Rambach zwischen Schutz und Nutzung Ist eine Anstimmung der Interessen notwendig? Flavio V. Ruffini & Peter Kasal Taufers im Mü Münstertal, Mals & Glurns, Glurns, 14.10.2011 Wer ist der Rambach? ca. 25 km lang, davon ca. 9 km in Südtirol einer der letzten naturnahen Bachläufe intaktes Kontinuum hohe landschafsökologische Vielfalt, hoher Artenreichtum (z.b. deutsche Tamariske) Hohe Wasserqualität angrenzend: Biosphären-Reservat UNESCO, Nationalpark Stilfserjoch Durchfließt vier Gemeinden (eine in der Schweiz drei in Südtirol)
Diskussion für f über die Zukunft des Rambachs Naturnahe Fließgewässer sind Mangelware Hohes Erholungspotenzial Hohes Potenzial für erneuerbare Energie Hohe naturschutzfachliche Wertigkeit (Artenschutz, Ökosystemschutz Berechtigte Anliegen der Fischerei Notwendigkeiten der Landwirtschaft Wieviel Landschaft gehört wem? Sanfte Erholung Fischerei Gemeinde Biosfera Rambach? Hochwasserschutz Landwirtschaft Forstwirtschaft Gemeindefinanzierung Energiewirtschaft Landschafts- und Naturschutz
Formen der BürgerbeteiligungB Einfaches informieren (Aushänge in der Gemeinde) Informieren durch Einsichtnahme und Möglichkeit der schriftlichen Stellungnahmen (z.b. UVP-Verfahren); Informieren durch Bürgerversammlungen und Möglichkeit der direkten Stellungnahmen (z.b. BBT, Zulaufstrecke-Süd) Beteiligung im Zuge konkreter Projektentwicklung (z.b. Verkehrskonzept Meran) Beteiligung von Entwicklungsplanungen (z.b. Gemeinde- Leitbilder, Entwicklungskonzepte, Etsch-Dialog) Methoden und Instrumente der Beteiligung Grundsätzliche Beteiligungsverfahren Formelle Beteiligung (gesetzliche Legitimation) Informelle Beteiligung Methoden Bürgerforen, Bürgerversammlung, Einwohnerfragestunde, Anhörung, öffentliche Gesetzeskonsultation, Bürgerhaushalt, öffentliche Auslegung von Plänen, Zukunftswerkstatt, Zukunftskonferenz, Planungszelle/Bürgergutachten, Mediation, Petition, Open Space, OpenSpace-Online, Ideenwettbewerb, usw.
Ziele des Rambach- Dialogs Bedeutung des Fließgewässers definieren Ziele für die Entwicklung ableiten Interessen offen legen Konflikte und einen möglich Ausgleich aufzeigen Szenarien definieren Kontinuierlicher Dialog mit den betroffenen Gemeinschaften Interessensausgleich? Rambach Potenzielles Interesse Sensibilität, Eigenwert, Potenziale Beeinträchtigung Konflikt Beteiligte am Dialog
Eigenheiten des Rambach Dialogs Prozess Nachhaltigkeit als Grundprinzip (wirtschaftlich, sozial ökologisch) Klarlegung der verschiedenen Interessen Fachliche Argumentation Abgleichs zwischen den Interessen Freiwilliger und informeller Ansatz mit Spielregeln Akzeptanz gegebener rechtlicher Rahmenbedingungen Ergebnisoffen Schritte 1. BürgerversammlungB Erfassen der Ausgangssituation Erfassen der Nutzungsinteressen Einarbeiten der Anregungen und weiterer Abgleich Projektabschluss: Steuerungsgruppe 2. BürgerversammlungB Vorstellung Zwischenergebnisse Konflikte, Abgleich und Szenarienentwürfe Steuerungsgruppe 3. BürgerversammlungB Innerhalb 15.06.2011 Vorstellung Zwischenergebnisse Einarbeiten der Anregungen und Ausarbeiten des Endberichtes Steuerungsgruppe 4. BürgerversammlungB Vorstellung Endergebnisse
Spielregeln Fachliche Kriterien stehen im Vordergrund Flexibilität bei den eigenen Standpunkte und Konsensorientierung Größtmögliche Transparenz Ergebnisoffenheit Aufeinanderzugehen Meinungen werden akzeptiert Einsetzen einer Steuerungsgruppe (Interessensgruppen) Regelmäßige Bürgerversammlungen (ev. Beteiligung auch über Fragebogenaktion usw.) Kommunikation an Medien über einen Delegierten Freiwillige Teilnahme Rambach derzeitige Situation 2 Projekte für Großableitungen im Amt für UVP Entscheidung bisher vertagt Wunsch der Gemeinden diese nicht zu bauen
Schutzbestimmung Rambach Landschaftsplan der Gemeinde Taufers im Münstertal und der Gemeinde Mals Ergänzung Artikel 2, Buchstabe c) Natürliche Landschaft : Der Rambach darf im gesamten Verlauf innerhalb des Gemeindegebietes von Taufers i.m. und Mals aus nachhaltigen ökologischen bzw. landschaftsökologischen Gründen nicht für Großableitungen zur hydroelektrischen Nutzung genutzt werden. Entscheidung der 1. Landschaftsschutzkommission (einstimmig), am 28.09.2011 Wirksamkeit der Schutzbestimmung Einstimmige Entscheidung der 1 LSK zu den Änderungsbeschlüssen LSP Mals und LSP Taufers im Münstertal am 28.09.2011 Beschlüsse wurden den Gemeinden zugesandt; Beschlüsse sind 30 Tage auszuhängen; Anschließend Rechtskraft.
Erste Hausaufgaben Welche Interessensgruppen wollen in der Steuerungsgruppe mitarbeiten (ein Vertreter, ausgewogenes Verhältnis)? Wer kennt Studien, Erhebungen und Analysen welche am Rambach durchgeführt wurden? (zu senden an Peter.Kasal@provinz.bz.it) Wer besitzt nützliches Informationsmaterial? Welche Besonderen Anliegen sollen wir noch berücksichtigen? Projektbearbeitung Koordination: Dr. Peter Kasal Amt für Landschaftsökologie Autonome Provinz Bozen Rittnerstraße 4 39100 Bozen Email: Peter.Kasal@provinz.bz.it Externer Experte Dipl.-Ing. Klaus Michor REVITAL Ziviltechniker GmbH