Germanistik Marlen Frömmel Unterrichtsstunde: Erstrezeption der Erzählung Aus dem Leben eines Taugenichts von Joseph von Eichendorff und ihre Einbettung in die Epoche der Romantik Unterrichtsentwurf
Stundenentwurf (SPÜ Deutsch, SS 2005) Name: Marlen Frömmel Klasse: 8a Datum: 15.06.2005 Rahmenthema: Jetzt wird s romantisch - Gesichter einer Literaturepoche Stundenthema: Erstrezeption der Erzählung Aus dem Leben eines Taugenichts von Joseph von Eichendorff und ihre Einbettung in die Epoche der Romantik Gesamtziel: SchülerInnen sind befähigt, Texte der Romantik (Eichendorff) verstehend zu lesen, und ihre Kenntnisse zur Epoche der Romantik zu festigen bzw. zu vertiefen. Teilziele: 1. SchülerInnen sind befähigt, Auszüge aus dem Leben eines Taugenichts zu den Aspekten der Gesellschaftskritik verstehend zu lesen, dabei lautes und stilles Lesen weiter zu üben und Leseeindrücke sprachlich angemessen wiederzugeben. 2. SchülerInnen sind in der Lage, wesentliche Elemente der Erzählhandlung zu erfassen, um Ansatzpunkte für die Textanalyse zu erarbeiten und zu ü- ben (Handlung, Figuren, Erzählweise). 3. SchülerInnen können anhand der Erzählung ein weiteres Merkmal der E- poche der Romantik erkennen, deren Vertreter Eichendorff ist. 1
1. Vorstellung des Stundenthemas - In den letzten Stunden habt ihr schon verschiedene Texte der Romantik kennen gelernt. - Heute soll es aber nicht um die Schauerromantik oder Gedichte gehen, sondern um einen 3. Aspekt den der Kritik. - Als Beispiel für die Spätromantik werden wir uns mit Joseph von Eichendorffs Aus dem Leben eines Taugenichts beschäftigen. - Was verbindet ihr denn mit einem Taugenichts? Vervollständigen des Tafelbildes: Taugenichts Lösung: - Wenn man nur das Wort betrachtet, erkennt man seine imperativische Zusammensetzung. - Der Taugenichts ist also eine Person, die nichts taugt, von der Arbeit anderer lebt, zu nichts zu gebrauchen ist, weil er sich ungeschickt und tölpelhaft anstellt und eventuell auch moralische Defizite hat, weil er unehrlich oder nichts vertrauenswürdig ist. - Im Verlauf der Stunde werden wir dann sehen, ob diese Vorstellung auch auf Eichendorffs Taugenichts zutrifft. 2. Überleitung zur Erzählung - Übernehmt bitte das Thema der Stunde, während die Kopien herumgehen. - Eichendorff ist euch ja schon durch seine Gedichte bekannt, doch er war nicht nur Lyriker, sondern auch einer der wichtigsten Erzähler des 19. Jahrhunderts. - Sein Taugenichts ist das meistgelesene Werk der Romantik. 1
3. Erstrezeption - Aus Zeitgründen werde ich euch jetzt den Anfang der Erzählung vorlesen. - Doch schon hier bekommt man einen Eindruck vom Taugenichts und Hinweise auf den weiteren Verlauf seines Lebens. - Textauszug Gibt es Fragen? 4. Vertiefte Rezeption I - Um den Alltag und den Charakter des Taugenichts näher zu beschreiben, bearbeitet ihr jetzt in 2 Gruppen den Text. o Gruppe 1: In welcher Situation befindet sich der Taugenichts zu Beginn der Erzählung? Welche Beweggründe hat er, sein Dorf zu verlassen? o Gruppe 2: Was unterscheidet ihn von den anderen Dorfbewohnern? Wie bewertet er deren Leben? - Übernehmt die Tabelle und lest euch den Text noch mal durch. - Tragt eure Ergebnisse stichpunktartig in die entsprechende Spalte ein und denkt bei der Beantwortung auch an 2 der 3 Aspekte einer Analyse: Wer erzählt? Was wird erzählt? Vervollständigen des Tafelbildes: Situation und Beweggründe Beziehung zu Dorfbewohnern Lösung: - Ich-Erzähler - Unbeschwerte Daseinsfreude, selbst nach Rauswurf Gruppe 1: - Mühle - Dorf - Sitzen auf der Türschwelle - Ich und der Vater - Standpauke/Hinauswurf - Frühling - Sonnenschein - in die Welt gehen Gruppe 2: - Weltoffener Mensch - Bedürfnis nach freiem Leben - Opposition gegen Normalität - Sieht die Natur nicht nur als Arbeitsplatz - graben und pflügen - gestern und vorgestern und immerdar - Philister - akzeptieren nur eigenen Fleiß - alles andere wird gering geachtet, abgelehnt 2