit im Rahmen der Flüchtlingshilfe am Hbf. Passau aktiv mitzuhelfen. Viele Jugendlichen hatten den Wunsch ihre Arbeitsauflage in der Flüchtlingshilfe abzuleisten. Ihre Hilfe wurde in der Tee- und Kaffeeküche, sowie in der Essensausgabe für Flüchtlinge benötigt. Die Eindrücke und Erlebnisse wurden mit den Jugendlichen besprochen. Personelle Besetzung: Zwei Sozialpädagoginnen, Frau Wagner mit 16,5 Stunden und Frau Ascher mit 15 Wochenstunden sind in der Brücke Passau beschäftigt. Von Februar bis Anfang Mai war Frau Stolz- Birkeneder mit 3,5 Stunden zusätzlich zu ihrer Rente beschäftigt. Frau Wagner begann am zum 01.05.2016, als Nachfolge von Frau Fritz, in der Brücke Passau zu arbeiten. Die Verwaltungsaufgaben erledigt Frau Schwarz mit einer Wochenarbeitszeit von 6 Stunden.

Das Team die Brücke Passau heute: v. li.: Die Sozialpädagogin Renate Ascher, Helga Schwarz im Sekretariat, die Sozialpädagogin Katharina Wagner und Erika Paul, die Fachbereichsleiterin Jugend- und Familienhilfe.