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Transkript:

Informationsveranstaltung am 29.11.2017 Entdeckung einer Superkolonie der vernachlässigten Ameise Lasius neglectus in Bobenheim-Roxheim Frank Unvericht Fachbereichsleiter Bürgerdienste Gemeinde Bobenheim-Roxheim

Grundlage Fachgutachten zur Bestimmung der Außengrenzen der in Bobenheim-Roxheim lebenden Superkolonie der Vernachlässigten Ameise (Lasius neglectus) von Diplom Biologe Dr. rer. Nat. Martin Felke, Institut für Schädlingskunde in 64354 Reinheim

Gliederung Lebensweise und Schadpotenzial der Vernachlässigten Ameise Bestandsaufnahme in Bobenheim-Roxheim Ergebnis des Fachgutachtens Bekämpfungsverfahren

Lebensweise und Schadpotenzial der Vernachlässigten Ameise Invasive Ameisenart, die vermutlich ursprünglich aus Kleinasien nach Europa eingeschleppt wurde. Seit den 1970er Jahren in Europa stark ausgebreitet. Die Ausbreitung ist zunächst übersehen worden, da die Art mit der einheimischen Lasius alienus (fremde Wegameise) verwechselt wurde. Derzeit von Kirgisien bis Spanien verbreitet. Das nördlichste Vorkommen ist Rostock. Vermutlich erfolgte die Verbreitung ursprünglich durch Transport der Ameisen in Topfpflanzen.

Lebensweise und Schadpotenzial der Vernachlässigten Ameise Die Körperlänge der Arbeiterinnen liegt bei 2,5 bis 3,5 Millimetern. Kopf und Körper sind einheitlich braun gefärbt. Bildet riesige Superkolonien aus. In Spanien lebt eine Superkolonie auf einer Fläche von 14 ha und geschätzten 112 Millionen Arbeiterinnen und 360.000 Königinnen.

Lebensweise und Schadpotenzial der VernachlässigtenAmeise Ernährt sich vor allem von Honigtau und kleineren Insekten wie Blattläuse Die Nester befinden sich vor allem unter Steinen. Im Freiland unterhöhlen sie Gehwege oder Terrassen. Im nördlichen Verbreitungsgebiet werden auch Gebäude besiedelt. Folge: Zerstörung von Dämmmaterial und Kurzschlüsse in Elektroinstallationen, da sie offensichtlich durch elektrische Felder angezogen werden. Verdrängung der einheimischen Ameisenarten durch die Superkolonien

Ergebnisse des Fachgutachtens In Bobenheim-Roxheim hat sich eine Superkolonie der Vernachlässigten Ameise (Lasius neglectus) angesiedelt Die Ameisenart wurde an insgesamt 20 Stellen in der Bahnhofstrasse, der Kettelerstrasse, der Ernst-Roth-Straße, der Wichernstrasse und in der Grünstadter Strasse nachgewiesen. Die Verbreitung der Ameisenkolonie wurde kartiert und die Kolonie- Außengrenzen bestimmt. Im übrigen Gemeindegebiet wurde die Vernachlässigte Ameise dagegen nicht nachgewiesen.

Ergebnisse des Fachgutachtens Überwiegend wurden die Ameisen an Straßenbäumen gefunden, um den von den Blattläusen produzierten Honigtau zu fressen. Nester der Vernachlässigten Ameise wurden mehrfach an der Stammbasis der betroffenen Straßenbäume gefunden. Zudem haben die Ameisen ihre Nester unter dem Verbundpflaster der Gehwege sowie direkt entlang der Hausfassaden angelegt.

Ergebnis des Fachgutachtens Es handelt sich um eine Superkolonie, die aus mehreren Millionen Individuen besteht. Innerhalb der Superkolonie gibt es zahlreiche Teilnester, zwischen denen ein permanenter Austausch stattfindet. Es ist davon auszugehen, dass der gesamte Bereich innerhalb der nachgewiesenen Fundorte von der Lasius neglectus Kolonie besiedelt wird. Es wurde zudem ein Befall in einem Wohnhaus im Bahnhofsviertel festgestellt.

Generell wird empfohlen, die notwendigen Bekämpfungsmaßnahmen von einer Fachfirma durchführen zu lassen. Bekämpfungsverfahren Zur Eindämmung der Superkolonie der vernachlässigten Ameise müssen koordinierte Bekämpfungsmaßnahmen durchgeführt werden. Bekämpfungsmaßnahmen gegen Superkolonien sind nur erfolgreich, wenn die Kommune und die betroffenen Anwohner eng zusammenarbeiten. Je mehr Betroffene keine Bekämpfungsmaßnahmen durchführen (lassen), desto geringer ist die Chance den Befall deutlich zu reduzieren oder zu tilgen. Optimal wäre es, wenn auch nicht betroffene Haushalte im näheren Umfeld der Superkolonie Gelköder auslegen.

Bekämpfung vor allem auch im Winter, da die Ameisen dann keinen Honigtau im Freiland mehr finden. Im Winter sollten daher von den Bewohnern Gelköder in den Haushalten ausgebracht werden. Bekämpfungsverfahren Verwendung von zuckerhaltigen Ködergelen, da sich die Ameise überwiegend von Honigtau ernährt Es handelt sich um gelförmige Fraßköder mit insektiziden Wirkstoff. Ziel ist es, dass die Arbeiterinnen den Wirkstoff aufnehmen und an die Königinnen und Larven verfüttern. Wenn die Königinnen abgetötet werden, kann der Befall getilgt werden.

Bekämpfungsverfahren Unter Verbundpflastersteinen lebende Ameisen sind mit flüssigen Kontaktinsektiziden zu bekämpfen. Die Bekämpfungsmaßnahmen sollten mindestens ein Jahr lang durchgeführt werden. Ausbringung der Gelköder mindestens einmal in allen Gebäuden im betroffenen Gebiet. Außerdem sollten Gelköder grundsätzlich immer bei einem Akutbefall eingesetzt werden.

Bekämpfungsverfahren Ab April / Mai 2018 einmal monatlich Ameisennester im aktuellen Befalls- Gebiet im privaten und im öffentlichen Bereich mit Kontaktinsektiziden behandeln. Im Herbst 2018 erneute Kartierung des Befalls- Gebietes als Erfolgskontrolle.

Schädlingsbestimmung für 20,-- Die Schädlingsbestimmung durch den Experten ist die Voraussetzung für die Durchführung wirkungsvoller Bekämpfungsmaßnahmen. Die Ameisen sind am besten in Fotodöschen in einem gepolsterten Umschlag mit einem Anschreiben unter Beifügung von 20 in bar zu übersenden. Die Bearbeitungsgebühr kann auch überwiesen werden (Überweisungsbeleg mitschicken). Bitte unbedingt E-Mail Adresse und Festnetznummer angeben. Bei gewünschter Ergebnismitteilung auf dem Postweg frankierter und adressierter Rückumschlag beifügen. Schädlingsbestimmung anhand von Fotos nicht möglich! Bitte kein Aufkleben der Schädlinge mit Tesafilm!

Bitte richten Sie Ihren Auftrag zur Schädlingsbestimmung an: Institut für Schädlingskunde Dr. Martin Felke Fritz-Erler-Straße 5 a 64354 Reinheim Telefon: 06162-720 9797 Mobil: 0152 5388 8471 E-Mail: m.felke@schaedlingskunde.de

Empfohlene Insektizide Maxforce Quantum mit dem Wirkstoff Imidacloprid als Ködergel Finicon Avantgarde mit dem Wirkstoff Dimethylarsenat als Ködergel Flüssige Kontaktinsektizide bei Befall von Pflasterflächen Giesmittel und Granulat DAVID Ameisenfrei Giesmittel und Granulat der Firma Bayer

Für Gemeinde und Kreis tätige Schädlingsbekämpfer Firma Hess Dienstleistungen, Lauergasse 31, 67346 Speyer, info@hess-schaedlingsbekaempfung.de, Telefon 06232/312 42 13 Firma Automatenverpflegung K&E GmbH Abteilung Schädlingsbekämpfung, Hans-Böckler-Straße 37, 67454 Haßloch, a.kue.gmbh@web.de, Telefon 0157/87 66 96 41 Firma BPS Gebr. Kilian Schädlingsbekämpfung GbR, 68623 Lampertheim, Heide 47, info@bps-kilian.de, Telefon 06206/912030

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Für weitere Fragen stehen wir Ihnen gerne zur Verfügung. Frank Unvericht Fachbereichsleiter Sicherheit und Ordnung Gemeinde Bobenheim-Roxheim