DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG

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Transkript:

DEUTSCHER PRÄVENTIONSTAG Präventionsarbeit an Schulen in Deutschland Handlungsfelder und räumliche Implikationen von Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes Dokument aus der Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages www.praeventionstag.de Herausgegeben von Hans-Jürgen Kerner und Erich Marks im Auftrag der Deutschen Stiftung für Verbrechensverhütung und Straffälligenhilfe (DVS) Zur Zitation: Robert Pütz, Verena Schreiber, Christian Schwedes: Präventionsarbeit an Schulen in Deutschland - Handlungsfelder und räumliche Implikationen, in: Kerner, Hans-Jürgen u. Marks, Erich (Hrsg.), Internetdokumentation des Deutschen Präventionstages. Hannover 2009, www.praeventionstag.de/dokumentation.cms/257

www.humangeographie.de Präventionsarbeit an Schulen in Deutschland - Handlungsfelder und räumliche Implikationen Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 1

Focus, 02.03.1998 Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 2

Weder ist die Jugendkriminalität insgesamt noch ist die Gewaltkriminalität junger Menschen in den letzten Jahren dramatisch gestiegen. [ ] Sämtliche Schülerbefragungen zur selbstberichteten Delinquenz zeigen seit Beginn dieses Jahrhunderts (im Unterschied noch zu den 1990er Jahren) entweder eine weitgehende Konstanz oder gar einen Rückgang der Delinquenzbelastung, und zwar auch im Gewaltbereich. (Heinz 2008) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 3

Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 4

Jugend Integrations- (Un-)Sicherheits- Diskurse Stadtteil Schule Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 5

Gliederung 1. Rahmen der Untersuchung 2. Probleme und Rahmenbedingungen schulischer Präventionsarbeit 3. Präventionsaktivitäten an Schulen in Deutschland 1. Überblick 2. Akteure 4. Gelingensbedingungen Schulischer Präventionsarbeit Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 6

1. RAHMEN DER UNTERSUCHUNG Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 7

Projektförderung PrävIS, Bundesministerium der Justiz Bundesweit 26.381 Schulen angeschrieben Befragung von Schulleitung und mit Präventionsarbeit befassten Akteuren Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 8

Rücklauf 3182 Fragebögen von Schulleitern 1186 Fragebögen von Präventionsakteuren Institut für Humangeographie 2008 Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 9

Rücklauf nach Bundesländern Anzahl der Schulen absolut Durchschnittlicher Rücklauf 12,9 % 0 1000 2000 3000 4000 5000 6000 7000 8000 9000 Bayern Baden Württemberg Nordrhein Westfalen Niedersachsen Hessen Sachsen Rheinland Pfalz Sachsen Anhalt Brandenburg Thüringen Berlin Schleswig Holstein Mecklenburg Vorpommern Saarland Bremen Hamburg 199 320 281 220 185 41 114 65 57 135 48 37 291 30 242 7 156 628 755 1.792 1.352 1.016 971 923 867 845 615 48 615 4.879 4.319 3.286 2.605 2.222 Absolute Beteiligung an der Umfrage Angeschriebene Schulen im Bundesland 11,7% Anteil der Beteiligung je Bundesland (in %) 17,5% 16,0% 12,9% 12,3% 12,6% 12,3% 13,7% 11,7% 12,7% 12,4% 6,1% 4,0% 7,0% 6,6% 7,8% 4,5% 45% 40% 35% 30% 25% 20% 15% 10% 5% 0% Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=3122) Anteil der Rückmeldungen (in %) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 10

Rücklauf nach Schultypen Anzahl der Schulen absolut 0 2.000 4.000 6.000 8.000 10.000 12.000 14.000 16.000 18.000 20.000 Durchschnittlicher 22.000 24.000Rücklauf 26.0007,728.000 % Grundschule 1173 16.743 7,0% Berufsbildende Schule 352 7.237 4,9% Hauptschule 485 4.812 10,1% Förderschule 348 3.395 10,3% Gymnasium Realschule 336 219 3.097 2.939 48 Teilnehmende Schulen 615 Schulen in Deutschland insgesamt 11,7% Beteiligung (in %) 10,8% 7,5% Gesamtschule 68 692 9,8% 28% 26% 24% 22% 20% 18% 16% 14% 12% 10% 8% 6% 4% 2% 0% Quelle: Statistisches Bundesamt 2007 / Eigene Erhebung 2007/2008 (n=3025) Anteil der Rückmeldungen (in %) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 11

2. PROBLEME UND RAHMENBEDINGUNGEN SCHULISCHER PRÄVENTIONSARBEIT Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 12

Als abweichend thematisiertes Schülerverhalten "Der Umgang mit aggressivem Verhalten unter Schülerinnen und Schülern ist für unsere Schule eine große Herausforderung." n=3130 "Sucht ist für unsere Schule eine große Herausforderung." n=3095 "Zwischen unseren Schüler/ innen herrscht ein rauer Umgangston." n=3136 100 80 60 40 20 0 20 40 60 80 Ablehnung (in %) Zustimmung (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 trifft eher zu trifft überwiegend zu trifft voll und ganz zu trifft eher nicht zu trifft kaum zu trifft überhaupt nicht zu Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 13

"Der Umgang mit aggressivem Verhalten unter Schülerinnen und Schülern ist für unsere Schule eine große Herausforderung." Gesamt Förderschule Hauptschule Grundschule Gesamtschule Realschule Gymnasium 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Ablehnung (in %) Zustimmung (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=3128) trifft eher zu trifft überwiegend zu trifft voll und ganz zu trifft eher nicht zu trifft kaum zu trifft überhaupt nicht zu Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 14

"Sucht ist für unsere Schule eine große Herausforderung." Gesamt Förderschule Hauptschule Gesamtschule Realschule Gymnasium Grundschule 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 Ablehnung (in %) Zustimmung (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=3095) trifft eher zu trifft überwiegend zu trifft voll und ganz zu trifft eher nicht zu trifft kaum zu trifft überhaupt nicht zu Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 15

"Zwischen unseren Schüler/ innen herrscht ein rauer Umgangston." Gesamt Förderschule Hauptschule Gesamtschule Realschule Grundschule Gymnasium 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 Ablehnung (in %) Zustimmung (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=3136) trifft eher zu trifft überwiegend zu trifft voll und ganz zu trifft eher nicht zu trifft kaum zu trifft überhaupt nicht zu Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 16

"Auf unsere Schule gehen überdurchschnittlich viele Schüler/ innen, die an anderen Schulen gescheitert sind." Beurteilung des Sozialstatus der Bewohner des Viertels Gesamt sehr niedrig niedrig durchschnittlich hoch sehr hoch 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 Ablehnung (in %) Zustimmung (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 n=455 trifft eher zu trifft überwiegend zu trifft voll und ganz zu trifft eher nicht zu trifft kaum zu trifft überhaupt nicht zu Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 17

"Besonders wichtig für eine erfolgreiche Präventionsarbeit an unserer Schule ist die Zusammenarbeit mit Institutionen aus der Nachbarschaft." Beurteilung des Sozialstatus der Bewohner des Viertels Gesamt sehr niedrig niedrig durchschnittlich hoch sehr hoch 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Ablehnung (in %) Zustimmung (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 n=421 trifft eher zu trifft überwiegend zu trifft voll und ganz zu trifft eher nicht zu trifft kaum zu trifft überhaupt nicht zu Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 18

"Unsere Schule ist in vielfältige Aktivitäten in der Gemeinde/im Stadtteil eingebunden. " Gesamt Grundschule Hauptschule Realschule Gymnasium Gesamtschule Förderschule 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Ablehnung (in %) Zustimmung (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 n=2876 trifft eher zu trifft überwiegend zu trifft voll und ganz zu trifft eher nicht zu trifft kaum zu trifft überhaupt nicht zu Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 19

Abweichendes Schülerverhalten konzentriert sich Auf bestimmte Schulformen In einigen Vierteln der Städte Verbal und körperlich aggressives Schülerverhalten vor allem an Förder-, Haupt- und Grundschulen Intensive Verflechtung mit lokalen Institutionen bei Grund- bzw. Hauptschulen Gymnasien weitgehend räumlich entkoppelt Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 20

3. PRÄVENTIONSAKTIVITÄTEN AN SCHULEN IN DEUTSCHLAND Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 21

Implementierung von Präventionsansätzen in Schulen Gesundheitserziehung Gewaltprävention Verkehrserziehung Suchtprävention n=3127 n=3126 n=3102 n=3100 Prävention von Sachbeschädigung n=3012 Prävention von Eigentumsdelikten Prävention politisch motivierter (Hass )Kriminalität n=2964 n=2974 Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Ablehnung (in %) Zustimmung (in %) ist integraler Bestandteil unseres normalen Unterrichts führen wir im Rahmen eines Präventionsprogramms durch führen wir (noch) nicht durch ist an unserer Schule nicht sinnvoll Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 22

Ausrichtung schulischer Gewaltprävention (Mehrfachantworten möglich) Beleidigung Bedrohung Mobbing Erpressung Auto Aggression Bullying sexualisierte Gewalt Kindesmisshandlung Kindesvernachlässigung Happy Slapping keine spezielle Art von Gewalt Andere Stalking Zwangsheirat Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=879) 0 20 40 60 80 100 Anteil an Gewaltpräventionsprojekten (in %) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 23

Ausrichtung von Maßnahmen zur Prävention substanzbezogener Süchte (Mehrfachantworten möglich) Alkohol Tabak Cannabis Partydrogen Medikamente Halluzinogene Drogen Kokain/Crack Opiate/Opioide Biogene Drogen keine spezielle Art Großstadt ländlicher Raum Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=512) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Anteil an Maßnahmen zur Suchtprävention (in %) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 24

Ausrichtung von Maßnahmen zur Prävention stoffungebundener Süchte (Mehrfachantworten möglich) Internet/PC Magersucht Essen Bulimie Fernsehen Kaufen keine spezielle Art Glückspiel Arbeit Gesamt (n=687) Hauptschule (n=99) Gymnasium (=186) 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 Anteil an Präventionsprojekten gegen stoffungebundene Süchte (in %) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 25

Maßnahmen zur Prävention politisch motivierter (Hass ) Kriminalität Gesamt Ostdeutschland Westdeutschland 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 Ablehnung (in %) Zustimmung (in %) ist integraler Bestandteil unseres normalen Unterrichts führen wir (noch) nicht durch führen wir im Rahmen eines Präventionsprogramms durch ist an unserer Schule nicht sinnvoll Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=2938) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 26

Präventionsmaßnahmen gegen Rechtsradikalismus Gesamt n=140 Großstadt ländlicher Raum n=116 Westdeutschland Ostdeutschland n=133 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Anteil an Maßnahmen zur Prävention politisch motivierter (Hass )Kriminalität (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 27

Führten konkrete Vorkommnisse zur Einführung des Präventionsprogramms an Ihrer Schule? Gesamt n=1031 Förderschule Hauptschule Gesamtschule Grundschule Realschule Gymnasium n=165 n=49 n=234 n=88 n=228 n=69 Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 Nein(in %) Ja (in %) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 28

Konzeptionelle Basis schulischer Präventionsarbeit 60 50 55,8 Anteil an Schulen (in %) 40 30 20 23,9 20,3 10 0 Curriculum mehrere Curricula selbst erarbeitetes Konzept Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=1015) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 29

Verwendung bestehender Präventionscurricula Faustlos Lions Quest Erwachsen werden 90 89 Be Smart Don't Start 86 Streitschlichterprogramm nach Karin Jefferys Duden 65 PiT 50 Klasse2000 Sozialtraining in der Schule 43 42 Fit for Life Coolness Training 33 32 Fit und stark fürs Leben 25 ProPP Rheinland Pfalz Rauchfreie Schule Landesinitiative in NRW Buddy Projekt ALF Allgemeine Lebenskompetenzen und Fertigkeiten 22 21 21 19 Ich bin Ich ICH, DU, WIR Rheinland Pfalz Eigenständig werden MOVE 16 14 12 11 Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=449) 0 20 40 60 80 100 Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Anzahl Schwedes der Verwendung absolut 30

Wurde das Präventionsprogramm mit dem Sie betraut sind evaluiert? Gesamt n=934 Ostdeutschland Westdeutschland n=888 Großstadt ländlicher Raum n=717 Förderschule Grundschule Gesamtschule Hauptschule Realschule Gymnasium n=928 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 Nein(in %) Ja (in %) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 31

Programmorientierung vor allem bei Gewaltprävention Besondere Anstrengungen zur Prävention von Alkoholismus und Rauchen auf dem Land Ost-West-Unterschiede bei der Prävention politisch motivierter (Hass-)Kriminalität Einführung schulischer Präventionsarbeit zumeist ohne konkrete Vorkommnisse Konzepte für Präventionsarbeit meist selbst erarbeitet Bedeutungsgewinn von Präventionscurricula Rund ein Drittel der Präventionsprogramme werden evaluiert Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 32

AKTEURE Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 33

70 60 Von wem ging die Initiative zur Einführung Ihres Präventionsprogramms aus? (Mehrfachantworten möglich) 65,2 Anteil an Schulen (in %) 50 40 30 20 10 52,6 18,9 17,2 12,3 0 Lehrer Direktorium Eltern/Familien andere (externe) Akteure Schüler Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=1183) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 34

Die Präventionsarbeit an unserer Schule wird getragen durch: (Mehrfachantworten möglich) 100% 96,8% 80% 60% 72,5% 40% 20% 24,3% 0% Schulinterne Akteure (Lehrer, Schulsozialarbeiter etc.) Akteure außerhalb der Schule (Sozialarbeiter, Polizisten etc.) Eltern Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=2855) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 35

40% Elternbeteiligung an schulischer Präventionsarbeit 30% 33,6% 33,2% Elternbeteiligung (in %) 20% 10% 28,1% 20,2% 19,7% 17,6% 0% Gymnasien Grundschulen Gesamtschulen Hauptschulen Förderschulen Realschulen Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=3182) Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 36

Kooperationspartner schulischer Präventionsarbeit Institut für Humangeographie 2008 Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 37

Wie häufig arbeiten sie mit Ihren Kooperationspartner/ innen im Rahmen der Präventionsarbeit zusammen? (Schul )Sozialarbeiter Schüler Lehrer Direktorium Jugendamt Eltern/Familien Vereine/Initiativen/Organisationen Präventionsgremium Polizei Schulbehörde Akteure aus dem Gesundheitswesen Bildungs /Kultusministerium Politik n=420 n=212 n=150 n=519 n=75 n=305 n=29 n=29 n=265 n=568 n=909 n=847 n=312 100 90 80 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 monatlich wöchentlich vierteljährlich halbjährlich jährlich Anteil an Kooperationen (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 38

Wie bewerten sie Ihre Kooperationspartner hinsichtlich ihrer Bedeutung für den Erfolg des Präventionsprogramms? Schüler Lehrer (Schul )Sozialarbeiter Direktorium Eltern/Familien Akteure aus dem Gesundheitswesen Jugendamt Polizei Vereine/Initiativen/Organisationen Präventionsgremium/ kampagne Schulbehörde Bildungs /Kultusministerium Politik n=40 n=35 n=93 n=891 n=974 n=341 n=614 n=460 n=325 n=293 n=547 n=233 n=161 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 von Bedeutung von geringer Bedeutung von hoher Bedeutung ohne Bedeutung Zustimmung (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 39

Initiative zur Einführung von Präventionsarbeit meist von Lehrern und Direktoren Hohe Bedeutung von externen Akteuren bei der Prävention im Schulalltag Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 40

5. GELINGENSBEDINGUNGEN SCHULISCHER PRÄVENTIONSARBEIT Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 41

Alles in allem, wie bewerten Sie Ihr Präventionsprogramm? Gesamt Förderschule Grundschule Hauptschule Gesamtschule Realschule Gymnasium 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Anteil (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=1096) gut sehr gut befriedigend ausreichend mangelhaft Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 42

Bewertung des Präventionsprogramms abhängig von der Häufigkeit mit der Schüler Kontakt mit dem Programm haben. wöchentlich monatlich vierteljährlich halbjährlich jährlich seltener als ein mal pro Jahr 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Anteil (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=975) gut sehr gut befriedigend ausreichend Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 43

Bewertung des Präventionsprogramms abhängig von der Bedeutung die Schülern für dessen Erfolg zugeschrieben wird von hoher Bedeutung von Bedeutung von geringer Bedeutung 80 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Anteil (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=871) gut sehr gut befriedigend ausreichend Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 44

Bewertung des Präventionsprogramms abhängig von der Bedeutung die (Schul )Sozialarbeitern für dessen Erfolg zugeschrieben wird von hoher Bedeutung von Bedeutung von geringer Bedeutung 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 Anteil (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=333) gut sehr gut befriedigend ausreichend Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 45

Bewertung des Präventionsprogramms in Abhängigkeit von der Bewertung der Zusammenarbeit im Kollegium. Bewertung der Zusammenarbeit des Kollegiums in Sachen Prävention (in Schulnoten) sehr gut gut befriedigend ausreichend mangelhaft 80 70 60 50 40 30 20 10 0 10 20 30 40 50 60 70 80 90 100 Anteil (in %) Quelle: Eigene Erhebung 2007/2008 (n=1089) gut sehr gut befriedigend ausreichend Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 46

Prof. Dr. Robert Pütz Verena Schreiber Christian Schwedes 47