ausgabe 01/2012 Netzwerk-informationen rund um den Campus martinsried, Großhadern, weihenstephan und die Biotechnologie TITELFOTO

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ausgabe 01/2012 Netzwerk-informationen rund um den Campus martinsried, Großhadern, weihenstephan und die Biotechnologie TITELFOTO modell TITELFOTO eines pasylierten immunfl uoreszenz-färbung FaB-FraGmeNTs eines einer Karzinomzelle antikörpers, foto: ibidi prof. GmbH arne skerra, XL protein GmBH IZB NEWS Das Boardinghouse kommt CAMPUS IM VISIER rainer rutz berichtet über das Genzentrum der Lmu NACHGEFRAGT Krebszellen rechtzeitig erkennen - auch Firmen auf dem Campus arbeiten an der entschlüsselung des menschlichen Genoms 1

editorial Liebe Leserinnen und Leser, leider treten in unserer schnelllebigen Zeit so manches Mal alte Werte in den Hintergrund. Die neuen Kommunikationskanäle des Web 2.0 mögen für viele von uns alltäglich und auch sehr nützlich geworden sein. Letztlich sind facebook und Xing und alle anderen Instrumente nur neue Möglichkeiten einer uralten Notwendigkeit zur Kommunikation unseres sozialen wie auch berufl ichen Lebens. Es geht immer um Kommunikation! Vor diesem Hintergrund möchte ich auf ein altes Instrument der Fördergesellschaft IZB hinweisen: den Round Table. Jeder Mieter kann ein Thema, das ihn bewegt, und von dem er annimmt, dass es auch andere Mieter im IZB interessieren könnte formlos an die IZB senden. Die IZB wird hierzu einen Round Table einberufen und versuchen eine Lösung für alle interessierten Mieter zu fi nden. Schöner Nebeneffekt ist, dass wir uns sehen über dies und das sprechen und sicher auch eine Lösung für das eingereichte Thema fi nden. Viele Mieter kennen sich vom IZB-Brunch, doch bei 57 Mietern ist eine weitere Kommunikationsplattform kein Luxus. Wir haben immer versucht auf Basis der Dinge, die unsere Mieter bewegen das Projekt IZB fortzuentwickeln. Beispiel hierfür sind das Café Freshmaker und die Biokids. Nutzten Sie die Chance den Standort noch besser zu machen! In diesem Zusammenhang möchte ich auch auf den beginnenden Wahlkampf für die Landtagswahl 2013 hinweisen. Die Anfragen von Abgeordneten sind eine Chance über bilaterale Gespräche die Erfolgsstory des Standortes bekannt zu machen und gleichzeitig gegenüber der Politik Verbesserungsmöglichkeiten aber auch Notwendigkeiten zu kommunizieren. Ich bin allen Multiplikatoren dankbar, die sich für die Lifesciences, für den Campus Martinsried und für das IZB interessieren und uns die Chance geben, einen neuen Unterstützer zu gewinnen. Offene und ehrliche Gespräch auf Augenhöhe haben das IZB zu dem gemacht, was es heute ist: einer der besten Lifescience Standorte in Europa. In diesem Sinn wünsche ich viel Erfolg in dem begonnenen Geschäftsjahr. Ich freue mich auf die persönlichen Gespräche mit Ihnen und bitte für das Fehlen von persönlichen Web 2.0 accounts um Ihr Verständnis. Ihr Peter Zobel TOpNews GrÖSSte biotech-übernahme in DeutSChLAnD: AmGen bietet 1,16 mrd. usd für micromet Der weltgrößte Biotechnologie-Konzern AMGEN aus den USA will für 1,16 Milliarden Dollar die deutsch-amerikanische Firma Micromet übernehmen und damit vor allem seine Krebsmedizinsparte stärken. Amgen erwirbt mit Micromet eine Antikörper-Technologie mit dem Namen BiTE und die dazugehörigen Rechte auf die fertigen Produkte. BiTE-Antikörper sollen die T-Zellen im Abwehrsystem des Körpers darauf ausrichten, Tumorzellen anzugreifen. Der Micromet-Antikörper Blinatumomab steckt bereits in der zweiten Phase der klinischen Studien zur Bekämpfung von Blutkrebs. Zudem laufen klinische Studien der Phase I mit der Substanz zur Behandlung von Lymphdrüsenkrebs. Drei Phasen der Erprobung am Menschen müssen neue Medikamente vor einer Zulassung bestehen. Micromet arbeitet mit mehreren großen Pharmakonzernen in der Medikamentenforschung zusammen, darunter der französische Pharmariese Sanofi und die deutschen Arzneimittelhersteller Bayer, Boehringer Ingelheim und Merck. Micromet wurde vor 19 Jahren in Deutschland als Ausgründung des Instituts für Immunologie (Prof. G. Riehtmüller) der LMU gegründet, war von 1995 bis 2002 im Martinsrieder Gründerzentrum IZB und zog dann in eigene Räume nach München Sendling und betreibt dort seine Forschung und Entwicklung mit derzeit rund 200 Beschäftigten. Vor einigen Jahren gelang Micromet mit dem Kauf der US-Firma CancerVax gleichzeitig der Sprung über den Atlantik und mit deren Börsennotierung an die NASDAQ in New York. Dies war ein wesentlicher Baustein, um in den Folgejahren große Aufmerksamkeit bei den US- Investoren erzielen zu können, die sich etwa in einer Reihe von sehr großen Kapitalerhöhungen über die Börse auch widerspiegelt. Der Konzern werde den Micromet-Aktionären elf Dollar je Aktie in bar bieten. TOpNews PieriS erhält eine bmbf förderung in höhe von 1 mio euro Die Weiterentwicklung des fi rmeneigenen PRS-110 Programms richtet sich auf c-met, einem zellulären Rezeptor, welcher eine Schlüsselrolle beim Wachstum von Krebszellen und Metastasen spielt. Ziel der Grundlagenforschung wird es sein, einen Biomarker für die frühe klinische Forschung zu beschreiben, der dazu beiträgt, den medizinischen Fortschritt, den der Wirkstoff PRS-110 in der personalisierten Medizin haben könnte, nachzuweisen und das Potenzial von PRS-110 als ein wirksames Therapeutikum in der Krebstherapie aufzuzeigen und PRS-110 zeitnah in die klinische Erprobung zu bringen. TiTeLBiLD immunfluoreszenz-färbung einer KArzinomzeLLe Immunfl uoreszenz-färbung einer Karzinomzelle in einer ibidi Petrischale, dem µ-dish 35 mm, high. In der 40 µm großen Karzinomzelle wurden das F-Aktin-Zytoskelett in grün, die Mitochondrien in rot und die DNA des Zellkerns in blau angefärbt. Die Familie der ibidi µ-slides und µ-dishes ist besonders für die Fluoreszenzmikroskopie von Säugerzellen entwickelt und erlaubt dem Anwender Einblicke in Aufbau und Wirkungsweise subzellulärer Strukturen. KONTAKT Jennifer Neiman jennifer.neiman@micromet.com www.micromet.com KONTAKT Pieris AG Lise-Meitner-Strasse 30 85354 Freising-Weihenstephan Tel. +49 (0) 8161 14 11 400 Fax +49 (0) 8161 14 11 444 info@pieris-ag.com www.pieris-ag.com Foto: ibidi GmbH 2 3

Genzentrum Lmu Campus im Visier DAS Genzentrum Der Lmu Life-Science im Münchner Südwesten: Der Wissenschafts-Campus Martinsried hat in Europa eine herausragende Rolle als Zentrum für Grundlagenforschung, Lehre, klinische Forschung und Innovationen auf technologischem Gebiet. Hier findet quasi alles unter einem Dach statt, alle Institute, Fakultäten, Forschungsanstalten und das Klinikum sind fußläufig miteinander verbunden. Die Max- Planck-Institute für Biochemie und Neurobiologie, das Innovations- und Gründerzentrum für Biotechnologie (IZB), die Ludwigs- Maximilians-Universität, Prionenzentrum, Genzentrum und das Klinikum Großhadern schaffen beste Bedingungen für Studierende und Wissenschaftler gerade auch durch ihre Vernetzungsmöglichkeiten und Ausgründungen. In einer Serie stellen wir die wichtigsten Einrichtungen vor. Wenn Professor Patrick Cramer in ein paar Jahren aus dem Fenster seines Büros im Genzentrum in Großhadern blickt, wird er auf einen Neubau blicken, auf den er stolz sein kann: Es ist das Forschungszentrum für Molekulare Biosysteme (BioSysM), das schon bald in direkter Nachbarschaft zum Genzentrum gebaut wird. Die Finanzierung durch Bund und Freistaat steht. Das BioSysM stellt den bisher letzten Baustein einer außergewöhnlichen Entwicklung dar, die mittlerweile ins 28. Jahr geht. Das Genzentrum der Ludwigs-Maximilians- Universität (LMU), deren Leiter Patrick Cramer seit 2004 ist, geht auf eine Idee von Professor Ernst-Ludwig Winnacker aus dem Jahre 1984 zurück. Absicht des späteren Chefs der Deutschen Forschungsgemeinschaft war und sie wurde von der damaligen politischen Elite Bayerns kraftvoll unterstützt die noch neue Gentechnik in Deutschland zu etablieren und sie für industrielle und medizinische Zwecke zu nutzen, und dabei eine neue Generation von unabhängigen Forschungsgruppenleitern auszubilden, damals eine Revolution in Deutschland, wie Cramer heute sagt. Zehn Jahre später bekamen die Wissenschaftler ein eigenes, das heutige Gebäude, bis zu diesem Zeitpunkt war man am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried untergebracht. Heute ist das Genzentrum eine weltweit anerkannte und herausragende zentrale, interdisziplinäre Forschungseinrichtung der LMU München. Sie umfasst das Department Biochemie, ein Teil der Fakultät für Chemie und Pharmazie, zentral geförderte Nachwuchsgruppen und ausgewählte Mitglieder der medizinischen und veterinärmedizinischen Fakultäten. Derzeit umfasst das Zentrum 15 Arbeitsgruppen mit 250 Mitarbeitern aus 20 Ländern; die Ausbildung des wissenschaftlichen Nachwuchses ist auf drei Ebenen möglich: Zusammen mit dem Department Chemie wird ein dreijähriger Bachelorstudiengang angeboten, dazu kommt ein zweijähriger Masterstudiengang für Biochemie. Das Genzentrum bietet zudem optimale Bedingungen für das Training von Doktoranden und Postdoktoranden und ist an mehreren Graduiertenprogrammen und nationalen Exzellenzclustern beteiligt. Spitzenforschung wird am Genzentrum geboten, allerdings eine, die nicht von oben herab angeordnet wird, wie Cramer betont. Er legt Wert auf die Tatsache, dass sich unsere Mitarbeiter hier oft frei zwischen den Arbeitsgruppen bewegen und interdisziplinär forschen können. Das Klima ist offen und kooperativ und international. Promotionen am Genzentrum enden oft mit Angeboten für Forschungsaufenthalte in den USA, England oder der Schweiz; Postdoktoranden-Projekte oft mit Angeboten auf Gruppenleiterstellen in der ganzen Welt. Auch Ausgründungen gab es in der Gründungszeit einige, etwa Medigene und Micromet. Eng verbunden mit dem Genzentrum ist auch der Name von Professor Horst Domdey, heutiger Chef der Bio M AG und Sprecher des Biotech-Clusters in Martinsried. Berufe, die im Genzentrum angesteuert werden können, sind vielfältig: Endlos sind die Möglichkeiten, sagt Cramer, immer wieder heißt es: Ihr könnt alles das geht von der akademischen Kariere zum Unternehmensberater über die Patentämter bis hin zu Big Pharma oder Analytik-Labors. Die Drittmittel aus Deutscher Forschungsgemeinschaft, EU und der Industrie sind mittlerweile auf 14 Millionen Euro jährlich angewachsen und haben sich damit in den letzten Jahren verdreifacht. Die Frage, was heute im Genzentrum passiert, lässt sich am ehesten mit plastischen Bildern beantworten: Es geht um die Maschinerie des Lebens, wie die SZ titelte, also um Grundlagenforschung an der lebenden Zelle. Die Frage lautet auch: Wie lassen sich die Methoden der Molekularbiologie im Bereich der Medizin, bei der Erforschung und dem Verständnis von Krankheiten einsetzen? Bei Krebs, Infektionen oder Diabetes beispielsweise? Die Arbeitsgruppe von Eckard Wolf hat ein transgenes Schwein entwickelt, das früh zuckerkrank wird und so als Modell zur Erforschung der Diabets dient. Die Arbeitsgruppen von Daniel Wilson und Roland Beckmann etwa haben gezeigt, wie einige Antibiotika gegen Bakterien aktiv werden, was dabei hilft, nach Wegen zu suchen, wie man Resistenzen umgeht. Die Arbeitsgruppe von Karl-Peter Hopfner hat aufgeklärt, wie Zellen erkennen, dass sie von einem Virus infi ziert wurden. Nachdem mittlerweile komplette Erbinformationen sehr vieler Lebewesen vorliegen, geht man im Genzentrum nun daran, zu verstehen, wie eine lebende Zelle insgesamt funktioniert und wie die Mechanismen ineinandergreifen, damit aus einer befruchteten Eizelle ein funktionierendes Lebewesen entsteht. Daran arbeitet Ulrike Gaul, die von der Rockefeller University in New York nach Großhadern kam. Die an sie 2008 verliehene Alexander-von-Humboldt-Professur ist, sagt Cramer, der Entwicklung eines systembiologischen Forschungsschwerpunktes gewidmet. Überhaupt liegt die Zukunft des Genzentrums nicht nur im Ausbau der erfolgreichen strukturbiologischen und genetischen Disziplinen, sondern auch in der molekularen Biosystemforschung, die ein neues Feld darstellt, wie Cramer sagt. Dabei geht es um die Komponenten eines lebenden Systems und deren Wechselwirkungen miteinander. Für Cramer ist die molekulare Biosystemforschung der nächste logische Schritt in der Entwicklung der Lebenswissenschaften mit einem enormen Potential für die Medizin und technologische und konzeptuelle Innovationen. Rainer Rutz 1947 in München geboren, im Würmtal aufgewachsen. Studium der Politischen Wissenschaft, Besuch einer Journalistenschule. Arbeit in der Pressestelle der Allianz Generaldirektion München, danach drei Jahre Redakteur bei der tz, Auslandsaufenthalte, anschließend 32 Jahre Redakteur für Lokales bei der Süddeutschen Zeitung, jetzt Freier Autor, u.a. für die IZB GmbH. Kontakt: Genzentrum München Ludwig-Maximilians-Universität (LMU) Feodor-Lynen-Str. 25 81377 München Prof. Dr. Patrick Cramer (Managing Director) Sekr. Rike Menacher Phone: +49 89 2180 76965 Fax: +49 89 2180 76998 menacher@genzentrum.lmu.de www.genzentrum.lmu.de ZAHLEN - FAKTEN 250 Mitarbeiter in 15 Arbeitsgruppen aus 20 Ländern beherbergt das Genzentrum heute. Die Drittmittel betragen heute 14 Millionen Euro und haben sich damit binnen fünf Jahren verdreifacht. Mitarbeiter des Genzentrums sind in der Vergangenheit mehrfach mit hohen Preisen ausgezeichnet worden. 4 5

besuch Der bayerischen AuSLAnDSrePräSentAnten im izb Die Auslandsrepräsentanten des Bayerischen Wirtschaftsministeriums waren am 2. Februar auf Besuch beim Life Science Campus in Martinsried. Professor Horst Domdey vom Biotech-Cluster Development informierte über Grundlagen moderner Biotechnologie, Bianca Reuter präsentierte Biotechnologie und Stephanie Wehnelt erläuterte internationale Aktivitäten des Biotech-Clusters Bayern. Bei der anschließenden Diskussion ging es um Zielsetzungen und Best-Practice- Beispiele für Auslandsaktivitäten in der Biotechnologie. Nach einer Kaffeepause informierte Andreas Jenne, Gründer von Kinaxo Technologies heute Evotec Munich über Werdegang und Erfahrungen eines international aufgestellten R&D Biotech-KMU mit erfolgreichem Pharma-Exit. IZB-Geschäftsführer Peter Zobel stellte das Innovationszentrum vor. Der Besuch wurde abgerundet mit einem Besuch bei ibidi und einer anschließenden Diskussion über die Erfahrungen und Interessen eines Biotech-KMU bei der Erschließung ausländischer Märkte. Campus im Visier matthias mann erhält Leibniz-PreiS Die u-bahn rückt näher U6 Matthias Mann ist auf der Jagd nach Molekülen: Er erforscht die Proteinmuster unserer Zellen. Seine Erkenntnisse helfen zum Beispiel, Krebs besser zu erkennen. Dafür wird der Forscher aus Martinsried mit Preisen überhäuft. Für seine Erforschung der Proteine erhielt Mann jetzt den Gottfried-Wilhelm-Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft die wichtigste Auszeichnung für Wissenschaftler. Bereits im Januar wurde der Professor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried mit dem Louis-Jeantet Preis ausgezeichnet. Jede Zelle verfügt über eine große Anzahl von Proteinen, die maßgeblich die Lebensfunktionen eines Organismus steuern. Dabei übernimmt jedes Protein spezielle Aufgaben. Matthias Mann, Direktor am Max-Planck-Institut für Biochemie in Martinsried bei München, hat die Entwicklung der Massenspektrometrie zur Analyse von Proteinen maßgeblich vorangetrieben. Für seine Forschungsarbeiten wurde er jetzt mit dem Gottfried-Wilhelm- Leibniz-Preis der Deutschen Forschungsgemeinschaft geehrt. Die Auszeichnung ist mit einem Preisgeld von 2,5 Millionen Euro verbunden und gehört zu den bedeutendsten europäischen Forschungspreisen. Ferner wird Matthias Mann am 19. April 2012 in Genf (Schweiz) der Louis- Jeantet Preis verliehen. Matthias Mann gelang es, das ursprünglich aus der Physik stammende Verfahren der Massenspektrometrie auf die Molekularbiologie zu übertragen. Nun ist es möglich, Proteine und deren Interaktionen präzise zu analysieren. Auf diese Weise trug Matthias Mann entscheidend zur Entstehung eines neuen Forschungsfeldes bei: Proteomics die Untersuchung der Gesamtheit aller Proteine eines Organismus. Seine Arbeiten seien auch medizinisch besonders relevant, so die Pressemitteilung der Louis-Jeantet Stiftung. Sie erlauben unter anderem die detaillierte Analyse von verschiedensten Krebsgeweben, was die Diagnose und Therapie dieser Krankheit verbessern könnte. Mit dem Preisgeld möchte ich meine Forschungen auf dem Gebiet der Krebsforschung weiterführen und dazu beitragen, dass Krebspatienten besser diagnostiziert und gezielter behandelt werden können, sagt Matthias Mann. Kontakt: Prof. Dr. Matthias Mann Proteomics und Signaltransduktion Max-Planck-Institut für Biochemie Am Klopferspitz 18 82152 Martinsried mmann@biochem.mpg.de www.biochem.mpg.de/mann Das ist eine gute Nachricht für alle Beschäftigten auf dem Martinsrieder Campus: Die monatelangen, oft zähen Verhandlungen zwischen der Gemeinde Planegg und Vertretern des Freistaats über eine U-Bahnverlängerung von Großhadern zum Campus haben jetzt zu einem Erfolg geführt. Das Signal für die U-Bahnverlängerung nach Martinsried steht auf Grün, erklärte Staatskanzleichef Thomas Kreuzer Ende November auf einer Pressekonferenz. Vorausgegangen waren zum Teil akribische Detailverhandlungen über grundsätzliche Fragen. So fürchtete die Gemeinde Planegg, die für das 70-Millionen-Euro-Projekt als Bauherrin auftritt, dass auf sie unkontrollierbare Nachfolgelasten zukommen könnten. Es ging unter anderem um mögliche Risiken, die nach jahrzehntelangem Betrieb der U-Bahn entstehen könnten etwa der Kauf neuer Waggons oder Reparaturen an den Gleisen. Dafür, erklärte Planeggs Bürgermeisterin Annemarie Detsch nun, trage die Kommune keine Hauptlast mehr. 95 Prozent der Kosten übernimmt der Freistaat, die restlichen fünf teilen sich der Landkreis München und die Gemeinde Planegg, auf die damit immerhin noch rund zwei Millionen Euro zukommen. Durch die langen Verhandlungen hat sich der Startschuss für den Bau der knapp einen Kilometer langen Strecke um mindestens ein Jahr verschoben. So erwartet Bürgermeisterin Detsch nun einen Baubeginn Anfang des nächsten Jahres. 2017 dürfte die Strecke dann in Betrieb genommen werden. Der Bahnhof der verlängerten U6 auf dem Campus befindet sich genau auf Höhe des IZB. 6 7

izb News NaCHGeFraGT LAnDtAGSAbGeorDnete im izb Prominenten Besuch aus dem Bayerischen Landtag bekam das IZB am Dienstag, 24. Januar. Genauer gesagt: Drei Abgeordnete des Netzwerks Junge Gruppe der CSU-Fraktion, einer ihrer persönlichen Assistenten und die Abgeordnete Kerstin Schreyer-Stäblein, sie ist Mitglied im Fraktionsvorstand, informierten sich bei IZB-Geschäftsführer Peter Zobel, Bio M -Chef Professor Horst Domdey und seinem Pressesprecher Georg Kääb aus erster Hand über den Campus und ganz besonders über die fast 17jährige Geschichte des IZB. Für den Münchner Abgeordneten Markus Blume, Mitglied der CSU-Wirtschaftskommission und Chef eines Unternehmens mit 30 Mitarbeitern, den Jurist Oliver Jörg aus Würzburg, Mitglied in diversen Ausschüssen des Landtags, Martin Schöffel aus Wunsiedel, ein Agrar-Ökonom, der in Weihenstephan studiert hat und unter anderem Mitglied im Arbeitskreis Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie ist und den persönlichen Assistenten Christian Fürst sicherlich ein Vormittag, der nachhaltige Einblicke in die täglichen Abläufe und die Zukunft der rund 55 meist jungen Unternehmen im IZB brachte. Peter Zobel bedankte sich für den Besuch und betonte, für das IZB sei er Abgeordnete Kerstin Schreyer-Stäblein, Dr. Peter Hanns Zobel, Professor Horst Domdey bei der Präsentation des Boardinghouses im Besprechungsraum Kubus 1 im IZB eine Ehre. Er skizzierte die Geschichte des IZB, die ja eng verbunden ist mit der Geschichte des Campus Martinsried. Der IZB-Chef erwähnte die unbezahlbaren Standortvorteile des Campus, neben den guten Bedingungen für start-ups auch herausragende Infrastruktureinrichtungen wie die Kindereinrichtung Biokids, die Chemieschule Elhardt und demnächst die U-Bahnanbindung und den anvisierten Bau eines Boardinghouses. Zobel betonte, dass man sich als Dienstleister für die Mieter fühle. Er erwähnte auch die Schwierigkeiten mit einer möglichen Expansion, da der Platz beschränkt sei und noch freie Flächen als Trenngrün zwischen Landkreis und Stadt München unter Schutz stünden. Bio M -Chef Horst Domdey erläuterte das Geschäftsmodell der Biotech-Branche und betonte, bei den Unternehmen handele es sich nicht um Teile der Pharmaindustrie, sondern um eine wichtige Zulieferindustrie. Die Bio M AG bezeichnete er als eine Cluster-Entwicklungsorganisation, die mit beachtlichen Zahlen aufwarten könne: Mehr als 40 Unternehmen seien bisher finanziert worden, es gebe eine hohe Erfolgsrate. Derzeit steht die personalisierte Medizin im Fokus, die eine viel genauere Diagnostik erlaube. In Deutschland sei man hier Vorreiter. Aber Domdey übte auch Kritik: Die andere Seite der Medaille sei die schlechte Kapitalausstattung vieler Unternehmen, der Capital-Venture-Markt sei praktisch zum Erliegen gekommen, eine Finanzierung erfolge derzeit durch zwei Privatunternehmer und einen Fonds. Am Schluss kam Zobel noch einmal auf die Idee eines Boardinghouses zu sprechen. Das Modell ist fertig, das Haus soll für Gäste der Mieter des IZB sowie der Campus-Institutionen sein und wird 42 Zimmer unterschiedlicher Größe und einen Faculty-Club bieten. In diesem könnten sich die Geschäftsführer der IZB-Mieter und Wissenschaftler der LMU und der Max-Planck-Institute treffen und Ideen austauschen, aber auch neue Projekte besprechen. Eine pekuniäre Rendite, meinte Zobel, stehe für das IZB nicht an erster Stelle. Für den Campus und die Zukunft ist das ein wichtiges Projekt. Nach einem gemeinsamen Mittagsessen bedankte sich Zobel bei der Abgeordneten Kerstin Schreyer-Stäblein für ihr Interesse und die in Aussicht gestellte Unterstützung des IZB. Gruppenbild mit Dame (von links): Markus Blume, Peter Zobel, Oliver Jörg, Kerstin Schreyer-Stäblein, Martin Schöffel und Georg Kääb KrebSzeLLen rechtzeitig erkennen AuCh firmen Auf Dem CAmPuS Arbeiten An Der entschlüsselung DeS menschlichen GenomS Rainer Rutz: Vor kurzem hat die US Biotechfirma Life Technologies ein Verfahren entwickelt, mit dem das Genom eines Menschen binnen weniger Stunden komplett zerlegt und somit analysiert werden kann und das zu einem Preis von nur tausend Dollar. Gibt es hier auf dem Campus Unternehmen, die sich mit ähnlichen Technologien beschäftigen? Horst Domdey: Die Unternehmen IMGM und Zentrum für Humangenetik und Laboratoriumsmedizin Dr. Klein sind Martinsrieder Unternehmen, die bereits seit Jahren auf dem Gebiet der Genomanalyse mittels neuester Sequenzierungstechnologien tätig sind. Erwähnenswert ist, dass diese Unternehmen seit Anbeginn mit den technischen Fortentwicklungen sehr gut Schritt gehalten und diese zum Teil sogar noch weiter verbessert haben, so dass sie auf dieser Basis Erbgutanalysen anbieten können, die auf den neuesten Analysegeräten nach international gültigen Standards durchgeführt werden. Allerdings sind die Kosten, die man mit den bisher käufl ich verfügbaren Geräten hat, heutzutage noch deutlich höher. Ich bin aber überzeugt, dass man auch hier in Martinsried sehr schnell auf den neuen Gerätezug aufspringen wird, um auch weiterhin in der Ersten Liga mitspielen zu können. Was bedeutet es für den Medizin-Sektor, wenn das Erbgut eines Menschen in so Nachgefragt bei Bio M -Geschäftsführer Professor Horst Domdey kurzer Zeit und so ökonomisch entschlüsselt werden kann? Horst Domdey: Wie wir alle wissen, ist die genetische Konstellation eines Individuums ein ganz wichtiger Faktor, was seine Disposition gegenüber verschiedenen Krankheiten anbelangt. Darüber hinaus hat es sich gezeigt, dass die genetische Disposition auch eine wichtige Komponente bezüglich des individuellen Ansprechens auf ein bestimmtes Medikament sein kann, d.h. dass solche nun auch bezahlbaren analytischen Verfahren ganz stark dazu beitragen können und auch werden, dass möglichst jeder Patient auch wirklich schon beim ersten Therapieversuch das richtige und das verträglichste Medikament erhält. Sind derartige Verfahren überhaupt wünschenswert? Horst Domdey: Ich glaube, dass ich diese Frage bereits indirekt beantwortet habe. Wenn ich als Patient so schnell wie möglich genau das Medikament erhalte, das die größte Wahrscheinlichkeit besitzt mir zu helfen und entsprechend meiner genetischen Konstellation wahrscheinlich keine oder nur geringe Nebenwirkungen hat, dann bin ich doch mehr als zufrieden. Ich muss natürlich bei den Analysen sicherstellen, dass ich keine Information erhalte, die ich vielleicht gar nicht haben will, z.b. ob ich ein erhöhtes Risiko für bestimmte andere Erkrankungen habe. Solche Informationen über mögliche Krankheitsdispositionen könnten einmal zum Angebotsspektrum einer Genomanalyse gehören, ich halte dies aber nur für sinnvoll, wenn eine ausführliche Beratungsleistung dazu verpfl ichtend angeboten wird. Ist es beim jetzigen Stand der Dinge denkbar, dass derartige Untersuchungen eines nahen Tages zur täglichen Praxis werden auch bei uns? Horst Domdey: Ja, absolut. Das Gros der dabei erhaltenen Informationen wird uns aber nur dann wirklich nutzen, wenn wir richtig erzogen, geschult, trainiert also inhaltlich darauf vorbereitet worden sind, diese Information sinnvoll zu nutzen. Das ist mit Sicherheit der schwierigste Punkt im Rahmen einer zukünftigen prädiktiven und präventiven Medizin. Es nützt dem Einzelnen ja nichts, wenn er um seine Krankheitsdispositionen zwar weiß, dieses Wissen aber nicht nutzt oder auch nicht nutzen kann oder will, sein Verhalten und seine Lebensgewohnheiten so zu ändern, dass er das bestehende Risiko so gut als irgend möglich reduzieren würde. Das Interview führte Rainer Rutz. 8 9

izb-inhouse SeminAr SoCiAL media in Der KommuniKAtion Auf Anregung einiger Mieter hat die Fördergesellschaft IZB mbh am im 17. November 2011 ein IZB Inhose Seminar organisiert. Ziel des eintägigen Seminars war es, die Grundlagen von Social Media sowie die wichtigsten Social Media-Kanäle kennen zu lernen. Am Nachmittag erfuhren die 12 Teilnehmerinnen und Teilnehmer, welche Einsatzmöglichkeiten und welchen Nutzen es speziell in der Biotech-Pharma-Branche gibt. Im Folgenden haben wir die wesentlichen Punkte noch einmal für Sie zusammengefasst. als attraktiver Arbeitgeber zu präsentieren. Neben Xing wird in Deutschand der Anbieter LinkedIn immer populärer, um mit Geschäftspartner und Experten der Branche Networking zu betreiben. Steffen büffel im interview Er ist Medienwissenschaftler und mit seiner eigenen Beratungsagentur media ocean auf Social Media im Business spezialisiert. Bei der Strategieentwicklung, Konzeption und Projektsteuerung sowie in der Schulung von Mitarbeitern unterstützt er Kunden aus unterschiedlichen Branchen bei deren Engagement in den neuen Medien. Social Media im Kommunikations-Mix von Biotec- und Pharmaunternehmen Facebook, Twitter, YouTube und Co. prägen zunehmend die Kommunikation von Unternehmen. Denn allein 22 Millionen Deutsche sind aktuell bei Facebook vertreten, 250.000 twittern und YouTube gehört neben Facebook und Google zu den weltweit am häufigsten genutzten Websites. Für Unternehmen, die sich mit ihren Marken, Produkten und Dienstleistungen direkt an die Endverbraucher wenden steckt in den sozialen Netzwerken ein enormes Potential. Erweiterung der Reichweite, Erschließen neuer Zielgruppen und direktes Kundenfeedback gehören zu den wichtigsten Vorteilen. Wie aber können Biotec- und Pharmaunternehmen, die primär im Business-to-Business Sektor agieren, die neuen Möglichkeiten von Social Media sinnvoll nutzen? Antworten darauf erfuhren und diskutierten Vertreter von am IZB ansässigen Unternehmen Ende vergangenen Jahres in einem Tagesworkshop mit dem Onlineexperten Steffen Büffel. Büffel, Inhaber der Agentur media ocean, machte dabei schnell deutlich, dass Social Media weitaus mehr ist als nur die bunte Welt von Facebook oder YouTube. Laut einer Studie der Universität Leipzig nutzten 2011 bereits mehr als 40 Prozent der repräsentativ befragten Unternehmen Social-Media-Elemente auf ihrer Firmenwebsite. Neben Facebook und Co. gehören dazu auch Dienste wie Weblogs, Wikis, RSS-Feeds oder Podcasts. Webbasierte Kommunikationsformate dieser Art fallen unter die Sammelbegriffe Web 2.0 oder Social Media. Das Besondere zeigt sich dabei in der Verschmelzung der einseitig ausgerichteten Unternehmens- und Markenkommunikation mit der interaktiv ausgerichteten Kommunikation, Diskussion und Vernetzung der User im Web. Corporate Blogs etwa bieten hier die Möglichkeit, Kunden schnell mit Unternehmensinformationen jenseits der klassischen Pressemitteilung zu versorgen. Die Leser können über die Kommentarfunktion unmittelbar ihre Meinung hinterlassen und so in einen Dialog mit dem Unternehmen treten. Die Erfahrung zeigt, dass so wertvolle Erkenntnisse über die Wahrnehmung der eigenen Produkte im Markt zu Tage gefördert werden können. Wikis hingegen werden primär in der internen Kommunikation und im Wissensmanagement von Unternehmen eingesetzt. Wie beim großen Vorbild Wikipedia ist das Besondere an Wikis, dass sie schnell und direkt im Internetbrowser von den Nutzern editiert und um Inhalte erweitert werden können. Autoren können so Problemlösungen und Wissensbestände gemeinschaftlich an einem zentralen Ort dokumentieren und aktuell halten. Die Firma Biomol bietet mit dem Biomol Wiki etwa eine Fachseite an, die Informationen zu Antikörpern und Enzymen bündelt. Relevanz erzielen Social Media Dienste inzwischen aber auch im Bereich Networking und vor allem im Recruiting. Entsprechende Karriere-Pages von Unternehmen finden sich inzwischen verstärkt auf Facebook. Dort können gezielt Berufseinsteiger und Fachkräfte angesprochen werden. Ein gelungenes Beispiel aus der Pharmabranche bietet die Firma Medtronic. Neben einer Facebook-Präsenz, die klar auf Mitarbeitergewinnung abzielt, ist das Unternehmen zusätzlich mit einem eigenen Profil im Business-Netzwerk Xing vertreten, um sich Eine weitere wichtige Facette der modernen Unternehmenskommunikation mit Social Media lässt sich mit Plattformen wie YouTube oder Slideshare abdecken. Diese sind laut Onlinefachmann Büffel in besonderem Maße geeignet, um Produkttutorials und Experteninterviews in Form von Videos sowie Unternehmensberichte oder Fachpräsentationen ansprechend und multimedial zu veröffentlichen. Der klare Vorteil: Unternehmen können sich direkt an Kunden und Partner wenden ohne auf die Gunst der Fachpresse angewiesen zu sein. Neben all den Vorteilen und Potentialen wurden im Social-Media-Workshop auch die Herausforderungen und problematischen Aspekte beleuchtet. Zwar können die meisten Dienste im Social Web kostenlos genutzt werden, aber sie binden dennoch Ressourcen. Denn nur wer mit klarem Konzept und Plan agiert, kann die Vorteile für sein Unternehmen nutzen, so Büffel. Das erfordert entsprechend geschultes Personal und freie Kapazitäten, die gezielt in die um Social Media erweiterte Unternehmenskommunikation gesteckt werden können. Büffel schätzt die aktuelle Lage in Deutschland so ein, dass Social Media in der Bio- und Pharmabranche zwar noch in den Anfängen steckt, es künftig aber fester Bestandteil im Kommunikationsmix der meisten Unternehmen sein wird. Referent der Veranstaltung war Steffen Büffel. Kontakt: Steffen Büffel media ocean Medien- & Verlagsberatung Zollstockgürtel 63, Loft 3 50969 Köln steffen.bueffel@media-ocean.de www.media-ocean.de IZB: Herr Büffel, Sie beraten Unternehmen bei der Planung und Umsetzung von Social- Media-Aktivitäten. Warum sind Facebook und Co. für Firmen überhaupt relevant? Mit dem Aufkommen des so genannten Web 2.0 wurde das Internet interaktiver, die Trennung zwischen Sender und Empfänger aufgelöst. Mit Social-Media-Diensten wie Facebook und Xing, Twitter oder YouTube ergeben sich für die Unternehmenskommunikation zusätzliche Möglichkeiten Meldungen zu verbreiten, sich zu vernetzen und in puncto Marketing in einen direkten Dialog mit Kunden, Partnern und Verbrauchern zu treten. IZB: Die Biotec- und Pharmaunternehmen am IZB agieren ja primär im Business-to-Business- Sektor. Macht eine eigene Facebook-Page überhaupt Sinn? Facebook ist aufgrund seiner immensen Reichweite in Deutschland derzeit klar im Fokus des Interesse, vor allem bei Marken und Dienstleistungen, die sich an den Endverbraucher wenden. Nichtsdestotrotz ist Facebook auch für B2B-Unternehmen interessant. Stichwort Recruiting 2.0. Die Gewinnung von Nachwuchs- und Fachkräften ist gerade in der Hightec-Branche eine Herausforderung. Der Trend in der Personalgewinnung geht ganz klar dahin, dass inzwischen auf Facebook, Xing oder Linkedin Unternehmensprofile positioniert werden, bei denen nicht die Produkte und Dienstleistungen im Mittelpunkt stehen, sondern das Unternehmen als attraktiver Arbeitgeber. IZB: Wie nutzen denn die großen Biotechs und Pharmakonzerne das Social Web? Insgesamt lässt sich beobachten, dass im internationalen Vergleich gerade die in den USA ansässigen Mutterkonzerne von Novartis oder Pfizer inzwischen sehr aktiv im Social Web vertreten sind. Profile bei Facebook, Twitter, YouTube und LinkedIn gehören hier zum Standard, meist finden sich aber zusätzlich auch ein Corporate Blog auf der Website des Unternehmens, in dem teils sogar die CEO-Riege persönlich sich zu Wort meldet. In Teilen werden darüber hinaus Plattformen wie Slideshare.net dazu verwendet, Quartalszahlen, Fachvorträge oder Whitepapers zu veröffentlichen. Das Thema Pressearbeit 2.0 und Investor Relations spielt da mit rein. IZB: Und in Deutschland? Die deutschen Tochterunternehmen der großen US-Mütter sind teils noch nicht im Social Web angekommen. Entweder sind sie gar nicht aktiv oder man merkt den Auftritten an, dass es sich um erste Gehversuche handelt. BASF und Bayer sind in Deutschland schon recht gut unterwegs. Die Firma Medtronic zeigt ebenfalls, wie sich Social Media sinnvoll einsetzen lässt. Wichtig ist aber der Hinweis, dass die Größe des Unternehmens nichts mit Güte oder dem Umfang des Social Media Engagements zu tun haben. IZB: Die Nutzung von Social Media Diensten ist in aller Regel kostenlos. Dennoch muss sich aber auch jemand die Betreuung und Pflege übernehmen. Was muss hier beachtet werden? Das A und O ist eine gute Planung. Dazu gehört es sich intensiv Gedanken dazu zu machen, ob und wenn ja auch welchen Plattformen ich welche Ziele und Zielgruppen erreichen möchte. Facebook ist vielleicht eher im Recruiting interessant, während auf Xing und LinkedIn das Netzwerk zu den Partnern und Kunden gepflegt werden kann. Strategie festlegen, Ziele definieren und dazu dann das passende Konzept für die Umsetzung ableiten ist das, was an Vorarbeit unbedingt zu leisten ist. Dazu gehört dann auch die Festlegung der Zuständigkeit innerhalb des Unternehmens ein Redaktions- und Kommunikationsplan. Es braucht wenigstens drei, besser sechs Monate bis die Social Media Präsenz etabliert ist. Entsprechend sollte mindestens ein Mitarbeiter täglich wenigstens eine Stunde seiner Zeit investieren. IZB: Wenn ich mir als kleines Unternehmen das alles noch nicht leisten kann, was dann? Ist Nichtpräsenz ein Nachteil? Das alles entscheidende ist aus meiner Sicht, dass Unternehmen eine sehr gut gemachte und intensiv gepflegte Firmen-Website betreiben. Hier muss Energie rein fliessen, denn für Partner und Investoren ist das immer die erste Anlaufstelle. Will heißen, wer knappe Ressourcen hat, sollte sie hier investieren und nicht den Fehler begehen Facebook und Co. zu machen, weil es gerade in ist. Ist das geleistet,gibt es viele einfache Möglichkeiten mit wenig Zusatzaufwand nach und nach eine Social Media Präsenz nachzuziehen. Auch wenn das zu Beginn Zeit kostet und nicht immer einfach ist. Am Ende wird es sich gelohnt haben. Das Interview führte Nathalie Schröder. 10 11

izb News In vivo-naher funktioneller Chemotaxis-Assay in einem ibidi µ-slide Chemotaxis 3D : Eine primäre dendritische Zelle aus der Maus mit LifeAct-markiertem F-Aktin wandert in einem Collagen I-Gel in Richtung des Chemokins CCL 19. Die Aufnahme wurde mit Spinning Disk Konfokaler Mikroskopie (Objektiv 63x) erstellt. Angiogenese Assay in vitro zur Simulation der Blutgefäßneubildung von Endothelzellen mittels Mikroskopie und computergestützter Bildanalyse: Die zunächst homogen verteilten Einzelzellen bilden im ibidi µ-slide Angiogenesis auf einem weichen Gel nach einigen Stunden charakteristische Muster. Diese Muster beschreiben die Fähigkeit der Zellen zur Neubildung von Blutgefäßen. In vivo geschieht dies zum Beispiel, wenn ein Tumor Endothelzellen anlockt, um sich selbst an den Blutkreislauf anzuschließen. Wenn es mit Wirkstoffzugabe gelingt, diesen Effekt einzuschränken oder zu verhindern, kann die Anbindung von Tumoren an Blutgefäße verhindert und damit deren Wachstum stark eingeschränkt werden. Die Funktion von Kosten und Qualität ist keine lineare Effektbeziehung. Unter Berücksichtigung degressiver Fehlerkosten und progressiver Fehlerverhütungskosten bildet sich vielmehr eine Parabel ab. Die Qualitätskosten weisen damit an einem bestimmten Punkt ein Minimum auf, den es zu bestimmen gilt. (Modifiziert nach Siegfried Seibert, Technisches Management ) Dr. Roman Zantl und Dr. Valentin Kahl, Geschäftsführer der ibidi GmbH Kontakt: Am Klopferspitz 19 82152 Martinsried Tel. +49-89/520 4617 0 oder kostenlos in DE: 0800/00111128 Fax +49-89/520 4617 59 oder kostenlos in DE: 0800/00111129 info@ibidi.de www.ibidi.de Die ibidi Gmbh Die ibidi GmbH, gegründet im Jahr 2001, gehört seit nunmehr drei Jahren zu den am schnellsten wachsenden Unternehmen in Deutschland. Durch die klare Fokussierung auf Produkte zur Analyse lebender Zellen befi ndet sich ibidi hierbei in einem wachstumsstarken Segment. Mit Hilfe effektiver Marketingund Vertriebsaktivitäten werden die potentiellen Kunden aktiv angesprochen und akquiriert. Auch die aktive Nutzung moderner Kommunikationsmedien, wie Webinare, bildet einen wichtigen Multiplikator. Die ursprüngliche Idee von ibidi bestand in der Herstellung von mikrofl uidischen Kunststoffkammern für die hochaufl ösende Mikroskopie. Durch intensive Gespräche mit Kunden, bereits in der Gründungsphase, wurde dabei das hohe Potential dieser Technologie für die Zellanalytik erkannt. Mittlerweile bietet ibidi vollständige Assays, z.b. zur Untersuchung von Zellmigration, Wundheilung, Chemotaxis oder Angiogenese, an. Aktuell arbeiten bei ibidi 30 Mitarbeiter, für die Organisationsstrukturen aufgebaut, klare Kommunikationswege defi niert und Verantwortlichkeiten festgelegt werden mussten. Da die ibidi GmbH seit 2002 nach der ISO 13485 und 9001 zertifi ziert ist, konnten dazu die Vorgaben des Qualitätsmanagements genutzt werden. Einer der wesentlichen Faktoren für den Unternehmenserfolg, nicht nur in der Gründungsphase, ist eine exakte Liquiditätsplanung und ein gutes Liquiditätsmanagement. Dazu gehört insbesondere ein sparsamer Umgang mit Geld. Wenn auf absehbare Engpässe direkt reagiert wird und zwischen den Gesellschaftern eine offene Kommunikationsstruktur besteht, sind bereits die größten Risiken gebannt. PhAtoCon Bedarfsgerechtes Qualitätsmangement im Bereich Life Science wissenschaftlich ökonomisch regulatorisch valide Produktsicherheit, Risikobewertung und Fehlerkosten in den Sparten Pharma, Biopharma und Medizinprodukte sind Aspekte, die bereits in F&E von nachhaltiger Bedeutung sind. Um die Validität und die Nachvollziehbarkeit von Daten, Prozessen und Entscheidungen im Bereich Life Science zu gewährleisten, eignen sich bedarfsgerechte, an standardisierten industriellen und regulatorischen Verfahren orientierte Qualitätsmanagement (QM)-Systeme (GxP, ISO, ). Die Herausforderung für das Thema QM in F&E ist: Raum für Kreativität und Problemlösung zu schaffen und doch belastbare Daten zu generieren. Auch wenn es sich hier (noch) um einen wenig regulierten Bereich handelt, ist bedarfsgerechtes QM eine der wesentlichen Stellschrauben für Effi zienz und Erfolg in der Forschung und gewährleistet unanfechtbaren Patentschutz, Datenintegrität und fundierte Entscheidungen. PHATOCON erbringt praxiserprobte Beratungs- und Management-Leistungen in allen Fragen von F&E, des präklinischen QM und der Zulassung. Je nach Bedarf entlastet PHATOCON punktuell oder begleitet ein Vorhaben kontinuierlich über eine längere Zeit. Mit ausgeprägter Hands-On Mentalität betreibt PHATOCON praktisches QM aus wissenschaftlicher Sicht! Thematische Schwerpunkte und Kernkompetenzen der PHATOCON sind: Pharmakologie und Toxikologie in F&E Präklinische Entwicklung Validierung und Qualifi zierung von Systemen und Prozessen Prozessoptimierung und Troubleshooting Technologie- und Methodentransfer Präklinische und bioanalytische Methodenexpertise (in vitro/in vivo) Dr. Thomas W. Becker, Gründer und Inhaber der PHATOCON Kontakt: PhaToCon Am Klopferspitz 19 im IZB 82152 Planegg-Martinsried FON:+49 (0) 89 444 899 41 FAX:+49 (0) 89 444 899 43 email: info@phatocon.com www.phatocon.com 12 13

izb News GLOSSAR EUKARYOTEN/EUKARYONTEN: Unter Eukaryoten oder Eukaryonten werden alle Lebewesen mit einem Zellkern zusammengefasst.die Zellen der Eukaryoten haben meistens einen Durchmesser von 10-30 µm. REKOMBINANT: Rekombinant hergestellte Proteine sind Eiweiße, die mit Hilfe von gentechnisch veränderten (Mikro-)Organismen hergestellt werden. DHODH: Die DHODH ist ein Schlüsselenzym, das an der De-novo-Pyrimidin-Synthese beteiligt ist, und dessen Hemmung chronische Entzündungs- und Autoimmunkrankheiten bekämpfen soll. GmbH eine eigenständigere Positionierung der Tochtergesellschaft am Markt und eine höhere Flexibilität für Forschungskooperationen mit Pharmapartnern. Gleichzeitig kann die 4SC AG einen großen Fortschritt der eigenen Produktlinie vermelden: 4SC s Krebswirkstoff Resminostat erreicht vorzeitig primären Wirksamkeitsendpunkt in Phase II Studie bei fortgeschrittenem Leberkrebs (HCC) Die im Januar vorgestellten Daten aus der klinischen Phase-II-SHELTER-Studie ergeben, dass Resminostat in Kombination mit dem Krebsmedikament Sorafenib die weitere Progression der Erkrankung bei zwei Dritteln der bisher auswertbaren Patienten für mindestens 12 Wochen aufhalten konnte, in Einzelfällen erheblich länger, bis zu deutlich über einem Jahr. Damit liegt die progressionsfreie Überlebensrate (PFSR) nach 12 Wochen aktuell bei 66,6% für die Kombinationsgruppe, und bei 33,3% für die Monotherapiegruppe. Darüber hinaus lag die mediane progressionsfreie Überlebenszeit (PFS), die die Zeitdauer beschreibt, für die das Fortschreiten der Erkrankung aufgehalten werden kann, bei 4,6 Monaten (140 Tage) für die Kombinationsgruppe und bei 1,4 Monaten (42 Tage) für die Monotherapiegruppe. Generell zeigte sich Resminostat als sicher und gut verträglich. Auf Basis dieser ermutigenden Daten wird die 4SC nun in Gesprächen mit Behörden und potentiellen Partnern eine Zulassungsstudie mit Resminostat bei Leberkrebs vorbereiten. VIDOFLUDIMUS, 4SC`S LEITWIRKSTOFF BEI AUTO-IMMUNERKRANKUNGEN BESTÄTIGT EINZIGARTIGES ENTZÜN- DUNGSHEMMENDES WIRKPRINZIP Der Wirkstoff hemmt zum einen die Vermehrung von Immunzellen und löst deren programmierten Zelltod (Apoptose) aus. Zum anderen blockiert der Wirkstoff gezielt die Bildung der beiden entzündungsfördernden Zytokine (Botenstoffe) Interleukin 17A (IL-17A) und IL-17F. Die im Februar vorgestellten Daten bestärken das Unternehmen weiter in seinem Bestreben, nun eine klinische Phase-IIb- Studie mit Vidofl udimus in chronisch-entzündlichen Darmerkrankungen (IBD) durchzuführen, welche die 4SC AG derzeit in Gesprächen mit Zulassungsbehörden und potenziellen Partnern vorbereitet. Vidofl udimus, ein oral verabreichter Inhibitor von IL- 17 und DHODH*, hat in präklinischen und klinischen Studien eine stark entzündungshemmende Aktivität sowie ein gutes Sicherheitsprofi l gezeigt und in einer bereits abgeschlossenen Phase-IIa-Studie in IBD den primären Wirksamkeitsendpunkt erreicht. www.4sc.de SUPPREMOL GIBT POSITIVE ZWI- SCHENERGEBNISSE EINER PHASE-IB/ IIA-STUDIE MIT SM101 BEI PRIMÄRER IMMUNTHROMBOZYTOPENIE (ITP)* BEKANNT Die Ergebnisse bestätigen das exzellente Sicherheitsprofi l und die therapeutische Aktivität von SM101, dem am weitesten fortgeschrittenen Entwicklungskandidat des Unternehmens. SM101 erwies sich als sicher und gut verträglich und zeigte vielversprechende Wirksamkeitsdaten. In dem Phase-Ib-Teil dieser randomisierten*, doppelt verblindeten, plazebokontrollierten, multizentrischen Dosisfi ndungsstudie waren 36 Patienten eingeschlossen, die intravenös mit bis zu 12 mg/kg SM101 einmal wöchentlich vier Wochen lang behandelt wurden. SM101 war sicher und gut verträglich. Diese Ergebnisse bestätigen die Resultate einer früheren Phase-Ia-Studie an 48 gesunden Probanden, in der keinerlei dosislimitierende Toxizitäten von SM101 beobachtet worden waren. In der Studie konnte eine dosisabhängige Steigerung der Blutplättchenzahl nachgewiesen werden. Damit liegt ein erster Hinweis zur therapeutischen Aktivität von SM101 im Menschen vor. In der Gruppe mit der höchsten Dosierung hielt der Anstieg der Anzahl der Blutplättchen über die gesamte dreimonatige Nachbeobachtungsperiode an. Eine ITP-Notfallbehandlung war bei diesen Patienten nicht nötig. CRELUX UND KONSORTIUM COM- PLEXINC ERHALTEN EU-FÖRDERUNG IN HÖHE VON 5.9 MIO EURO Pünktlich zum siebten Firmenjubiläum fördert die EU das von der CRELUX mitgeführte Konsortium ComplexINC mit 5.9 Mio Euro zur Weiterentwicklung der Produktion hochwertiger Proteine. Das aus internationalen Experten aus Industrie und Forschung zusammengesetzte Konsortium wird im Verlauf der nächsten 4 Jahre Techniken aus der Systembiologie entwickeln, um eukaryotische* Proteinexpressions-Systeme auf eine neue Stufe zu heben. Hierbei werden neue Verfahren mit spezifi schen Zelllinien für die Produktion von Proteinen und Proteinkomplexen in Hefe-, Insekten- und Säugerzellen zur Anwendungsreife geführt. Ziel von Complex INC ist, nicht nur die Produktionszeiten erheblich zu reduzieren, sondern auch die Herstellung von bisher nicht zugänglichen Proteinkomplexen. Seit der Gründung der CRELUX im Jahre 2005 zeigt sich eine zunehmende Nachfrage nach den Dienstleistungen des Unternehmens. Mit der Lieferung von qualitativ hochwertigen rekombinanten* Proteinen und zuverlässigen Proteinstrukturdienstleistungen hat sich die CRELUX bei ihren Kunden aus der Pharmabranche etabliert und ist heute weltweit der einzige Dienstleister in diesem Bereich, der komplett in der Hand der Gründer liegt. Mittlerweile gibt es ein Stammkundenkontingent von 75 Prozent, was die Zuverlässigkeit der drug discovery services bestätigt. Unser Ziel ist es, unseren Kunden exakt das zu liefern, was sie wünschen und das mit hoher Qualität, rechtzeitig und zum richtigen Preis. Um die steigende Nachfrage nach hochwertigen Proteinen zu befriedigen, haben wir unser Protein-Serviceangebot so aufgestellt, dass wir Zeit, Geld und Ressourcen unserer Kunden sparen, fügt Michael Schäffer, Executive Director Strategy and Business, hinzu. CRELUX ist nach SiREEN (* 2002) und CRENANO (* 2004) die dritte Firmengründung im IZB des erfolgreichen Serial Entrepreneur Teams bestehen aus Dr. Schäffer, Dr. Ried und Dr. Moarefi. www.crelux.com 4SC IM AUFWIND 4SC GRÜNDET TOCHTERFIRMA 4SC DISCOVERY ZUR VERMARKTUNG IH- RER FRÜHPHASEN-FORSCHUNG Im Einzelnen wird die 4SC Discovery GmbH als Dienstleister über Forschungskooperationen Pharma- und Biotechnologieunternehmen ihr Know-how, ihre Kapazitäten und ihre Technologieplattform im Bereich der Wirkstoffentdeckung und Wirkstoffoptimierung anbieten. Des Weiteren soll sie durch die Kommerzialisierung 4SC-eigener Produkte bereits im Forschungs- und frühen Entwicklungsstadium, beispielsweise über Entwicklungs- und Vermarktungspartnerschaften mit Pharmafi rmen, zusätzliche Umsätze erzielen. Dies soll die Weiterentwicklung eigener Wirkstoffe bei gleichzeitig reduziertem Entwicklungsrisiko beschleunigen und es dem Unternehmen ermöglichen, an deren künftiger Wertentwicklung zu partizipieren, etwa durch Lizenzeinnahmen oder Meilensteinzahlungen. Die Tochtergesellschaft wird zudem weiter an der Entdeckung und Erforschung neuer Produkte für die nachhaltige Ausgestaltung der klinischen Entwicklungspipeline der 4SC AG arbeiten. Es ist zu beobachten, dass Forschungsleistungen durch Pharmafi rmen infolge des hohen Kosten- und Wettbewerbsdrucks verstärkt auf spezialisierte Biotech-Unternehmen ausgelagert werden. Vor diesem Hintergrund ist es das strategische Ziel, mit der neuen Tochtergesellschaft künftig verstärkt Umsätze auch aus den 4SC-Aktivitäten in den frühen Phasen der Wirkstoffforschung zu erzielen. Damit sollen die Nachhaltigkeit des Geschäftsmodells der 4SC AG gestärkt, die Abhängigkeit der Gesellschaft von der Finanzierung am Kapitalmarkt verringert und die Werthaltigkeit der 4SC-Forschung am Markt transparenter gemacht werden. Zudem ermöglicht die Bündelung der Forschungsaktivitäten in der 4SC Discovery 15 14

izb News GLOSSAR ITP: Die ITP ist eine erworbene Thrombozytopenie. Das Akronym ITP steht für Immunthrombozytopenie. Thrombozytopenie (kurz: Thrombopenie) bezeichnet einen Mangel an Thrombozyten (Blutplättchen) im Blut. Der Mensch verfügt normalerweise über ca. 150 000 450 000 Thrombozyten pro µl Blut; wird dieser Wert unterschritten, spricht man von einer Thrombozytopenie. Randomisierung bedeutet, dass die Zuordnung zu einer Behandlungsgruppe (etwa Medikament A oder B) nach dem Zufallsprinzip erfolgt. izb intern RANDOMISIEREN: Die randomisierte kontrollierte Studie (RCT englisch: randomized controlled trial) ist in der medizinischen Forschung das nachgewiesen beste Studiendesign, um bei einer eindeutigen Fragestellung eine eindeutige Aussage zu erhalten und die Kausalität zu belegen. Deshalb wird auch vom Goldstandard der Studienplanung bzw. des Forschungsdesigns gesprochen. Daneben werden RCTs unter anderem auch in der psychologischen und ökonomischen Forschung eingesetzt. Diese guten Ergebnisse liefern überzeugende Hinweise darauf, dass die weitere Entwicklung von SM101 bei ITP und anderen B- Zell-verursachten Autoimmunerkrankungen fortgesetzt werden sollte, sagte Prof. Peter Buckel, CEO der SuppreMol GmbH. Diese Ergebnisse, die eine Wirksamkeit von SM101 am Menschen zeigen, sind vielversprechend. Besonders der langanhaltende Effekt, der sich durch den Anstieg der Blutplättchenzahlen zeigt, bestätigt das hohe therapeutische Potenzial. Im Gegensatz zu derzeitigen Behandlungsmethoden von ITP hält die Wirkung von SM101 bereits nach nur einem Behandlungszyklus an, was möglicherweise mit dem Wirkmechanismus von SM101 zusammenhängt. Insbesondere kann SM101, im Vergleich zu Thrombopoetin-Rezeptoragonisten, in einer niedrigeren Dosierungsfrequenz gegeben werden. SuppreMol beabsichtigt, die vollständigen Phase-Ib-Ergebnisse auf einer wissenschaftlichen Konferenz im Laufe des Jahres 2012 vorzustellen. www.suppremol.com LEUKOCARE ERHÄLT DEN BIOTECH- NOLOGY INVESTMENT OPPORTUNITY AWARD 2011 VON FROST & SULLIVAN LEUKOCARE, ein führender Anbieter von Stabilisierungstechnologien für Proteine und andere biologische Moleküle, wurde von der unabhängigen internationalen Unternehmensberatung Frost & Sullivan, mit dem Biotechnology Investment Opportunity Award 2011 ausgezeichnet. In den Ausführungen für den European Biotechnology Industry Early Stage Investment Opportunity Award, würdigt Frost & Sullivan besonders das innovative Konzept der stabilisierenden und schützenden Technologien (SPS) von LEUKOCARE und die starke strategische Position der Gesellschaft auf schnell wachsenden Märkten. Frost & Sullivan schließt den Bericht: Der Vorteil des First Movers auf sehr attraktive Märkten in Verbindung mit bahnbrechenden Technologien und einem ausgezeichneten und erfahrenen Management macht die LEUKOCARE zu einem würdigen Preisträger des Investment Opportunity Awards von Frost & Sullivan. Wir fühlen uns überaus geehrt, dass die weltweit renommierte Beratungsgesellschaft Frost & Sullivan unsere Erfolge hervorhebt und auszeichnet. Damit wird die hervorragende Arbeit der letzten Jahre gewürdigt, in denen wir unsere Partner- Unternehmen unterstützen konnten, ihre empfi ndlichen biologischen Moleküle zu stabilisieren und deren Sterilisierbarkeit zu ermöglichen, sagt Michael Scholl, CEO der LEUKOCARE AG. Diese Auszeichnung ist uns Ansporn, die dynamische Entwicklung unserer Gesellschaft zum Wohle unserer Kunden, Investoren und Mitarbeiter weiter voran zu treiben. www.leukocare.com BAYER GIBT ICON GENETICS AN GRÜNDER ZURÜCK Seit 2006 gehört Icon Genetics, für pfl anzliche Produktionssysteme für Biologika zum Leverkusener Bayer Pharmakonzern. Nun übernimmt Yuri Gleba die einst von ihm im IZB Weihenstephan gegründete Firma mitsamt aller Anteile, Vermögenswerte, Patente und die Beschäftigten am Standort Halle/Saale wieder und führt diese mit der Nomad Bioscience GmbH, einer weiteren Gleba-Gründung, zusammen. www.icongenetics.com Alle Pressemitteilungen in voller Länge fi nden Sie auf www.izb-online.de unter One of IZB. AB SOFORT IST DER IZB HOTSPOT KOSTENLOS Nach eingehender Prüfung haben wir entschieden den Hotspot im IZB kostenlos anzubieten. Nicht verzichten können wir aus Sicherheitsgründen auf eine Registrierung am IZB- Empfang, um die Zugangsdaten zu vergeben. IZB IMMER IN BEWEGUNG ÄNDE- RUNGEN IN UNSERER MIETERSCHAFT: Unser IZB- Haustechnik und -Hausmeister Team ist in die Kellerräume in Haus 4 umgezogen. Die ehemaligen Kellerfl ächen in Haus 6 hat die Coriolis übernommen. Die Prionics hat das IZB zum Jahresende verlassen. Zwei Räume hat die Firma Coriolis Pharma Research als Erweiterungsfl äche übernommen. Ein Raum wurde als Erweiterung an die Quattro Research GmbH übergeben. Im 3. OG von Haus 7 zieht ein Ableger des Max-Dellbrück-Centrum für Molekulare Medizin (MDC) ein. Das Team arbeitet mit Conogenetix in Haus 4, 1. OG zusammen. IZB HAUSTECHNIK-TEAM ERHÄLT ZERTIFIZIERUNG ZUR ÜBERPRÜFUNG VON BRANDSCHUTZKLAPPEN Brandschutzklappen spielen eine wichtige Rolle im Brandschutz: Im Brandfall unterbrechen sie den Lüftungskanal und verhindern so, dass sich Feuer und Rauch ausbreiten können. Damit sie im Ernstfall ihre Aufgabe sicher erfüllen, müssen Brandschutzklappen regelmäßig überprüft werden. Die Praxis zeigt, dass viele Brandschutzklappen nicht einsatzfähig sind, weil keine Wartung erfolgte. Zur Erhöhung der Sicherheit in unseren Gebäuden und zur Einsparung externer Wartungskosten haben Irhad Joldic, Albert Hermann und Andreas Stahl bei der TÜV SÜD Akademie im Februar einen Lehrgang mit Prüfung besucht. Unser Haustechnikteam ist damit ab sofort in der Lage die wiederkehrende Überprüfung der Brandschutzklappen in raumlufttechnischen Anlagen eigenständig und fachgerecht durchzuführen. Der Kurs vermittelte ihnen die betreffenden Anforderungen der Landesbauordnungen und der Lüftungsanlagen-Richtlinie (LüAR) sowie die verschiedenen Bauformen und Bestandteile von Brandschutzklappen, die Einbauvorschriften und die Tätigkeiten beim Warten und Prüfen entsprechend Prüfvorschriften. WECHSEL IM VORSTAND DES VEREINS KITA BIO REGIO E.V. Nach 10 Jahren gibt die Morphosys AG ihren Sitz im Vorstand des Kita BioRegio.e.V ab. Als neues Mitglied im Vorstand wurde Dr. Valentin Kahl von der ibidi GmbH gewählt. Ein Spezial zu den Biokids erfolgt in der nächsten Ausgabe. NEUER MIETER IM IZB eadmet GMBH Herzlich Willkommen heißen wir auch die eadmet GmbH entwickelt und vermarktet innovative IT-Lösungen, um wichtige Eigenschaften von Chemikalien und Arzneistoffen vorherzusagen, u.a. physikalische und sogenannte ADME/Tox- ( wirkstoffähnliche ) Charakteristika. Wolfram Teetz und sein Team beziehen einen Raum im EG von IZB-West I (innerhalb der Einheit Crelux GmbH). Eine ausführliche Vorstellung erfolgt im nächsten Heft. www.eadmet.com NEU IM IZB-TEAM Bereits im Dezember hat unser Haustechnikteam Verstärkung von Andreas Stahl bekommen. Er unterstützt Herrn Joldic und Herrn Hermann in allen Belangen der Haustechnik. Ab 16. März haben wir mit Anneliese Piper ein neues Gesicht am IZB Empfang. Frau Piper teilt sich den Empfang mit Simone Kleiber und wird täglich von 12.30 bis 17.00 Uhr vor Ort sein. Heißen Sie sie mit uns herzlich willkommen, so dass sie sich recht bald heimisch fühlen kann. Anneliese Piper Andreas Stahl 16 17

izb intern Im IZB Planegg/Martinsried am 26.04.2012 Der diesjährige bundesweite Girl s Day 2012 fi ndet am Donnerstag, den 26. April 2012 statt. Dieses Jahr bieten 5 IZB Firmen 27 jungen Mädchen ab 15 Jahren einen Einblick in die facettenreichen berufl ichen Möglichkeiten in der Life Science Branche. Das Feedback der Mädchen und die Nachfrage nach Plätzen sind jedes Jahr sehr groß, auch wenn die Frauenquote im Bereich Life Sciences besser ist als in anderen Branchen. Und auf diese Fragen werden die Mädchen Antworten bekommen: 4 SC AG Wie werden neue Medikamente gegen Krebs und andere schwerwiegende Erkrankungen entwickelt? Bei der 4SC AG bekommt ihr Einblick in Erforschung und Entwicklung innovativer Medikamente und könnt Eindrücke aus den unterschiedlichen Tätigkeitsfeldern der Biologen, Pharmazeuten und Chemiker sammeln. Ihr modelt selbst ein Enzym am Computer und werdet unter genauer Anleitung eigenhändig eine Handcreme herstellen. Chemieschule Dr. Elhardt Haben Bananen auch Gene? Wir isolieren DNA aus Pfl anzen-materialien. Sind grüne Blätter wirklich nur grün? Wir isolieren Blattfarbstoffe aus Petersilie mittels Dünnschichtchromatografi e. Winzlinge unter dem Mikroskop Wir betrachten Insekten, Pfl anzenmaterial, etc. Wasseruntersuchung Die natürlichen Bestandteile des Wassers stören oft bei Reaktionen in Chemie und Biochemie. Wir bestimmen und entfernen diese Bestandteile. ChromoTek GmbH Wie können Lamas helfen, schneller Medikamente gegen Krebs zu fi nden? Coriolis Pharma Service GmbH Wie stabil und sauber sind unsere Medikamente? Ihr sollt eine Lösung mit Hilfe von verschiedenen Methoden untersuchen, die Inhaltsstoffe analysieren und bestimmen, wie sauber die Lösung wirklich ist. Trion Research GmbH Welche Wirkung haben trifunktionale bispezifi sche Antikörper in der Krebstherapie? Herstellung, Färbung und Auswertung von Cytospin-Präparaten Weitere informationen zum Girl s Day unter: www.girls-day.de Mindestalter für Anmeldung: 15 Jahre Die Bewerbung erfolgt telefonisch bei Frau Kleiber und Frau Storelli. DAS boardinghouse Kommt Ein Leuchtturm-Projekt für den Campus so IZB-Geschäftsführer Peter Hanns Zobel nimmt Gestalt an. Nach langem Hin und Her und zu diesem Zeitpunkt gänzlich überraschend, hat der Bayerische Landtag jetzt die Mittel für den Bau eines Boardinghouses auf dem Campus direkt neben dem IZB doch noch im Nachtragshaushalt 2012 bewilligt. Damit steht dem Bau des 27 Meter hohen Hotelturms nichts mehr im Wege, die Genehmigung des veränderten Bebauungsplans durch die Gemeinde Planegg vorausgesetzt. Voraussichtlich im Frühjahr 2013 könnte mit dem Bau begonnen werden. Vorausgegangen waren jahrelange Planungen mit immer neuen Aspekten, letztlich fand das futuristische Modell des Büros stark-architekten aus München viel Anklang. 8,4 Millionen Euro soll der Turm kosten, zunächst eine Million, später weitere drei wird der Freistaat übernehmen. Die übrigen 4,4 Millionen werden von der IZB GmbH selbst und über Banken fi nanziert. Der Architekt hat auf 350 Quadratmetern Grundfl äche und sieben Stockwerken 42 Zimmer oder Appartements geplant, die zum Beispiel an Gastwissenschaftler und Gäste des Campus vermietet werden sollen. Vorgesehen ist ferner ein Restaurant mit etwa 50 Plätzen, auf dem Dach soll ein Faculty Club entstehen, auf den Zobel besonderen Wert legt. Überhaupt geht die Fördergesellschaft IZB davon aus, dass die Nachfrage nach Übernachtungsmöglichkeiten auf dem ständig wachsenden Campus enorm sein wird. Dass es jetzt so schnell gegangen ist mit einer positiven Entscheidung, ist offensichtlich der Entschlossenheit des Bayerischen Landtags zu verdanken. Vor Verabschiedung des Nachtragshaushalts war alles noch einmal sehr schnell egangen: Auf Antrag der FDP-Fraktion kam das Thema auf den Tisch, die Gelder wurden bewilligt. 18 19

izb intern Die nächsten IZBrunch-Termine: Freitag, 30. März 2012 (mit Prof. Domdey, Bio M ) K. Dobler - Fotolia.com TermiNe 23. März 2012 Seminar Wertsteigerung durch die richtigen Daten Schwerpunkt des zweiten Bio M -Forums in der Reihe Der entscheidende Schritt: Von der Präklinik in den Menschen. Veranstaltungsort: Harrison Clinical Research Deutschland GmbH in München Infos und Anmeldung unter: http://events.bio-m.org/praeklinik 27. März 2012 Kooperationsforum Cell-based Therapies Friedrich-Alexander-Universität, Erlangen-Nürnberg Mehr unter: www.bayern-innovativ.de 31. März 2012 Abgabetermin für ihre Firmenunterlagen, die wir für Sie auf die ANALYTCA 2012 mitnehmen sollen 17. bis 20. April 2012 Analytica München Besuchen Sie uns auf dem Bayerischen Gemeinschaftsstand in Halle A3 251/350 Mehr unter: www.analytica.de 26. April 2012 6. Girls Day im IZB 09. bis 11. Mai 2012 Deutsche Biotechnologietage 2012 in Frankfurt/Main Mehr unter: www.biotechnologietage-2012.de 23. Mai 2012 3. Kooperationsforum Biopharmaceuticals Indikationen - Technologien - Märkte Zentrum für Umwelt und Kultur, Benediktbeuern Mehr unter: www.bayern-innovativ.de iz Freitag, 27. April 2012 (mit Dr. Ronald Mertz, StMWIVT) Freitag, 25. Mai 2012 Freitag, 29. Juni 2012 Netzwerk, Nachbarn, Neuigkeiten und Weißwurst bavaria GoeS east AuSLAnDSreiSen 2012 für biotech/life SCienCeS nach ChinA und JAPAn Bio M und Bayern International haben für Sie gleich zwei Auslandsreisen mit dem Fokus Biotechnologie/ Life Sciences vorbereitet: Unternehmerreise zum ChinaBio Partnering Forum im Mai 2012 Bayerischer Firmengemeinschaftsstand auf der BioJapan im Oktober 2012 Hiermit möchten wir kleinen und mittelständischen Unternehmen einen Einstieg in Fernost ermöglichen bzw. helfen, bestehende Kontakte zu vertiefen. Die Programminhalte werden in Kooperation mit Branchenexperten vor Ort gezielt auf Ihre Bedürfnisse abgestimmt. Für Sie interessante Gesprächspartner werden im Vorfeld identifi ziert und zu one-2-one Meetings im Zielland eingeladen. tashfoto - Fotolia.com Der Januar Brunch stand voll im Zeichen der Ordnung. Herr Schirm von der Quattro Research stellte eindrucksvoll dar, wie man durch gute und frühe Softwarelösungen auch Jahre später noch Labordaten und Versuchsdokumentationen wieder fi nden kann. Learning by doing war gestern, heute zählt mehr denn je Do it right fi rst time (DRIFT). Kompetenz-Leasing, fl exible Ressourcen und bedarfsgerechtes Qualitätsmanagement in F&E waren die Themen bei der Präsentation der Firma PHATOCON durch Dr. Thomas Becker im IZBrunch im Februar. Mehr Infos zu den Unternehmen: www.quattroreserch.de (Haus 7, EG) www.phatocon.com (Haus 7, 1.OG) China (19.-26.05.2012) Im Mittelpunkt der Reise steht die internationale Messe ChinaBio Partnering-Forum in Suzhou nahe Shanghai. Zudem sind Besuche und gezielte Firmengespräche in den Hightech-Parks von Suzhou, Shanghai und Peking geplant, so dass Sie eine ganze Woche umfassende Einblicke in die chinesische Life Science-Branche erhalten und wertvolle Gespräche mit potentiellen Geschäftspartnern führen können. Details zur Reise, dem Zielland und dem geplanten Programm fi nden Sie im Reise.Net von Bayern International. Japan (08.-12.10.2012) Wir bieten Ihnen eine Firmenbeteiligung beim bayerischen Stand auf der BioJapan, eine der zentralen Messen der Life Science-Branche Japans. Sie wird von den wichtigsten Vertretern der japanischen Pharma- und Biotechnologieindustrie besucht und wir erwarten besondere Aufmerksamkeit für unseren Messeauftritt, der durch einen bayerischen Empfang am Stand abgerundet wird. Durch die bestehende Kooperation zwischen dem Bayerischen Biotechnologie Cluster und der führenden japanischen Biotechnologie/Life Science Region Osaka/Kansai können wir gezielt die für Sie wichtigen japanischen Kontaktpersonen zu dem Gemeinschaftsstand einladen. Die Eckdaten der Reise sowie nützliche Landes- und Brancheninfos fi nden Sie auf der Homepage von Bayern International. Sie möchten sich auch beim IZBrunch präsentieren? Sie haben Themenvorschläge oder Fragen? Dann wenden Sie sich bitte an Mariana Storelli im IZB. E-Mail: office@izb-martinsried.de Infos und Anmeldung: Frau Dr. Daniela Tonn (Bio M ) Tel: +49 89 89 96 79 15 E-Mail: tonn@bio-m.org Infos und Anmeldung: Frau Dr. Stephanie Wehnelt (Bio M ) Tel: +49 89 89 96 79 29 E-Mail: wehnelt@bio-m.org Damit wir die Programminhalte auf Ihre Bedürfnisse abstimmen können, melden Sie sich bitte frühzeitig über Bayern International an. Gerne können Sie bei Interesse auch direkt auf uns zukommen, um Details zu besprechen. Wir freuen uns auf Ihr Interesse an unseren Asienreisen und stehen für Rückfragen jederzeit zur Verfügung. 20 Infos auch unter: http://www.bayern-international.de/reisenet 21

aus DeN GremieN münchner BiOTeCH CLusTer Glossar Dr. Enderle bei der Arbeit im PCR-Labor der Exosome Diagnostic im IZB. Getrennte Räume für die Präparation der klinischen Proben und die Analyse nach der PCR verringern das Risiko der Kontamination. mrna Boten-Ribonukleinsäure, dient der Übertragung genetischer Information (DNA) Exosomen 30 bis 90 nm große Vesikel, die von einer Zelle abgeschnürt werden qpcr quantitative Echtzeit-PCR, eine Vervielfältigungsmethode für mrna/dna NGS Methode zur Sequenzierung von DNA CLuSter-offenSive bayern Nach erfolgreicher Evaluierung geht die Cluster-Offensive Bayern nun im Zeitraum 2012-2015 in die zweite Runde. Der Cluster Biotechnologie Bayern ist wieder mit dabei. minimalinvasive GenDiAGnoStiK: exosome DiAGnoStiCS erhält m 4 -förderung Erst seit 2010 ist Exosome Diagnostics GmbH, eine Tochter des US-Unternehmens Exosome Diagnostics, Inc. im Gründerzentrum IZB ansässig. Die Einbindung in das Spitzencluster-Programm m 4 Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien lag bei diesem Spezialisten für molekulardiagnostische Tests in der Personalisierten Medizin förmlich auf der Hand und nun startet Exosome Diagnostics zusammen mit der Dermatologie der LMU ein m 4 Projekt, welches vom Bundesministerium für Bildung und Forschung mit 1.0 Millionen Euro gefördert wird. www.biotech-bayern.de Die Cluster-Offensive Bayern wurde im Jahr 2006 mit dem Ziel gestartet, Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Kapitalgeber und weitere Dienstleister in 19 besonders bedeutsamen Kompetenzfeldern der bayerischen Wirtschaft besser zu vernetzen und damit dazu beizutragen, aus Ideen schneller als bisher marktfähige Produkte zu entwickeln. Der Cluster Biotechnologie Bayern hatte in der Periode 2006-2011 mit den Themen weiße Biotechnologie und personalisierte Medizin 45 Mio. Euro Fördermittel vom Bund eingeworben und war in dieser Hinsicht der erfolgreichste Cluster. Beide Themen wurden zwischenzeitlich organisatorisch ausgegliedert das Netzwerkmanagement wird themenbezogen von der Bio M WB sowie dem Spitzencluster m4 Personalisierte Medizin und zielgerichtete Therapien weitergeführt. Mertz: Der Cluster Biotechnologie Bayern ist auch künftig die bayernweite Klammer für alle regionalen wie auch die beiden thematisch fokussierten Biotech-Cluster. Die vom Bayerischen Wirtschaftsministerium mit dem Management betraute Bio M GmbH stellt die bayernweite Vernetzung der Branche sicher und organisiert die Präsentation des Biotech-Standorts Bayern auf nationaler und internationaler Ebene. Dr. Ronald Mertz Leiter der Abteilung Innovation, Forschung, Technologie Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft, Infrastruktur, Verkehr und Technologie In der Kooperation mit Prof. Carol Berking (LMU) soll ein auf Blutplasma basierender Test entwickelt werden, der auf der Analyse von mrna aus Exosomen beruht. Exosomen sind spezielle Mikrovesikel der Zellen, die in verschiedene Körperflüssigkeiten (Blut, Urin, Liquor) sezerniert werden und einen stabilen mrna * -Gehalt aufweisen. Durch die Verbindung der Exosomen * -Technologie mit Next-Generation-Sequencing (NGS * ) und qpcr * können auch vor dem Hintergrund der Exosomen * aus Normalgewebe die tumorspezifischen Mutationen bei Patienten mit bösartigen Tumoren detektiert werden. Damit soll eine Wiedererkrankung frühzeitig erkannt werden, die Therapieauswahl unterstützt und möglicherweise die Tumorfrüherkennung verbessert werden. Die Exosomen-Technologie ermöglicht es uns auf eine minimal-invasive Weise, wiederholt Gensignaturen von Tumor, Entzündung und Immunantwort zu ermitteln, sagt James McCullough, CEO von Exosome Diagnostics. Die Aussicht, durch einen schnellen und einfachen Blutoder Urintest spezifische Krebsmutationen zu ermitteln, stellt eine große Verbesserung und Vereinfachung für den Prozess der Personalisierten Medizin dar beginnend mit der Entscheidung zu behandeln, über die Auswahl der richtigen Therapie bis zur sofortigen Überwachung des Ansprechens auf die Therapie, ergänzt Prof. Berking von der LMU. Biogenese von Exosomen durch Einwärtsknospung von Endosomen (A, B) wobei mit intra-luminalen Vesikeln gefüllte multivesikulare Körper (MVB) entstehen (C). Fusionieren MVBs mit der Zellmembran, werden Exosomen in den extrazellulären Raum freigesetzt (D). Auch durch direkte Knospung können Mikrovesikel entstehen (A, B ). 22 23

IMPRESSUM Herausgeber: Fördergesellschaft IZB mbh Am Klopferspitz 19 82152 Planegg/Martinsried Verantwortlich für den Inhalt: Dr. Peter Hanns Zobel Erscheinungstermin: 19.03.2012 Auflage: 500 Stück Redaktion: Nathalie Schröder, Rainer Rutz Layout & Gestaltung: Gerstmayer Agentur für Marketing, Königsbrunn Produktion: businessprint, Königsbrunn Fotos: MPIB, Jan Roeder, Michael Jäger, Fotolia, istockphoto, Crelux, PhaToCon, Bio M, stark-architekten Kontakt: marketing@izb-online.de Alle Rechte vorbehalten. Irrtümer und Druckfehler vorbehalten. Nachdruck auch auszugsweise nur mit Genehmigung des Herausgebers. Die für den Druck angefallene Menge an CO 2 wird über Klimaschutz-Projekte wieder ausgeglichen.