Das Eh da Konzept. für mehr Artenvielfalt in Kommunen Dr. MATTHIAS TRAPP, DIPL. GEOGR. MARK DEUBERT, DIPL. ING. LA PLA.

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Transkript:

Das Eh da Konzept für mehr Artenvielfalt in Kommunen 10.12.2015 Dr. MATTHIAS TRAPP, DIPL. GEOGR. MARK DEUBERT, DIPL. ING. LA PLA. KLAUS ULLRICH

2 Worüber reden wir? Eh da Flächen sind eh da ökologische Potenzialflächen Trittsteinflächen und Verbindungskorridore Rohboden weitgehend ungenutzte Flächenressourcen in der Agrarlandschaft & Siedlungsbereich Begleitgrün Das Eh da Konzept ist kein Ersatz für großflächige Naturschutzkonzepte Greening Maßnahmen Einzelmaßnahmen Grünanlage Gehölzeck

3 Was wollen wir? Rohbodenbiotop Stein & Mauerwerk Alt und Totholz Nisthabitate Nahrungshabitate Blühstreifen Trachtlücke schließen Kombiniert: Hochbeet Kombinierte Lebensräume

4 Warum wollen wir? Biodiversitätsrückgang: Flächenverbrauch und zerschneidung Erhalt der Biodiversität als gesamtgesellschaftliche Aufgabe (Agrar, kommunaler und privater Raum) Übergeordnete Ziele: Erfassung und Aufwertung freier Flächen zur Förderung von Standortvielfalt Artenvielfalt ressourcenschonend

5 Warum wollen wir? Biodiversitätsstrategie Rheinland Pfalz Handlungsziele: Schaffung von Korridoren zur Vernetzung von Lebensräumen Erfassung und Bewertung von Eh da Flächen Maßnahmenschwerpunkte: Vor Ort Aufwertung vorhandener Freiflächen ( Eh da Flächen) Leuchtturmprojekt: Bornheim in der Pfalz: erste Eh da Gemeinde Deutschlands Haßloch erstes Eh da Großdorf Deutschlands?

6 Pressemeldungen (Auswahl) SPD Hochdorf Assenheim, 05.11.2015 Die Rheinpfalz, 25.09.2015 Die Rheinpfalz, 12.09.2015 28.10.2015 Die Rheinpfalz, 20.10.2015 Die Rheinpfalz, 17.10.2015

7 Und was kann das Alles für Haßloch bedeuten?

Und was kann das Alles für Haßloch bedeuten? Biotopkataster 8

Und was kann das Alles für Haßloch bedeuten? Biotopkataster 9

Und was kann das Alles für Haßloch bedeuten? Biotopkataster 10

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15 Dokumentation & Bürgerbeteiligung interaktive Webanwendungen

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17 Maßnahmenplanung Zwei Maßnahmearten zur Förderung der Artenvielfalt: Bestandspflege: spart Ressourcen und damit Kosten Staffelmahd Stängelerhalt Aushagerung zur Blütenförderung Offenhaltung Rohbodenpflege, Vermeidung von Verbuschung Pflegeschnitt mit Totholzerhalt Neuanlagen: erzeugt kurzfristig Investitionskosten, führt mittelfristig zu Kosteneinsparungen Aussaat zertifizierter mehrjähriger Saatgutmischungen Aufstellen von Insektenhotels und kombinierten Lebensräumen Anlage von Lesesteinhaufen Schaffung von Rohbodenflächen(z.B. Abstechen)

18 Das neue Landesnaturschutzgesetz Rheinland Pfalz Ausgleich und Ersatz von Eingriffen durch produktionsintegrierte Maßnahmen Anlegen oder Bepflanzen neuer Flächen naturnahe Bewirtschaftung land und forstwirtschaftlicher Flächen zusammen mit landwirtschaftlichen Betrieben Besiedelter Bereich: Ausgleich oder Ersatz von Eingriffen auf Flächen, für die Landschaftspläne oder Grünordnungspläne bestehen Verwaltung/Verteilung der Gelder: Stiftung Natur und Umwelt

19 Profiteure Wir ALLE Landwirte, weil Wildbienen zur Bestäubung beitragen Imker, weil das Nahrungsangebot auch für Honigbienen steigt. Gemeinden, weil Artenvielfalt das Lebensumfeld attraktiver macht. Politiker, weil sie eine Idee fördern, die im Interesse vieler gesellschaftlicher Gruppen liegt. Biologische Vielfalt, denn Eh da Flächen werden von vielen Tieren und Pflanzen besiedelt und stellen Verbindungskorridore zwischen vorhandenen Lebensräumen dar. Gesellschaft, denn der Erhalt der biologischen Vielfalt ist eine gesamtgesellschaftliche Aufgabe

20 Zusammenfassung & Ausblick Haßloch Erstes Eh da Großdorf Deutschlands