AKTENVORTRAG STRAFRECHT

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HESSISCHES MINISTERIUM DER JUSTIZ - JUSTIZPRÜFUNGSAMT - Zweite juristische Staatsprüfung AKTENVORTRAG STRAFRECHT Die Aufgabe besteht (ohne Deckblatt) aus 9 Seiten und ist vollständig durchnummeriert. Der Aufgabentext ist zu Beginn auf Vollständigkeit zu überprüfen.

- 1 - Polizeipräsidium Südosthessen Datum: 26.02.2008 Polizeidirektion Offenbach 316201-037123-2002107 2. Polizeirevier (interne Anz.-Nummer) Berliner Str. 213 63067 Offenbach am Main Sachbearbeitende Dienststelle: EG Mühlheim Tel.: 069/8098-5200 Strafanzeige aufgenommen am 26.02.2008 durch Wiedmann, POK Straftaten Diebstahl gemäß 242 StGB Betrug gemäß 263 StGB Tatzeit Donnerstag, 31.01.2008 bis Donnerstag, 21.02.2008 Tatort 63165 Mühlheim am Main Robert-Bosch-Weg 23 Begehungsweise Sparbuch entwenden, Geld abheben Schadenssumme (erlangtes Gut) 2.000,00 Anlass: Name/ Firma: Geburtsname: Vorname: Philipp Geburtsdatum: 07.08.1979 Geburtsort: Nationalität: Beruf: Personalien Tatverdächtiger SCHEPONIK SCHEPONIK Gießen deutsch Letzter Aufenthalt PLZ: 63165 Ort: Mühlheim am Main Str., Haus-Nr.: Robert-Bosch-Weg 23

- 2 - Geschädigte Anlass: Name/ Firma: EBERT Geburtsname: EBERT Vorname: Corinna Geburtsdatum: 17.03.1984 Geburtsort: Nationalität: Beruf: Stuttgart deutsch Letzter Aufenthalt PLZ: 63165 Ort: Mühlheim am Main Str., Haus-Nr.: Robert-Bosch-Weg 23 Sachverhalt Die Geschädigte erschien am 26.02.2008 auf hiesiger Dienststelle und gab nach erfolgter Belehrung folgenden Sachverhalt an: Ich wohne in der oben genannten Adresse in Mühlheim. Mein Freund und ich haben uns vor kurzem getrennt, er wohnt aber immer noch bei mir. Mein Bruder Mike wohnt auch in der Wohnung. Am 20.02.2008 wollte ich von meinem Sparbuch Geld abheben. Das Sparbuch habe ich zuhause in meinem Schrank deponiert. Zuhause stellte ich fest, dass von dem Sparbuch von einer fremden Person Geld abgehoben worden war. Laut Eintragung im Sparbuch wurden am 31.01., 07.02. und 14.02. in Beträgen von jeweils 500,00 Abhebungen durchgeführt. Mir fiel gleich auf, dass die Abhebungen jeweils donnerstags im Wochenrhythmus vorgenommen worden waren. Um herauszubekommen, wer regelmäßig mein Sparbuch erleichtert, legte ich mich am darauf folgenden Donnerstag, den 21.02.2008 auf die Lauer. Ich versteckte mich in dem direkt an mein Zimmer angrenzenden Badezimmer, von dem aus ich durch die nur angelehnte Tür meinen Schrank beobachten konnte. Gegen 16:00 Uhr sah ich dann, wie mein damaliger Freund, der Philipp Scheponik an den Schrank ging und mein Sparbuch herausnahm. Ich traute mich nicht, ihn in diesem Moment anzusprechen. Also verließ er unbehelligt mein Zimmer. Als ich abends gegen 20.00 Uhr wieder nachsah, lag das Sparbuch wieder im Schrank. Allerdings war eine Eintragung über eine Abhebung in Höhe von 500 vom 21.02.2008, 16:26 Uhr hinzugekommen. Am nächsten Tag erkundigte ich mich auf der Bank, wie es denn sein kann, dass jemand anderes von meinem Sparbuch abheben könnte. Dort gab man mir die Auskunft, dass dies ohne Ausweisdokument bis 2.000,- möglich sei. Der Philipp Scheponik hatte noch nie eine Vollmacht für dieses Konto und auch nie meine Zustimmung, dort etwas abzuheben. Neben ihm hat glaube ich auch mein ebenfalls in der Wohnung lebender Bruder Mike Ebert gewusst, wo ich mein Sparbuch deponiere. Vermutlich hat Philipp es nach jeder Abhebung wieder in den Schrank zurückgelegt.

- 3 - Ich habe den Philipp dann auch im Beisein meines Bruders auf die Sache angesprochen. Er gab zu, das Geld abgehoben zu haben. Viel mehr hat er dazu nicht gesagt. Wissen Sie, es ist ja nicht nur wegen des Geldes. Das Sparbuch habe ich von meinem im letzten Jahr gestorbenen Vater bekommen. Auch mein Bruder hat so ein Sparbuch über insgesamt 20.000,-. Und da hat es mich eben besonders verletzt, dass gerade der Philipp, dem ich vertraut habe, etwas davon genommen hat. Deshalb stelle ich Strafantrag gegen Philipp Scheponik wegen aller in Betracht kommender Delikte. Die Auszahlungsbelege und eine Kopie des Sparbuches liegen der Anzeige bei. Die Bescheinigung über die Anzeigenerstattung wurde der Geschädigten ausgehändigt. Wiedmann (Wiedmann, POK) Hinweise des Justizprüfungsamtes: Es ist davon auszugehen, dass in dem Sparbuchvertrag zwischen der Geschädigten Corinna Ebert und ihrer Bank vereinbart ist, dass Auszahlungen bis zu 2.000 in jedem Fall an den tatsächlichen Besitzer des Sparbuches ohne Überprüfung von dessen Identität oder etwaigen Vollmachten erfolgen.

- 4 - FRAU CORINNA EBERT Nr. 303304460 ROBERT-BOSCH-WEG 23, 63165 MÜHLHEIM AM MAIN Unterschrift Datum Text Lauf-Nr./ Buchungsdatum bei handschrift Tausender Konto-Nr. licher Eintra gung Hunderter Abgang/Zugang Guthaben EUR EURT0951 Übertrag 1 303304460 ****20.000,00+ *****20.000,00 EURT0951 31.01.2008 BAR 2 303304460 *****500,00- *****19.500,00 EURT0951 07.02.2008 BAR 3 303304460 *****500,00- *****19.000,00 EURT0951 14.02.2008 BAR 4 303304460 *****500,00- *****18.500,00 EURT0951 21.02.2008 BAR 5 303304460 *****500,00- *****18.000,00 6 7 8 9 10 Zinsen sind einkommenspflichtig 4/5 Spar-Auszahlung 303304460 Ebert Konto lautend auf Name, Vorname/Firma Kennwort Betrag EUR 500,-- 31.01.2008 P. Scheponik Datum Unterschrift

- 5 - Spar-Auszahlung Konto lautend auf Name, Vorname/Firma 303304460 Ebert Kennwort Betrag EUR 500,-- 07.02.2008 P. Scheponik Datum Unterschrift Spar-Auszahlung Konto lautend auf Name, Vorname/Firma 303304460 Ebert Kennwort Betrag EUR 500,-- 14.02.2008 P. Scheponik Datum Unterschrift Spar-Auszahlung Konto lautend auf Name, Vorname/Firma 303304460 Ebert Kennwort Betrag EUR 500,-- 21.02.2008 P. Scheponik Datum Unterschrift

- 6 - Polizeidirektion Offenbach 316201-037123-2002107 (interne Anz.-Nummer) Datum: 28.02.2008 Beginn: 10:30 Uhr Der/die nachgenannte Beschuldigte erschien (x) auf Grund einer Vorladung ( ) aus eigener Veranlassung Beschuldigtenvernehmung Name, Vorname, ggf. Geburtsname Scheponik, Philipp Staatsangehörigkeit/geb. am, in Deutscher, geb. 07.08.1979 in Gießen, Beruf/Wohnort, Straße, Hausnummer Student, 63165 Mühlheim am Main, Robert-Bosch-Weg 23, Zutreffendes (x) oder ausfüllen Dem/der Beschuldigten wurde eröffnet, welche Tat ihm/ihr zur Last gelegt werde und welche Strafvorschriften in Betracht kommen. Es wurde darauf hingewiesen, dass es ihm/ihr nach dem Gesetz freistehe, sich zu der Beschuldigung zu äußern oder nicht zur Sache auszusagen und jederzeit, auch schon vor der Vernehmung, einen von ihm/ihr zu wählenden Verteidiger zu befragen. Er/sie wurde ferner darüber belehrt, dass er/ sie zu seiner/ihrer Entlastung einzelne Beweiserhebungen beantragen könne. Der Beschuldigte erklärte: Ich habe mit den Abhebungen vom Sparbuch meiner Freundin nichts zu tun. Ich gebe zwar zu, dass ich finanziell immer ein wenig klamm bin. Aber ich habe es nicht nötig, meine Freundin zu beklauen. Auf Vorhalt, dass sämtliche Auszahlungsbelege mit dem Namen des Beschuldigten unterzeichnet sind: Das besagt doch gar nichts. Auch ihr Bruder, der Mike wusste, wo das Sparbuch liegt. Warum soll er es nicht gewesen sein? Er kann doch ohne weiteres meinen Namen unter den Auszahlungsbeleg schreiben. Mir ist das hier alles zu blöd. Ich sage jetzt nichts mehr. geschlossen: 11:10 Uhr Funke Funke, PK selbst gelesen, genehmigt und unterschrieben P. Scheponik Philipp Scheponik

- 7 - Polizeidirektion Offenbach 316201-037123-2002107 (interne Anz.-Nummer) Datum: 28.02.2008 Beginn: 11:20 Uhr Der/die nachgenannte Zeuge erschien (x) auf Grund einer Vorladung ( ) aus eigener Veranlassung Zeugenvernehmung Name, Vorname, ggf. Geburtsname EBERT, Mike Staatsangehörigkeit/geb. am, in Deutscher, geb. 31.10.1980 in Stuttgart Zutreffendes (x) oder ausfüllen Beruf/Wohnort, Straße, Hausnummer Kaufmännischer Angestellter, 63165 Mühlheim am Main, Robert-Bosch-Weg 23 Mit dem Gegenstand der Vernehmung bekannt gemacht, erklärt der/die Zeuge(in) Folgendes: Ich bin mit dem Beschuldigten weder verwandt noch verschwägert. Ich wurde darauf hingewiesen, dass ich die Auskunft auf solche Fragen verweigern kann, durch deren Beantwortung ich mich oder einen Angehörigen der Gefahr aussetzen würde, wegen einer Straftat oder Ordnungswidrigkeit verfolgt zu werden. Es ist richtig, dass ich zusammen mit meiner Schwester und ihrem ehemaligen Freund im Robert-Bosch-Weg in Mühlheim wohne. Die beiden sind seit etwa einem halben Jahr zusammen. Vor ca. einer Woche, am letzten Freitag gab es Ärger. Corinna kam am Nachmittag aufgeregt in mein Zimmer und erzählte, dass der Philipp 2.000 von ihrem Sparbuch geklaut hätte. Sie sagte, sie hätte ihn beobachtet, wie er das Sparbuch aus ihrem Schrank genommen hätte. Weil sie sich allein nicht getraut hat, den Philipp anzusprechen, sind wir zu zweit in dessen Zimmer gegangen. Er hat dann auch gleich zugegeben, ein paar mal Geld von dem Sparbuch abgehoben zu haben. Er schien sich überhaupt nicht dafür zu schämen. Jedenfalls hat meine Schwester dann wegen dieses Vorfalls gleich Schluss mit ihm gemacht. Auf Nachfrage: Ich wusste auch, wo meine Schwester ihr Sparbuch verwahrt hat. Wenn Sie mir damit aber unterstellen wollen, dass ich selbst meine Schwester beklaut haben könnte, kann ich Ihnen sagen, dass ich eher tot umfallen würde. Es ist nämlich so, dass sowohl meine Schwester als auch ich nach dem Tode unseres Vaters jeweils ein Sparbuch über 20.000 bekommen haben. Mein Vater hat das vor seinem Ableben so verfügt. Ich habe also selbst genug Geld und bin auf das meiner Schwester nicht angewiesen. Außerdem würde sich mein Vater im Grabe umdrehen, wenn ich an ihr Sparbuch gehen würde. geschlossen: 11:45 Uhr Funke Funke, PK selbst gelesen, genehmigt und unterschrieben M. Ebert Mike Ebert

- 8 - Verfügung U.m.A der Staatsanwaltschaft bei dem Landgericht in Darmstadt nach Abschluss der Ermittlungen zur weiteren Veranlassung übersandt. Offenbach, 03.03.2008 Wiedmann (Wiedmann, POK) Staatsanwaltschaft Darmstadt Eingang: 04. MÄRZ 2008

- 9 - Vermerk für die Bearbeitung: 1. Der Sachverhalt ist darzustellen und dahingehend zu begutachten, ob und gegebenenfalls welcher Straftaten der Beschuldigte Scheponik hinreichend verdächtig ist. Die Entscheidung der Staatsanwaltschaft ist vorzuschlagen. Entscheidungszeitpunkt ist der 04.03.2008. 2. Sollten weitere Ermittlungen für erforderlich gehalten werden, so ist davon auszugehen, dass diese durchgeführt worden sind und keine neuen Gesichtspunkte ergeben haben. 3. Im Falle einer Anklage braucht der Anklagesatz nicht formuliert zu werden. Es genügt die Angabe, vor welchem Gericht wegen welcher Straftaten Anklage erhoben werden soll. Entsprechendes gilt bei einem Antrag auf Erlass eines Strafbefehls; ein Vorschlag zum Strafmaß ist dabei entbehrlich. 4. Im Falle einer Einstellung genügt der zusammenfassende Vorschlag, warum und aufgrund welcher Vorschriften das Verfahren eingestellt werden soll. 5. Über den Verbleib von Asservaten braucht nicht entschieden zu werden. 6. Die Auszüge aus dem Bundeszentralregister weisen hinsichtlich des Beschuldigten keine Eintragungen auf. 7. Mühlheim am Main liegt im Bezirk des Amtsgerichts Offenbach und im Landgerichtsbezirk Darmstadt.