Zum Vorlesen für Kinder ab 4 Jahren! Nancy Walker-Guye Maren Briswalter (Illustrationen) Schneehäschens Weihnachtsüberraschung In der Nacht hatte es geschneit, heute war Weihnachten. Schneehäschen, Waschbär und Bär freuten sich. Sie waren unterwegs zu Dachs, um mit ihm zu feiern.»schaut«, rief Schneehäschen,»dort ist das Haus!«1
Dachs öffnete die Tür:»Schön, dass ihr gekommen seid. Herein mit euch!hallo Dachs«, sagte Bär.»Danke, dass du uns eingeladen hast!bei dir ist es immer so gemütlich und warm«, fügte Waschbär hinzu. Es duftete nach Apfel und Zimt. Schneehäschen lief das Wasser im Mund zusammen. Aber es war ungeduldig; es wollte den anderen endlich seine Weihnachtsüberraschung zeigen. 2
»Überraschung!«, rief Schneehäschen.»Das ist Fuchs! Er feiert Weihnachten mit uns.«fuchs lächelte schüchtern. Die anderen schauten ihn an und sagten nichts.»fuchs ist meine Weihnachtsüberraschung«, erklärte Schneehäschen.»Ein neuer Freund für uns alle!ach so«, sagte Dachs,»hallo Fuchs.Hallo Fuchs«, sagten auch Bär und Waschbär knapp.»danke, dass ich dabei sein darf«, sagte Fuchs und streckte ihnen die Pfote hin. 3
Aber Dachs, Bär und Waschbär nickten ihm nur zu. Dann machte sich einer nach dem anderen davon. In einer Ecke tuschelten sie miteinander.»die mögen mich nicht«, flüsterte Fuchs Schneehäschen zu.»aber sicher mögen sie dich«, sagte Schneehäschen.»Komm!«Es zog Fuchs mit sich zu seinen Freunden.»Weihnachten ist nicht dasselbe, wenn Fuchs dabei ist«, sagte Waschbär gerade. Er hatte Schneehäschen und Fuchs nicht kommen hören. Schneehäschen traute seinen Ohren nicht.»was seid ihr nur für Freunde!«, rief es zornig.»warum muss Weihnachten jedes Jahr gleich sein?schon gut, Schneehäschen«, sagte Fuchs.»Ich gehe wohl besser.«4
Bevor jemand ein Wort sagen konnte, war Fuchs verschwunden. Die Tür stand noch offen, und ein eiskalter Wind stieß sie weiter auf. Schnee wirbelte herein.»fuchs!«, rief Schneehäschen.»Lieber Fuchs! Komm zurück!«schneehäschen trat vor die Tür. Es dämmerte, und Fuchs war nirgends zu sehen. Schneehäschen lauschte, hörte aber nur den Wind in den Bäumen. Schneehäschen spürte, wie ihm die Tränen kamen. Es kehrte ins Haus zurück.»ich habe Fuchs gesagt, dass ihr euch freut, wenn er zum Weihnachtsfest kommt«, schluchzte Schneehäschen.»Aber ihr habt euch nicht gefreut!«die Freunde sagten nichts. Dann räusperte sich Waschbär.»Doch«, sagte er.»was ich gesagt habe, war Quatsch.Hätte ich ihm doch die Pfote gegeben«, sagte Bär nach einer Weile.»Ich wohne hier«, sagte Dachs.»Ich hätte ihn freundlicher begrüßen sollen.«er schaute zu Boden.»Entschuldige, Schneehäschen.Mir tut es auch leid«, sagte Waschbär.»Mir auch«, sagte Bär.»Kommt«, schlug Dachs vor,»wir suchen Fuchs und fragen ihn, ob er doch mit uns Weihnachten feiern will.ich weiß nicht, wo er wohnt«, sagte Schneehäschen.»Fuchs hat erzählt, dass seine Höhle versteckt im Wald liegt. Wenn es dunkel ist, hat er sogar selber Mühe, sie zu finden.dann beeilt euch«, sagte Bär»Wir müssen ihn finden, bevor es stockfinster ist!«5
Die Freunde brachen auf. Während sie Fuchs überall suchten, wurde es immer dunkler im Wald. Es begann wieder zu schneien, und die Freunde konnten Fuchs' Spuren nicht sehen. Inzwischen war Fuchs auf dem Heimweg. Anfangs folgte er seinen Spuren vom Hinweg. Dann aber verdeckte der Neuschnee sie, und der Mond verschwand hinter den Wolken. Fuchs hatte sich verirrt. Er fror. Er hatte Angst. Aber er versuchte tapfer zu sein.»ich schlafe im Freien«, dachte er.»morgen früh finde ich den Heimweg bestimmt.«in einer Schneewehe grub er sich eine kleine Höhle, kroch hinein und rollte sich zusammen. Ein Zweig knackte. Das Herz von Fuchs klopfte. Er hörte Schritte. Die kamen näher und näher... 6
»Fuchs!«, hörte er eine vertraute Stimme.»Wo bist du?«fuchs schaute aus seiner Höhle heraus.»schneehäschen!«, rief er glücklich.»ich habe mir große Sorgen gemacht«, sagte Schneehäschen und fiel Fuchs um den Hals. Die Freunde standen verlegen daneben. Der Bär scharrte mit dem Fuß.»Es tut uns schrecklich leid...«, sagte er.»...dass wir so gemein zu dir waren«, fuhr Dachs fort und traute sich nicht, dem Fuchs in die Augen zu schauen.»fuchs«, sagte Waschbär leise,»verzeihst du uns?«fuchs schaute von einem zum anderen. Dann lächelte er.»bestimmt.kommst du mit uns zurück, um Weihnachten zu feiern?«, fragte Dachs. Fuchs zögerte.»bitte, sag ja«, sagte Schneehäschen und drückte Fuchs die Pfote.»Na gut«, sagte Fuchs. Schneehäschen jubelte, und die anderen stimmten mit ein. Und dann gingen sie zurück, zum Haus von Dachs.»Armer Fuchs«, sagte Bär.»Du zitterst ja. Soll ich dich tragen?«er hob Fuchs auf seine Schultern.»Halt dich gut fest.ich friere auch«, klagte Schneehäschen.»Und ich erst«, sagte Waschbär. Bär hob Schneehäschen auf, Dachs hob Waschbär auf. Schneehäschen drückte sich fest an Fuchs.»Zum Glück haben wir dich gefunden!«7
Bei Dachs zuhause aßen die Freunde Honigäpfel mit Zimt. Dann machten sie Himbeersaft und Pfefferminztee, sie kochten Kastanienpudding, Karottensuppe und Haselnusseintopf, und sie backten einen Blaubeerkuchen. Als sie gerade essen wollten, kratzte es an der Tür. 8
»Eichhörnchen!«, rief Dachs.»Komm doch herein!ist alles in Ordnung?«, fragte Eichhörnchen.»Ich habe euch nach einem Fuchs rufen hören und bin aufgewacht.«es schaute sich um.»wer ist denn Fuchs?Ich«, sagte Fuchs und trat hinter den Freunden hervor.»also haben sie dich gefunden«, sagte Eichhörnchen.»Zum Glück«, sagte Bär.»Fuchs feiert Weihnachten mit uns.feiere doch mit uns, Eichhörnchen!«, schlug Dachs vor. Das ließ sich Eichhörnchen nicht zweimal sagen.»ich hatte noch nie schönere Weihnachten«, sagte Fuchs.»Jetzt habe ich...«, Fuchs schaute zu Schneehäschen,»eins...«, er schaute zu Bär,»zwei...«, er schaute zu Dachs,»drei...«, er schaute zu Waschbär,»vier...«, dann schaute er zu Eichhörnchen.»Fünf!«, rief Eichhörnchen.»Fünf wunderbare neue Freunde«, sagte Fuchs. Dann setzten sich alle. Sie aßen und lachten und redeten. 9
Als es schon spät in der Nacht war, gingen die Freunde nach draußen. Sie tollten und spielten im Schnee bis in die frühen Morgenstunden. 10
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