1 BEWUSSTSEIN BILDEN WIE GEHT DAS? UND WAS IST DABEI SCHWIERIG? Doris Rüter, Stadt Münster Sabine Schäper, Katholische Hochschule NRW 2 Was sagt die UN-BRK? Artikel 8: Bewusstseinsbildung (1) Die Vertragsstaaten verpflichten sich, sofortige, wirksame und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um a) in der gesamten Gesellschaft das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen zu schärfen und die Achtung ihrer Rechte und ihrer Würde zu fördern; b) Klischees, Vorurteile und schädliche Praktiken gegenüber Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen zu bekämpfen; c) das Bewusstsein für die Fähigkeiten und den Beitrag von Menschen mit Behinderungen zu fördern. (2) Zu den diesbezüglichen Maßnahmen gehören a) die Einleitung und dauerhafte Durchführung wirksamer Kampagnen zur Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit b) die Förderung einer respektvollen Einstellung gegenüber den Rechten von Menschen mit Behinderungen auf allen Ebenen des Bildungssystems c) die Aufforderung an alle Medienorgane, Menschen mit Behinderungen in einer dem Zweck dieses Übereinkommens entsprechenden Weise darzustellen; d) die Förderung von Schulungsprogrammen zur Schärfung des Bewusstseins für Menschen mit Behinderungen und für deren Rechte. 1
3 Was sagt die UN-BRK? Quelle: BMAS: UN-BRK in leichter Sprache 4 Was sagt die UN-BRK? Quelle: BMAS: UN-BRK in leichter Sprache 2
5 Beispiele Erzählen Sie ein Beispiel: Jemand hat einen Menschen schlechter behandelt als einen anderen Menschen. Jemand hat schlecht über einen Menschen geredet. Jemand hat über einen Menschen gelacht. 6 Bewusstsein bilden Bewusstsein bilden heißt: Etwas tun, damit Diskriminierung aufhört. Etwas tun, damit Menschen keine Vor-Urteile mehr haben. Etwas tun, damit alle gleich anerkannt sind. Zeigen, dass Menschen mit Behinderung wichtig sind. 3
Was sagt die Bibel? Die Bibel erzählt Geschichten. Jesus erzählt eine Geschichte. Ein Mann liegt auf der Straße. Er ist überfallen worden. Aber: Niemand will ihm helfen. Auch nicht ein Priester, der vorbeikommt. Dann kommt ein Mann. Er kommt aus Samarien. Die Leute aus Samarien waren nicht beliebt. Der Mann aus Samarien sieht den Mann auf der Straße. Er spürt: Das kann nicht sein. Da liegt einer und niemand hilft! Er bringt ihn zu einem Gasthaus. Dort wo er versorgt wird. 7 Was sagt die Bibel? Die Bibel erzählt Geschichten. Jesus hat diese Geschichte erzählt. Er will sagen: Einem Verletzten nicht helfen, das darf nicht sein! Du sollst Deinen Nächsten lieben! Dein Nächster ist jeder andere Mensch. Egal wer er ist. Und egal wer du bist. Nächsten-Liebe bedeutet: Anderen Menschen immer helfen. Sich um andere kümmern. Nächsten-Liebe bedeutet, nicht vorbeigehen. Nächsten-Liebe bedeutet: sich einsetzen, dass niemand beleidigt oder schief angeguckt wird, dass niemand übersehen wird. 8 4
9 Was sagt die Bibel? Die Bibel erzählt Geschichten. Zum Beispiel: Die Geschichte von einer Frau. Alle schauen auf sie herab. Sie soll ihren Mann betrogen haben. Manche wollen Steine auf sie werfen, bis sie tot ist. Jesus sagt: Wer von Euch hat noch nie im Leben einen Fehler gemacht? Der darf einen Stein werfen. Da lassen alle die Steine fallen. Sie gehen weg und denken darüber nach. Was sagt die Bibel? Die Bibel erzählt Geschichten. Jesus erzählt Geschichten vom Reich Gottes. Dort gibt es keine Vorurteile. Dort sind alle eingeladen. Wie bei einem großen Festmahl. Jeder darf dabei sein. 10 5
11 Was sagt die Bibel? Die Bibel erzählt Geschichten. Wenn wir das so machen, ist es wie der Himmel auf Erden. Niemand muss draußen bleiben. 12 Beispiele Erzählen Sie ein Beispiel: Wie muss es sein, damit es ist wie der Himmel auf Erden? 6
13 Bewusstsein bilden Bewusstsein bilden heißt: Etwas tun, damit Diskriminierung aufhört. Etwas tun, damit Menschen keine Vor-Urteile mehr haben. Etwas tun, damit alle gleich anerkannt sind. 14 Bewusstsein bilden: Wie geht das? Was sagt die UN-BRK? 7
15 Bewusstsein bilden: Wie geht das? Was sagt die UN-BRK? 16 Bewusstsein bilden: Wie geht das - KONKRET? 8
Bewusstsein bilden - in der Schule JIPA heißt: Jugendliche inklusiv politisch aktiv JIPA ist eine Gruppe von SeHT Münster e.v. und vom Jugendrat Münster Bewusstsein bilden - in der Schule JIPA ist für Kinder und Jugendliche von 12-18 Jahre! 9
Bewusstsein bilden - in der Schule Die JIPA-Gruppe besucht Schulen in Münster. Mit den Schulkassen spricht die Gruppe über das Thema Behinderung. Bewusstsein bilden im Beruf Am 4. Mai 2016 gab es einen Gesundheitstag im Stadtweinhaus. 10
Bewusstsein bilden im Beruf Auszubildende von der Stadt Münster, vom LWL und von der DAK haben beim Gesundheitstag geholfen. Sie haben Menschen mit Behinderung auf dem Weg durch das Stadtweinhaus begleitet. Sie haben gelernt, was für Menschen mit Behinderung wichtig ist. 22 Bewusstsein bilden - in der Freizeit Tanzgruppe Schrittwechsel Lebenshilfe Münster 11
Bewusstsein bilden in der Stadt Münsters Blindenleitsystem Erklärung für Anwohner, wenn es neu verlegt wird Stadtbücherei Münster: Bücher in Leichter Sprache Bewusstsein bilden in der Politik Menschen mit Behinderungen bestimmen in Münster mit. In der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen der Stadt Münster (KIB). Und in der WiM Wir Menschen mit Lernschwierigkeiten in Münster. 12
25 Bewusstsein bilden: Was ist daran schwierig? Es gibt viele Barrieren. Manche Menschen wollen nichts verändern. Manche Menschen haben Angst. Manche Menschen sind bequem. Manche Menschen tun schon viel. Manchmal kostet es auch Geld. Deshalb ist Bewusstsein bilden wichtig. 26 Bewusstsein bilden: Was kann ich tun???? Ich muss nachdenken. Ich muss besser auf manche Sachen achten. Ich muss etwas Neues lernen. Ich muss Fragen stellen. Ich erfahre meine eigenen Grenzen. Ich muss mutig sein. Ich fange mit kleinen Schritten an. 13
Bewusstsein bilden: Was wollen wir KONKRET tun? 27 28 Quellennachweise Folien 3-5 und 14-15: Texte und Abbildungen aus der Broschüre des BMAS: UN-BRK in leichter Sprache Folien 7,8,10,11: Illustrationen aus: Weite Welt / das Kindermagazin der Steyler Missionare; Illustrator: Harald Schröder Folie 9: Uli Viereck, Jesus und die Ehebrecherin (Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Künstlers) Folien 17 bis 19: mit freundlicher Genehmigung von SeHT Münster e.v. Folie 20: Quelle: Homepage www.inklusion-in-muenster.de Folie 22: mit freundlicher Genehmigung der Lebenshilfe Münster e.v. Folien 18, 19, 23, 24: Die Bilder sind von: : Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.v., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013 14