PRESSE-DIENST VEREINIGUNG DER UNTERNEHMENSVERBÄNDE IN HAMBURG UND SCHLESWIG-HOLSTEIN BDI-LANDESVERTRETUNG SCHLESWIG-HOLSTEIN Herbstpressekonferenz 2015 Herbstpressekonferenz 2015 Herbstpressekonferenz 2015 Ergebnisse der UVNord-Herbst-Politikumfrage (Hamburg) Aktualität: 4. November 2015 Die Unternehmen in Hamburg sind zur Arbeit des Hamburger Senats (Rot-Grüne- Koalition) insgesamt und deren einzelnen Behörden befragt worden. Ein weiterer Schwerpunkt der Befragung war die Zusammenarbeit mit der Freien und Hansestadt Hamburg mit Schleswig-Holstein. Bewertung der Arbeit des Hamburger Senats, insbesondere des Ersten Bürgermeisters 85 % (Sommer 2014: 8 9 %) der befragten Unternehmen sind mit der bisherigen Arbeit des Senats zufrieden, 15 % unzufrieden. Die Arbeit des Ersten Bürgermeisters wird weiterhin positiv bewertet. Hervorgehoben werden sein seriöses und verlässliches Auftreten, seine gute Präsenz und die Nähe zur Hamburger Wirtschaft und Industrie. Ebenso positiv bewertet wird sein Engagement für die Olympiabewerbung 2024. Die Unternehmen, die die Arbeit des Ersten B ü r g e r m e i s t e r s u n d d e s S e n a t s a l s verbesserungsbedürftig bewerten, kritisieren die aktuelle Verkehrssituation rund um den Hamburger Hafen, insbesondere den Kommunikationsfluss mit d e r H a f e n w i r t s c h a f t i n B e z u g a u f d i e Olympiabewerbung. 1/7 Verantwortlich: schulze@uvnord.de Sebastian Schulze Haus der Wirtschaftsverbände Paradeplatz 9 24768 Rendsburg Telefon 04331 1420-55 Fax 1420-50 E-Mail: schulze@uvnord.de Haus der Wirtschaft Kapstadtring 10 22297 Hamburg Telefon 040 637851-23 Fax 637851-51 E-Mail:
Die Arbeit der nachfolgenden Ressorts wird von den Unternehmen wie folgt bewertet (Ranking): Behörde für Inneres und Sport (Michael Neumann) Den 1. Platz belegt die Behörde für Inneres und Sport. 80 % der befragten Unternehmen bewerten die Arbeit dieses Ressorts als gut und 20 % als Positiv wird die gute Öffentlichkeitsarbeit und die Kompetenz des Senators selbst bewertet sowie das Engagement für eine Olympiabewerbung Hamburgs. Mit Sorge betrachten viele Unternehmen jedoch das Sicherheitsgefühl in der Stadt. Gewünscht wird sich hierzu eine stärkere Präsenz der Polizei. Einige Unternehmen erwarten erneut zudem mehr Engagement d e r B e h ö r d e i n B e z u g a u f Bürokratieabbau und Deregulierung. Kulturbehörde (Prof. Barbara Kisseler) Den 2. Platz belegt die Kulturbehörde. 78 % der befragten Unternehmen bewerten die Arbeit der B e h ö r d e a l s g u t u n d 2 2 % a l s Positiv werden der Behörde und der Senatorin erneut die Weiterentwicklung des Kulturangebots in d e r H a n s e s t a d t s o w i e d i e m i t t l e r w e i l e professionelle Fertigstellung der Elbphilharmonie bescheinigt. Vermisst wird eine stärkere Förderung des Kulturangebots zur Integration von Menschen mit Migrationshintergrund. Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen (Dr. Dorothee Stapelfeldt) D e n 3. P l a t z b e l e g t d i e B e h ö r d e f ü r Stadtentwicklung und Wohnen. 77 % der befragten Unternehmen bewerten die Arbeit der Behörde als gut, 23 % als Positiv genannt werden erneut die Anstrengungen der Behörde zur Schaffung von bezahlbarem Wohnraum in der Hansestadt. Gleiches gilt für die Schaffung von dauerhaftem Wohnraum für Flüchtlinge. Als verbesserungsbedürftig beklagen die U n t e r n e h m e n z u m T e i l s c h w e r f ä l l i g e Genehmigungsverfahren und umfassende Dokumentationspflichten. 2
Ferner wünschen sich viele Unternehmen eine engere Abstimmung in der Landesplanung mit Schleswig-Holstein. Auch könnte sich die Behörde stärker in der Fortentwicklung der Metropolregion Hamburg engagieren. Finanzbehörde (Dr. Peter Tschentscher) Den 4. Platz belegt die Finanzbehörde. 75 % der befragten Unternehmen bewerten die Arbeit der B e h ö r d e a l s g u t u n d w e i t e r e 2 5 % a l s Gelobt wird erneut der eingeschlagene Kurs der Haushaltskonsolidierung. Auch haben sich aus Sicht der Unternehmen die Verfahrenszeiten innerhalb der Hamburger Finanzbehörde verkürzt und dem Senator selbst wird eine Offenheit gegenüber den Anliegen der Hamburger Wirtschaft attestiert. Als verbesserungsbedürftig bzw. kritisiert wird die K o m m u n i k a t i o n ü b e r d i e K o s t e n d e r Olympiabewerbung mit dem Bund. Hier hätten sich die befragten Unternehmen eine strategisch glücklichere Kommunikation gewünscht. Die Öffentlichkeitsarbeit der Behörde gilt als insgesamt entwicklungsfähig. Behörde für Umwelt und Energie (Jens Kerstan) Den 5. Platz belegt die Behörde für Umwelt und Energie. 67 % der befragten Unternehmen bewerten die Arbeit dieses Ressorts als gut, weitere 33 % als Gelobt wird die Behörde ausdrücklich für ihr partnerschaftliches Auftreten gegenüber der Wirtschaft und die gute Präsenz des Senators, der sich auch für eine projektbezogene engere Zusammenarbeit m it d e n n o rddeutschen Bundesländern einsetzt. Als verbesserungsbedürftig bzw. kritisiert wird, dass die Behörde zu wenig über ihre Instrumente der Beratung informiert und dass die Präsenz in Berlin und Brüssel ausgebaut werden muss. Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz (Cornelia Prüfer-Storcks) Den 6. Platz belegt die Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz. 66 % d e r b e f r a g t e n Unternehmen bewerten die Arbeit dieses Ressorts als gut und 34 % als Gelobt werden die Initiativen zur Förderung des 3
Gesundheitsschutzes am Arbeitsplatz. Als verbesserungsbedürftig benennen die Unternehmen eine stärkere Öffentlichkeitsarbeit und einen noch zu vertiefenden Dialog mit der gewerblichen Wirtschaft. Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration (Dr. Melanie Leonhard) Den 7. Platz belegt die Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration. 56 % der befragten Unternehmen bewerten die Arbeit dieses Ressorts als gut, 33 % als verbesserungsbedürftig und 11 % als nicht gut. Der Kurs der Behörde in der Sozialpolitik wird mit Augenmaß und in Ansehung der Haushaltssituation der Stadt als richtungsweisend bezeichnet. Positiv bewertet wird zudem der enge Dialog mit den Arbeitgebern der Stadt und die klare Haltung bei der Flüchtlingsfrage. Als verbesserungsbedürftig wird zum Teil die Unterbringungssituation der Flüchtlinge in der Stadt genannt. Die Unternehmen hoffen, dass der gute Dialog in der Arbeitsmarktpolitik aufrechterhalten bleibt. Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation (Frank Horch) Die Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation b e l e g t d e n 8. Platz. 50 % d e r befragt e n Unternehmen bewerten die Arbeit dieses Ressorts als gut, 27 % als verbesserungsbedürftig und 23 % als nicht gut. Der Senator wird als allgemein höchst anerkannt und kompetent sowie engagiert bezeichnet. Gelobt wird die Behörde erneut ausdrücklich für ihren Einsatz zur Fahrrinnenanpassung der Elbe, da der Senator das verwaltungsgerichtliche Verfahren zur Chefsache gemacht hat. Als verbesserungsbedürftig bezeichnet bzw. kritisiert wird der aktuelle Zustand im Hinblick auf die Verkehrssituation in Hamburg, vor allem rund um den Hamburger Hafen. K r i t i s i e r t w i r d f e r n e r, d a s s e s b e i d e n Olympiaplanungen zu Verunsicherungen in der Hafenwirtschaft gekommen ist Behörde für Justiz (Dr. Till Steffen) Den 9. Platz belegt die Justizbehörde. 47 % der befragten Unternehmen bewerten die Arbeit als gut, 4
42 % als verbesserungsbedürftig und 11 % als nicht gut. Positiv wird das Auftreten des Senators selbst genannt. Als verbesserungsbedürftig wird ein vertiefender Dialog mit der Wirtschaft eingefordert. Kritisiert werden erneut zu lange Verfahrensdauern an den Hamburger Gerichten mit Ausnahme der Hamburger Arbeitsgerichtsbarkeit. Verunsicherung herrscht aufgrund wahrnehmbarer Überlastungen der Staatsanwaltschaften und der Strafjustiz. Aus Sicht der Wirtschaft zum Thema Innere Sicherheit ist dies dauerhaft nicht hinnehmbar. Behörde für Schule und Berufsbildung (Ties Rabe) Auf den 10. Platz kommt die Behörde für Schule und Berufsbildung. 46 % der befragten Unternehmen bewerten die Arbeit dieses Ressorts als gut, 44 % als verbesserungsbedürftig und 10 % als nicht gut. Der Senator wird erneut als sehr engagiert und kompetent bewertet. Deutlich gelobt wird das Engagement des Senators z u r V e r b e s s e r u n g d e r B e r u f s - u n d Studienorientierung an den Stadtteilschulen. Positiv bewertet wird erneut die Arbeit des HIBB, insbesondere im Zusammenwirken mit der Hamburger Wirtschaft. Die Verlängerung des Gastschulabkommens mit Schleswig-Holstein konnte dagegen nicht überzeugen. Kritisiert wird ferner ein mangelhafter Ausbau von Europaschulen a l s I n s t r u m e n t a u c h z u r Vorbereitung auf den europäischen Arbeitsmarkt. Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung (Katharina Fegebank) Die Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung belegt den 11. und damit den letzten Platz. 44 % der befragten Unternehmen bewerten die Arbeit dieses Ressorts als gut, weitere 45 % als verbesserungsbedürftig und 11 % als nicht gut. Positiv wird der Dialog mit der Wirtschaft genannt. Insbesondere hat die Senatorin einen erheblichen 5
Beitrag geleistet, dass die Hochschulen untereinander wieder besser kommunizieren und in Z u k u n f t h o f f e n t l i c h a u c h w i e d e r b e s s e r zusammenarbeiten. A l s v e r b e s s e r u n g s b e d ü r f t i g w i r d d i e Öffentlichtkeitsarbeit genannt. Das Engagement der Senatorin sollte mehr sichtbar gemacht werden. Zusammenarbeit der Freien und Hansestadt Hamburg mit Schleswig-Holstein 64 % der befragten Unternehmen (Frühjahr 58 %) bewerten die derzeitige Zusammenarbeit Hamburgs mit Schleswig-Holstein als gut und 36 % als Die befragten Unternehmen loben den bisher nahezu reibungslosen länderübergreifenden Ausbau der A7. Positiv wird auch die Durchführung von gemeinsamen Kabinettssitzungen bewertet, deren Ergebnisse jedoch noch hinter den Erwartungen zurückbleiben. Vermisst wird nach wie vor ein gemeinsames stärkeres Auftreten in Berlin sowie das vermehrte Nutzen der Ressourcen des gemeinsamen Hanseoffice i n Brüssel s owie fehlendes Engagement zur Entwicklung einer gemeinsamen Marketingstrategie und einer engeren Verzahnung der Landesplanung und einer gemeinsamen Wirtschaftsförderung. Positiver Lichtblick hingegen ist die Beteiligung Schleswig-Holsteins bei der Olympiabewerbung Hamburgs. Hier haben beide Länderregierungen vorbildliche Zusammenarbeit geleistet. Gleiches gilt auch für einzelne Projekte in der Energiepolitik. Vermisst werden jedoch weitere und größere E r f o l g s m e l d u n g e n, i n d e r b i l a t e r a l e n Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Ministerien beider Bundesländer. Fazit Die befragten Unternehmen sind mit der Arbeit des Senats, insbesondere des Ersten Bürgermeisters zufrieden. Dies darf aber nicht darüber hinwegtäuschen, dass in Fragen der Haushaltskonsolidierung, der Verbesserung der Verkehrssituation, insbesondere rund um den Hamburger Hafen sowie bei der Bewältigung der Flüchtlingsströme und bei dem Thema Innere Sicherheit noch vornehmlichere 6
Lösungen erwartet werden. Die Bewertungen der einzelnen Ressorts fallen höchst unterschiedlich, überwiegend aber positiv aus. D i e Z u s t i m m u n g s w e r t e z u r d e r z e i t i g e n Zusammenarbeit Hamburgs mit Schleswig-Holstein haben sich leicht verbessert. 64 % der befragten Unternehmen bewerten die derzeitige Zusammenarbeit als gut. Positiver Lichtblick ist die Beteiligung Schleswig- Holsteins bei der Olympiabewerbung Hamburgs. Hier haben beide Länderregierungen vorbildliche Zusammenarbeit geleistet. Gleiches gilt auch für einzelne Projekte in der Energiepolitik. Vermisst w e r d e n j e d o c h w e i t e r e u n d g r ö ß e r e E r f o l g s m e l d u n g e n, i n d e r b i l a t e r a l e n Zusammenarbeit zwischen den Behörden und Ministerien beider Bundesländer. Die hohe Anerkennung des Ersten Bürgermeisters gegenüber den Senatoren ist deutlich erkennbar. Im Gesamtvergleich bzw. Ranking der einzelnen Behörden ergibt sich nachfolgendes Bild: Platz 1: Behörde für Inneres und Sport Platz 2: Kulturbehörde Platz 3: Behörde für Stadtentwicklung und Wohnen Platz 4: Finanzbehörde Platz 5: Behörde für Umwelt und Energie Platz 6: Behörde für Gesundheit und Verbraucherschutz Platz 7: Behörde für Arbeit, Soziales, Familie und Integration Platz 8: Behörde für Wirtschaft, Verkehr und Innovation Platz 9: Justizbehörde Platz 10: Behörde für Schule und Berufsbildung Platz 11: Behörde für Wissenschaft, Forschung und Gleichstellung Hamburg, 06.11.2015 7