Kulturdolmetscherinnen und -dolmetscher. Lehrer, Eltern und Schüler

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Transkript:

Kulturdolmetscherinnen und -dolmetscher für Bildungseinrichtungen Lehrer, Eltern und Schüler

Projektbeteiligte Träger: Integrationsrat Göttingen KooperationspartnerInnen: Institut für angewandte Kulturforschung e.v. (IFAK): Schulung, Evaluation Bildungsgenossenschaft Südnds. e.v. (BIGS) Koordination Netzwerk Migration Region Göttingen

Ausgangssituation Deutliche Benachteiligung von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund im deutschen Schulsystem Fast jede/r vierte Schüler/in mit Migrationshintergrund verlässt die Schule ohne Abschluss Zuwandererkinder sind in Hauptschulen und Förderschulen über- und in weiterführenden Schulen, wie Realschulen und Gymnasien unterrepräsentiert

Ursachen für den Schulmisserfolg Distanz zwischen Elternhaus und dem Schul- bildungsprozess der Kinder Nur partielle Zusammenarbeit von Schule und Elternhaus. Verbesserung in der 2. und 3. Generation Schulen verfügen nur über unzureichende Kenntnisse der kulturellen und sozialen Hintergründe Die Informationen erreichen die Eltern nur Die Informationen erreichen die Eltern nur unzureichend.

Geringe Elternbeteiligung In der Regel haben die Migranteneltern ein großes Interesse an der Bildung ihrer Kinder. Viele Eltern haben einen unzureichenden Informationsstand, Schwellenängste, sprachliche Defizite sowie ein anderes Rollenverständnis. Eine weitere Ursache für die Zurückhaltung der Migranteneltern ist ein bestehendes Misstrauen gegenüber den Bildungseinrichtungen

Fazit Die Schnittstelle zwischen Elternhaus und Bildungseinrichtungen markiert sensible und schwierige Stellen Die Zusammenarbeit/ Kooperation von Eltern und Schulen entscheidet maßgeblich über die Integrations- und Bildungschancen der Kinder Die KulturdolmetscherInnen sollen genau an dieser Schnittstelle als Vermittelnde und ÜbersetzerInnen zwischen den Kulturen tätig werden.

Zielsetzung Die Zusammenarbeit von Schulen und Migranteneltern fördern Schulische Integration von Schülerinnen und Schülern mit Migrationshintergrund nachhaltig verbessern den interkulturellen Dialog erleichtern interkulturelle Öffnung der Erziehungs- und Bildungseinrichtungen i i fördern

Profil der DolmetscherInnen 1. Herkunftsländer: Deutschland (türkischer Migrationshintergrund), t Irak, Libanon, Kosovo, Algerien, Usbekistan und Russland 2. Sprachkenntnisse: Arabisch, kurdisch, türkisch, russisch, serbisch, kroatisch, polnisch, albanisch, französisch und usbekisch

Profil der DolmetscherInnen 3. Geschlecht: Sechs Frauen und vier Männer 4. Rekrutierung: Über direkte Ansprache durch soziale Netzwerke 5. Berufliche Qualifikation LehrerInnen, Medizinstudium, Krankenschwester, Agraringenieurin, Historikerin, Sprachwissenschaftler, Handelschule, IT- Anwender

Schulungsinhalte: Interkulturelles Training (40h) Theorien interkultureller Kommunikation,Übungen Kommunikationstraining und Gesprächsführung (40h) Konfliktbearbeitung ng und Mediation (10h) Entwicklung des Kindes und Jugendlichen (40h) Schulsystem und Schulrecht (20h) Datenschutz und Dokumentation (20h)

Dienstleistungen und Angebote: Beratung für Eltern und SchülerInnen Beratung für Lehrer und Lehrerinnen Schullaufbahnberatung Beratung bei Konflikten (Schlichtung) Begleitung bei Eltern-Lehrer-Gesprächen (Sprechtage, Elternabende) Übersetzungen (Elternbriefe, Informationsmaterialien, Einladungen)

Wir informieren: Über die Profile der Göttinger Schulen Außerschulische Hilfsangebote Besonderheiten des deutschen Schulsystems Fördermaßnahmen Kulturgeprägte Erziehungsstile

Auswertung Alle TeilnehmerInnen haben die Qualifizierungsmaßnahme i erfolgreich abgeschlossen Positive Resonanz in der Öffentlichkeit Zugang g zu den Schulen differiert stark Migranteneltern müssen gezielt über soziale Netzwerke (Migrantenorganisationen, informelle Treffpunkte) angesprochen werden

Ausblick Die Pilotphase und die Finanzierung des Projektes enden im Dezember diesen Jahres Akquirierung von Drittmitteln Wichtiger Baustein kommunaler Integrationspolitik Übertragung des Konzeptes Kulturdolmetscher auf weitere Bereiche/ Bedarfe möglich und sinnvoll