Die MÜHLE am GABLITZBACH Versuch einer Recherche

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Transkript:

1 Dr. Renate Grimmlinger Die Mühle am Gablitzbach Versuch einer Recherche 10/2014 Die MÜHLE am GABLITZBACH Versuch einer Recherche Die erste Erwähnung einer Mühle findet sich im Kaufvertrag aus 1337. 1337 verkaufen der Wiener Bürger Jans der Greife und seine Frau Anna - mit Einwilligung des Lehensherrn Bischof Emicho von Freising - daz dorff Gaebelicz und den hoff und alles was dazugehört um 500 Wiener Pfennig an Herzog Otto den Fröhlichen. Im Vertrag ist Gablitz genau beschrieben: Es gab einen Hof, eine Mühle, einen Fischteich, Obstbäume, 13 Leiten (Abhänge) Wald, Wiesen... die abhängigen Bauern hatten 7,5 Pfund und Dienstbarkeiten wie 40 Hühner und 36 Laib Käse jährlich zu leisten: 1 Ausschnitt aus dem Kaufvertrag von 1337 2 In weiterer Folge gelangt die Ansiedlung in Gablitz mit dem Hof und den wenigen Untertanen an die Kartause Mauerbach (1411 bis 1621 und 1648 bis 1782). 1572 sind elf Urlehen erwähnt: neun ganze und vier Halblehen, sowie ein Hofstatt und ein Kleinhaus. Diese 15 Familien zahlten zwischen 7 Pfennig und 5 Schilling jährlich. 3 Die Größe der Grundstücke von 9 bis 14 Joch 4 ist denjenigen von anderen Orten ähnlich, allerdings war der Ertrag sehr niedrig, sodass die Untertanen nur maximal 5 Schilling zu zahlen hatten. Im Dienstbuch des Waldamtes Purkersdorf sind die Waldamtsuntertanen notiert, 1572 sind es fünf Häuser/Familien. Lt. Bundesdenkmalamt stammt der Kern des Hauses Bachgasse 5 aus dem 16./17. Jahrhundert 5 und wird als ehemalige Industriemühle und Bürgerhaus bezeichnet. 1 ZAHN, Codex Diplomaticus (=FRA II/35, Wien 1871) S. 253 Nr. 666 2 http://www.mom-ca.uni-koeln.de/mom/freisbm/1337_vii_22/charter?q=gablitz 3 Viertel unter dem Wienerwald, Urbar Purkersdorf, Blatt 67, 68, 69 Hofkammerarchiv Grillparzerakt. 1056/2.7 1572 4 was etwa der Größe einer Hufe bzw. eines Bauernlehens entspricht 5 Das Haus steht unter Denkmalschutz, BDA 4231

2 Dr. Renate Grimmlinger Die Mühle am Gablitzbach Versuch einer Recherche 10/2014 1642 erwähnt Wolfstrigl, der damalige Besitzer des Ortes, dass die Messe in der Mühl geleutet 6 wurde, und dass er das Dach der 1529 beschädigten Laurenty Capellen decken ließ. Der Rechtsstreit um die Kapelle geht zu Gunsten der Kartause aus, 1648 verkauft Wolfstrigl die 18 Untertanen (Familien) an die Kartause Mauerbach. Im Indexbuch der Kartause Mauerbach aus 1750 ist dazu folgendes erwähnt: Dorf Obrigkeit, zu Gablitz und Erbauung eines Würths Hauß allda ungehindert, auch in der Mühl vorhin jederzeit geläuthgebet worden, gebühret dem Stifft Mauerbach, und hat sich das Kays. Wald Amt auch keines Dorffobrigkeitlichen actus anzunehmen. Ita die Commissarien Relation und der Ratificirte Vergleich zwischen dem Stifft Maurbach Ca Johan Wolff Strigl de dato 20ten Aug.. und 3ten 7bris 1644. 7 Nach 1648 wird von der Kartause Mauerbach die Stiftstaffern um 5.000 fl. erbaut. 8 Es ist dies der rechte Teil des Hauses Hauptstraße 19, das Wappen von Mauerbach ist über dem Tor in der Kirchengasse zu sehen. Bei der Mühle dürfte es sich um das vom Bundesdenkmalamt erwähnte Haus Bachgasse 5 handeln, denn auch 1661 ist eine zweigängige Mühle erwähnt 9 1662 ist in der Spezifikation der Mühlen 10 wieder eine zweigängige Mühle in Gablitz erwähnt 11. 1683 wurden auch die Waldarbeiter zur Verteidigung abbestellt, viele Holzhäuser waren in Brand gesetzt worden, Menschen geflüchtet, ermordet oder verschleppt worden. 1684 erfolgte die Neubestiftung von Häusern, Brandstätten und Grundstücken, wenn kein Besitzer eruiert werden konnte. In Gablitz scheint erstmalig der Gastwirt und Richter Christoff Zäch auf. Im Taufbuch der Pfarre Purkersdorf ist 1684 der gastgeb und richter Herr Christoff Zach (Zäch) als Taufpate erwähnt. Am 15. März 1689 wird Johann Peter ZÄCH, ehel. Sohn des Johann Christoph ZÄCH, Bräumeister zu Gabliz und seiner ehel. Hausfrau Elisabeth getauft. Taufpate: Gottmann PÖCKH zu Purkherstorff Am 1. April 1689 ist wieder Hanß Christoph ZÄCH, Bräumeister und Richter zu Gäblicz als Taufpate von Hanß Georg STEPHAN, Sohn des Mathias STEPHAN zu Purkersdorf, erwähnt. 1722 ist Christoph ZÄCH, Bräumeister zu Gablitz als 38. unter anderen Bräu-Hauß Aigenthümern 12 erwähnt, die berechtigt sind, nach Wien Bier einzuführen. Aus 1726 stammt der Stiftungsbrief des Hannß Christoph ZÄCH zur Errichtung der Statue des Hl. Nepomuk. Bis 1938 befand sich diese in der Bräuhausgasse, nach 1945 wurde sie beim Stiegenaufgang zur Kirche neben der "alten Mühle" (Eignerhaus) Bachgasse 5, wieder errichtet. Es ist dies die älteste Statue in Gablitz. 6 Schreiben von Wolffstrigl aus 1641 u. 1642. NÖLA Klosterrat K 159/- (1). 7 Dass die "Messe in der Mühl geläutet" worden sei, geht auch aus dem um 1750 angelegten Indexbuch der Kartause Mauerbach hervor, das im HHStA Hs R 162 aufbewahrt ist (N 22 fasc 33). 8 Wiedemann (1873) Geschichte der Kartause Mauerbach 9 NÖLA 1005/I. Mühlenbuch. Abschrift von B. Weiss 10 NÖLA A 39/1 - erwähnt von Berthold Weiss, ehem. Kustos des Gablitzer Heimatmuseums 11 Notiz von B. Weiss NÖLA A 39/1 12 NÖLA 1722 IX 26, fol. 142

3 Dr. Renate Grimmlinger Die Mühle am Gablitzbach Versuch einer Recherche 10/2014 1730 scheinen in den Waldamtsbüchern nur mehr die fünf Kinder Zäch" auf, bzw. ab 1737 Jacob Rueß und seine Frau Maria Regina. 1751 Herrschaft "Closter Maurbach": Jacob Rueß ist mit dem Bräuhaus und mit der kleinen Mühle erwähnt Mühl An unstätten Wasser, so nur Von ein Waldt Pächl getriben und zu den Maltz brechen appliciert wird. 1 gang.

4 Dr. Renate Grimmlinger Die Mühle am Gablitzbach Versuch einer Recherche 10/2014 1751 sind 22 Untertanen des Closters Maurbach erwähnt. Jacob Rueß gehörte zu den fünf Gablitzern, die den höchsten Zehent zu zahlen hatten. Ausschnitt aus dem Mühlenplan, vmtl. um 1781, WStLA KS 256. Den scan dieses vmtl. aus 1781 stammende Planes, in welchem auch die Gablitzer Mühle eingezeichnet ist, verdanken wir Dr. Josef Holzapfel. Beyläuffiger Entwurf Von der Lage des Wien Flußes von Seinem Anffange bis zum Aus[flu]ße in die Donau, womittels jene Quellen,

5 Dr. Renate Grimmlinger Die Mühle am Gablitzbach Versuch einer Recherche 10/2014 Bäche, Reservoirs, eingegangene Klausen, und Teiche vor Augen gelegt werden, durch deren Zuhülfn[ehm]ung bey der durch anhaltende Hitze nicht selten erfolgender Austrocknung dießes Flußes den in So wieder Betrachtung schädlichen Maßen [... ] zu ersetzen Sich anheischig gemacht wird." (1781?). Kolorierte Handzeichnung. Zeichner und Maßstab nicht angegeben. 13 Im Josephinischen Kataster von 1786 ist die Mühle nicht erwähnt. Das Haus Nr. 14 gehört nun "Philipp Schweiger, herrschaftlich so genanntes unteres Wirtshaus". Es ist weder die Stift-Taverne noch die Mühle angeführt, aber der Wirt "Johann Fellner" mit dem "Haus Nr. 19 mit einem Stock". Im Bestand der Kartause Mauerbach findet sich ein "oberes" und ein "unteres Würthshaus", wobei für das obere 30 fl., für das untere 10 fl. eingenommen wurden. Erwähnt wird "das obere und das untere Würthshaus" im Bestand d. Klosters Mauerbach, ohne Mühlen. 1782 wird die Kartause Mauerbach von Kaiser Joseph II. aufgelöst. Wie aus zeitgenössischen Berichten hervorgeht, befand sich alles in einem sehr chaotischen Zustand. Am 21. Jänner 1782 14 findet sich folgender Vermerk über die "dem gewesenen Kartäuser Stift Mauerbach zugehörigen aus dem Ort Mauerbach gelegenen dem inventarie Extras Rubrica Häuser und Gebäude vorkommende Realitäten: Die zwei Wirtshäuser zu Gablitz sind der zweien darauf befindlichen Wirthen im Bestand erlassen. Es befinden sich darinnen einige wenige Effecten von sehr geringen 13 Plan liegt im Wiener Stadt- und Landesarchiv, KS 256. 14 HHStA, Klosterrat Fasz. 19, Klosteraufhebungsakten Mauerbach, 47 ex Martio 1782, fol. 194 v. - 195 r - zitiert nach Karl Fahringer (1994, S. 25)

6 Dr. Renate Grimmlinger Die Mühle am Gablitzbach Versuch einer Recherche 10/2014 Werth, welche dem Stift zugehören. Es ist auch eine kleine Kapelle in Gablitz befindlich, und darinnen nur ein kleiner Altar, nebest einigen wenigen dem Stifte gehörigen Kirchengeräthschaften. Dabei ist weder ein Pfarrer noch Beneficiat, wird auch nicht täglich alloda Meß gelesen." Wie aus diesem Bericht hervorgeht, waren 1782 die beiden Gablitzer Wirtshäuser (vermutlich auch die Braustelle) bereits den beiden Wirten überlassen, die Mühle wird nicht mehr erwähnt. Das große Bräuhaus (Brauhausgasse) und der Gasthof (Linzerstraße 80) dürften erst danach, sicher aber vor 1820 errichtet worden sein. Der nachstehende Stich von J.J. Kirchner (F.Matoloni X.A.) wurde 1874 in Neue Illustrirte Zeitung 15 Nr. 16 veröffentlicht. Zu erkennen ist das unter Denkmalschutz stehende Haus Bachgasse 5 (ehem. Mühle) und die Furth über den Gablitzbach. 15 Zeitschriftensammlung, Nationalbibliothek Wien, aufgefunden 2013 von Mag. Dieter Halama. Was die Rechte einer Veröffentlichung betrifft, ist noch zu klären. Ein Druck des Bildes befindet sich im Gablitzer Museum.

7 Dr. Renate Grimmlinger Die Mühle am Gablitzbach Versuch einer Recherche 10/2014 Aus welcher Zeit dieses Foto (digit. Museumsarchiv) stammt, ist unbekannt, vmtl. vor 1928 Auch diese Ansicht kann nicht datiert werden, vmtl. vor 1928 (dig. Museumsarchiv)

8 Dr. Renate Grimmlinger Die Mühle am Gablitzbach Versuch einer Recherche 10/2014 Aquarell von Otto Zeiller, vmtl. aus 1976. Original im Besitz der Marktgemeinde Gablitz Die ehemalige Mühle "Eignerhaus", Bachgasse 5. Foto (2013) von Gerhard Glazmeier Das Ensemble mit der "alte Mühle" ist nach wie vor wohl das beliebtes Motiv in Gablitz.