BEWUSSTSEIN BILDEN WIE GEHT DAS? UND WAS IST DABEI SCHWIERIG? Sabine Schäper, Katholische Hochschule NRW

Ähnliche Dokumente
Vortrag von Michael Herbst 3 Fragen zum Thema Inklusion

Die Zukunft ist inklusiv:

Inklusion Herausforderungen und Stolpersteine

Das ist die Version in Leichter Sprache

Die Erstellung von Aktions-Plänen Der Weg ist das Ziel. Dr. Katrin Grüber Institut Mensch, Ethik und Wissenschaft

Schule von morgen Programm der LSV in Rheinland-Pfalz

Inklusion Aufgabe der Kirche

Alle - gemeinsam und dabei

Mut zur Inklusion machen!

Leit-Bild der Lebenshilfe Zittau e. V. in Leichter Sprache

In Leichter Sprache. Inklusion heißt: Alle Menschen gehören dazu und können mitmachen. Menschen mit Behinderung und Menschen ohne Behinderung.

Mannheimer Erklärung - Wir wollen gut zusammen leben

Inklusion gemeinsam Lernen am Gymnasium

Geschäfts-Ordnung vom Inklusions-Beirat Wandsbek

Wie dürfen wir sterben?

7 Forderungen an die Politiker für die Bundestags-Wahl 2017 vom Bundes-Verband Caritas Behinderten-Hilfe und Psychiatrie e.v.

Das kann die Erwachsenen- Bildung für die Inklusion tun

Wie soll die Arbeit sein für Menschen mit Behinderung?

Menschen mit Behinderungen haben Rechte. Es reicht nicht, wenn die Rechte auf dem Papier stehen. Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen die

In einem Leitbild stehen viele Sachen: Über einen Verein oder über eine Einrichtung für Menschen mit Behinderung.

Der Text ist vom Jugend amt. Das Jugend amt hilft Kindern. Und Eltern. Die Mutter ist nicht ver heiratet. Sie entscheidet allein:

Rede von Barbara Stamm in Leichter Sprache. Präsidentin vom Bayerischen Landtag Vorsitzende vom Landesverband der Lebenshilfe Bayern

Barriere-Freiheit. Der Behinderten-Beirat. der Stadt Cottbus informiert:

Zusammen für ein gutes Miteinander. von Flüchtlingen und Menschen mit Behinderungen

Zusammen für ein gutes Miteinander. von Flüchtlingen und Menschen mit Behinderungen

Mut zur Inklusion machen!

Infos für eine Mutter Wenn sie nicht verheiratet ist.

Unser Leit bild. Landesverband Lebenshilfe. In Leichter Sprache. Verständlich für Alle

Der BeB und die Diakonie Deutschland fordern: Menschen mit Behinderungen sollen mitten in der Gesellschaft leben. So ist es jetzt:

Das Leit-Bild vom Landes-Sport-Bund Niedersachsen in Leichter Sprache

INKLUSIVER UNTERRICHT IN RHEINLAND-PFALZ

Das Leit-Bild vom Verein Werkstatt-Räte Deutschland

Zu jedem Weihnachts-Markt gibt es eine Erklärung in Leichter Sprache im Internet:

Zu jedem Weihnachts-Markt gibt es eine Erklärung in Leichter Sprache im Internet:

Der Arbeits-Markt muss für alle offen sein

Leichte Sprache muss gut gemacht sein

Menschen mit Behinderungen und Sport

Eine Schule für alle Kinder Wie können alle Kinder und Jugendlichen gut gemeinsam lernen? In diesem Heft steht, was das Land Brandenburg dafür macht.

Miteinander leben füreinander da sein

Wettbewerb»Gute Praxis - Herausforderung Demenz«Ausschreibungs text in Leichter Sprache

Computer-Spiele in der Familie. Tipps für Eltern

SOZIAL-AMT von der Stadt Soest

Einige von uns wohnen immer bei ihren Familien. Einige von uns wohnen unter der Woche in einem Internat und nur am Wochenende bei ihren Familien.

Positions-Papier vom Verein. Werkstatt-Räte Deutschland. Frauen-Beauftragte in Werkstätten für behinderte Menschen

Einladung zu der Veranstaltung:

SPUREN MACHEN. Arbeit. Na klar! Broschüre für Arbeitnehmer mit Lernschwierigkeiten - In Leichter Sprache -

Ein Arbeits-Markt für Alle! Es soll Inklusion auf dem Arbeits-Markt geben!

Der Verein Werkstatt-Räte Deutschland. Das Leit-Bild. Mit einer Erklärung in Leichter Sprache

BERLIN 7. November Rede von Ulla Schmidt Bundes-Vorsitzende der Lebenshilfe in Leichter Sprache

Die Kompetenz-Zentren Selbstbestimmt Leben helfen und beraten Menschen mit Behinderung

Bericht zum Aktions-Plan in Leichter Sprache

Jahresbericht. Sozial-Bericht Zusammen-Fassung in leichter Sprache. Sozial

Erster Zwischenbericht in Leichter Sprache

Weihnachts-Märkte 2016 in Münster Informationen für Menschen mit Behinderungen in Leichter Sprache

Berlin-Fahrt im April 2013

Seite 1 Einladung: Inklusion hat keine Grenzen

Das ist das Kurzwahl-Programm Landtagswahlprogramm 2017 von der Beschluss des Landesparteitages am 19. und 20. November 2016 in Neuss

Erklärung zum Formular: Wohnungs-Geber-Bestätigung

Leitbild Inklusion. Leichte Sprache

Leichte Sprache gibt es nur mit uns! Wir sind Prüfer und Prüferinnen für Leichte Sprache

Das Inklusionsverständnis der Lebenshilfe Trier in Leichter Sprache

Konzeption Beratung Heggbacher Wohnverbund. in Leichter Sprache

Infos über Geld für Kulturprojekte für Menschen mit Behinderungen

Wir wollen zum Beispiel verstehen: Was ist Frauen und Männer mit Lernschwierigkeiten selbst wichtig.

SPD-WAHLPROGRAMM IN LEICHTER SPRACHE

Entwurf der Werkstatträte der v. Bodelschwinghschen Stiftungen für die Diskussion im Rahmen der Fachtagung zusammen. arbeiten. gestalten.

Gut für alle. Gerecht für alle. Frieden für alle.

Vorbereitung für eine Landesarbeitsgemeinschaft der Bewohnerbeiräte in Schleswig-Holstein. Der Bewohnerbeirat Wir vertreten uns selbst!

Infos in Leichter Sprache. Es gibt in Deutschland eine Partei: Christlich Demokratische Union. Die Partei heißt auch: CDU.

Wohnen! So wie ich es will!

Ausgabe 40. Herbst Höhepunkt. Neuigkeiten für Menschen mit Lernschwierigkeiten. Sonder-Ausgabe für: Reinhard Köbler

Behindertengleichstellung. auf kantonaler Ebene

Grenzen setzen. Was kann ich bei sexueller Belästigung am Arbeits-Platz machen?

Gleiches Recht. Jedes Geschlecht.

In Leichter Sprache LWL-Museum für Naturkunde

Zusammenhalten und miteinander leben Lebacher Erklärung. in Leichter Sprache

Bildungs-Urlaub: Inklusion

Das Leit-Bild für Menschen mit Behinderung in Kiel.

Ich bin die Chefin. Aus meinem Leben mit Assistenz

AKTIONSPLAN für ein inklusives Freiburg 2017/2018

Wider den Etikettenschwindel!

INKLUSIV Das ist ein Heft in Leichter Sprache

Jeder Mensch ist anders: das ist sehr wert-voll

Stadt Schwäbisch Gmünd

Assistenz im Kranken-Haus: Wie war das bei Ihnen?

Mut zur Inklusion machen!

Persönliches Budget. Darum geht es in diesem Kurs:

Oder eine Mutter, die ihre erwachsene Tochter nicht ausziehen lässt.

Leichte Sprache Das Bundes-Teilhabe-Gesetz und das 3. Pflege-Stärkungs-Gesetz

Das muss Deutschland machen für die Rechte von Menschen mit Behinderung

Geschäfts-Ordnung für den Behinderten-Beirat der Stadt Fulda - Übersetzt in Leichte Sprache -

teilhabe jetzt O ffene B ehinderten A rbeit Programm März bis Juni 2017 in den Landkreisen Ebersberg und Erding

Mut zur Inklusion machen!

Bundesverband Caritas Behindertenhilfe und Psychiatrie e.v.¹

akti nsplan Inklusion und Teilhabe Aktions-Plan der Lebenshilfe Hannover zur UN-Behinderten-Rechts-Konvention UN-BRK 2013 bis 2018 Leichte Sprache

Transkript:

1 BEWUSSTSEIN BILDEN WIE GEHT DAS? UND WAS IST DABEI SCHWIERIG? Doris Rüter, Stadt Münster Sabine Schäper, Katholische Hochschule NRW 2 Was sagt die UN-BRK? Artikel 8: Bewusstseinsbildung (1) Die Vertragsstaaten verpflichten sich, sofortige, wirksame und geeignete Maßnahmen zu ergreifen, um a) in der gesamten Gesellschaft das Bewusstsein für Menschen mit Behinderungen zu schärfen und die Achtung ihrer Rechte und ihrer Würde zu fördern; b) Klischees, Vorurteile und schädliche Praktiken gegenüber Menschen mit Behinderungen in allen Lebensbereichen zu bekämpfen; c) das Bewusstsein für die Fähigkeiten und den Beitrag von Menschen mit Behinderungen zu fördern. (2) Zu den diesbezüglichen Maßnahmen gehören a) die Einleitung und dauerhafte Durchführung wirksamer Kampagnen zur Bewusstseinsbildung in der Öffentlichkeit b) die Förderung einer respektvollen Einstellung gegenüber den Rechten von Menschen mit Behinderungen auf allen Ebenen des Bildungssystems c) die Aufforderung an alle Medienorgane, Menschen mit Behinderungen in einer dem Zweck dieses Übereinkommens entsprechenden Weise darzustellen; d) die Förderung von Schulungsprogrammen zur Schärfung des Bewusstseins für Menschen mit Behinderungen und für deren Rechte. 1

3 Was sagt die UN-BRK? Quelle: BMAS: UN-BRK in leichter Sprache 4 Was sagt die UN-BRK? Quelle: BMAS: UN-BRK in leichter Sprache 2

5 Beispiele Erzählen Sie ein Beispiel: Jemand hat einen Menschen schlechter behandelt als einen anderen Menschen. Jemand hat schlecht über einen Menschen geredet. Jemand hat über einen Menschen gelacht. 6 Bewusstsein bilden Bewusstsein bilden heißt: Etwas tun, damit Diskriminierung aufhört. Etwas tun, damit Menschen keine Vor-Urteile mehr haben. Etwas tun, damit alle gleich anerkannt sind. Zeigen, dass Menschen mit Behinderung wichtig sind. 3

Was sagt die Bibel? Die Bibel erzählt Geschichten. Jesus erzählt eine Geschichte. Ein Mann liegt auf der Straße. Er ist überfallen worden. Aber: Niemand will ihm helfen. Auch nicht ein Priester, der vorbeikommt. Dann kommt ein Mann. Er kommt aus Samarien. Die Leute aus Samarien waren nicht beliebt. Der Mann aus Samarien sieht den Mann auf der Straße. Er spürt: Das kann nicht sein. Da liegt einer und niemand hilft! Er bringt ihn zu einem Gasthaus. Dort wo er versorgt wird. 7 Was sagt die Bibel? Die Bibel erzählt Geschichten. Jesus hat diese Geschichte erzählt. Er will sagen: Einem Verletzten nicht helfen, das darf nicht sein! Du sollst Deinen Nächsten lieben! Dein Nächster ist jeder andere Mensch. Egal wer er ist. Und egal wer du bist. Nächsten-Liebe bedeutet: Anderen Menschen immer helfen. Sich um andere kümmern. Nächsten-Liebe bedeutet, nicht vorbeigehen. Nächsten-Liebe bedeutet: sich einsetzen, dass niemand beleidigt oder schief angeguckt wird, dass niemand übersehen wird. 8 4

9 Was sagt die Bibel? Die Bibel erzählt Geschichten. Zum Beispiel: Die Geschichte von einer Frau. Alle schauen auf sie herab. Sie soll ihren Mann betrogen haben. Manche wollen Steine auf sie werfen, bis sie tot ist. Jesus sagt: Wer von Euch hat noch nie im Leben einen Fehler gemacht? Der darf einen Stein werfen. Da lassen alle die Steine fallen. Sie gehen weg und denken darüber nach. Was sagt die Bibel? Die Bibel erzählt Geschichten. Jesus erzählt Geschichten vom Reich Gottes. Dort gibt es keine Vorurteile. Dort sind alle eingeladen. Wie bei einem großen Festmahl. Jeder darf dabei sein. 10 5

11 Was sagt die Bibel? Die Bibel erzählt Geschichten. Wenn wir das so machen, ist es wie der Himmel auf Erden. Niemand muss draußen bleiben. 12 Beispiele Erzählen Sie ein Beispiel: Wie muss es sein, damit es ist wie der Himmel auf Erden? 6

13 Bewusstsein bilden Bewusstsein bilden heißt: Etwas tun, damit Diskriminierung aufhört. Etwas tun, damit Menschen keine Vor-Urteile mehr haben. Etwas tun, damit alle gleich anerkannt sind. 14 Bewusstsein bilden: Wie geht das? Was sagt die UN-BRK? 7

15 Bewusstsein bilden: Wie geht das? Was sagt die UN-BRK? 16 Bewusstsein bilden: Wie geht das - KONKRET? 8

Bewusstsein bilden - in der Schule JIPA heißt: Jugendliche inklusiv politisch aktiv JIPA ist eine Gruppe von SeHT Münster e.v. und vom Jugendrat Münster Bewusstsein bilden - in der Schule JIPA ist für Kinder und Jugendliche von 12-18 Jahre! 9

Bewusstsein bilden - in der Schule Die JIPA-Gruppe besucht Schulen in Münster. Mit den Schulkassen spricht die Gruppe über das Thema Behinderung. Bewusstsein bilden im Beruf Am 4. Mai 2016 gab es einen Gesundheitstag im Stadtweinhaus. 10

Bewusstsein bilden im Beruf Auszubildende von der Stadt Münster, vom LWL und von der DAK haben beim Gesundheitstag geholfen. Sie haben Menschen mit Behinderung auf dem Weg durch das Stadtweinhaus begleitet. Sie haben gelernt, was für Menschen mit Behinderung wichtig ist. 22 Bewusstsein bilden - in der Freizeit Tanzgruppe Schrittwechsel Lebenshilfe Münster 11

Bewusstsein bilden in der Stadt Münsters Blindenleitsystem Erklärung für Anwohner, wenn es neu verlegt wird Stadtbücherei Münster: Bücher in Leichter Sprache Bewusstsein bilden in der Politik Menschen mit Behinderungen bestimmen in Münster mit. In der Kommission zur Förderung der Inklusion von Menschen mit Behinderungen der Stadt Münster (KIB). Und in der WiM Wir Menschen mit Lernschwierigkeiten in Münster. 12

25 Bewusstsein bilden: Was ist daran schwierig? Es gibt viele Barrieren. Manche Menschen wollen nichts verändern. Manche Menschen haben Angst. Manche Menschen sind bequem. Manche Menschen tun schon viel. Manchmal kostet es auch Geld. Deshalb ist Bewusstsein bilden wichtig. 26 Bewusstsein bilden: Was kann ich tun???? Ich muss nachdenken. Ich muss besser auf manche Sachen achten. Ich muss etwas Neues lernen. Ich muss Fragen stellen. Ich erfahre meine eigenen Grenzen. Ich muss mutig sein. Ich fange mit kleinen Schritten an. 13

Bewusstsein bilden: Was wollen wir KONKRET tun? 27 28 Quellennachweise Folien 3-5 und 14-15: Texte und Abbildungen aus der Broschüre des BMAS: UN-BRK in leichter Sprache Folien 7,8,10,11: Illustrationen aus: Weite Welt / das Kindermagazin der Steyler Missionare; Illustrator: Harald Schröder Folie 9: Uli Viereck, Jesus und die Ehebrecherin (Nutzung mit freundlicher Genehmigung des Künstlers) Folien 17 bis 19: mit freundlicher Genehmigung von SeHT Münster e.v. Folie 20: Quelle: Homepage www.inklusion-in-muenster.de Folie 22: mit freundlicher Genehmigung der Lebenshilfe Münster e.v. Folien 18, 19, 23, 24: Die Bilder sind von: : Lebenshilfe für Menschen mit geistiger Behinderung Bremen e.v., Illustrator Stefan Albers, Atelier Fleetinsel, 2013 14