Mit 1,45 Millionen Euro fördert der Freistaat Bayern zukünftig die Gründungslehre

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Transkript:

2 2017 Inhalt dieser Ausgabe Terminvorschau Neues Projekt GROW4DIGITAL Gründungsradar Tolles Ergebnis für die OTH Regensburg Wie übernehme ich eine Firma? Veranstaltung des start-up centers zur Nachfolge intence und das Dreieck des Erfolgs: Die Apps im Auto Kurz und knapp: Nachrichtensplitter aus dem Sommersemester 2017 Was ist ein Social Business und wer ist ein Social Entrepreneur? Erfolgreicher Gründen mit fundiertem Wissen Startup-Verband veröffentlicht Deutsche Startup Agenda Servicestelle Frau und Beruf Regensburg im Fokus Forschungsprojekt Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Arbeitsmarkt Impressum Terminvorschau Konferenz Unternehmerisches Denken und Handeln an der VSTE in Budweis Im Rahmen des grenzüberschreitenden Forschungsprojekts Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Arbeitsmarkt findet am 16. und 17. Oktober 2017 an der Technischen und Ökonomischen Hochschule (VSTE) in Budweis (Tschechische Republik) eine Konferenz statt. Hochschulgründertag 2017 Am 15. November 2017 wird sich an der OTH Regensburg wieder alles rund um das Thema Gründen drehen. Während der Veranstaltung werden der Hochschulgründerpreis der OTH Regensburg und die startup Ideenpreise verliehen. GROW-GründerAkademie 2018 Zum Ende des Wintersemesters 2017/2018 veranstaltet das start-up center die GründerAkademie (vormals GROW-FerienAkademie). Die GROW-GründerAkademie wird vom 8. bis 14. März 2018 stattfinden. Neues Projekt GROW4DIGITAL Stärkerer Fokus auf Gründungslehre an der OTH Regensburg Mit 1,45 Millionen Euro fördert der Freistaat Bayern zukünftig die Gründungslehre mit Fokus auf Digitale Technologien eines ostbayerischen Hochschulverbundes unter Federführung des start-up centers der OTH Regensburg. Im Mittelpunkt dabei: Ein Zertifikatsstudienangebot für alle und ein spezialisierter Master in Digital Entrepreneurship. NEWSLETTER Im Dezember 2016 hatte das Staatsministerium für Bildung und Kultus, Wissenschaft und Kunst die Bayerischen Universitäten und Hochschulen zu einem Wettbewerb um die besten Konzepte zum Aufbau von Bildungs- und Förderkonzepten für Gründungen im Bereich digitaler Technologien aufgerufen. Bis zum 15. März 2017 mussten die Wettbewerbskonzepte in München eingereicht werden. Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen vom start-up center der OTH Regensburg initiierte dazu einen Verbundantrag der Hochschulen im Donau-Naab-Regen-Dreieck, also von OTH Regensburg, OTH Amberg-Weiden, Universität Regensburg und TH Deggendorf. Die Zusammenarbeit zwischen den Beteiligten der verschiedenen Hochschulen war von Anfang an hervorragend und hat viel Spaß gemacht, sie war sachorientiert, kompetent, unprätentiös und zielorientiert bei stets angenehmer Atmosphäre so Saßmannshausen. Die Besonderheit während der Antragstellung lag an der hochschulübergreifenden Zusammenarbeit, die zudem durch die Interdisziplinarität von Betriebswirten und Informatikern geprägt war. Dabei hatten sich zahlreiche fachliche Ergänzungen und Synergien ergeben. Am Ende stand rechtzeitig zur Antragsfrist ein Konzept, von dessen Qualität wir überzeugt waren und welches von jeder der beteiligten Hochschulen im Alleingang so nicht hätte erarbeitet werden können. Und das keine Sekunde zu früh: Um die Frist zu wahren habe ich den druckfrischen Antrag nachts noch persönlich nach München zum Ministerium gefahren, erinnert sich Saßmannshausen. Im Kern des ostbayerischen Verbundprojektes GROW4DIGITAL geht es um den Aufbau neuer Studienangebote, die technologische Kompetenzen im Bereich der Digitalisierung gemeinsam mit unternehmerischen Kompetenzen vermitteln

SEITE 2 sollen. Dazu dienen ein Zertifikatsstudienprogramm, das studien- und berufsbegleitend absolviert werden kann, sowie ein neuer Masterstudiengang Digital Entrepreneurship. In einem Digital Innovation Business Lab können Studierende und Hochschulangehörige ihre ganz konkreten Gründungsvorhaben vorantreiben. Diese Studien- und Inkubationsangebote werden von den beteiligten Hochschulen gemeinsam und standortübergreifend angeboten. Dadurch können Interessenten im ostbayerischen Donau-Naab-Regen-Dreieck mit den Studienangeboten vor Ort erreicht werden. Das eingereichte Konzept überzeugte eine internationale Expertenjury unter Vorsitz von Prof. Dr. Marc Gruber von der École Polytechnique Fédérale in Lausanne, Schweiz, die vom Wissenschaftsministerium mit der Begutachtung der Konzepte betraut war. Auch Bayerns Wissenschaftsminister Dr. Ludwig Spaenle ist überzeugt von dem Programm: In ihren vielversprechenden Entwicklungskonzepten legen die bislang ausgewählten Hochschulen den Fokus auf die Qualifizierung der Studierenden für unternehmerisches Denken und Handeln vor dem Hintergrund der Digitalisierung. Durch die Zusammenarbeit verschiedener Disziplinen und den Einbezug von Schlüsseltechnologien und Kernkonzepten der Digitalisierung in der Ausbildung eröffnen wir neue Möglichkeiten zum Wissens- und Kompetenzerwerb für die Studierenden im Freistaat, so der Minister. Im Fokus steht jetzt, die neuen Studienangebote möglichst rasch zu etablieren, so dass das Projekt schon bald seine ersten konkreten Auswirkungen entfalten kann. Auch der Zusammenarbeit mit den regionalen Digitalen Gründerzentren aus der bayerischen Digitalisierungsoffensive wird ein hoher Stellenwert zukommen, namentlich mit der Digitalen Gründerinitiative Oberpfalz und dem ITC 1, dem Gründerzentrum Digitalisierung Niederbayern in Deggendorf. Neben Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen vom start-up center der OTH Regensburg sind Prof. Dr. Markus Heckner und Prof. Dr. Markus Westner von der OTH Regensburg, Prof. Dr. Christiane Hellbach und Prof. Dr. Hermann Raab von der OTH Amberg-Weiden, Prof. Dr. Michael Dowling und Prof. Dr. Christian Wolff von der Universität Regensburg und Prof. Dr. Thomas Geiß und Prof. Dr. Wolfgang Dorner von der TH Deggendorf am Projekt beteiligt. Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen betonte, dass das Projekt offen sei für die Zusammenarbeit mit weiteren Kolleginnen und Kollegen sowie Fakultäten. Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen Tolles Ergebnis für die OTH Regensburg: Beim bundesweiten Ranking zur Gründungskultur an Hochschulen schafft sie es auf Platz sechs im Vergleich mit mittelgroßen Hochschulen, beim Baustein Gründungssensibilisierung gar auf Platz drei! Die Gründungskultur der OTH Regensburg kann sich im bundesweiten Vergleich sehen lassen: Im Ranking zur Gründungskultur an Hochschulen, dem Gründungsradar 2016 (veröffentlicht im Februar 2017), schafft sie es unter den mittelgroßen Hochschulen für angewandte Wissenschaften (HAW) Deutschlands auf Platz sechs. Zu der Kategorie mittelgroße Hochschulen zählen diejenigen mit mehr als 5.000 und weniger als 15.000 Studierenden. Spitze bei Gründungssensibilisierung Insgesamt werden vier Bausteine bewertet: Gründungssensibilisierung, Gründungsunterstützung, Gründungsaktivitäten und institutionelle Verankerung einer nachhaltigen Gründungskultur. Die OTH Regensburg zählt beim Baustein Gründungssensibilisierung mit dem 3. Platz zu den Spitzenreitern. Bei diesem Baustein war die OTH Regensburg punktemäßig gleichauf mit der TU München. Zentrale Aspekte der Bewertung sind hierbei das curriculare und außercurriculare Angebot an gründungsrelevanten Angeboten. Bayernweit liegt nur die Uni Bayreuth vor der OTH Regensburg Im Gesamtranking, das neben den HAW auch die Universitäten dieser Größe berücksichtigt, landet die OTH Regensburg auf Rang zwölf. In Bayern schneidet von HAW und Universitäten dieser Größe nur die Universität Bayreuth besser ab. Ein Erfolg für das Team des start-up centers unter der Leitung von Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen, welches die Gründungsaktivitäten an der OTH Regensburg verantwortet. Ein interessanter Aspekt im Gründungsradar: Hochschulen mit technischem Profil haben im Durchschnitt nicht unbedingt mehr Gründungen, die auf Patenten beziehungsweise anderen Schutzrechten basieren bei Gründungen mit Schutzrechten sind die Werte für technische Hochschulen und nicht-technische Hochschulen etwa gleich hoch. Diana Feuerer und Brigitte Kauer Das Gründungsradar wird gefördert durch das Bundesministerium für Wirtschaft und Energie aufgrund eines Beschlusses des Deutschen Bundestages. Das Gründungsradar wird vom Stifterverband für die Deutsche Wissenschaft in Kooperation mit der Heinz Nixdorf Stiftung durchgeführt. Es wurde 2012 erstmals vom Stifterverband erstellt. In der Studie fragen die Autoren alle staatlichen und staatlich anerkannten privaten Hochschulen nach ihren Leistungen in der Gründungsförderung. In einem Ranking können Hochschulen, Politik und Wirtschaft sowie Wissenschaftsförderer erkennen, wie weit die Gründungskultur an einer Hochschule entwickelt ist. Mehr Infos unter www.gruendungsradar.de

Wie übernehme ich eine Firma? Veranstaltung des start-up centers zur Nachfolge Tipps aus Politik, Wirtschaft und Praxis zur Unternehmensnachfolge gab es auf dem Nachfolgetag des start-up centers der OTH Regensburg. Für rund 20.000 Unternehmen muss laut Dr. Reinhard Rieger, IHK Regensburg, in den nächsten 20 Jahren ein Nachfolger gefunden werden. Neben den Gründungsaktivitäten rückt das Thema Unternehmensnachfolge gesellschaftlich und wirtschaftlich immer mehr in den Fokus. Nachfolger berichtet aus der Praxis Der Nachfolgetag des start-up centers der OTH Regensburg am 17. Mai informierte Studierende, Alumni und Interessierte zu diesem Thema. Begrüßt hatte dazu Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen, Leiter des start-up center der OTH Regensburg und Professor für Betriebswirtschaftslehre und Entrepreneurship. Viele Einblicke gab der Vortrag von Rene Graewe, der 2015 das Unternehmen Chemos GmbH & Co. KG kaufte und seitdem dessen Geschäftsführer ist. Er berichtete von seiner Suche nach einem passenden Unternehmen und darüber, welche Themen ihn in den ersten Jahren seit der Übernahme beschäftigt haben. Für ihn waren der Schlüssel zum Erfolg sein vorhandenes Netzwerk in der Chemiebranche, der Bekanntheitsgrad der Firma und auch das bestehende Personal. Sein Beweggrund, überhaupt ein Unternehmen zu kaufen, war, dass er etwas Neues machen und selbstbestimmt agieren wollte. Übertragungsformen, Preisfindung und Finanzierung Im weiteren Verlauf der Veranstaltung stellte Martina Deubzer von der MTG Wirtschaftskanzlei in einem von insgesamt drei Impulsreferaten mögliche Übertragungsformen vor. Gerhard von Düsterlho von der Kanzlei von Düsterlho und Partner mbh informierte zur Preisfindung und Bewertung eines Unternehmens und Mathias Semmelmann von der Volksbank Regensburg stellte Möglichkeiten der Finanzierung und der Förderung bei einer Unternehmensübernahme vor. Rahmenbedingungen verbessern Bei einer anschließenden Podiumsdiskussion bescheinigte Ministerialrat Georg Schmidt vom Bayerischen Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie dem Thema eine enorme Dynamik, das derzeit zusätzlich an Fahrt gewinnt. Der Freistaat bemühe sich derzeit, die Rahmenbedingungen für die Unternehmensnachfolge zu verbessern, so Schmidt. Unterstützung können vor Ort die IHK Regensburg für Oberpfalz und Kelheim sowie die Handwerkskammer (HWK) Niederbayern-Oberpfalz geben. Dr. Rieger von der IHK Regensburg und Kelheim und Klaus Jocham von der HWK Niederbayern-Oberpfalz stellten im Verlauf der Veranstaltung die Nachfolgebörse und das Netzwerk Nachfolgelotsen vor. Ein weiterer Ansprechpartner könne die Hans-Lindner-Stiftung sein, so Albert Eckl, der die Stiftung präsentierte. Die Stiftung unterstützt unter anderem beim Matching, das heißt, dass sich füreinander geeignete Unternehmen und an einer Übernahme Interessierte auch wirklich finden. Text und Bilder: Diana Feuerer Aufgrund der Vielzahl an anstehenden Unternehmensübergaben, die zu einem großen Teil nicht im Rahmen einer Familiennachfolge geregelt werden können, hat sich das start-up center dieser Thematik als weiteres Aufgabengebiet gestellt. Die Veranstaltung zur Unternehmensnachfolge war der Auftakt an der OTH Regensburg, dieses Thema stärker zu besetzen und Studierenden und Absolventinnen und Absolventen eine Unternehmensnachfolge als eine berufliche Alternative aufzuzeigen. Unsere Bilder zeigen Aufnahmen während der Podiumsdiskussion. Bild oben: (von links) Albert Eckl (Hans-Lindner-Stiftung), Mathias Semmelmann (Volksbank Regensburg), Martina Deubzer (MTG Wirtschaftskanzlei), Gerhard von Düsterlho (Kanzlei von Düsterlho und Partner mbh) und Ministerialrat Georg Schmidt (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie) Bild unten: (von links) Martina Deubzer (MTG Wirtschaftskanzlei), Ministerialrat Georg Schmidt (Bayerisches Staatsministerium für Wirtschaft und Medien, Energie und Technologie), Klaus Jocham (HWK Niederbayern/Oberpfalz), Dr. Reinhard Rieger (IHK Regensburg) und Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen

intence und das Dreieck des Erfolgs: Die Apps im Auto SEITE 4 Sie beschäftigen rund 90 Mitarbeiter, haben einen Jahresumsatz von circa 10 Millionen Euro und arbeiten in den zukunftsweisendsten Forschungsfeldern der Automobilindustrie. Dabei wollten Christian Nachreiner und Peter Schmidt eigentlich nur ihr eigenes Verständnis von Softwareentwicklung austesten, als sie 2007 in Regensburg das Startup intence gründeten. Beide hatten bei großen Unternehmen Erfahrung in der automobilen Softwareentwicklung gesammelt und waren mehr oder weniger frustriert. Ich habe gesehen, was schiefläuft. Es herrschten veraltete Methoden und es gab überall Redundanzen, berichtet Nachreiner. Frisch aus dem Informatikstudium an der ehemaligen FH Regensburg hätte er viele Verbesserungsvorschläge eingebracht, die jedoch nur zu 30 Prozent umgesetzt wurden. Damals dominierten erfahrene Elektroingenieure die Softwareentwicklung und Themen wie Software Engineering oder Software Quality waren noch keine wichtigen Differenzierungsmerkmale. Als Nachreiner zusammen mit Schmidt in ein Projekt eingeteilt wurde, merkten beide in einer Mittagspause, dass sie die Kritikpunkte teilten. Der Gründungsgedanke entstand. Das Risiko gewagt Um erfolgreich zu sein, muss man das Dreieck aus fachlicher Kompetenz, methodischen Fähigkeiten und Soft Skills abdecken. Und das war nun der Fall, erinnert sich Nachreiner. Weil schon sein Elternhaus das Mantra Geht ned, gibt s ned verfolgt hätte, wagte er das Risiko, kündigte seinen sicheren Job bei Hella und legte los. Neben ersten Kundenkontakten halfen ein Exist-Gründerstipendium und die Tatsache, dass er das Startkapital selbst aufbringen konnte. Auch wenn es finanziell im Zweifel nichts genützt hätte, hat mir damals mein Vater emotional unglaublich geholfen. Er sagte, 5.000 Euro könne er zur Not auftreiben, wenn s schiefgehen sollte, schmunzelt Nachreiner. Direkter Zulieferer der Automobilbranche Mit fortschrittlichen Entwicklungsmethoden konnte intence konkurrenzfähige Angebote machen und stellte schon bald erste Mitarbeiter ein. Gleichzeitig wurden Fahrzeuge immer elektronischer, sodass Elektrotechnik immer weniger und Software immer mehr Bedeutung zukam. Diesen Umstand versuchte das Unternehmen mit einem ganzheitlichen Verständnis für das Fahrzeug, die Branche und ihre Zusammenhänge zu kombinieren. Man sei heute so weit, dass Anwendungen im Auto ähnlich wie beim Christian Nachreiner ist einer der beiden Gründer von intence - das Unternehmen feiert heuer sein 10. Gründungsjubiläum. Bild: intence automotive electronics GmbH Smartphone modular als eine Art App ausgeliefert würden. Aus diesem Grund konnte ein kleines Unternehmen wie intence zum direktem Zulieferer der Automobilhersteller für Softwarekomponenten werden. So kommen beispielsweise die Messeaufbauten, mit denen namhafte Automobilhersteller ihre Infotainmentsysteme der Zukunft präsentieren, überwiegend aus den Büros an der Donau, erklärt Nachreiner stolz. Offen auf die Menschen zugehen In den ersten zwei Jahren der Selbständigkeit, damals noch im IT-Speicher, habe man zunächst in alle Richtungen geschaut und vor allem viele Fragen gestellt. Informieren ist das A und O, rät Nachreiner zukünftigen Gründern. Ob mit dem start-up center, den eigenen Kunden oder anderen Geschäftsführern man solle versuchen, die betriebswirtschaftliche Denkweise abzubilden. Darüber hinaus brauche man hin und wieder die Ellenbogen. Aber ich bin immer offen auf die Leute zugegangen und habe das auch zu 90 Prozent zurückbekommen, erzählt Nachreiner und merkt an, dass er Sorge hatte, anfangs mit Ende 20 nicht ganz ernst genommen zu werden. Tatsächlich schätzten die Kunden auch die gewisse Frische und Unverbrauchtheit und mit 31 zählt man dann bereits zu den Alten Hasen in der Branche. Das Schönste an der Gründung sei für ihn, dass die eigenen Ideale und Vorstellungen funktioniert hätten. Auch wenn das viel Engagement erforderte, denn nach der täglichen Arbeit widmeten sich die Gründer jeden Abend dem Unternehmensaufbau. Erst nach drei Jahren wurde ein arbeitsfreier Sonntag eingeführt, im Jahr darauf genehmigte man sich auch den Samstag. Herausforderung Personalaufbau Eine echte Herausforderung sei der Personalaufbau gewesen. Die ersten zehn Mitarbeiter waren unglaublich schwer zu bekommen, da uns ja noch keiner kannte und die Erfolgsaussichten unklar waren, erklärt Nachreiner. Zudem wollte man natürlich Leute, die das Gleiche verkörperten wie die Gründer. Vom ursprünglichen Traum der kleinen Softwareschmiede mit 20 bis 30 Mitarbeitern musste man sich schnell verabschieden. Nachreiner lernte, dass es einen gewissen Zwang zum Wachstum gibt. Einerseits aufgrund von steigenden Kundenanforderungen, andererseits um Entwicklungsperspektiven für die eigenen Leute zu schaffen. Breites Produktportfolio Infolgedessen bündelt intence heute eine hohe Kompetenzdichte und bietet ein breites Produktportfolio. Was mit Bodycontrollern für Licht oder Schiebedach begann, umfasst heute alle großen Steuergeräte. Abgesehen von der Motorensteuerung und Airbags konzipiert, entwickelt und betreut das Unternehmen Software für alle Bereiche des Fahrzeugs. Dabei werden sämtliche Innovationsfelder bedient von Fahrerassistenz und autonomem Fahren über Virtual Reality und Connectivity bis hin zu Infotainment-Systemen und Elektromobilität. Mittlerweile gibt es mit Ingolstadt einen zweiten Standort und die Firma schreibt ständig neue Stellen für Absolventinnen und Absolventen, Praktikantinnen und Praktikanten oder Werkstudentinnen und Werkstudenten aus. Auch den häufig kolportierten Technologievorsprung auf der anderen Seite des Atlantiks sieht Nachreiner eher gelassen - auch den Trend zum elektrischen Fahren hat man bei intence längst erkannt: Links und rechts vom Haupteingang werden Besucher von zwei auffällig orange beklebten Testfahrzeugen empfangen: einem Tesla S und einem BMW i3. Kontakt intence automotive electronics GmbH Bruderwöhrdstraße 29 93055 Regensburg www.intence.de Martin Sporn

SEITE 5 Kurz und knapp: Nachrichtensplitter aus dem Sommersemester 2017 Anlässlich der Messe CareerBase hatten Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen und Brigitte Kauer ihren Kurs Businessplan Writing (Bachelorstudiengang Europäische Betriebswirtschaft) und die Studierenden des AW-Faches Existenzgründung II in die TechBase eingeladen und ein kleines Programm auf die Beine gestellt: Andreas Pracht (unser Foto) berichtete über seine Gründungsidee csouris und gab viele Praxistipps, wie man einen professionellen Businessplan schreibt. Just make it lautet das Motto des Gründers, der bereits ein eigenes Büro in der TechBase hat. Die Timing-Architects Embedded Systems GmbH gehört in diesem Jahr zu den Innovationsführern des deutschen Mittelstands und wurde mit dem TOP 100-Siegel geehrt. Timing-Architects überzeugte besonders mit ihrer erfolgreichen Grundlagenarbeit auf dem Gebiet des autonomen Fahrens. Unser Bild zeigt Mitgründer und CEO Dr. Michael Deubzer (rechts) sowie Josef Freundorfer (links, beide Timing-Architects) und Wissenschaftsjournalist Ranga Yogeshwar nach der Preisverleihung im Juni. Wir gratulieren! Dr. Arjen Verhoeff, Senior Policy Advisor und Research Coordinator des niederländischen Arbeitgeberverbandes AWVN, war im Sommersemester 2017 Gastprofessor an der Fakultät Betriebswirtschaft. Der Spezialist für Verhandlungsführung und Innovationsforschung bot zwei Kurse an: 66 ways to get a Yes : Negotiation between cultures of professionals und Negotiating innovation: How to navigate your innovation through the valley of decision making. Unser Bild zeigt Dr. Arjen Verhoeff (vordere Reihe, Dritter von links) mit Prof. Dr. Saßmannhausen und Studierenden. Ein breites Potpourri an Geschäftsideen vom Regencape über eine Schlüsselhülle zum Schutz der Keyless-Go-Systeme und eine Tauschbörse für Studierende bis hin zu Freewalking-Touren stellten die Studierenden der Vorlesung Businesplan Writing (Studiengang Europäische Betriebswirtschaft) bei ihren Abschlusspräsentationen im Juli 2017 im DEGGINGER vor. Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen und Brigitte Kauer (Jury) freuten sich über das Engagement und die äußerst kreativen Präsentation der Studierenden! Bei einer Galaveranstaltung in Regensburg wurde am 4. Mai 2017 der Innovationspreis der Wirtschaftszeitung an die Krones AG überreicht. Die Übergabe des Preises nahm Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen vom startup center der OTH Regensburg vor. In seiner Laudatio würdigte er die prämierte Erfindung BEVkeg, mit der das Bier künftig auch ohne CO2 aus dem Fass kommt. Althergebrachtes zu hinterfragen und auf eine neue Weise zu tun sei ein wesentlicher Aspekt von Innovation, so Prof. Saßmannshausen in seiner Laudatio. Das Social Business Thriving Green wurde beim weltweit größten Umwelt-und Nachhaltigkeitswettbewerb, den GreenTec Awards, am 12. Mai 2017 in Berlin mit dem 1. Platz in der Kategorie Lifestyle ausgezeichnet. Thriving Green will mit Algenzucht Mangelernährung nachhaltig bekämpfen. Das Team gehört Enactus Regensburg e.v. an und ist seit April in Kenia mit ersten Spirulinafarmen tätig. Die OTH Regensburg- und Uni-Studierenden von Enactus Regensburg e.v. konnten zudem im Juni in Köln den National Cup von Enactus Germany gewinnen. Bilder: Enactus Regensburg e.v., Brigitte Kauer, KRONES AG, Timing-Architects-Embedded Systems GmbH

Was ist ein Social Business und wer ist Social Entrepreneur? In der gemeinsamen Veranstaltung von start-up center und Fakultät Angewandte Sozial- und Gesundheitswissenschaften am Mittwoch, den 07. Juni 2017, gab es auf diese Frage zahlreiche Antworten. SEITE 6 Studium vermittelt Grundlagen Um ein ganz anderes Thema ging es beim Vortrag von Sophia Schaaf, der Mitgründerin des Fördervereins für Musik und Kultur Uganda e.v. und ebenfalls Alumna der Fakultät. Ihr Verein unterstützt durch Musikkonzerte und damit eingespielte Spenden eine internationale Musik- und Sprachenschule in Uganda. Die Himbisa Mukama Konzerte sind heute schon ein Begriff, nicht nur in Regensburg! Frank Becher ist freiberuflicher Trainer und Inhaber des RKKB (Rhetorik, Körpersprache, Kommunikationsstruktur im Beruf). Nach einer Ausbildung und dem Studium der Sozialen Arbeit fand er erst im mittleren Erwachsenenalter seinen Weg in die Selbständigkeit. Für die anwesenden Studierenden zerstreute er die Bedenken, sich als Sozialpädagogin oder Sozialpädagoge in der betrieblichen Erwachsenen- und Weiterbildung Zur Begrüßung stand Dekan Prof. Dr. Backert vor einem bis auf den letzten Platz mit Studierenden und Gästen voll besetzen Hörsaal E 205. Dieser Zulauf ist ein Indiz dafür, wie wichtig das Thema geworden ist, gab Dekan Backert zu bedenken. Als Vertreterin der Fakultät stellte Prof. Dr. Schroll-Decker die Mitwirkenden vor: Das start-up center als Gründungsinitiative der OTH Regensburg, die Fakultät und eine studentische Initiativgruppe, die sich an den Vorbereitungen beteiligt hat. Die Zeit schien reif geworden zu sein für dieses Thema, stellte sie fest, denn die Anfrage der Studierenden und die Vorplanungen hatten sich parallel entwickelt und schließlich zusammengefunden. Positive Rollenvorbilder Zu Beginn gab Brigitte Kauer, Referentin für Unternehmensgründungen, einen Überblick über Gründung und Selbständigkeit als berufliche Option und öffnete damit den Reigen an sich bietenden Möglichkeiten. Die folgenden Impulsvorträge sind ein Beispiel für positive Rollenvorbilder, beendete sie ihre Ausführungen und leitete auf die Präsentationen der Gründerinnen und Gründer über. Natalie Hofmann-Jäger, Gründerin der Familienwerkstatt Regensburg e.v. und Alumna der Fakultät stellte vor, wie sie aus einer engen Verbindung mit einer Freundin heraus die ersten Schritte wagte und nunmehr 40 Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter beschäftigt und ihr Portfolio stets erweitert hat. Patrik Stemmer, Initiator des KUJO-Konzepts und Preisträger des start-up Ideenpreises 2016 repräsentiert einen nebenberuflich Selbständigen, der mit seiner Bachelorarbeit ein Konzept zur Medienkompetenz erstellte und danach den Schritt in die Praxis gewagt hat, entsprechende Seminarbausteine zur Medienpädagogik anzubieten. Bild links oben: Der einleitende Vortrag von Brigitte Kauer (start-up center) informierte über die vielfältigen Gründungsmöglichkeiten. Bild oben: Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker (links) holte alle Referentinnen und Referenten zu einer abschließenden Fragerunde nochmals auf die Bühne. Bilder: Artilda Mecani Social Startup Guide vorgestellt Brigitte Kauer stellte den Social Startup Guide vor, der vom start-up center und Enactus Regensburg e.v. initiiert wurde. Die ergänzende Homepage www.social-startup-guide.de wurde von Alexander Schoenenwald (Enactus Regensburg e.v.) präsentiert. Weiter ging es mit zwei Vorträgen von Enactus Regensburg e.v., einem Verein, der sich der Aufgabe stellt, durch nachhaltige soziale Projekte wirtschaftliche Perspektiven für Benachteiligte zu eröffnen. Alexander Zacharuk und Daniel Kotter präsentierten das mit dem GreenTec Award ausgezeichnete Projekt Thriving Green das Superfood Spirulina soll die Mangelernährung in Kenia bekämpfen. Nina Auer, die an der OTH Regensburg Sozialwissenschaften und Betriebswirtschaft studiert, stellte ein weiteres ausgezeichnetes Projekt von Enactus Regensburg e.v. vor: Hydro Solution. etablieren zu können. Das Studium lege fundamentale Grundlagen, darin waren sich alle Social Entrepreneure einig, man müsse jedoch bereit sein, sich weiter zu entwickeln und sich betriebswirtschaftliches Know-how anzueignen. Bunter Strauß an Gründungsideen Das soziale Umfeld aus Familie, Freunden und den persönlichen Netzwerken stellte für alle Gründerinnen und Gründer eine enorme Motivations-, Inspirations- und Durchhaltequelle dar, resümierte Prof. Schroll-Decker die abschließende Fragerunde. Die Veranstaltung zeichnete einen bunten Strauß an Gründungsideen, die inspirierten und motivieren. Es hat Spaß gemacht und ich muss wirklich sagen, ich war beeindruckt von den Vorträgen der Gründerinnen und Gründer, zog eine Teilnehmerin das Resümee. Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker und Brigitte Kauer

SEITE 7 Erfolgreicher Gründen mit fundiertem Wissen Freiheit, Flexibilität, Leidenschaft, Stolz und Anerkennung, Vision und Idee das sind einige der Motive fürs Gründen. Aber da es nicht so einfach ist, eine Gründungsidee in ein erfolgreiches Startup umzusetzen, bot die GROW-FerienAkademie wieder komprimiertes Wissen für Gründungsinteressierte: Über 60 Studierende und Alumni nutzten die Möglichkeit, sich betriebswirtschaftliche und unternehmerische Grundlagen anzueignen. Vom 6. bis 10. März 2017 hatte das startup center wieder ein umfangreiches Programm auf die Beine gestellt: Das Format der FerienAkademie ist auf die Bedürfnisse von Gründungsinteressierten zugeschnitten. Neben klassischen Vorlesungen gaben Expertinnen und Experten aus der Praxis Einblicke in ihre Fachgebiete: Steuerberaterin Susanne Macht von der Kanzlei von Düsterlho, Rothhammer und Partner sprach über das komplizierte deutsche Steuerrecht während ihr Kollege, Wirtschaftsprüfer und Steuerberater Tobias Bayer, in die Grundlagen von Buchführung und Jahresabschluss einführte. Erfahrungsbericht eines Gründers Auf großes Interesse stieß der Erfahrungsbericht eines Gründers: Benjamin Glatzeder hat Lister Studios gegründet dahinter verbirgt sich eine Einkaufs-App, die den klassischen Einkaufszettel ersetzt und täglich zwischen 15.000 und 20.000 Nutzer im deutschsprachigen Raum vorweisen kann. Das klingt sehr positiv, dennoch berichtete Glatzeder auch offen über seine Schwierigkeiten. Sehr lange Arbeitstage mit den vielfältigsten Aufgaben gehören zum Beispiel dazu. Einer seiner Tipps an die Anwesenden: Bereits vor der Gründung, gerade wenn mehrere Personen beteiligt sind, spätere Besitzverhältnisse regeln. Wie gestaltet man erfolgreichen Vertrieb? Ein weiterer Praxisvortrag gab wertvolle Hinweise fürs Verkaufen: Markus Rintelen, Vertriebsleiter eines Startups der OTH-Regensburg, Innok Robotics GmbH, ließ die Zuhörer und Zuhörerinnen wissen, wie professioneller Vertrieb aussieht. Gerade der Verkauf ist nicht nur für alteingesessene Unternehmen ein wichtiges Thema, er spielt auch für Startups eine enorme Rolle gilt es doch, erste Kunden zu gewinnen und Einnahmen zu generieren. Auch Markus Rintelen hatte viele Ratschläge für die anwesenden jungen Entrepreneure. Unternehmensplanspiel Wie jedes Jahr wurde die GROW-Ferien- Akademie durch ein Planspiel abgerundet. Hier konnten sich die Studierenden im unternehmerischen Denken und Handeln üben das bedeutet auch, auf unvorhergesehene Marktentwicklungen oder die überraschenden Aktionen von Wettbewerbern adäquat zu reagieren und dabei einen kühlen Kopf bewahren. Das Fazit: Auch 2017 fand die GROW-FerienAkademie wieder großen Anklang das zeigte sich auch daran, dass einige der Studierenden im Anschluss um ein persönliches Beratungsgespräch im start-up center baten. Brigitte Kauer Eine Rekordteilnehmerzahl verzeichnete die diesjährige GROW-FerienAkademie: Mit über 60 Teilnehmerinnen und Teilnehmern war der Hörsaal S 201 bis auf den letzten Platz besetzt. Professoren der OTH Regensburg (Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen und Prof. Dr. Ingo Striepling), Christoph Aisch und Brigitte Kauer vom start-up center sowie externe Expertinnen und Experten (Steuerberaterin Susanne Macht und Wirtschaftsprüfer Tobias Bayer) vermittelten Gründungs-Know-how. Erfahrungsberichte rundeten das vielfältige Programm ab. Startup-Verband veröffentlicht Deutsche Startup Agenda Der Bundesverband Deutsche Startups e.v. hat am 22. Juni 2017 die neue Deutsche Startup Agenda veröffentlicht. In mehreren Kapiteln formuliert sie Ideen und Forderungen für ein international wettbewerbsfähiges deutsches Startup- Ökosystem. Die Startup Agenda soll einer neuen Bundesregierung nach der Bundestagswahl im September als Leitfaden dienen, um deutschen Startups einen regulatorischen und gesetzlichen Rahmen zu bieten, der sie dazu befähigt, ihr Potenzial voll auszuschöpfen. Die Deutsche Startup Agenda ist Ergebnis eines intensiven Prozesses, an dem insgesamt mehr als 100 Gründerinnen und Gründer mitgearbeitet haben. Das macht sie zu einer legitimen politischen Willenserklärung des deutschen Startup- Ökosystems. Agenda enthält 16 Forderungen Für unternehmerische Initiative werben lautet eine der insgesamt 16 Forderungen des Verbands. Die Mehrheit der reichsten Deutschen habe ihr Vermögen geerbt, in den USA seien es mit einem vergleichbaren Übergewicht Self-Made Unternehmensgründer. Eine offene Einstellung zum Unternehmertum müsse bei jungen Menschen schon durch die Entrepreneurship Education in Schule und Hochschule sowie in der beruflichen Bildung gefördert werden. Entrepreneurship solle als Fach über die BWL hinaus auch in anderen Studiengängen als fester Bestandteil integriert werden. Nur jedes zehnte Startup werde so die Agenda von einer Frau gegründet. Deshalb setzt sich der Verband auch dafür ein, mehr Frauen für eine Gründung zu begeistern und entsprechende Rahmenbedingungen zu schaffen. Auch in einer verstärkten Zusammenarbeit von etablierten Unternehmen und Startups sieht der Verband große Chancen. Programme für Social Entrepreneurship Der Verband bedauert, dass zwar technologische Innovationen auf breiter Basis gefördert werden, soziale und gesellschaftliche Innovationen sich zum großen Teil aber selbst überlassen bleiben. Deutschland soll und kann wieder eine führende Position einnehmen, wenn es darum geht, bahnbrechende Lösungen zu finden, die eine systemische Antwort auf gesamtgesellschaftliche Herausforderungen geben, so die Agenda. So fordert der Verband auch die Ausweitung der Programme der klassischen Gründungsfinanzierung bzw. eigene Finanzierungsinstrumente für Social Entrepreneurship. Die deutsche Startup Agenda bestätigt die breite Arbeit und Ausrichtung des start-up centers der OTH Regensburg. Mehr Infos: https://deutschestartups.org Brigitte Kauer

SEITE 8 Servicestelle Frau und Beruf Regensburg Im Fokus: Die beruflichen Interessen von Frauen Raum für Gründung, Forschung, Technologie Bild: Doris Baruck berät Frauen unabhängig, ob sie als Arbeitnehmerin durchstarten oder sich eine eigene Existenz aufbauen wollen. Bild: VHS Regensburg In unserer Serie Netzwerkpartner stellen wir die Partner des start-up centers der OTH Regensburg vor. Lernen Sie in dieser Ausgabe die Servicestelle Frau und Beruf der VHS Regensburg kennen. Die Servicestelle Frau und Beruf Regensburg ist ein Projekt der Volkshochschule der Stadt Regensburg und wird gefördert aus Mitteln des Europäischen Sozialfonds und des Bayerischen Staatsministeriums für Arbeit und Soziales, Familie und Integration. Ansässig ist die Servicestelle Frau und Beruf in den Räumen des BiC Bildungscenter im KÖWE Center in Regensburg. Allgemeines Ziel der Servicestelle Frau und Beruf Regensburg ist die Verbesserung der beruflichen Situation von Frauen. Die Mitarbeiterinnen der Servicestelle beraten, informieren und qualifizieren Frauen aus der Region Regensburg zum Impressum Herausgeber: start-up center der OTH Regensburg Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen Leiter start-up center Idee, Konzept und Umsetzung: Brigitte Kauer M.A. start-up center der OTH Regensburg Seybothstraße 2, 93053 Regensburg www.oth-regensburg.de/startup startup@oth-regensburg.de Texte: Doris Baruck, Diana Feuerer, Brigitte Kauer, Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen, Prof. Dr. Irmgard Schroll-Decker, Martin Sporn Titelfoto: Istockphoto, HASLOO beruflichen Wiedereinstieg, zu Neuorientierung und Bewerbung, zu Aufstieg und Karriere sowie zur Existenzgründung. In Seminaren und Workshops werden Schlüsselqualifikationen für den Berufsalltag vermittelt. Im Mentoringprogramm erhalten Frauen in einem Zeitraum von einem Jahr eine Mentorin an ihre Seite, um sich z.b. mit den Anforderungen an eine Führungsaufgabe vertraut zu machen. Auch haben Frauen die Möglichkeit, ihr ganz spezielles Thema in einem längerfristigen Coaching zu bearbeiten. So können sie sich optimal vorbereiten, um für die zukünftigen beruflichen Aufgaben sei es die Gründung des eigenen Unternehmens oder der Einstieg in den Beruf gewappnet zu sein. Weiterhin unterstützt und vernetzt die Servicestelle Frauen, indem sie Frauennetzwerke und Erfolgsteams einrichtet und begleitet. Diese Angebote richten sich an alle Frauen, egal ob sie als Arbeitnehmerin ihren Weg gehen oder sich eine eigene Existenz aufbauen wollen. Jährliche Höhepunkte der Servicestelle Frau und Beruf sind der im Frühjahr stattfindende Existenzgründerinnentag und der DurchstarterinnenTag im Herbst. Der nächste DurchstarterinnenTag wird am 25.11.2017 und der nächste ExistenzgründerinnenTag am 21.04.2018 in den Räumen des BiC BildungsCenter im KÖWE Regensburg stattfinden. Alle interessierten Studierenden sind hierzu ebenfalls eingeladen. Die Servicestelle Frau und Beruf arbeitet dabei eng mit Kooperationsund Netzwerkpartnern aus der Region zusammen, wie z.b. der Wirtschaftsförderung der Stadt Regensburg, der IHK, der HWK und der Hans-Lindner-Stiftung, aber auch mit der OTH Regensburg und der Uni Regensburg sowie mit Weiterbildungsträgern. Kontakt: Servicestelle Frau und Beruf Regensburg Dr.-Gessler-Str. 47 93051 Regensburg Tel. 0941/ 507-4435 E-Mail: frauundberuf@regensburg.de www.regensburg.de/frauundberuf Doris Baruck Forschungsprojekt Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Arbeitsmarkt Mitglieder der Akademie Ostbayern - Böhmen mit Sitz in Neunburg vorm Wald waren am 1. Juni 2017 in der Regensburger TechBase zu Gast und informierten sich über das grenzüberschreitende Forschungsprojekt Unternehmerische Kompetenzen auf dem tschechisch-bayerischen Arbeitsmarkt, an dem das start-up center der OTH Regensburg und die Technische und Ökonomische Hochschule Budweis (VSTE) beteiligt sind. Vorstellung der Forschungsergebnisse Prof. Dr. Patrick Saßmannshausen berichtete den interessierten Zuhörerinnen und Zuhörern, dass der Fokus des Projekts auf der Erhöhung der grenzüberschreitenden Gründungs- und Beschäftigungsfähigkeit liege. Es gelte, unternehmerische Kompetenzen zu identifizieren und bestehende Ansätze zur Vermittlung solcher Kompetenzen weiterzuentwickeln bzw. neue Ansätze zu generieren und in die Hochschullehre einzubringen. Johann Faltermeier, wissenschaftlicher Mitarbeiter im Projekt, stellte die bisherigen Forschungsergebnisse vor und Michael Ruschak von der VSTE gab weitere Infos zur Kooperationshochschule. Die Gäste aus Neunburg, unter ihnen Vorsitzender der Akademie, Dr. Peter Deml, und MdB a.d. Ludwig Meier, zeigten sich sehr interessiert an diesem Forschungsprojekt. Brigitte Kauer