Demographischer Wandel und Arbeitsmarkt Regionale und gruppenspezifische Probleme sowie Handlungsoptionen für Wirtschaft und Politik

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a) 8,56 b) 13,12 c) 25,84 d) 37,06 e) 67,01 f) 111,50 g) 99,04 h) 87,49

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Transkript:

Prof. Dr. Ernst Kistler INIFES, Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie, ggmbh 86391 Stadtbergen Demographischer Wandel und Arbeitsmarkt Regionale und gruppenspezifische Probleme sowie Handlungsoptionen für Wirtschaft und Politik Vortrag bei der Lawaetz-Stiftung Hamburg, 01. 04. 2009 Inhalt: 1. Demographische Grundlagen 2. Arbeitsmarkt 3. Betriebe 4. Arbeiten können bis zur Rente 5. Erdrückt uns eine demographische Last?

1 600 Entwicklung der Bevölkerung von 2006 bis 2050 in Deutschland (11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung) 1 400 1 200 1 000 800 600 400 200 0-1 3-4 6-7 9-10 12-13 15-16 18-19 21-22 24-25 27-28 30-31 33-34 36-37 39-40 42-43 45-46 48-49 51-52 54-55 57-58 60-61 63-64 66-67 69-70 72-73 75-76 78-79 81-82 84-85 2000 2020 Variante 1 - W1 2050 Variante 1 - W1 2020 Variante 1 - W2 2050 Variante 1 - W2 Quelle: INIFES, Berechnungen nach Statistisches Bundesamt (11. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung Länderergebnisse)

Entwicklung der Bevölkerungszahl 2006 bis 2050 (2006=100), Variante 1-W1 110 Hamburg 100 Bremen Baden-Württemberg 90 80 70 60 2006 2008 2010 2012 2014 2016 2018 2020 2022 2024 2026 2028 2030 2032 2034 2036 2038 2040 2042 2044 2046 2048 2050 Bayern West ohne Berlin Berlin Hessen Nordrhein-Westfalen Schleswig-Holstein Rheinland-Pfalz Niedersachsen Saarland Quelle: INIFES, Berechnungen nach Statistisches Bundesamt (11. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung Länderergebnisse)

Das künftige Erwerbspersonenpotenzial nach Altersgruppen (11. koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung) Variante 1 - W1: Untergrenze der 'mittleren' Bevölkerung 50000 45000 40000 35000 30000 25000 20000 15000 10000 5000 0 42489 42243 40475 4885 7040 7917 30988 9482 12268 10284 5986 12532 7867 9147 9190 7144 10353 9079 8594 6568 5237 4708 4490 3423 2000 2015 2020 2050 55-65 45-55 35-45 25-35 15-25 Variante 1 - W2: Obergrenze der 'mittleren' Bevölkerung 50000 45000 40000 35000 30000 25000 20000 15000 42489 42727 41349 4885 7059 7959 9482 12332 10416 12532 9261 9434 34140 6487 8659 7930 55-65 45-55 35-45 25-35 15-25 10000 5000 0 10353 9286 8946 7302 5237 4789 4593 3762 2000 2015 2020 2050 Quelle: Ebert, Kistler, Trischler 2007.

Erwerbsquoten nach ausgewählten Altersgruppen und Geschlecht 2005 (Angaben in Prozent) Insgesamt 15<65 50<55 55<60 60<65 65 + Insgesamt Deutschland 49,9 73,7 84,6 73,2 31,6 3,3 Westdeutschland 49,1 73,2 83,2 71,6 32,6 3,7 Hamburg 51,5 74,4 80,1 73,3 37,8 3,7 Männer Deutschland 56,3 80,4 91,1 82,0 40,6 5,0 Westdeutschland 55,9 80,8 91,3 81,8 41,5 5,5 Hamburg 58,4 81,1 88,5 85,5 50,1 5,9 Frauen Deutschland 43,8 66,8 78,3 64,4 22,2 2,1 Westdeutschland 42,7 65,5 75,5 61,3 23,9 2,4 Hamburg 45,0 67,6 72,6 60,9 26,2 Quelle: Eigene Berechnungen nach Mikrozensus 2005.

Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials (in Tsd.), Variante 1-W2 Entwicklung des Erwerbspersonenpotenzials (in Tsd.), Variante 1-W2 Bremen Hamburg Nordrhein-Westfalen Bayern Baden-Württemberg Früheres Bundesgebiet Rheinland-Pfalz Schleswig-Holstein Saarland Niedersachsen Hessen Deutschland Berlin Neue Länder Sachsen Mecklenburg-Vorpommern Thüringen Sachsen-Anhalt Brandenburg 10 0-10 -20-30 -40-50 -60-70 2010 2015 2020 2030 2040 2050 Quelle: INIFES, Berechnungen nach Statistisches Bundesamt (11. Koordinierte Bevölkerungsvorausberechnung Länderergebnisse), Potenzialerwerbsquoten nach Prognos AG (Werte für 2030 auf 2040 und 2050 angewandt)

Durchschnittliches Zugangsalter bei den neuen Versichertenrenten 2007 (Angaben in Jahren) Insgesamt EM-Renten Renten wg. Alters Deutschland insges. 60,5 49,9 63,0 Hamburg 61,4 50,2 63,4 Insgesamt Männer Frauen Deutschland insges. 60,5 60,5 60,5 Hamburg 61,4 61,8 61,0 Quelle: INIFES nach Daten der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Darstellung: Durchschnittlicher Zahlbetrag der neuen Versichertenrenten 2007 (Angaben in ) Renten wg. Insgesamt EM-Renten Alters Deutschland insges. 691 621 708 Westdeutschland 680 629 692 Hamburg 729 629 747 Insgesamt Männer Frauen Deutschland insges. 691 875 503 Westdeutschland 680 889 469 Hamburg 729 878 568 Quelle: INIFES nach Daten der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Bevölkerungszahl und sozialversicherungspflichtig Beschäftigte in Deutschland in den Jahren 2001 und 2006 1600000 1400000 1200000 1000000 800000 Bev 2001 Bev 2006 600000 SVB 2001 400000 SVB 2006 200000 0 15-Jährige 17-Jährige 19-Jährige 21-Jährige 23-Jährige 25-Jährige 27-Jährige 29-Jährige 31-Jährige 33-Jährige 35-Jährige 37-Jährige 39-Jährige 41-Jährige 43-Jährige 45-Jährige 47-Jährige 49-Jährige 51-Jährige 53-Jährige 55-Jährige 57-Jährige 59-Jährige 61-Jährige 63-Jährige 65-Jährige Quelle: Eigene Darstellung nach Daten des Statistischen Bundesamtes und der Bundesagentur für Arbeit.

Entwicklung der Zahl der 55- bis 64-jährigen Bevölkerung im Vergleich verschiedener Szenarien 14.000 13.000 12.000 11.000 10.000 9.000 8.000 2002 2005 2008 2011 2014 2017 2020 2023 2026 2029 2032 2035 2038 2041 2044 2047 2050 Quelle: INIFES, eigene Darstellung und Berechnung nach Daten des Statistischen Bundesamtes. 10. Variante 5 Variante 2-W2 Variante 1-W2 Variante 2-W1 Variante 1-W1 10. Variante 4

Anteil der Betriebe mit Förderung von Weiterbildungsmaßnahmen an den Betrieben insgesamt 2001 bis 2007 (Angaben in Prozent) 2001 2003 2005 2007 Alte Bundesländer 37 41 42 45 Neue Bundesländer 36 42 44 48 Quelle: IAB-Betriebspanel Bayern 2007. Anteil der geförderten Weiterbildungsteilnehmer an den Beschäftigten 2001 bis 2007 (Angaben in Prozent) 2001 2003 2005 2007 Alte Bundesländer 18 23 21 22 Neue Bundesländer 19 26 26 27 Quelle: IAB-Betriebspanel Bayern 2007. 21

Teilnahme an Kursen oder Lehrgängen zur beruflichen Weiterbildung in den letzten zwei Jahren in und außerhalb des Betriebes (Angaben in Prozent) Deutschland 13 44 Befristete Zeitarbeitnehmer Geringfügige 8 14 15 18 26 29 15-24 Jahre 25-34 35-44 45-54 55 und älter 14 15 14 12 10 34 39 46 45 44 ohne Ausbildungsabschluss betr./schul. Abschluss Fachschule FH/Uni 10 14 14 13 26 40 50 59 0 10 20 30 40 50 60 70 Quelle. BIBB/BAuA-Erhebung 2005/06. ja, einen ja, mehrere 22

Verbreitung von Maßnahmen für ältere Arbeitnehmer in denjenigen Betrieben, die überhaupt Personen mit 50 oder mehr Jahren beschäftigen (Angaben in Prozent; Mehrfachnennungen möglich) 20 18 16 14 Deutschland 2002 Deutschland 2006 12 10 8 6 4 2 0 Betriebe mit Maßnahmen Altersteilzeit Besond. Ausstattung d. Arbeitsplätze Herabsetzung d. Leistungsanforderungen Altersgemischte Arbeitsgruppen Einbez. in betriebl. Weiterbildungaktivit. Spezielle Weiterbildungsangebote Andere Maßnahmen

Subjektive Erwartung der eigenen Arbeitsfähigkeit bis zum Rentenalter in der gegenwärtigen Tätigkeit (Arbeitnehmer 2004, 2007 und 2008; Angaben in Prozent) 100% 90% 80% 70% 60% 50% 40% 30% 20% 59 24 50 51 33 33 Ja, wahrscheinlich Nein, wahrscheinlich nicht Weiß nicht 10% 0% 17 17 16 2004 2007 2008 Quelle: INIFES/Infratest INQA-Erhebung Was ist gute Arbeit 2004 (n=5.388) und DGB-Index Gute Arbeit 2007 (n=6.972) bzw. 2008 (n= 6.835).

Arbeitsqualität von Beschäftigten, die (nicht) glauben in ihrer Tätigkeit bis zur Rente durchhalten zu können 2007 und 2008 (Angaben in Indexpunkten) DGB-Index Gute Arbeit Qualifizierungs-/Entwicklungsmöglichkeiten Möglichkeiten für Kreativität Aufstiegsmöglichkeiten Einfluss-/Gestaltungsmöglichkeiten Informationsfluss Führungsqualität Betriebskultur Kollegialität Sinngehalt der Arbeit Arbeitszeit Arbeitsintensität Emotionale Anforderungen Körperliche Anforderungen Sicherheit Leistungs- und Bedürfnisgerechtigkeit des Einkommens 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Nein 2008 Nein 2007 Ja 2007 Quelle: INIFES, eigene Darstellung nach DGB-Index 2007 und 2008. Ja 2008 Reihe5 Reihe6

Darstellung 2.10: Subjektiv erwartete Arbeitsfähigkeit Darstellung 2.11: Arbeitsqualität und Anteil der Erwerbsund Anteil der Erwerbsminderungs- minderungsrenten an allen neuen Renten renten an allen neuen Renten nach nach Berufsgruppen Berufsgruppen (Angaben in Prozent) 40 70 Bau- und Anteil der Erwerbsminderungsrenten an den Rentenzugängen 2006 35 30 25 20 15 10 5 Organisations-, Verwaltungsund Büroberute Ingenieure, Naturwissenschaftler Techniker Elektriker Dienstleistungskaufleute Maschinisten Ernährungsberufe Gesundheitsdienstberufe Verkehrs- und Lagerberufe Ordnungs- und Sozial- u. Erzieh.berufe Sicherheitsberufe Warenkaufleute Metallerzeuger, -bearbeiter Reinigungs- und Betreuungsberufe Bau- und Baunebenberufe 60 50 40 30 20 Baunebenberuf e Verkehrs- und Pf lanzenbauer, Lagerberuf e Tierzüchter, Met allerzeuger, - Fischereiberuf e bearbeit Gesundheit er sdienst beru Reinigungs- und Maschinist en f e Ernährungsberuf e Bet reuungsberuf e Chemie-, Sozial- u. Erzieh.beruf e Kunst st of f verarbeit er, Papierherst eller, Warenkauf leut e Dr uc k er Elekt riker Ordnungs- und Sicherheit sberuf e Dienst leist ungskauf leu t e Techniker Organisat ions-, Verwalt ungs- und Büroberuf e Ingenieure, Nat urwissenschaf t ler 10 0 0 10 20 30 40 50 60 70 Anteil derjenigen, die glauben, nicht bis zur Rente durchhalten zu können 0 45 50 55 60 65 70 DGB-Index Gut e Arbeit 2007 Quelle: INIFES, eigene Berechnungen nach DGB-Index Gute Arbeit 2007 Quelle: INIFES, eigene Berechnungen nach DGB-Index Gute Arbeit 2007. und Daten der Deutschen Rentenversicherung Bund.

Einflussfaktoren auf die Einschätzung der Arbeitsfähigkeit bis zur Rente (Wahrscheinlichkeit, nicht bis zur Rente in der Tätigkeit verbleiben zu können) Starke oder sehr starke Belastung durch... Exp(B) körperl. Schwerarbeit 3,64 Arbeitshetze/Zeitdruck 1,88 (-) Arbeitszeitplanung zuverlässig 1,58 (-) Einkommen angemessen 1,53 einseit. körperl. Belast. 1,50 laute Umgebungsgeräusche 1,49 Gefühle verbergen 1,31 (-) konkrete Angebote für Qualifizierungswünsche 1,30 (-) Berücksicht. eig. Bedürfn. bei Arbeitszeitplanung 1,29 unwürd. Behandlung 1,27 (-) Einfluss auf Arbeitsmenge 1,22 Fallzahl (N) 5.807 Nagelkerkes R² 0,233 (-) markiert eine Belastung durch fehlende Ressourcen im jeweiligen Aspekt * Lesebeispiel: Arbeitnehmer mit einer starken oder sehr starken Belastung durch körperlich schwere Arbeit haben gegenüber Personen ohne solche Belastungen (und mit ansonsten gleichen Arbeitsbedingungen) eine 3,6fach höhere Wahrscheinlichkeit, dass sie angeben, nicht bis zur Rente arbeiten zu können. ** alle angegebenen Koeffizienten signifikant auf dem Niveau p 0.05 *** Alter und Alter² wurden als Kontrollvariable einbezogen

Quelle: INIFES, eigene Berechnungen nach DGB-Index Gute Arbeit 2008 Belastungskumulationen während des bisherigen Erwerbslebens und die Einschätzung bis zum Rentenalter durchzuhalten 2008 (Angaben in Prozent) - erwerbsbiographische Belastungskumulationen - - subjektive Erwartung der Arbeitsfähigkeit bis zur Rente - Quelle: INIFES, eigene Berechnungen nach DGB-Index Gute Arbeit 2008.

Subjektiv erwartete Arbeitsfähigkeit bis zur Rente (Angaben in Prozent) Deutschland Hamburg "Bitte denken Sie einmal an Ihre Arbeit und ihren Gesundheitszustand: - ja, wahrscheinlich 51 47 Meinen Sie, dass Sie unter den derzeitigen Anforderungen Ihre - nein, 33 36 jetzige Tätigkeit bis zum Rentenalter wahrscheinlich nicht ausüben können?" - weiß nicht 16 17 Quelle: INIFES, eigene Berechnungen nach DGB-Index Gute Arbeit 2008.

Vielen Dank für Ihre Aufmerksamkeit! Prof. Dr. Ernst Kistler Internationales Institut für Empirische Sozialökonomie (INIFES) ggmbh Haldenweg 23, 86391 Stadtbergen