Mittelalter Die Wesenszüge der mittelalterlichen Kultur sind die Synthese von Antike und Christentum in einer einheitlichen religiösen Grundhaltung christlichen Glaubens. Dominanz von sakraler Vokalmusik: einstimmig, unbegleitet, lateinisch Gregorianischer Choral (nach Papst Gregor I) Psalmodie und Jubilus typische Gesangsformen des Gregorianischen Chorals Notation der Handzeichen des Chorleiters (Neumen), Erfindung der Notenschrift durch Guido von Arezzo, Entwicklung zur Quadratnotation Kirchentonarten: dorisch, phrygisch, lydisch, mixolydisch, äolisch, ionisch Organum (ab 9.Jh: frühe Form der abendländischen Mehrstimmigkeit): zum gregorianischen Choral ergänzte Begleitstimmen in Quinten/Quarten/Oktaven Erste vollständige, vierstimmige Messvertonung: Kyrie, Gloria, Credo, Sanctus, Benedictus, Agnus Dei Weltliche Musik: Minnesänger (Adel), Meistersänger (Bürgertum), Spielleute und Troubadoure (fahrende Künstler) instrumentale Musizierformen weltliche Liedkunst mit Liebesliedern und n Laute Harfe (Dreh-) Leier Trommel Fidel Pfeife Hildegard von Bingen (1098-1179) Walther von der Vogelweide (1170-1230) Oswald von Wolkenstein (1377-1445) Leonin und Perotin (ca. 1150-1200) Notre Dame, Paris mit Unterstützung der Druckerei printeffects Raubling 500 Was heißt: In Jubilation singen? Einsehen, dass man mit Worten nicht ausdrücken kann, was man im Herzen singt. (Aurelius Augustinus) 1400 Frühmittelalter (5.Jh - 10.Jh) Hochmittelalter (11.Jh - 13.Jh) Spätmittelalter (14.Jh - Beginn 15.Jh) Kampf zwischen Papst- und Kaisertum Krönung Karls des Großen Beginn des Hl. Röm. Reiches 800 962 Entstehung gothischer Kathedralen Kreuzzüge (1096-1270) 1096 Schwarzer Tod : Pest in Europa 1270 1348/49
Renaissance Renaissance (franz.) bedeutet Wiedergeburt der Antike. Der Mensch entdeckte sich als Mittelpunkt, als Maß aller Dinge ( Humanismus). Die Wissenschaft löste sich von der Theologie und begann selbstständig nach Erklärungen zu suchen. Blütezeit der Entwicklung der Mehrstimmigkeit, v.a. kunstvolle Ausprägung der Polyphonie Führende Stimme im Tenor, dazu bis zu vier weitere Stimmen in mehrstimmigen Liedsätzen Geistliche Musik: Messe und Motette Italienisches Madrigal: Liebespoesie und Natur als Hauptthemen, Wortausdeutung durch Harmonik und Melodik Entstehung einer eigenständigen, kunstvollen Instrumentalmusik Venezianische Mehrchörigkeit, frankoflämische Vokalpolyphonie Beginnende Ausprägung von Dur und Moll, Etablierung des Dreiklangs Entstehung der Mensuralnotation Josquin Desprez (1450/55-1521) Musik, die auf Worte komponiert ist, hat keinen anderen Sinn als den, die Leidenschaften und die Effekte der Worte durch die Harmonie auszudrücken. Orlando di Lasso (1532-1594) John Dowland (1563-1626) Don Carlo Gesualdo (1566-1613) (G. del Lago) Zinken Ausbildung von nfamilien (Zinken aus Holz mit Grifflöchern und Kesselmundstück, Gamben, Blockflöten) Laute/Theorbe Blechblasinstrumente ohne Ventile (Naturtrompete, Posaune) Holzblasinstrumente ohne Klappen (Pommer, Dulzian, Schalmei, Krummhorn) Orgel 1400 Theorbe Schalmei Gamben 1600 Frührenaissance (15.Jh) Spätrenaissance (1540-1600) Hochrenaissance (1500-1540) Mäzenatentum der Medici in Florenz Erfindung des Buchdrucks mit beweglichen Lettern Türk. Eroberung Konstantinopels 1450 1453 Entdeckung Amerikas (C. Kolumbus) 1492 Luthers Thesenanschlag Reformation/Gegenreformation Augsburger Religionsfrieden 1517 1555
Barock Barock Einführung war ursprünglich des Generalbasses eine Bezeichnung (=Bassuo continuo) für Schwulst und Überladung und wurde erst im 19. Jh. rückwirkend als Epochenbegriff zunächst für bildende Kunst und Literatur, später für die Musik, verwendet. Entstehung der Oper Einführung Generalbasses (= Basso Continuo) Generalbasszeitalter: Oratorium,des Concerto, Suite, Fuge Generalbass Improvisation einer akkordischen Begleitung zur vorgegebenen Bassstimme Monodie (Sologesang oder -instrumentalstimme mit Begleitung) Entstehung der Oper v.a. Monodie (Sologesang mit Instrumentalbegleitung) Ausdruck von menschlichen Gemütszuständen, Affekte Oratorium & Kantate (religiöser Inhalt) Vorherrschen der Homophonie, aber auch Polyphonie Concerto Grosso & Solokonzert (Konzertierendes Prinzip) Kirchtonarten auf Dur und Moll reduziert Ausdruck von menschlichen Klangpracht zu Repräsentationszwecken Gemütszuständen Affektdarstellung Vorherrschen der Homophonie, aber auch Verwendung polyphoner Strukturen Klar abgegrenzte Dur- bzw. Moll-Harmonik Klangpracht zu Repräsentationszwecken Weiterentwicklung der der Renaissance, z.b. Pommer Oboe Ablösung der Familie der Gamben durch heute gebräuchliche Streichinstrumente Cembalo als typisches Generalbassinstrument in der Continuo-Gruppe zusammen mit Cello und/oder Kontrabass Claudio Monteverdi (1567-1643) Antonio Vivaldi (1680-1743) Johann Sebastian Bach (1685-1750) Georg Friedrich Händel (1685-1757) Der General Bass ist das vollkommste Fundament der Music [...] dergestalt das die lincke Hand die vorgeschriebenen Noten spielet die rechte aber Con- und Dissonantien darzu greift [...]. (J. S. Bach) 1600 1750 Frühbarock (1600-1650) Hochbarock (1650-1700) Spätbarock (1700-1750) Aufschwung in den Naturwissenschaften (Galilei, Newton, Kepler) Dreißigjähriger Krieg (1618-1648) 1618 1648 Absolutismus Belagerung Wiens durch die Türken 1683 Sonnenkönig Ludwig XIV (1643-1715)
Wien als musikalisch tonangebende Stadt Eurpoas Klassisch bedeutet allgemein: mustergültig, wahr, schön, harmonisch, klar, einfach und verständlich. Ausschlaggebend für Volksmusik die Epochenbezeichnung war die Vollkommenheit der musikalischen Werke, die klar Einflüsse aus der formal gegliedert und meist symmetrisch aufgebaut wurden. Melodik, Harmonik und Rhythmik wurden Blütezeit der Sinfonie/Sonate -> Sonatenhauptsatzform gleichberechtigt behandelt. Zentrum der Frühklassik in Mannheim Zentrum der Frühklassik in Mannheim, Standardisierung von Formen, Gattungen und Bestzungen später Wien als einflussreichste Musikstadt in Europa Klarheit der Formen und Gestaltungsprinzipien Standardisierung von Formen, Gattungen und Besetzungen Beginn der Entwicklung des öffentliche Konzertlebens Blütezeit von Sinfonie/Sonate/Streichquartett/Solokonzert Sonatenhauptsatzform Einflüsse aus der Volksmusik Kontrastierend aufgebaute musikalische Themen, oft 8-taktig (4 + 4 oder 2 + 2 + 2 + 2 Takte) Beginn der Entwicklung eines öffentlichen Konzertlebens Sonatenhauptsatzform Klassik Mozart, KV 1 Etablieren einer festen Orchesterbesetzung aus Streichern sowie Holz- und Blechbläsern Klarinette als neues Instrument im Orchester Neue Rolle der Blasinstrumente im Orchester Harmoniestimmen Ablösung des Cembalos durch das Pianoforte Klavier (Hauptinstrument der Wiener Klassik) Johann Stamitz (1717-1757) Joseph Haydn (1732-1809) Wolfgang Amadeus Mozart (1756-1791) Ludwig van Beethoven (1770-1827) Ich versichere Sie, daß hier ein Herrlicher ort ist - und für mein Metier der beste ort von der Welt - das wird ihnen Jedermann sagen. (W. A. Mozart über Wien) Verein der Freunde und Förderer des Gymnasiums Raubling e.v. 1730 1830 Frühklassik/Vorklassik/Galanter Stil (1730-1770) Aufklärung Franz. Revolution Unabhängigkeitserklärung der USA 1776 1789 Wiener Klassik (1780-1827) Ende des Hl. Röm. Reiches Deutscher Nation 1806 Napoleon I (1769-1821) Wiener Kongress 1814/15
Romantik Angeregt durch die literarische Romantik galt die Musik als die universelle Sprache der Menschheit und erhielt dadurch eine besondere Bedeutung für die ganze Gesellschaft. Sie wurde als Medium des menschlichen Inneren und als Botschafterin höherer Welten angesehen, was die Musik der Wiener Klassik nicht mehr voll erfüllen und darstellen konnte. Daher wurden die klassischen Formen und die Instrumentierung der Orchesterbesetzung verändert und erweitert. Charakteristische Themen aller romantischen Künste: Natur, Nacht, Traum, vergangene Zeiten und Tod Betonung von Gefühl und Emotion Kurze Stücke mit charakteristischen Überschriften für Klavier Charakterstücke Poetische Verbindung von Literatur und Musik Kunstlied Außermusikalische Ideen als Vorlage für Kompositionen Programmmusik Sinfonie und Solokonzert als wesentliche Gattungen erweitert Oper als monumentales Musikdrama und Gesamtkunstwerk (v.a. bei R. Wagner) Ausweitung von Harmonik, Dynamik, Besetzung und Klangfarben Verschleierung bis hin zur Auflösung der Tonalität Einbeziehen volksmusikalischer Elemente Nationale Schulen (A. Dvorak, B. Smetana) Virtuosentum Starkult um einzelne Musiker (F. Liszt) Allmähliche Ausprägung einer bürgerlichen Unterhaltungsmusik, z.b. Operette Differenzierung und Erweiterung der Orchesterbesetzung (Einbeziehen von Harfe & Tasteninstrumenten) Entwicklung neuer, z.b. Saxophon und Wagnertuba Veränderungen und Erfindungen im nbau bei Streichinstrumenten (z.b. Stahl- statt Darmsaiten) sowie Blech- und Holzblasinstrumenten (Ventile und Klappensysteme) Größeres Klangvolumen und virtuosere Spielmöglichkeiten der Franz Schubert (1797-1828) Robert RobertSchumann Schumann (1810 (1810-1856) - 1856) Tiefe des menschlichen Herzen - des Richard Wagner Künstlers Beruf. Richard Wagner (1813-1883) (1813-1883) Johannes JohannesBrahms Brahms (1833 (1833-1897) - 1897) Franz Schubert (1797-1828) Licht senden in die (R. Schumann) Verein der Freunde und Förderer des Gymnasiums Raubling e.v. 1830 1900 Frühromantik (1810-1830) Hochromantik (1830-1860) Erste Eisenbahn in Deutschland Spätromantik (1860-1920) Erster Lautsprecher Industrielle Revolution Erste Schallplatte Revolution in Europa (1830-1848) 1830 1835 Märzrevolution Gründung des Dt. Kaiserreichs (Otto von Bismarck) 1848 1871 Erstes Auto 1878 1886 1887
Moderne Der Übergang von der Romantik in neue Stilrichtungen der Musik im 20. Jahrhundert erfolgte fließend. Beginnend in der Spätromantik lösten sich die allmählich von Tonalität, Form und Struktur. Es gab keine einheitliche musikalische Richtung mehr, denn jeder Komponist versuchte, seinen persönlichen Stil einzubringen. Die Musik spiegelte den pluralistischen Zeitgeist der Epoche wieder. Übergangsstile: Impressionismus (C. Debussy), Expressionismus (I. Strawinsky) Neoklassizismus und Neobarock (P. Hindemith): Rückbesinnung auf traditionelle Kompositionsstile Auflösung der Dur- und Molltonalität Atonalität Emanzipation der Dissonanz, z.b. Clustertechnik Neue melodische und harmonische Gesetze, z.b. in der Dodekaphonie (Zwölftonmusik Neue Wiener Schule: A. Schönberg, A. Berg, A.v. Webern) Besondere Bedeutung des Rhythmus, z.b. Taktwechsel und Polyrhythmik Neue Ideen und Impulse durch außereuropäische Musik und folkloristische Musik aus osteuropäischen Ländern (B. Bartok) Aleatorik (Zufallsprinzip, J. Cage), Minimal Music (S. Reich), elektronische Musik (K.H. Stockhausen), Collagen und Montagen (G. Ligeti) Graphische Notationsformen Entwicklung von Jazz, Rock und Pop Graphische Notation Igor Strawinsky (1882-1971) Denn nur das Neue, Ungesagte ist in der Kunst sagenswert. Carl Orff (1895-1982) Arvo Pärt (geb. 1935) Pierre Boulez (1925-2016) (A. Schönberg) P-Seminar Musik 2015/17 Erweiterung des Schlaginstrumentariums Elektronische /Computer Einbeziehung von Geräuschen als Klangmaterial Benjamin Bott Johanna Bürkle Katharina Dachauer Jonathan Faust Laura Mayer Lisa Schmidt Lukas Schweinsteiger Sarah Sommer Magdalena Wagner Lena Wimmer Jakob Zink Barbara Thoma 1900 Kolonialismus 1.Weltkrieg (1914-1918) Erster Zeppelinflug 1900 heute Weimarer Republik 1914 Kalter Krieg 2.Weltkrieg (1939-1945) Nationalsozialismus 1939 Globalisierung Vietnamkrieg USA Mauerfall, Wende, Wiedervereinigung Bau der Berliner Mauer 1961 Gründung der EU 1965 1989/90 Terroranschlag NYC 9/11 1993 2001