Ambulante Behandlungsangebote am Psychiatriezentrum Dr. med. Dieter Böhm Leiter Sozialpsychiatrie
Sozialpsychiatrie Ambulatorium Die Sozialpsychiatrie setzt sich zum Ziel, psychisch kranke Menschen in Ihrem häuslichen Umfeld zu behandeln. Eine frühzeitige ambulante Intervention vermag eine weiterführende Abwärtsspirale zu unterbrechen und eine stationäre Behandlung zu umgehen. Vor Vorteil ist, wenn die Behandlung frühzeitig einsetzt. Die ambulante Behandlung setzt eine gewisse Kooperationsfähigkeit, Selbstkontrolle und Kompetenzen im Bereich der häuslichen Selbstversorgung voraus. Nebst sozialen Verfahren und aufsuchender oder vernetzender Hilfe setzen wir in unserem interprofessionellen Team auch psychotherapeutische und medikamentöse Behandlungen ein. Ein Methadonprogramm gehört zum Angebot.
Die häufigsten Störungen, die zur Behandlung kommen Seelische Krisen und Arbeitsplatzkrisen Burnout Alkohol-, Drogenprobleme, Medikamentenabhängigkeit Depression Ängste und Phobien Suizidales und selbstverletzendes Verhalten Von einem Gericht angeordnete Behandlungen Psychosen und Schizophrenien Zwangshandlungen und Zwangsgedanken Abstinenzkontrollen zum Erlangen der Fahrerlaubnis
Der Aufbau der ambulanten Versorgung im Längsverlauf 1984 Gründung eines Ambulatoriums u.a. als politischer Auftrag/Dekretänderung, dem stationären Teil einen ambulanten Teil an die Seite zu stellen. 250 Betten 2 Niedergelassene Psychiater 1990 ambulante Nachbetreuung auf allen Klinikstationen: Betreuungskonstanz 1998 Eröffnung des Sozialpsychiatrischen Dienstes (Rebhaus) 2003 Umzug in den Neubau Mint 2010 amb. Leistungen machen einen zunehmend bis grösseren Bestandteil des Leistungsumfanges aus 2016 (mehr ambulante als stationäre Patienten) 130 Betten > 20 Niedergelassene Psychiater
Methadonbehandlung Orientierungsstufe Einstiegsphase über die Dauer von 3 Monaten. Allgemeine Orientierung und Festlegung der Methadondosis. Der Patient kann die Dosis im von uns vorgegebenen Rahmen selber bestimmen. Kontrollierte Methadonabgaben und wöchentliche Urinproben. Basisstufe Die Risiko- und Schadensminderung stellt die primäre Indikation dar bei fortgesetztem Nebenkonsum von Heroin und oder anderen psychotropen Substanden. Tägliche kontrollierte Methadonabgaben zwecks klinischer Beurteilung, ev. Atemalkoholtest. Urinproben alle 2 Monate.
Aufbaustufe Abstinenz bezüglich Heroinnebenkonsum sowie anderen psychotropen Substanzen. Rehabilitation (Arbeit, Finanzen, Beziehungen, Fahreignung, etc.) 2 Urinproben monatlich. Stufenweise Mitgabe von Methadon: A1 Wochenendmitgaben A2 Abgaben 3 x pro Woche A3 individuelle Abgaberegelung
Der Aufbau suchtspezifischer Angebote 1983 (Platzspitz) Starke Zunahme von stationären Entgiftungsbehandlungen: Drogenabhängigkeit, Alkoholabhängigkeit, Medikamentenabhängigkeit Beginn der HIV-Epidemie 1987 Gründung der Methadonsubstitutionsbehandlung (Dr. Peter Zingg, Prof. D. Hell, Dr. Fröhlich) 1995 Gegen 100 stationäre Entgiftungsbehandlungen (Szene Bhf Letten) 4-Säulen Politik des Bundes: Prävention, Schadensminderung, Therapie, Repression Die Substitutionsbehandlung Heroinabhängiger wird zu einer I Behandlungsindikation; Abhängigkeit als chronische Erkrankung erkannt 1999 Eröffnung Drogenteilstation 2002 Eröffnung der heroingestützten Behandlung Schaffhausen mit 25 Plätzen an der Hochstrasse 34 (Gassenküche)
Heroingestützte Behandlung Schaffhausen, Hochstrasse 34 Die HeGeBe richtet sich an Personen mit einer schweren Heroin- oder Mehrfachabhängigkeit, die mit einer Abstinenzbehandlung oder einer Methadonsubstitution keinen Erfolg verzeichnen konnten. Angebot Ärztliche kontrollierte Verschreibung von Heroin, intravenös oder peroral 3 Abgaben pro Tag, morgens, mittags und abends Psychosoziale Begleitung, psychiatrische Fachpflege Medizinisch- psychiatrische Behandlung (kommorbide Störungen!) Indikationsstellung Arzt und Sozialarbeiter stellen die Indikation gemeinsam
Die Substitutionsgestützte Behandlung der Heroinabhängigkeit bewirkt Verbesserung und Stabilisierung der körperlichen Gesundheit Rückgang des illegalen Heroin- und Kokainkonsums Verbesserung der Wohn- und Arbeitssituation Abnahme der Kontakte zur illegalen Drogenszene Minderung des Risikos übertragbarer Krankheiten Abnahme gerichtlicher Verurteilungen / Straftaten
Danke für Ihre Aufmerksamkeit!